mvistein hat geschrieben:Du sagst hier aus, dass die Einführung des Verbots der Beingreifer ausschließlich durch die Kampfrichter veranlasst wurde? Ich glaube mich zu erinnern, dass die neuen Regeln bei der IJF in einem Gremium beschlossen wurden, dem zwar auch Kampfrichter angehörten, aber nicht ausschließlich.
Das Wort "ausschließlich" habe ich nicht benutzt, das interpretierst Du hierhinein. Es mag sein, daß bei der Verabschiedung
der neuen Regeln ein Gremium angehört wurde, nur begann die Geschichte des Beingreifverbotes schon einige Jahre eher.
Zuerst gab es nämlich ein Verbot, nur die Hose zu greifen, es konnte allerdings jeder Beingreifer gemacht werden,
wo das Bein direkt gefaßt wurde (also die also auch nackt funktionieren könnten) - eine Idee, die ich sogar begrüßt habe, da es sich um eine
Fertigkeit handelt die direkten praktischen Nutzen hat...
Danach kam das Verbot, Beingreiftechniken im direkten Angriff zu verwenden, ausgenommen wenn der Gegner diagonal über die Schulter fasst.
Nun ja, die entsprechenden Judotechniken waren also prinzipiell immer noch möglich, halt unter den gegebenen Bedingungen...
Erst danach kam das jetzige Verbot.
Von Gremien, die angehört wurden, habe ich bei den ersten Aufkommen der Beingreif-Einschränkungen nichts erfahren.
Und bzgl. der Arbeit des Gremiums bei der letzten Regeländerung hatten wir hier schon eine Diskussion, es war meines Wissens aber nicht herauszubekommen,
wie die entsprechenden Teilnehmer dort persönlich sich positioniert haben, ich hab noch im Ohr, daß bspw. Peter Frese nicht deswegen dort
eingeladen wurde, damit er den DJB repräsentiert, sondern als Privatmann, der zufälligerweise recht viel Erfahrung im Wettkampfbetrieb aufweist...
Deshalb gänge es uns (als mittelbare DJB-Angehörige) eigentlich auch nichts an, was er dort beigesteuert hat. Ich bezweifle weiterhin, ob
dieses Gremium sich gegen die Regeländerungen durchsetzen hätte können, selbst wenn es gewollt hätte...
mvistein hat geschrieben:
Das ist in der Tat eine sehr berechtigte Frage. Auf der einen Seite finde ich es sehr gut, dass die Judo Regeln weltweit einheitlich sind, und nicht jedes Land oder gar Bundesland sich seine eigenen Regeln ausdenkt (ok, passiert im Jugendbereich schon ...). Auf der anderen Seite sind in der Tat nicht unbedingt alle Regeländerungen wirklich in jeder Ebene "notwendig"
Leider ist es nun mal eine offensichtliche Tatsache, daß im normalen Vereinsbetrieb in der Regel das trainiert wird, was schnelle Erfolge verspricht, von löblichen Ausnahmen mal abgesehen... Und was "entfernt" wurde, wird halt vergessen oder ins Groteske gewandelt...
Verschiedene Regelsätze, die bei Bedarf (Vereinsturniere, untere Ebenen) angewendet werden, könnten dem gegensteuern...
Das würde der Idee der geistigen Flexibilität der Judoka, die sich aus dem "Jû" ableiten läßt (Kano hat irgendwas von "größere geistiger Kapazität" o.ä. , die der Judoka erreichen kann/soll geschrieben) sehr entgegen kommen.
Und das es vom Sportbetrieb her funktioniert, zeigt Ringen: Sie haben zwei Regelsätze, einer mit Beingreifern und einen ohne und sie ziehen das bis in den Hochleistungssport durch...
Und weil wir einen Faden bzgl. BJJ haben: Auch da gibt es verschiedenen Kampf-Modi (bspw. Punktesammeln oder nur Sieg durch Aufgabe) und der Regelsatz ist innerhalb der Leistungsklassen bzw. Gürtelfarben auch noch einmal differenziert, Anfänger haben halt aus Sicherheitsgründen ein paar Techniken mehr nicht erlaubt als Fortgeschrittene. Was dazu führt, daß sie logischerweise das komplette Repertoire üben...
Uwe 23 hat geschrieben:Ich finde es auch "erschreckend", dass ein Administrator in einem Forum so offensiv recht extreme Positionen vertritt und sich dann eben selbst kontrolliert. Ich hatte gehofft, dass wenigstens ein anderer Admin diese Beschwerde bearbeitet.
Ich bin sehr für Meinungsfreiheit und gegen Zensur. Soweit ich mich erinnere, sind hier schon Beiträge aus geringeren Gründen gelöscht worden. Die ich auch hätte stehen lassen.
Zur Information: Im Forum gibt es nur einen Administrator - das ist Christian, der Foreneigner. Dieser wird von uns beiden Moderatoren unterstützt.
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d) Beiträge, die keinen Inhalt haben, also bspw. nur aus Grinslinge und oder Beifallsbekundungen bestehen.
Und denkt bitte daran, auch in der DDR durfte man seine Meinung sagen ...
die Freiheit hatte man ... wenigstens beim ersten Mal ...
Allerdings war man gut beraten, wenn man bzgl. der Freiheit und des persönlichen Wohlbefindens nichts ändern wollte, mit seiner Meinung keine Positionen zu vertreten, die allzu deutlich vom Gutheißen der Gegebenheiten abwichen...
Uwe 23 hat geschrieben:Der Unterton des Beitrags ist schon grenzwertig, aber Kampfrichter sind es gewöhnt von allen angegriffen zu werden.
Man sollte es aber nicht übertreiben.
Wie gesagt, mir tut es ehrlich gesagt, in der Seele weh zu sehen, wie
Leute als KaRi etwas Gutes für das Judo tun wollen und dann faktisch gezwungen werden, entsprechende Dinge durchzusetzen, die
eigentlich ihrer persönlichen Überzeugung zuwiderlaufen... Das meine ich jetzt mal ausnahmsweise nicht sarkastisch...