nur_wazaari hat geschrieben: ↑26.09.2020, 14:56
Bsp. sind Kata-guruma, Ko-uchi-maki-komi, z.T. sogar "Te"-Guruma.
Kata-Guruma ist doch das beste Beispiel für den aktuellen Regel-Irrsinn.
Eine Technikausführung, die in der Nage-no-Kata als Teil der Randori-no-Kata kodiert ist, im Wettkampf zu verbieten, ist doch arg krank.
Ok, Ashi-Garami ist auch nicht erlaubt, aber da tröstet, daß das noch zu Kanos Lebzeiten so festgelegt wurde ...
nur_wazaari hat geschrieben: ↑26.09.2020, 14:56
Aber ich verstehe zumindest für Ne-waza auch, dass unter den enormen und steigenden Belastungen des Wettkampfsports und damit auch den steigenden Verletzungsrisiken besonders anfällige Körperteile geschützt werden sollen. Ich denke da z.B. an das Verbot von Einwirkungen auf das Kniegelenk oder Handgelenk. In neuerer Zeit das Verbot des Streckens des Beines bei der Kata-te-jime.
Ich wüsste nicht, wo man beim Kata-te-Jime ein Bein sinnvollerweise strecken kann .. Oder meinst Du Okuri-Eri-Jime-Varianten, wo man sich Ukes Fuß greift und ihn damit krümmt?
Wieviele Verletzungen gab es dadurch tatsächlich?
Richtige Hand- u. Beinhebel sind ja im Wettkampf schon lange verboten, es gibt allerdings Wettkampfsystem (bspw. beim BJJ), wo diese Sachen gemacht werden, hier wäre ja mal spannend zu erfahren,
wie die tatsächliche Verletzungs-Rate da aussieht ...
nur_wazaari hat geschrieben: ↑26.09.2020, 14:56So richtig hinzu gekommen ist allenfalls ein aggressiverer und aufrechterer Kampfstil, aber da sind auch weitere Regelanpassungen voraus gegangen.
Also einen aufrechteren Kampfstil kann ich nicht wirklich beobachten ... Aggressiver mag sein, wenn Leute gezwungen werden, auf Teufelkommraus anzugreifen, nur um nicht zu schnell ihren Shido wegen angeblicher Passivität zu erhalten ...
Wobei mir trotzdem der japanische Kampfstil: Gegner abtesten und dann mit einer spontanen Technik eine der erkannten Schwächen ausnutzen, deutlich besser gefällt und mir näher am Grundgedanken des Judo dran zu sein scheint ...
Ansonsten würde ich die Idee von mehreren Regelsätzen sehr befürworten, und zwar einen nationalen Regelsatz, der sich an den ursprünglichen Regeln zuzüglich des Verbotes nachgewiesener verletzungsträchtiger Verhaltensweisen (Kopf in die Matte eintauchen, schlechte Fallschule, rücksichtsloser Waki-Gatame vom Stand zum Boden usw. usf.) orientiert und dann halt die Regeln für die Berufsjudoka, die können dann gern regelmäßig verschlimmbessert werden ... Die aktuellen Mattenrandregeln können ja gern auch in den nationalen Satz mit übernommen werden, sind ja so schlecht nicht.