Der Titel des Fadens ist in meinen Augen immer noch nicht dem Inhalt angemessen. Der Faden geht ja in völlig unterschiedliche Richtungen... Wie dem auch gewesen sei. Nun wurde ich angefragt etwas zur Potenzialanalyse zu schreiben.
Ich interessiere mich für das Thema, meine Meinung dahingehend ist aber noch nicht ausgegoren, u.a. weil es bisher zwar tolle Vereinbarungen und Zielstellungen gibt, hingegen nur ein Ergebnis vorliegt. Die Hauptfragen für mich: Erzeugt das Instrument Druck? Ist es effektiv und/oder effizient hinsichtlich der Zielstellungen? Werden die Sportarten Ergebnisse zur (sportlichen, gesellschaftlichen) Förderung der Leistungs- und damit (finanziellen) Förderungsfähigkeit nutzen können? Fragen, Fragen...Ist das System überhaupt für Judo anwendbar und was hat das mit uns Breitensportelnden zu tun?
Kurzerklärung (DOSB), Lesezeit 1 min:
https://www.dosb.de/sonderseiten/news/n ... yse-potas/
Auswertung für die Winterspiele 22 Seiten:
https://www.dosb.de/sonderseiten/news/n ... yse-potas/
Diese Auswertung ist das (
Daten-)Ergebnis des ersten Analysezyklus. Auf Seite 1 findet man auch noch eine kurze Erklärung zum Sinn und Zweck
der Erhebungsmethode.
Wikipedia zur Potenzialanalyse (BWL) ca. 2 Seiten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Potenzialanalyse
Woher kommt uns das Modell also bekannt vor? Richtig, aus der Betriebswirtschaftslehre.
Wikipedia zur Potenzialanalyse (Pädagogik), ca. 2 Seiten:
https://de.wikipedia.org/wiki/EOS-Potenzialanalyse
Wo finden wird sie noch? Im pädagogischen Bereich.
Gesamtdefinition und viele weitere nützliche Links dazu; Lesezeit 0,5 min:
https://www.dosb.de/leistungssport/leis ... ortreform/
An dieser Stelle die DOSB-Definition:
Das Potenzialanalysesystem (PotAS) ist eines von mehreren Kern-Elementen der zukünftigen Fördersystematik des Leistungssports. PotAS ist als ein Qualitätsmanagement-System konzipiert und unterstützt die Verbände im Bestreben, die Rahmenbedingungen für die Athletinnen und Athleten sowie für Trainerinnen und Trainer und damit für leistungssportliche Erfolge zu optimieren. Die ersten PotAS-Ergebnisse wurden am 21. August 2018 vorgestellt.
Eigentlich steht in obigem Zitat seitens des DOSB alles drin - jeder kann sich selbst ein Bild machen. Für das Lesen zwischen den Zeilen und die Ansicht der verfügbaren Materialien fehlt mir persönlich momentan die Zeit, um
ein Urteil zu fällen. Ich würde zur Charakterisierung auch gerne die mit bekannten Potenzialanalysen aus anderen Bereichen vergleichen, ahne aber, dass die "PotAS" mehr Ähnlichkeit mit der BWL-PotAS hat. Das würde natürlich Fragen der Auswahl von Kriterien und des Instrumentes überhaupt zur Bewertung sportlicher Leistungen aufwerfen (und viele weitere). Kann mich aber auch täuschen...Leider fehlt mir momentan auch die Zeit für Entwicklung eigener Fragestellung und einer Analyse dazu, obwohl ich das Thema auf vielen Ebenen ziemlich interessant finde. Muss leider für Klausuren "lernen".
Nachtrag: Auf die Schnelle: Auswirkungen auf die Vereine? Hängt von deren Zielstellung ab. Wollen sie professionelle Judoka heranbilden? Dann notwendige erhöhte Professionalisierung bei gleichen oder weniger verfügbaren Mitteln. Wollen sie sich weiterhin vornehmlich breitensportlich engagieren, welches wohl den allermeisten Vereinen zusagen dürfte? Dann folgt eine weitere Entfernung breitensportlicher Gestaltung auf allen Ebenen von spitzensportlichen Ambitionen. Mit anderen Worten: Der Breitensport lässt sich in seiner Ausgestaltung (Regeln, Training, Organisation etc.) nicht über die Ziele des Leistungssportes definieren, was zwar noch nie so gewesen ist, aber wohl noch weiter verstärkt werden dürfte. Ist das gerechtfertigt, darf der DOSB das, sind das realitätsbezogene politische Einschätzungen und Entwicklungen...???
Werde bei Gelegenheit dran bleiben...
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