Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

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Juiz
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Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

Hallo,

zunächst mal zum Hintergrund: Ich bin letzte Woche erfolgreich durch die Prüfung zum 3. Dan gefallen und hab mir jetzt so nen paar Gedanken gemacht ;)

Zunächst mal grundsätzlich zum Verkürzen der Vorbereitungszeit:
Ich wollte (ob ich das jetzt noch will oder erst nächsten Sommer meinen nächsten Versuch mache, sei mal dahingestellt) mit meiner Trainerlizenz verkürzen und dabei ist mir so einiges nicht wirklich Zielführendes aufgefallen:
Ich habe derzeit eine B-Lizenz (Judolehrer) und kann damit ganz normal verkürzen, aber es ist jetzt quasi negativ für mich, dass ich recht jung meinen Judolehrer gemacht habe, da es möglich gewesen wäre, mit jeder Lizenz zu verkürzen, da ich aber ja jetzt beim ersten Verkürzen schon ne B-Lizenz habe, kann ich nur noch mit B und A verkürzen und mein Trainer-C wird beim diesem Thema einfach nicht mehr berücksichtigt. Ist das bei euch in den Verbänden auch so geregelt oder kann man, egal wann, einfach 3 mal verkürzen, wenn man ne A-Lizenz (und damit zwangsläufig auch B- und C- Lizenz) hat? (So lese ich nämlich diesen Passus aus der Grundsatzordnung des HJV, stehe damit allerdings leider allein auf weiter Flur:
6.2.1 Verkürzung der Vorbereitungszeit
Vorbereitungszeiten zu Dan-Graden können nur um ein Jahr wie folgt verkürzt werden:
Eintrag im Antrag auf Dan-Prüfung
6.2.1.1 Wettkampferfolge 1.1
6.2.1.2 JL-Lizenz 2.1
C-Lizenz 2.2
Trainer B/Judolehrer B 2.3
Trainer A/Judolehrer A 2.4
Diplom-Trainer 2.5
6.2.1.3 HJV-A-Kampfrichterlizenz 3.1
DJB-Lizenz B 3.2
DJB-Lizenz A 3.3
IJF-Lizenz 3.4
6.2.2 Gültigkeit der Lizenzen
Lizenzen müssen am Prüfungstag gültig sein.
Gültige Trainer- und Kampfrichterlizenzen können nur einmal zur Verkürzung der Vorbereitungs-zeit verwendet werden. Nach Erwerb einer höheren Lizenz kann
diese jedoch zur Verkürzung verwendet werden.
Die zweite Frage ist eher eine Grundsatzfrage, ob die Verkürzung mit Kampfpunkten für Schwergewichtler fair ist:
Ich bin kein sehr guter Kämpfer, gehe aber gerne einige Male pro Jahr auf Turniere. Jetzt ist es allerdings so, dass wir in der +100-Klasse grundsätzlich wenige Kämpfer sind (selbst bei der DHM nur 8 Starter) und dann die wenigen häufig auf einem hohen Niveau kämpfen. Im Gegensatz dazu ca. 100 Kämpfer in den stark besetzten Klassen. Das erhöht zum einen die Möglichkeit auf gleichstarke (oder schwächere) Gegner zu stoßen und außerdem kann man deutlich mehr Wettkampfpunkte auf einem Turnier sammeln (selbst Platz 1 in +100kg hat nur 3 Kämpfe gewonnen...). Sollte man sowas nicht in irgendeiner Weise mal berücksichtigen?

Jetzt zu meiner eigenen nächsten Prüfung:
Laut Grundsatzordnung kann man ein durchgefallenes Fach durch 2 Fächer mit guten oder sehr guten Ergebnis ausgleichen. Da mir die Kime-no-kata im Moment zum Hals raushängt, je nach Lehrer andere Punkte kritisiert werden, jedes Mal andere Dinge schiefgehen (ich weiß, diesen Punkt bekommt man mit Training weg ;) ) und auch grade die Katasessions immer mit Fahrten nach Wiesbaden oder zumindest nach Frankfurt verbunden sind (wohne derzeit in Darmstadt) und ich nicht das Geld habe, um die Frequenz aus den letzten 8 Wochen (12 Fahrten = ca. 150 Euro für Benzin) aufrechtzuerhalten, überlege ich derzeit ernsthaft, Kata hinten an zu stellen und im Zweifel in diesem Fach durchzufallen und es dann mit anderen Fächern auszugleichen. (Bitte nicht falsch verstehen, ich will nach wie vor die Kata üben, nur quasi die Prioritäten mit den anderen Fächern, die bisher nur neben dem Training mitgelaufen sind, umkehren.) Haltet ihr das grundsätzlich für möglich oder sollte man, wenn man einen höheren Dangrad möchte, eurer Meinung nach keine Workarounds durchführen? Und in diesem Zusammenhang: Was zählt eigentlich als Prüfungsfach (Vorkenntnisse/Stand/Boden/Übungsaufgaben & Theorie/Kata also 5 Fächer oder Vorkenntnisse/Stand/Boden/Stand(komplex)/Boden(komplex)/Übungsaufgaben/Theorie/Kata also 8 Fächer)?

Und: wie würdet ihr auf Prüfungsfragen reagieren, die ihr entweder nicht nachvollziehen könnt? (man möchte ja dem Prüfer auch nicht antworten: "Was bitte soll das sein?", wenn man einen Ausdruck eine Aussage für ungünstig gwählt hält (in meinem konkreten Fall eine Handlungskette im Stand, aber es war keine Finte, kein Konter und keine Kombination gemeint (das hatte ich abgeklärt und ich weiß immer noch nicht die Antwort). Bei einem anderen Prüfling (1.Dan) wurde gefragt, wie Sasae-tsuri-komi-ashi heißt, wenn man den Fuß höher ansetzt. Da bei der Antwort Hiza-guruma nur genickt wurde, würde ich mir manchmal auch eine Diskussion nach der Prüfung wünschen, denn sofern ich nicht falsch liege, ist der Unterschied zwischen HG und STKA nicht nur der Ansatzpunkt des Fußes, sondern das gesamte Wurfprinzip ist anders. Bei einer solchen Prüfung hat man dann aber keine Möglichkeit, auf soetwas einzugehen.
Da ich nicht weiß, ob die Grundsatzordnungen sich auch nur ähneln, hier noch der Link zur Ordnung:
http://www.hessenjudo.de/index.php?opti ... down&id=54

Viele Grüße
Juiz

Edit: aus Macht der Gewohnheit mit meinem Klarnamen unterschrieben, allerdings waren wir eh nur 2 Prüflinge zum 3. Dan und der andere ist durchgekommen ;)
Edit2: Hab meinen Ausgangspost mal nen bissi entschärft, nicht wundern wenn man keinen STKA darin mehr findet :-D
Zuletzt geändert von Juiz am 09.07.2013, 01:04, insgesamt 2-mal geändert.
Juiz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

Und ich pack gleich noch ne Frage zur Dan-PO hinten dran:

Zu der Anwendungsaufgabe Boden:
* Erarbeiten von 3 Verkettungen zwischen Halte‐, Hebel‐ und Würgetechniken
unter Ausnutzung von Ukes Verteidigungsverhalten
* Demonstration und Erläuterung einer Handlungskette am Boden unter technisch/taktischen,
methodischen und konditionellen Aspekten
Muss da für euer Verständnis in jeder Kette genau/mindestens ein Hebel, ein Würger und ein Haltegriff enthalten sein?
Also (mindestens) 9 Techniken jeweils in 3er Folgen? Ich hab nämlich sinnvoll gehandelt, wenn Uke sich befreit hat und bin dann halt nicht immer von Halten zu Hebeln zu Würgen, sondern z.B. von Halten zu Halten zu Halten gegangen, da es sich grade bei meiner Konstitution (wie gesagt deutlich über 100kg) eher anbietet, als gekünstelt doch noch in nen Juji-Gatame zu rollen... Habe aber trotzdem alle Formen der Bodentechniken etwa gleichrangig untergebracht. Ein Wunder, dass ich in dem Fach nicht auch durchgefallen bin...
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Fritz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Fritz »

Soviel ich weiß, gelten Verkürzungs-Gründe nur, wenn sie nach Ablage des letzten Grades erworben wurden.
Juiz hat geschrieben:Und: wie würdet ihr auf Prüfungsfragen reagieren, die ihr entweder nicht nachvollziehen könnt? (man möchte ja dem Prüfer auch nicht antworten: "Was bitte soll das sein?", wenn man einen Ausdruck eine Aussage für ungünstig gwählt hält (in meinem konkreten Fall eine Handlungskette im Stand, aber es war keine Finte, kein Konter und keine Kombination gemeint (das hatte ich abgeklärt und ich weiß immer noch nicht die Antwort). Bei einem anderen Prüfling (1.Dan) wurde gefragt, wie Sasae-tsuri-komi-ashi heißt, wenn man den Fuß höher ansetzt. Da bei der Antwort Hiza-guruma nur genickt wurde, würde ich mir manchmal auch eine Diskussion nach der Prüfung wünschen, denn sofern ich nicht falsch liege, ist der Unterschied zwischen HG und STKA nicht nur der Ansatzpunkt des Fußes, sondern das gesamte Wurfprinzip ist anders. Bei einer solchen Prüfung hat man dann aber keine Möglichkeit, auf soetwas einzugehen.
Na prinzipiell hat in der Prüfung der Prüfer immer recht.
D.h. es wäre beim S-T-K-A Beispiel eine sinnvolle Antwort in etwa diese: "Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Es existiert die Lehrmeinung (vertreten durch ... ),
daß es sich dann um einen Hiza-Guruma handelt. Es existieren allerdings auch Lehrmeinungen (vertreten durch ...) daß die Höhe des Ansatzpunktes nicht entscheidend
für das Kriterium Hiza-Guruma ist, sondern ... Ich schließe mich dieser Meinung an, z.B. habe ich oft Beispiel von S-T-K-A in Nage-No-Kata-Demonstrationen gesehen,
wo Toris Fuß recht hoch am Bein ansetzt... " Oder so ähnlich.

Ein Handlungskette im Stand ist in der Regel eine Kombination, da ja bestimmte Techniken verkettet, also kombiniert werden.
Sicherlich kann soetwas auch mit ner Finte beginnen, allerdings glaube ich nicht, daß nach einer Finte eine weitere Finte wirklich praktikabel wäre...
Evt. meinten sie aber auch irgendwas, was in Richtung "Griffkampf" geht: Griff lösen, Griff erarbeiten, Griff wechseln - in Anlehnung an die bis 2010 gültige Dan-PO...
Juiz hat geschrieben:Muss da für euer Verständnis in jeder Kette genau/mindestens ein Hebel, ein Würger und ein Haltegriff enthalten sein?
Also (mindestens) 9 Techniken jeweils in 3er Folgen? Ich hab nämlich sinnvoll gehandelt, wenn Uke sich befreit hat und bin dann halt nicht immer von Halten zu Hebeln zu Würgen, sondern z.B. von Halten zu Halten zu Halten gegangen, da es sich grade bei meiner Konstitution (wie gesagt deutlich über 100kg) eher anbietet, als gekünstelt doch noch in nen Juji-Gatame zu rollen... Habe aber trotzdem alle Formen der Bodentechniken etwa gleichrangig untergebracht. Ein Wunder, dass ich in dem Fach nicht auch durchgefallen bin...
Ich denke, wenn Du es ordentlich gemacht hast, bist hier Du zur Recht nicht durchgefallen... In der Regel ist mit der Aufgabenstellung durchaus sowas gemeint,
Halte, Befreiungs-Versuch von Uke, Hebel- oder Würge, Verhinderung durch Uke, die neue Situation nutzen für Halte, Hebel oder Würge. Muß nicht zwingend mit 'ner
Festhalte losgehen, es muß wohl auch nicht alles 3 in jeder Verkettung enthalten sein... Im Zweifel muß man sich halt mit den Prüfern vorher abstimmen, was
sie genau unter der Aufgabenstellung verstehen...

Oft gibt es so "Vorbereitungslehrgänge" für Dan-Prüfungen, die sind ein guter Platz, um solcherart Verständnisfragen loszuwerden... :-o
Zuletzt geändert von Fritz am 09.07.2013, 01:46, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat angepaßt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von tutor! »

Verkürzen der Vorbereitungszeit:
Gemeint ist, dass man nur einmal mit einer Trainerlizenz - egal ob C/B/A - verkürzen kann. Dasselbe gilt für KR-Lizenzen. Auch hier geht unlabhängig von der Ebene, dass man nur einmal verkürzen kann. Ich will nicht ausschließen, dass dies in dem ein oder anderen LV anders praktiziert wird, aber so ist es gedacht.

"Schleifen lassen" eines Prüfungsfaches:
Wer darüber nachdenkt, hat meiner Meinung nach die falsche Einstellung zu einer Prüfung. Unter pragmatischen Gesichtspunkten kann ich das bei sehr viel trainierenden Wettkämpfern noch verstehen, wenn Prüfungsvorbereitung und Wettkampfkalender sich mal wieder beißen. Bei allen anderen habe ich kein Verständnis dafür und als Prüfer habe ich natürlich auch meine Vorstellung davon, was "gut" bedeutet. Im konkreten Fall würde ich also dringend raten, alle Prüfungsfächer gleich ernst zu nehmen.

Unterschiedliche Korrekturen:
Es ist völlig normal, dass unterschiedliche Referenten unterschiedliche Korrekturhinweise geben, insbesondere in einem Anfängerstadium. Da unterscheidet sich Kata nicht von jedem anderen Techniktraining. Wenn ich eine Technikausführung eines Anfängers sehe - auch in einer Kata - dann sehe ich meist ein ganze Palette von Verbesserungsmöglichkeiten und muss mich nach dem Prinzip "Hauptfehler vor Kleinigkeiten" entscheiden, welche Korrekturen ich gebe. Kime-no-Kata ist relativ komplex und auch die Leute, die die Kata recht gut beherrschen, unterrichten sie nicht alle Tage. Von daher ist es natürlich, dass es unterschiedliche Korrekturen gibt, von denen die eine oder andere vielleicht auch mal etwas weniger hilfreich, weil didaktisch nicht 100% passend, ist. Aber zum 3. Dan gibt es ja mit Nage-waza-ura-no-Kata eine Alternative.

Missverständliche Prüferfragen:
Bevor ich auf die Idee käme, einem Prüfer zu unterstellen, er hätte falsche fachliche Vorstellungen, würde ich nachfragen, um mögliche Missverständnisse zu klären. Manche Prüfungsaufgaben sind so formuliert, dass sie trotz Erläuterungen in den Begleitmaterialien immer noch Interpretationsspielraum lassen. Sollten hier unterschiedliche Auffassungen existieren, muss man diese zur Not noch während der Prüfung klären.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Juiz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

Hallo,

zunächst mal ne Bitte: Könntet ihr die Zitate zum STKA entsprechend meinen Änderungen im Ausgangspost auch ändern? Ich will ja auf jeden Fall nochmal zur Prüfung antreten und hier im Forum niemandem (zu sehr) auf die Füße treten, außerdem gibt es sicherlich wie bereits angedeutet Interpretationsspielraum und ich will um jeden Preis verhindern, dass ich mich in die Richtung "es gibt nur eine Judowahrheit" entwickle oder auch nur so wahrgenommen werde.

Jetzt zu euren Antworten:
Das mit dem Verkürzen durch Trainerlizenzen ist dann aber wirklich ungünstig formuliert, wenn man insgesamt nur einmal verkürzen kann. Schließlich heißt es ja:
Gültige Trainer- und Kampfrichterlizenzen können nur einmal zur Verkürzung der Vorbereitungszeit verwendet werden. Nach Erwerb einer höheren Lizenz kann
diese jedoch zur Verkürzung verwendet werden.
Für mich wäre also durch den zweiten Teil eindeutig, dass eine höhere Lizenz auch ein neuer Grund ist. Aber seis drum, im Grunde ist es ja auch kein Hexenwerk 12 Kampfpunkte in 4 Jahren zu holen :-D

Was den Punkt "Der Prüfer hat immer Recht" angeht, so habe ich ja in der Prüfung an mich gehalten, jedoch wäre ich sehr dankbar mal zu erfahren, ob in anderen Landesverbänden eine Prüfung mit mehr Diskussionen verbunden ist? Schließlich beschäftigt man sich ja auch schon ein paar Jahre mit dem Thema Judo und würde sich gerne nicht nur rechtfertigen, sondern auch verstehen, was der Prüfer meint und warum er diese These vertritt. Jedoch ist die höchste Gunst häufig ein: Ja, ok, so kann man das auch sehen, nach der Erklärung für den eigenen Standpunkt.

Zum Thema unterschiedliche Korrekturen und Schleifen lassen der Kata:
Ich hab ja jetzt nochmal eine Nacht drüber geschlafen und fänds auch schlichtweg schade, nicht weiter die Kata zu pushen, schließlich ärgere ich mich in nem anderen Thread, dass Techniken und ein Teil des Spektrums vom Judo verloren geht und jetzt denk ich selber drüber nach und hab ja auch schon echt Zeit und Hirnschmalz reininvestiert. :( Habt ihr vll. Quellen zur Kime-no-Kata? Denn bisher hat es nur selten Klick gemacht bei dieser Kata (im Gegensatz zu Katame-no und Nage-no, bei denen ich mich immer wieder wundere, wieviel ich bei deren Studium erst vom Judo verstanden hab) und auch dann immer nur, wenn ich doch mal etwas zu den Hintergründen, z.B. zu den Schlägen erfahren habe. Denn diese machen ja wirklich nur Sinn, wenn man sich vorstellt, man trägt ne Rüstung...

Zuletzt noch zu Missverständnissen und Dan-Vorbereitungslehrgängen:
Ich hatte 4 Wochen vorher schriftlich den Prüfern zukommen lassen, was ich mir unter den Prüfungsfächern vorstelle und auch bei einem Danvorbereitungslehrgang mit einem Prüfer grade über die Verkettungen am Boden gesprochen. Weshalb dann in der Prüfung auf einmal etwas gesehen werden wollte, das weder auf meinen Zettelchen stand, noch bei der vorherigen Durchsprache oder sonstwo erwähnt wurde, ist mir immernoch schleierhaft.
Eventuell wäre da aber auch sinnvoll noch etwas mehr Infos von DJB-Seite herauszugeben, denn ich hatte ernsthafte Interpretationsschwierigkeiten mit einigen Fächern und bin mit Sicherheit nicht der Einzige, der nicht sicher war, was eigentlich konkret gefragt ist. (P.S.: Ich habe selbstverständlich das gesamte Begleitskript zurategezogen, nur um Spekulationen in dieser Richtung vorzubeugen)
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Fritz »

Juiz hat geschrieben:Zunächst mal ne Bitte: Könntet ihr die Zitate zum STKA entsprechend meinen Änderungen im Ausgangspost auch ändern?
Nein. Du hast den Passus entfernt - und nicht nur umformuliert.
D.h. ich müßte ihn in meinem Beitrag auch entfernen und damit wäre meine mühsam formulierte Antwort
hinfällig bzw. ohne Bezug.
Dummerweise gefällt mir aber meine Antwort selbst sehr gut,
da die angesprochene Situation doch durchaus in Dan-Prüfungen vorkommen könnte... :D
Wenn Du das Beispiel "umformuliert" wieder rein nimmst, dann würde ich mein Zitat entsprechend
ändern ;-)
Juiz hat geschrieben:Das mit dem Verkürzen durch Trainerlizenzen ist dann aber wirklich ungünstig formuliert, wenn man insgesamt nur einmal verkürzen kann. Schließlich heißt es ja:
Die Idee ist: Ein Braungurt macht T-C -> Verkürzung, als Shodan macht er die T-B -> Verkürzung,
nach dem 2.Dan wird er T-A -> Verkürzung. In der Regel sind die höcheren Lizenzen ja auch an
bestimmte Mindestgraduierungen gekoppelt... Also machst man mit Shodan T-C bis A, dann gibt es nur einmal
eine Verkürzung...

Wobei bist Du nun eigentlich genau durchgefallen?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

Alles klar, dann formulier ichs nachher wieder rein ;-)

Durchgefallen bin ich durch die Kata (vollkommen zurecht, da sie eh noch nicht so super saß, also noch room for improvement :-D und es so ziemlich die schlechteste Demonstration des letzten Monats war...), aber auch durch Anwendungsbereich Stand. Da hab ich mir verschiedene Angriffs- und Abwehrverhalten erarbeitet und zu jedem zwei Beispiele überlegt zum Verdeutlichen. Wenn ich meine Prüfer allerdings richtig verstanden habe, dann hätte ich die Verhalten an zwei Techniken insgesamt zeigen sollen und dann kam irgendwann das mit der Handlungskette, woraufhin ich erstmal ne Kombination gezeigt habe, das war aber wohl nicht gemeint und anschließend hab ich gefragt: Finte? Konter? und als Antwort kam nur Handlungskette... Außerdem musste ich auf einen Uke zurückgreifen, mit dem ich die gesamte Demonstration nur einmal geübt hatte, da mein geplanter Prüfungspartner beim Landesligakampf am Wochenende vor der Prüfung komplett zerstört wurde. Also mit Sicherheit auch Abzüge in der B-Note ;-) Vermutlich kam auch noch dazu, dass ich bei den Vorkenntnissen dank De-Ashi-Barai (ein Wurf von dem ich leider weiß, dass ich ihn nicht sonderlich gut kann, aber es hilft ja alles nichts, Pflicht ist Pflicht) nicht sonderlich geglänzt habe.
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Fritz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Fritz »

Juiz hat geschrieben:Wenn ich meine Prüfer allerdings richtig verstanden habe, dann hätte ich die Verhalten an zwei Techniken insgesamt zeigen sollen und dann kam irgendwann das mit der Handlungskette,
Na dann wollte sie wohl sowas mit Vor- und Nachbereitungs-Techniken sehen...
In der ÜL-Ausbildung malen sie doch immer so lustige Schema-Bildchen mit
Vierecken und Kreisen...

Was steht denn eigentlich in der Dan-PO?:
Demonstration und Erläuterung
von unterschiedlichen Möglichkeiten des Angriffs‐ und Abwehrverhaltens mit je 2 Beispielen
Das Wort Handlungskette kommt in der Bodenaufgabe vor...

Alles sehr merkwürdig...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von tutor! »

Juiz hat geschrieben:(...) wäre ich sehr dankbar mal zu erfahren, ob in anderen Landesverbänden eine Prüfung mit mehr Diskussionen verbunden ist?
Das ist natürlich so pauschal nicht zu beantworten. Letztlich sind Prüfer ja auch Individuen und jeder nimmt seine Aufgabe etwas anders wahr als die Kollegen. Ich kann also nur für mich selbst sprechen.

Ich lasse den Prüfling grundsätzlich das zeigen, was er vorbereitet hat. Dann bringe ich ihn (oder sie) am wenigsten durcheinander. Spätestens wenn sie/er fertig ist, weiß ich, ob es m.M.n. gereicht hat oder nicht. Ist alles ok, schreite ich zum nächsten Prüfungsfach fort, reicht es mir noch nicht, stelle ich Rückfragen. Das ist auch das verabredete Verhalten der Dan-Prüfer in meinem LV. Nicht alle halten sich immer daran, aber der Prüfungsbeauftragte regelt das dann schon mit der Zeit.

Wenn ich mir die Darbietungen anschaue, merke ich ja, welche Vorstellungen der Prüfling von der Prüfungsaufgabe hat. Liegt er gründlich daneben, kläre ich ihn über den Sinn der Prüfungsaufgabe auf und erkläre ihm, was von ihm verlangt wird. Manchmal klappt es dann, manchmal auch nicht. Es kommt natürlich hin und wieder vor, dass jemand die Aufgaben etwas anders verstanden hat, aber damit müssen dann beide Seiten umgehen. Die Prüfungsaufgabe zum Angriffs- und Abwehrverhalten ist so eine Aufgabenstellung....
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

So STKA is wieder im Ausgangspost, wenn ihr jetzt die Zitate anpassen könntet kann ich vll noch böses Blut verhindern :|

Auf diesen Punkt würd ich aber noch gern eingehen, bevor ich einen Schlussstrich unter die missglückte Prüfung ziehe:
Die Idee ist: Ein Braungurt macht T-C -> Verkürzung, als Shodan macht er die T-B -> Verkürzung,
nach dem 2.Dan wird er T-A -> Verkürzung. In der Regel sind die höcheren Lizenzen ja auch an
bestimmte Mindestgraduierungen gekoppelt... Also machst man mit Shodan T-C bis A, dann gibt es nur einmal
eine Verkürzung...
Grade wenn ich mir die Bereitschaft ansehe, sich weiterzubilden und höhere Lizenzen zu erlangen, wäre es doch ein netter Anreiz mit T-A grundsätzlich 3 mal verkürzen zu dürfen. Z.B. nach dem 2. Dan hat man im Studium Zeit T-C, T-B und T-A vor der Prüfung zum 3. Dan zu erwerben, dann hat er doch definitiv etwas für die Qualität seines Judounterrichts und somit (normalerweise) auch für die Qualität des Judos seiner Schüler geleistet. Warum also dafür kein Freifahrtsschein zum 3., 4. und 5. Dan zu verkürzen? Mit Wettkampferfolgen kann schließlich auch zu jedem Dangrad ein Jahr "gespart" werden.
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Fritz »

[quote="Juiz"]Grade wenn ich mir die Bereitschaft ansehe, sich weiterzubilden und höhere Lizenzen zu erlangen, wäre es doch ein netter Anreiz mit T-A grundsätzlich 3 mal verkürzen zu dürfen. Z.B. nach dem 2. Dan hat man im Studium Zeit T-C, T-B und T-A vor der Prüfung zum 3. Dan zu erwerben, dann hat er doch definitiv etwas für die Qualität seines Judounterrichts und somit (normalerweise) auch für die Qualität des Judos seiner Schüler geleistet. Warum also dafür kein Freifahrtsschein zum 3., 4. und 5. Dan zu verkürzen? Mit Wettkampferfolgen kann schließlich auch zu jedem Dangrad ein Jahr "gespart" werden.[quote]Mit Wettkampferfolgen kannst Du auch nur "sparen",
wenn sie nach der letzten Prüfung aufgelaufen sind...
Es wäre sicherlich auch denkbar, mehr als ein Jahr pro Prüfungsintervall zu verkürzen, im Extremfall also "Vorbereitungszeit = 0" ;-)

Wie Du im Forum nach "Wartezeit" suchst, wirst Du sicherlich einige Beiträge finden, die die "Notwendigkeit" von "Vorbereitungs-Zeiten" grundsätzlich in
Frage stellen... Eigentlich würde reichen, ordentliche Prüfungsanforderungen zu definieren und diese ordentlich abzuprüfen. Und jemand,
der nicht genügend Vorbereitungszeit hatte, ist halt schlecht vorbereitet und fällt durch, anderenfalls hat die jeweilige
Vorbereitungszeit ja wohl doch genügt... Aber irgendwie hat "man", wohl Angst vor höher graduierten jüngeren Menschen...
ich nehme an "man" ist da eher etwas älter, hat ebenfalls hohe Graduierungen mittels Verleihung erreicht und fürchtet sich etwas davor, daß da auf einmal
Jüngere mit geprüften Graduierungen "dazwischenfunken" könnten... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

Seid ich vollkommen unvorbereitet in Sendai im Dojo stand und dort gegen eine 14-jährige Danträgerin Randori gemacht hab, ist mir vollauf bewusst, dass es hier in Deutschland etwas seltsam um die Dan-Grade steht :-D (Diese 14jährige hatte ihren Dan-Grad übrigens absolut zurecht in meinen Augen und grade im Judoclub an der Tohoku-Dai hab ich Judoka getroffen, deren Techniken auf einem ganz anderen Level waren als die aller Breitensportler, die ich kenne) Aber das wäre ja wirklich ne Grundsatzdiskussion und die wurde ja auch hier im Forum schon oft genug geführt... (meine Meinung ist dazu ganz eindeutig, mein Judo verbessert sich mit jeder Dan-Vorbereitung und ich meine damit nur die Nettozeit (ich habe nicht vor 3 Jahren mit der Vorbereitung begonnen ;) ). Kürzere Wartezeiten hätten also bei mir zu 'ner schnelleren Verbesserung und damit besserem Judo in jungen (noch jüngeren bin ja erst 25) Jahren geführt) Was deinen Vorschlag mit der Abschaffung der Vorbereitungszeit und dann einer Vereinheitlichung der Prüfungsrichtlinien auf hohem Niveau angeht: Selbst im Idealfall (perfekt ausformulierte und beschriebene Anforderungen und einheitliche Prüferausbildung auf DJB-Ebene) kommt noch die menschliche Komponente hinzu, "man" ist ja schließlich immer noch Prüfer und im Normalfall so wie viele Judoka (nehme mich da nicht aus) ein Alphatier. Vermutlich käme es also zu noch mehr bösen Blut, wenn Prüfling und Prüfer aufeinanderprallen und sich im Einzelfall nicht einig sind, ob der Kenntnisstand für die nächste Prüfung schon reicht.

Dein Argument, dass nur Leistungen zwischen den Dan-Prüfungen anerkannt werden zum Verkürzen, kann ich sogar nachvollziehen, aber dann könnte man ja 15UE Trainerfortbildung mit 2 Wettkampfpunkten gleichsetzen. Dadurch könnte auch ein T-A bei Interesse noch über diesen Weg verkürzen, ohne eine weitere Lizenzstufe zu erreichen.
Sono-Mama
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Sono-Mama »

Hallo Juiz,
Juiz hat geschrieben:...
Die zweite Frage ist eher eine Grundsatzfrage, ob die Verkürzung mit Kampfpunkten für Schwergewichtler fair ist:
meines Wissens nach gibt es die Verkürzung mit Kampfpunkten nicht mehr, kann mich aber auch irren...
Juiz hat geschrieben: Jetzt zu meiner eigenen nächsten Prüfung:
Laut Grundsatzordnung kann man ein durchgefallenes Fach durch 2 Fächer mit guten oder sehr guten Ergebnis ausgleichen. Da mir die Kime-no-kata im Moment zum Hals raushängt, je nach Lehrer andere Punkte kritisiert werden, jedes Mal andere Dinge schiefgehen (ich weiß, diesen Punkt bekommt man mit Training weg ;) ) und auch grade die Katasessions immer mit Fahrten nach Wiesbaden oder zumindest nach Frankfurt verbunden sind (wohne derzeit in Darmstadt) und ich nicht das Geld habe, um die Frequenz aus den letzten 8 Wochen (12 Fahrten = ca. 150 Euro für Benzin) aufrechtzuerhalten, überlege ich derzeit ernsthaft, Kata hinten an zu stellen und im Zweifel in diesem Fach durchzufallen und es dann mit anderen Fächern auszugleichen. (Bitte nicht falsch verstehen, ich will nach wie vor die Kata üben, nur quasi die Prioritäten mit den anderen Fächern, die bisher nur neben dem Training mitgelaufen sind, umkehren.) Haltet ihr das grundsätzlich für möglich oder sollte man, wenn man einen höheren Dangrad möchte, eurer Meinung nach keine Workarounds durchführen? Und in diesem Zusammenhang: Was zählt eigentlich als Prüfungsfach (Vorkenntnisse/Stand/Boden/Übungsaufgaben & Theorie/Kata also 5 Fächer oder Vorkenntnisse/Stand/Boden/Stand(komplex)/Boden(komplex)/Übungsaufgaben/Theorie/Kata also 8 Fächer)?
Es sind meines Wissens nach 5 Fächer, allerdings kann man die Fächer Vorkenntnisse und Kata nicht ausgleichen, egal wie gut man in den restlichen Fächern war... (ist wie ich finde auch richtig, VORALLEM wenn man einen (höheren) Dan-Grad erwerben möchte.)

Ich habe auch das Problem mit dem relativ hohen Aufwand an Zeit und Geld um die Kata zu erlernen. Allerdings haben meine zwei Prüfungspartner und ich, mit denen ich immer die Kata und das Prüfungsprogramm übe, die sehr gute Erfahrung gemacht, die Kata erstmal per Video grob einzustudieren und dann ein paar mal nach Wiesbaden fahren und dort den Feinschliff zu bekommen.
Es ist allerdings schwierig, die Kata einzustudieren, wenn man keinen (passenden) Katapartner im Verein oder in der näheren Umgebung hat).
Juiz hat geschrieben:Und: wie würdet ihr auf Prüfungsfragen reagieren, die ihr entweder nicht nachvollziehen könnt? (man möchte ja dem Prüfer auch nicht antworten: "Was bitte soll das sein?", wenn man einen Ausdruck eine Aussage für ungünstig gwählt hält (in meinem konkreten Fall eine Handlungskette im Stand, aber es war keine Finte, kein Konter und keine Kombination gemeint (das hatte ich abgeklärt und ich weiß immer noch nicht die Antwort). Bei einem anderen Prüfling (1.Dan) wurde gefragt, wie Sasae-tsuri-komi-ashi heißt, wenn man den Fuß höher ansetzt. Da bei der Antwort Hiza-guruma nur genickt wurde, würde ich mir manchmal auch eine Diskussion nach der Prüfung wünschen,(...)
Ich bin selbst auch Prüfer und habe auch schon höhere Kyu-Grade geprüft. Mit solchen Fragen möchte man den theoretischen Wissensstand des Prüflings erfragen. Ab und zu (ich mache das auch ab und zu) nickt man auch bei einer falschen Antwort. Nicht um damit die Richtigkeit der Antwort zu betonen, sondern eher „ok, das hast du jetzt nicht ganz verstanden, aber machen wir mal weiter“. Wenn bei mir so ein Fall ist, dann werde ich noch ein paar andere Theoriefragen stellen, wenn diese dann richtig sind, so finde ich das dann ok wenn die erste Frage falsch beantwortet wurde.
Juiz hat geschrieben:Muss da für euer Verständnis in jeder Kette genau/mindestens ein Hebel, ein Würger und ein Haltegriff enthalten sein? Also (mindestens) 9 Techniken jeweils in 3er Folgen? Ich hab nämlich sinnvoll gehandelt, wenn Uke sich befreit hat und bin dann halt nicht immer von Halten zu Hebeln zu Würgen, sondern z.B. von Halten zu Halten zu Halten gegangen, da es sich grade bei meiner Konstitution (wie gesagt deutlich über 100kg) eher anbietet, als gekünstelt doch noch in nen Juji-Gatame zu rollen... Habe aber trotzdem alle Formen der Bodentechniken etwa gleichrangig untergebracht. Ein Wunder, dass ich in dem Fach nicht auch durchgefallen bin...
Warum hast du das nicht mal vor der Prüfung bei einem Prüfer erfragt, z.B. Klaus Hanelt?

Das alles soll jetzt nicht heissen, dass nur du alleine daran schuld hast, dass du die Prüfung nicht bestanden hast, aber einige "Fehler" sind dann doch zu vermeiden.
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

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Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.

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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Juiz »

Sono-Mama hat geschrieben:Warum hast du das nicht mal vor der Prüfung bei einem Prüfer erfragt, z.B. Klaus Hanelt?

Das alles soll jetzt nicht heissen das nur du alleine daran schuld hast, das du die Prüfung nicht bestanden hast, aber einige "Fehler" sind dann doch zu vermeiden.
Hatte beim letzten Vorbereitungslehrgang meine Ausarbeitung dabei und sie auch einem Referenten (will hier keine Namen nennen, kann ihn dir aber per PN schicken) gegeben, der sie durchgeguckt hat (nur flüchtig) und gesagt hat, dass es ok sei. Anschließend hab ich dem Ernst (Prüfungsreferent ist ja nicht anonym ;-) ) meine Ausarbeitung geschickt (ca 3 Wochen vor der Prüfung) und da kam auch nichts zurück, daher ging ich davon aus, dass ich die Aufgaben richtig interpretiert habe. Beim nächsten Mal lass ich die interpretationsfähigen Fächer vorher prüfen, dann bin ich auf der sichereren Seite.

Ich bin übrigens ganz alleine daran schuld, durchgerasselt zu sein. Das war auch vollkommen in Ordnung! (Kata versaut und sich bei Standkomplex nicht mit Ruhm bekleckert) Aber die Art wie die Prüfung bei mir und anderen ablief, hat mich massiv geärgert. (Unabhängig vom Ergebnis)
Sono-Mama hat geschrieben:Ich habe auch das Problem mit dem relativ hohen Aufwand an Zeit und Geld um die Kata zu erlernen. Allerdings haben meine zwei Prüfungspartner und ich, mit denen ich immer die Kata und das Prüfungsprogramm übe die sehr gute Erfahrung gemacht die Kata erstmal per Video grob einzustudieren und dann ein paar mal nach Wiesbaden fahren und dort den Feinschliff zu bekommen.
Es ist allerdings schwierig die Kata einzustudieren wenn man keinen (passenden) Katapartner im Verein oder in der näheren Umgebung hat)
Wir haben auch erst nach dem Video gelernt, allerdings haben sich dabei (weil man halt nicht wirklich weiß, worauf man achten muss bei einer neuen Kata) die Fehler eingeschlichen, die jetzt wieder mühsam raus müssen. Mit meiner Katapartnerin hab ich sogar Riesenglück, zwar anatomisch nicht gut passend, aber selbst 5. Dan und bereit, ständig mit mir Kata zu üben :-D
Sono-Mama hat geschrieben:ich bin selbst auch Prüfer und habe auch schon höhere Kyu-Grade geprüft. Mit solchen Fragen möchte man den theoretischen Wissensstand des Prüflings erfragen. Ab und zu (ich mache das auch ab und zu) nickt man auch bei einer falschen Antwort. Nicht um damit die Richtigkeit der Antwort zu betonen, sondern eher „ok, das hast du jetzt nicht ganz verstanden, aber machen wir mal weiter“. Wenn bei mir so ein Fall ist, dann werde ich noch ein paar andere Theoriefragen stellen, wenn diese dann richtig sind, so finde ich das dann ok, wenn die erste Frage falsch beantwortet wurde.
Vollkommen richtig, vll. hab ich ins Nicken auch was Falsches reininterpretiert bei Stand und Boden, aber mein letztes Prüfungsfach war Theorie, ca. 10 min vor Abschluß des Faches haben 2 von 3 Prüfern nur noch genickt, ich stand trotzdem weiter im Kreuzverhör. Im Anschluss wurde ich für das Fach auch gelobt (zum Glück, sonst hätte ich an meiner Judolehrerlizenz auch noch gezweifelt). Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt schon durchgefallen... Also warum mich über ein Bestanden hinaus (damit man weiß, durch welche Fächer ich gefallen bin) weiterquälen?
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Re: Diverse Fragen Dan-Prüfung (Hessen)

Beitrag von Fritz »

Sono-Mama hat geschrieben:Es ist allerdings schwierig, die Kata einzustudieren, wenn man keinen (passenden) Katapartner im Verein oder in der näheren Umgebung hat).
Da kenne ich einen Trick (der zugegebenermaßen eher für ÜL/Trainer paßt ;-) )

Man probiert gar nicht erst, Kata mit genau einem "Partner" "einzustudieren",
sondern übt "Technik" für "Technik" mit der gesamten Gruppe im Training, ganz zwanglos ohne
das ganze Zeremoniell, sondern als Drill "Angriff-Verteidigung", immer nur ein, zwei Sachen pro Trainingswoche,
und sieht zu, daß man möglichst viele
verschiedene Ukes verwendet... Und wenn dann genug Leute da sind, die sozusagen mit den
einzelnen Kata technisch fit sind, dann kann man sich Gedanken machen, die Einzelkata hintereinander
zu üben und in "Vorführungsform" zu bringen, hübsch mit Verbeugung, Raumaufteilung usw. usf.
Und die Chance ein paar potentielle Uke für die Prüfung zu finden ist auch höher...

Angenehmer Nebeneffekt ist, dass alle beim Training was davon haben...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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