Wirtschaftsunternehmen DJB

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Baumstamm
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Baumstamm »

Kurzes Update, was sich bei uns zugetragen hat. Nachdem der BJV auch die digitale Mitgliederverwaltung eingeführt hat, und ich das bei meinen Mitgliedern vorgestellt habe, sind jetzt die Hälfte aus meinem Verein ausgetreten, weil sie dass nicht wollen. Mir fehlen jetzt Freiwillige und Helfer, so dass ich keine Turniere, Lehrgänge etc. abhalten kann, über kurz oder lang werde ich den Verein zumachen können. Uns gehen schlicht die Mittel aus. Sehr schade. Die ganzen Vorteile, die angepriesen wurden, helfen nichts, wenn sie keiner nutzen mag.
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Hofi
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Hi!
Das finde ich ehrlich gesagt relativ albern von Deinen Ex-Mitgliedern.
Ja, meine Begeisterung hält sich in Grenzen, ich hätte es nicht gebraucht. Und auch meine U21 hängen an ihrem Papierpass, der einfach mehr Stil ausstrahlt. Die Umstellung wird jede Menge Arbeit. Aber wenn die mal durch ist (und funktioniert), sind die Vorteile da. Kein vergessener Pass von Kindern auf Turnieren mehr, allein das ist es wert.
Hast Du mal gefragt, wer von den ausgetretenen Instagram, Facebook oder ähnliches hat? Denn wenn man wegen des elektronischen Passes austritt, kann das ernsthaft ja eigentlich nur mit Datenschutz zu tun haben. Und in dem Moment, wo sie soziale Medien haben, ist ein Austritt wg. der DMV einfach nur hochgradig bescheuert.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Baumstamm »

Das ist mir ziemlich egal ob die Instagram, Facebook oder ähnliches nutzen.

In meinem Verein fehlen sie und das ist was zählt.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Es geht um die Stichhaltigkeit der Begründung. Wenn jemand wirklich extrem datensparsam online ist, kann man das noch irgendwie nachvollziehen.
Bei jemandem, der seine Daten eh streut, sehe ich es als Vorwand zu gehen, weil man es eh vorhatte, und jetzt eine Ausrede hat.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von caesar »

Im Rahmen der digitalen Selbstbestimmung macht es natürlich einen Unterschied, ob ich mir selbst aussuche, meine Daten abzugeben, oder ob es mir in einem bereits bestehenden System aufgedrückt. Glaube die elektronische Patientenakte ist da ein ähnliches Beispiel.
Baumstamm hat geschrieben: 12.01.2025, 07:36 Nachdem der BJV auch die digitale Mitgliederverwaltung eingeführt hat, und ich das bei meinen Mitgliedern vorgestellt habe, sind jetzt die Hälfte aus meinem Verein ausgetreten, weil sie dass nicht wollen. Mir fehlen jetzt Freiwillige und Helfer, so dass ich keine Turniere, Lehrgänge etc. abhalten kann, über kurz oder lang werde ich den Verein zumachen können. Uns gehen schlicht die Mittel aus
Dafür gibt es ja auch kreative Lösungen. Den Leuten scheint es ja weniger um Gürtel und Wettkämpfe zu gehen, da führt ja mittelfristig eh kein Weg an der DMV vorbei. Wenn sie einfach nur Judo machen wollen, dann gründet man eine andere Abteilung und nennt die "Freizeitsport", "Allgemeinsport" oder so und lässt die Leute da einfach Judo machen, halt außerhalb des DJB. Gürtelprüfungen können die ja auch machen, nur eben keine, die im DJB anerkannt sind. Dazu gibt es in Deutschland ja auch Judoverbände neben dem DJB, auch wenn ich da gemischte Gefühle hätte.
Simpel gesagt, wenn man möchte, finden sich Wege, auf beiden Seiten.

Ich bin auch mal gespannt, wie das jetzt in der ersten Meisterschaftsrunde wird. Eigentlich hat der DJB ein Übergangsjahr ausgerufen, aber manche Landesverbände in den Gruppen sind schon voll digital, andere noch gar nicht in der DMV. Wenn die sich dann zur Gruppenmeisterschaft treffen, wie läuft die Meldung und Waage? Wie sieht das zur DEM U18 und U21 aus, wenn da der DJB doch bestimmt seine DMV weiter vordrücken möchte? Das wird doch spannend für alle Beteiligten
tutor!
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben: 13.01.2025, 20:07 Ich bin auch mal gespannt wie das jetzt in der ersten Meisterschaftsrunde wird. Eigentlich hat der DJB ein Übergangsjahr ausgerufen, aber manche Landesverbände in den Gruppen sind schon voll digital, andere noch gar nicht in der DMV. Wenn die sich dann zur Gruppenmeisterschaft treffen, wie läuft die Meldung und Waage? Wie sieht das zur DEM U18 und U21 aus, wenn da der DJB doch bestimmt seine DMV weiter vordrücken möchte? Das wird doch spannend für alle Beteiligten
DJB-Veranstaltungen setzen den digitalen Pass voraus - auch schon ab diesem Jahr. Innerhalb der Landesverbände gibt es das Übergangsjahr 2025. Vor einer endgültigen für alle LVe verpflichtenden Einführung ist noch die nächste DJB-Mitgliederversammlung auf der dann final entschieden wird.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

tutor! hat geschrieben: 13.01.2025, 21:41
DJB-Veranstaltungen setzen den digitalen Pass voraus - auch schon ab diesem Jahr. Innerhalb der Landesverbände gibt es das Übergangsjahr 2025. Vor einer endgültigen für alle LVe verpflichtenden Einführung ist noch die nächste DJB-Mitgliederversammlung auf der dann final entschieden wird.
Das wird spannend. Bayerische U18 ist am 01.02., da ist Wettkampflizenz gefordert. Nicht alle Neu-U18er haben die schon. Bin gespannt, ob das klappt bis zum Meldeschluss. Unser GSt ist gerade dabei nach den Austritten zum Jahresende die Mitgliederliste zu bereinigen.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von nur_wazaari »

https://www.judobund.de/aktuelles/news/ ... kuerzungen
Die Kürzungen wirken sich auf zentrale Bereiche der Sportförderung und ebenso auf die tägliche Arbeit des Verbandes aus:
Rund 500.000 Euro weniger pro Jahr bedeuten einen Einschnitt, der weitreichende Folgen für den Leistungs- und Nachwuchssport hat. Diese Kürzung stellt nicht nur die Planungssicherheit des Verbandes infrage, sondern gefährdet auch die kontinuierliche Entwicklung von Athletinnen und Athleten. „Diese Entscheidung schränkt die Entwicklungsmöglichkeiten unseres Verbandes massiv ein und gefährdet nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch die Motivation der Judoka und aller, die sich tagtäglich für den Judo-Sport einsetzen“, betont Frank Doetsch, Vorsitzender des DJB-Vorstands.

Trotz des Erfolgs bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, bei denen Miriam Butkereit eine Silbermedaille für Deutschland gewann und der guten Erfolgsaussichten, gerade bei den Frauen, bewertet das Potenzialanalysesystem (PotAS) des BMI den DJB als wenig förderwürdig. Diese Einschätzung ist für den DJB nicht nachvollziehbar. „Eigentlich wäre eine Anpassung erforderlich gewesen, um die steigenden Kosten zu kompensieren – stattdessen werden Mittel gekürzt. Das ist frustierend!“ ergänzt Doetsch.

„Die Reduzierung der Fördermittel um rund ein Drittel ist ein riesiger Einschnitt,“ erklärt DJB-Vorstand Leistungssport Michael Bazynski.
Weniger Lehrgänge und Trainingslager: Die Reduzierung der Mittel erschwert die Durchführung von Trainingslagern, die für die sportliche Entwicklung unverzichtbar sind.
Reduzierte Nachwuchsförderung: Junge Talente benötigen eine strukturierte Förderung, um sich langfristig im Spitzensport zu etablieren. Diese Förderung wird deutlich erschwert.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Weniger Mittel bedeuten weniger internationale Wettkämpfe, was sich negativ auf die Entwicklung der Athletinnen und Athleten auswirkt.
Notwendige Haushaltssperre: Alle Bereiche des Deutschen Judo-Bundes sind dazu angehalten, massiv Gelder einzusparen.

Der DJB teilt die Kritik anderer betroffener Verbände wie dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) oder dem Deutschen Basketball Bund (DBB) am PotAS. Das System führt zu einer einseitigen und aus Sicht des DJB oft nicht sachgerechten Bewertung von Sportarten.

Michael Bazynski betont: „Die Berechnung ist in Teilen nicht nachvollziehbar. Eine Korrektur wäre notwendig. Wir haben in jüngster Vergangenheit einige Medaillen in verschiedenen Gewichtsklassen im Elitebereich gewinnen können. Auch bei der WM der U21 im vergangenen Jahr schafften wir drei Medaillengewinne. Daneben erreichten wir noch mit einer weiteren Athletin einen EM-Titel. Dass uns trotz dieser Erfolge auf höchstem internationalem Niveau die Fähigkeit abgesprochen wird, in LA 2028 Finalplatzierungen oder Medaillen gewinnen zu können, widerspricht jeder Logik oder auch dem normalen Sachverstand.“

Der DJB appelliert eindringlich an die politischen Entscheidungsträger, die Kürzungspläne zu überdenken.
Wollte man nicht sowas wie ein Wirtschaftsunternehmen werden...? :eusa_think

Die Mittelkürzungen sind natürlich bitter, aber waren lange vorherzusehen. Ich denke, allen Beteiligten ist die Gesamtsituation bewusst und man erfüllt hier eben seitens der Dachverbände die Pflicht, auf die eigene Beschwerdefähigkeit hinzuweisen - mehr bleibt ja auch nicht übrig (oder doch?). Was in der Stellungnahme selbstverständlich wieder einmal fehlt ist der Hinweis darauf, dass sich Kürzungen bis zur Basis, die Wurzeln, den (ambitionierten) Freizeitsport durchschlagen könnten - aber dabei denkt man auch im Leistungssport offenbar eher föderalistisch, das ist alleinige Sache der Vereine.

Was also tun? Nur eine Idee: Medaillen wie in vielen europäischen Ländern als "nice to have" betrachten und die Förderung der Vereinsstrukturen, des Sporttreibens und seiner vielen Vorteile an sich seitens des Dachverbandes priorisieren, die Strategie ändern, sich auf das Wesentliche konzentrieren, anerkennen dass es eine eher luxuriöse Strategie ist Leistungssport zu priorisieren, ansonsten dem sicheren Abstieg mit Pragmatismus begegnen. Das gilt sicher nicht nur für Judosport.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Wichtig wäre es, unabhängiger von der Fördergeldern zu werden und eine umfangreiche Sponsorenstruktur aufzubauen.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von nur_wazaari »

Hofi hat geschrieben: 19.02.2025, 14:55 Wichtig wäre es, unabhängiger von der Fördergeldern zu werden und eine umfangreiche Sponsorenstruktur aufzubauen.
Das wird nur für die einzelnen Athletinnen und Athleten funktionieren, so wie es in vielen Ländern und in Deutschland noch eher zögerliche Praxis ist. Für den ganzen Verband springen höchstens ein paar weitere Partnerschaften heraus - das was man eigentlich auch will oder wollte. Aber das reicht nicht angesichts steigender Anforderungen und Kosten.

Judoleistungssport war ja schon immer auch viel Privatvergnügen, aber mittlerweile sollten sich mündige Sportlerinnen und Sportler die vor der Wahl stehen fragen, ob sie für ein Land antreten wollen, das in der Konsequenz sehr viel von Ihnen fordert (Olympiamedaillen und so), ihnen aber im Gegenzug nicht mehr als eine Karriere bei der Polizei / Bundeswehr und ein paar Gutscheine und/oder Eiweißsnacks anbietet.

Die Rechnung geht für Einzelne vielleicht noch geradeso, insgesamt und in der Summe schlicht nicht (mehr) auf.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Das wird nur für die einzelnen Athletinnen und Athleten funktionieren, so wie es in vielen Ländern und in Deutschland noch eher zögerliche Praxis ist. Für den ganzen Verband springen höchstens ein paar weitere Partnerschaften heraus - das was man eigentlich auch will oder wollte. Aber das reicht nicht angesichts steigender Anforderungen und Kosten.
Ich will gar nicht den DFB heranziehen, sondern nehme mal den Handball-Bund. Dort sind auf der Homepage 4 Premium-Partner, 14 Partner und 7 Supplier aufgelistet, ohne so Dinge wie Ministerium etc.
Beim DJB sind es da acht, es wird niemand als Premium-Partner geführt, Ippon-gear und Backnumber auf den ersten Blick fallen in die Kategorie Supplier. Auch Zebra und Flexvit würde ich nach dem Blick auf die HP in diese Kategorie einsortieren. Ein Auto-Anbieter, der letztlich an jeden Autos vermietet, ein Handel für Sportmedizingeräte, ein Tickethändler und dokume.
Da scheint auf den ersten Blick kein einziges echtes Sponsoring dabei zu sein, ich mag mich aber täuschen.

Und warum sollte, ordentlich vermarktet, der Bundeskader als ganzer für einen Sponsor nicht interessant sein? Warum nicht die Bundesliga als Produkt? Natürlich entsteht das Interesse nicht von selbst, dass muss geschaffen werden. Und hierfür muss seitens des DJB eine Strategie geschaffen werden. DAS ist Aufgabe des Präsidiums in meinen Augen.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von nur_wazaari »

Hofi hat geschrieben: 20.02.2025, 14:43 Und warum sollte, ordentlich vermarktet, der Bundeskader als ganzer für einen Sponsor nicht interessant sein? Warum nicht die Bundesliga als Produkt? Natürlich entsteht das Interesse nicht von selbst, dass muss geschaffen werden. Und hierfür muss seitens des DJB eine Strategie geschaffen werden. DAS ist Aufgabe des Präsidiums in meinen Augen.
Ich stimme dir im Grundsatz voll zu, eine geeignete Strategie ist nötig. Aber man hat die genannten Beispiele schon mehrfach versucht zu kapitalisieren. Schwer zu sagen, ob ein durchschlagender Erfolg nicht zuletzt auch an bestimmten Köpfen und weniger am zu geringen Potenzial gescheitert ist...

Der Impact, die Lobby bei den von dir genannten Sportarten ist außerdem sehr viel größer als beim Judosport. Stichwort Mitgliederzahlen, Werbeverträge, mediale Präsenz. Wird schwer hier irgendwo was aufzutun. Ich sehe nicht, dass das Präsidium des DJB hier durchschlagende Erfolge wird präsentieren können.

Blick nach nebenan/oben: Die Franzosen werden ja gerne als Beispiel herangezogen, wenn es um die Vermarktung von Judo (als Leistungssport) im eigenen Land und die Freisetzung entsprechender Potenziale geht. Nur haben die unter anderem absolute Ausnahmeathleten mit gut dotierten Privatverträgen, sodass derer Strategie für Deutschland nicht infrage kommt.

Also hilft der Blick nach oben auch nicht weiter. Man müsste eher links und rechts auf die Länder schauen, die ähnliche Vereinsmitgliederzahlen, ein ähnliches Leistungssportkonzept und vergleichsweise wirtschaftlich kompetentes (!) Personal wie Deutschland haben. Hat man nun Ideen und Konzepte entwickelt, müsste dann natürlich auch alles koordiniert und kommunikativ vernetzt werden, offenbar eines der schwierigeren Unterfangen hierzulande. Es hat sich in der Vergangenheit auch manchmal der Eindruck aufgedrängt, dass man ohnehin mit mehr arbeiten wollte, als man tatsächlich zur Verfügung stehen hat, weil man hoffte (wie auch immer) Geld an Land zu ziehen. Das ist nun auch kein Thema mehr.

Aktuell ist die Diskussion aber ohnehin obsolet, es gibt aus haushaltstechnischer Sicht andere Prioritäten und die werden nicht weniger. Vielleicht nutzt man die Situation aus sportlicher Sicht trotzdem, um Anschluss an die Spitze zu finden (Männer) oder zu halten (Frauen). Die Trainersituation hat sich ja gerade wieder verändert und man ist wohl guter Dinge. Vielleicht zu Recht.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Dann nimm den Hockey-Bund, jetzt sicher auch nicht der Massensport. 9 Premium-Partner gelistet, dazu 10 sog. Pool-Partner ohne die behördlichen Unterstützer.
Und nein, aus haushaltstechnischer Sicht gibt es kein dringenderes Problem als den Ausfall von Fördergeldern durch andere Quellen zu kompensieren.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Fritz »

Wie sieht eigentlich beim Ringen aus? Beim TKD? Beim Karate? Beim Boxen? Beim Schießen?

Ein Vergleich mit Sportarten, wo ein Ball im Spiel ist, oder wo um die Wette gelaufen oder geschwommen oder
etwas weit weg geworfen oder irgendwie umher geturnt oder etwas Schweres hochgehoben wird, ist müßig.
Denn das sind die "guten Sportarten" -
Kampfsport und Schießsport sind ja da schon anders ;-)
Mit freundlichem Gruß

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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von nur_wazaari »

Hofi hat geschrieben: 24.02.2025, 12:24 Dann nimm den Hockey-Bund, jetzt sicher auch nicht der Massensport. 9 Premium-Partner gelistet, dazu 10 sog. Pool-Partner ohne die behördlichen Unterstützer.
Und nein, aus haushaltstechnischer Sicht gibt es kein dringenderes Problem als den Ausfall von Fördergeldern durch andere Quellen zu kompensieren.
Ich meine ja die Förderung des Leistungssports, nicht die Kompensation von Fördergeldern allgemein. Die Fördergelder werden ja durchaus dafür verwendet - habe ich gehört ;). Außerdem hätte ich klarer schreiben sollen: Die haushaltstechnischen Prioritäten liegen im (Bundes)Innenministerium woanders und das wird sich nicht so schnell ändern.

Eishockey hat eine andere Reichweite, ist auch in Deutschland eine der beliebtesten Mannschaftssportarten, ist bzgl. des Marketingpotenzials nicht vergleichbar. Gibts auch Untersuchungen zu, findet man leicht über google.

Die Kompensation der Fördergelder aka Kostendeckung ist sicher eine wichtige und schwierige Aufgabe. Mann kann dem DJB nur wünschen, dass er Quellen auftreibt. Insgesamt wird man kleinere Brötchen backen müssen, kreativ sein, Prioritäten ggf. umsortieren.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Deswegen habe ich ja Hockey und nicht Eishockey genommen :D Hockey sieht man auch nur zu Olympia mal im Fernsehen.
Und genau dann, wenn die haushaltstechnischen Prioritäten des Innenministeriums woanders liegen, ist es eine essentielle Aufgabe der Verbandsführung andere Geldquellen zu erschließen.

@ Fritz: Ich hab grsl. als Anwalt kein Problem den Bösewicht zu spielen, hab sogar Judo-T-Shirts mit "Böser Wolf" drauf. Aber sich damit abzufinden, dass man als Kampfsport der Böse ist, der keine Chance auf Sponsorengeld hat, halte ich für Resignation.
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben: 26.02.2025, 15:40 @ Fritz: Ich hab grsl. als Anwalt kein Problem den Bösewicht zu spielen, hab sogar Judo-T-Shirts mit "Böser Wolf" drauf. Aber sich damit abzufinden, dass man als Kampfsport der Böse ist, der keine Chance auf Sponsorengeld hat, halte ich für Resignation.
Das andere Wort mit R ... Realismus.

Mal ganz abgesehen davon, könnte man ja mal schauen, wie es die anderen Kampfsport-Arten so machen mit der Förderung und den Sponsoren ...
Wenn es da ähnlich bescheiden aussieht, wie beim Judo, dann ist es halt so, wenn es aber besser klappt, dann könnte man ja mal von lernen.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von caesar »

Fritz hat geschrieben: 28.02.2025, 02:06 Mal ganz abgesehen davon, könnte man ja mal schauen, wie es die anderen Kampfsport-Arten so machen mit der Förderung und den Sponsoren ...
Das kann man ja einfach mal auf der Verbandswebsite nachgucken.
Ringen hat einen Hauptsponsor - Birtat und drei Partner, einen für Matten und zwei für Bekleidung. Der Hauptsponsor scheint in einer Sportart mit Gewichtsklassen doch etwas kurios.
Taekwondo hat die üblichen Verdächtigen auf der Website. Sporthilfe, DOSB, Bundeswehr, Polizei, BMI und einen Ausrüster. Dazu die Deutsche Vermögensberatung und das Luxuschalet Hochkönig, was mehr nach Sponsoren aussieht.
Karate, wenn auch nicht mehr olympisch, hat drei Ausrüster und Athlete Sport Sponsoring (hat der DJB auch), dazu eine Möglichkeit für Fernstudium und eine Turniersoftware.

Judo hat auch BMI und Sporthilfe dabei, dazu MyBackNumber (keine Ahnung wie die fördern), Athlete Sport Sponsoring, einen Ausrüster für Matten, einen für Judosachen und einen für Trainingshilfen, einen Ticketanbieter (wie auch immer der unterstützt) und Kanzelsperger (die einzigen die Sponsor sein könnte, wobei die vielleicht auch einfach nur ihre Produkte vergünstig weitergeben)

Dafür, dass Ringen in der PotAS ist Taekwondo deutlich abgeschlagen, Freistil Männer auch. Griechisch-Römisch der Männer ist ungefähr auf einem Level mit den Judo Männern, Freistil der Frauen etwas davor und wirklich deutlich davor Judo der Frauen. Wenn es die Ringer schaffen, einen Hauptsponsor zu finden, sollte das beim Judo auch irgendwie möglich sein. https://www.potas.de/dam/jcr:abf51a18-3 ... 202024.pdf

Die BMI-Zuwendung hat sich seit 2017 bis 2023 von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen erhöht. Für 2024 und 2025 habe ich keine Zahlen gefunden, aber wenn der DJB von einer Förderkürzung von einem Drittel schreibt und das 500.000€ sind, fehlt mir da offensichtlich etwas Hintergrundwissen. https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/down ... onFile&v=2
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Re: Wirtschaftsunternehmen DJB

Beitrag von Hofi »

Fritz hat geschrieben: 28.02.2025, 02:06 ]Das andere Wort mit R ... Realismus.
Angeblicher Realismus wird gerne vorgeschoben, wenn etwas, das möglicherweise schwierig ist, gar nicht erst angegangen werden soll.

Als ich jetzt das Medic-Team angestoßen habe, habe ich bei dem Medizinausrüstung-Handel nur angefragt, ob ich denen eine Liste schicken kann, was ich brauche und sie mir das aus Ihrem Programm zusammensuchen können für die Bestellung, weil sie sich in ihrem Laden besser auskennen. Ergebnis war: "Bitte im Online-Shop selbst zusammenstellen, aber ihr kriegt 10% Rabatt." Als ich dann angefragt hab, ob die anderen Bezirke den gleichen Deal kriegen, hieß es sofort: "Klar unterstützen wir Euch landesweit bei dem Projekt, die anderen Bezirke sollen einfach Account anlegen und dann Nachricht schicken und sich auf mich beziehen, dann wird denen der Rabatt auch eingerichtet."
Ist eine Kleinigkeit, aber wenn es hier so einfach geht, sollte es ein Bundesverband hinkriegen, zumindest ernsthafte Versuche zu machen und auch was davon zum Erfolg zu führen.
Der Schützenbund (auch jetzt nicht das, was man täglich im Fernsehen sieht) hat eine Versicherung, einen Flaggen-Händler und einen Gastrogroßhandel neben den üblichen Verdächtigen bei den Partnern.
Und ich denke, man sollte sich an denen orientieren, die es hinkriegen, nicht an denen die auch keine Sponsoren haben.
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