Hallo an alle,
ich habe als Kind Judo für etwa 3 Jahre Judo gemacht und dann für 8 Jahre aufgehört. Vor etwa 4 Monaten hab ich wieder angefangen und es macht mir richtig Spaß!
Ich hab aber seit letztem Monat ein Problem mit der Trainingshäufigkeit. Das normale Training findet zwei mal die Woche statt, dazu kommt ein extra Techniktraining. Durch das Studium, Arbeit und eine zusätzliche Sportart schaffe ich es "nur" zwei mal die Woche ins Training und nicht drei mal. Dazu kommen die zwei Trainingseinheiten der anderen Sportart, macht 4 intensive Trainingseinheiten pro Woche.
Seit kurzer Zeit merke ich, dass meinem Trainier das nicht passt. Ich werde bei jedem Training gefragt, wo ich denn das letzte Mal war. Das erzeugt in mir Leistungsdruck und das gefällt mir garnicht! Natürlich habe ich mit dem Trainier schon mehrmals über meine terminliche Situation gesprochen, trotzdem muss ich mich immer rechtfertigen. Jetzt hab ich schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ein Training pro Woche ausfallen lasse. Ich bin mir langsam nicht mehr sicher, ob das Problem vllt. an mir und meiner verkrampften Einstellung liegt, denn am Ende sollte ja ich entscheiden, was ich mit meiner Freizeit anstelle.
Ich würde zu dieser Situation gerne eure Meinung hören und bin über jeden Ratschlag dankbar
Grüße
Trainingshäufigkeit
-
- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 3
- Registriert: 05.10.2016, 11:23
Re: Trainingshäufigkeit
Ok, mal aus Sicht eines Trainers ein paar Gedanken:
Man möchte Leuten was beibringen.
Man hat dann Leute in der Trainingsgruppe, denen man zutraut, das sie sich was beibringen lassen.
Also bringt man mit Eifer bei - sagen wir drei Monate lang ist der Übling dann auch fleißig dabei
und plötzlich bricht die Trainingshäufigkeit ein. Da steht dann der Trainer etwas bedeppert da
und fragt nach, woran es liegt.
Dann kommt die Standard-Erklärung von wegen Zeitbedarf von Studium u. Arbeit - ok, denkt sich der Trainer,
da kann man nichts gegen sagen ... Aber spätestens wenn man was hört von 2 Einheiten bei 'ner anderen Sportart,
wird es etwas merkwürdig, insbesonders, wenn die andere Sportart nach Beginn des Judotrainings aufgenommen
wurde (k.A. ob es in diesem Fall so war).
Also versucht der Trainer, seine "Beibring-Investition" in den jeweiligen Sportler noch zu retten und/oder ihm etwas
auf den Zahn zu fühlen, ob es sich weiteres Engagement noch lohnt.
Das äußert sich halt oft in höflichen Nachfragen, wo der Übling denn nun war.
Normalerweise ist es auch ein feiner Zug, wenn Leute im Vorfeld des Training rechtzeitig absagen, so daß ein Trainer
seine Trainingsplanung entsprechend anpassen kann oder sich auch nur einfach besser auf die zu erwartende Teilnehmer-Anzahl
einstellen kann. Aber ich bin da auch zugegebenermaßen etwas altmodisch ...
Ein Hinweis für mich, mein Engagement für einen Trainingsteilnehmer zu reduzieren, wäre bei diesen Rahmenbedingungen,
wenn ich erfahren würde, daß die beiden weiteren Nichtjudo-Trainings-Einheiten, deutlich weniger eingespart
werden, als die Judoeinheiten
Also, wenn die Fragerei nervt: Gib im Vorfeld einfach Deinem Trainer Bescheid, wenn Du eine Einheit nicht wahrnehmen
kannst und dann werden Nachfragen wohl nicht mehr erfolgen ...
Klar ist es Deine Freizeit, aber vom Trainer wird auch unterschwellig verlangt, daß er möglichst immer da ist und
die wenigen Male, wo er es dann nicht schafft, im Vorfeld ankündigt u./od. Ersatz organisiert ...
Von daher ist ein schlechtes Gewissen wegen versäumter Einheit schon nicht ganz verkehrt
Man möchte Leuten was beibringen.
Man hat dann Leute in der Trainingsgruppe, denen man zutraut, das sie sich was beibringen lassen.
Also bringt man mit Eifer bei - sagen wir drei Monate lang ist der Übling dann auch fleißig dabei
und plötzlich bricht die Trainingshäufigkeit ein. Da steht dann der Trainer etwas bedeppert da
und fragt nach, woran es liegt.
Dann kommt die Standard-Erklärung von wegen Zeitbedarf von Studium u. Arbeit - ok, denkt sich der Trainer,
da kann man nichts gegen sagen ... Aber spätestens wenn man was hört von 2 Einheiten bei 'ner anderen Sportart,
wird es etwas merkwürdig, insbesonders, wenn die andere Sportart nach Beginn des Judotrainings aufgenommen
wurde (k.A. ob es in diesem Fall so war).
Also versucht der Trainer, seine "Beibring-Investition" in den jeweiligen Sportler noch zu retten und/oder ihm etwas
auf den Zahn zu fühlen, ob es sich weiteres Engagement noch lohnt.
Das äußert sich halt oft in höflichen Nachfragen, wo der Übling denn nun war.
Normalerweise ist es auch ein feiner Zug, wenn Leute im Vorfeld des Training rechtzeitig absagen, so daß ein Trainer
seine Trainingsplanung entsprechend anpassen kann oder sich auch nur einfach besser auf die zu erwartende Teilnehmer-Anzahl
einstellen kann. Aber ich bin da auch zugegebenermaßen etwas altmodisch ...
Ein Hinweis für mich, mein Engagement für einen Trainingsteilnehmer zu reduzieren, wäre bei diesen Rahmenbedingungen,
wenn ich erfahren würde, daß die beiden weiteren Nichtjudo-Trainings-Einheiten, deutlich weniger eingespart
werden, als die Judoeinheiten
Also, wenn die Fragerei nervt: Gib im Vorfeld einfach Deinem Trainer Bescheid, wenn Du eine Einheit nicht wahrnehmen
kannst und dann werden Nachfragen wohl nicht mehr erfolgen ...
Klar ist es Deine Freizeit, aber vom Trainer wird auch unterschwellig verlangt, daß er möglichst immer da ist und
die wenigen Male, wo er es dann nicht schafft, im Vorfeld ankündigt u./od. Ersatz organisiert ...
Von daher ist ein schlechtes Gewissen wegen versäumter Einheit schon nicht ganz verkehrt
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Trainingshäufigkeit
Ich sehe das ein klein wenig anders als Fritz - mittlerweile hat sich das Freizeit und Sportverhalten geändert und vielfach auch die Einstellung. Eine Sache alleine zu betreiben reicht vielen nicht mehr - auf die Hintergründe des Warum und Wieso, will ich jetzt hier nicht eingehen. Ebenso nicht darauf, ob uns das als Judoka gefällt oder nicht.
Mittlerweile können wir also über jeden Judoka froh sein, der 2x (!!) in der Woche zum Training kommt. Übt man nun Druck aus, entsteht genau das, was Whiteapple gerade passiert - er bekommt ein negatives Gefühl (schlechtes Gewissen, Unbehagen, was auch immer). Führt das dazu, dass er jetzt doch 3x kommt? Bringt ihn das dazu, dass er sich jetzt alleine dem Judo zuwendet? Was passiert auf der anderen Seite, bei seiner anderen Sportart? Bekommt er da ggf. auch "Druck?" Unterm Strich hat er doch Angst, dass die ständigen Fragen des Trainers (TROTZ vorheriger Ankündigung, dass er es nur 2x die Woche schafft) weitergehen und irgendwann wird es eben nervig. Genau hier wird der Spaß in Frust umschlagen und er wird sich (im besten Fall) einen anderen Verein suchen oder sich (im schlimmsten Fall) ganz vom Judo abwenden.
Und das Engagement runterzufahren, weil jemand noch etwas anderes betreibt, halte ich für fatal! Das merken die betroffenen Teilnehmer sofort und denken sich erst recht, dass sich das ganze so nicht mehr lohnt.
Abzustimmen wann und wo jemand aktuell zum Training kommt, ist sicherlich wichtig und notwendig. Hier ist der Fall jedoch etwas anders, er hat sich ja erklärt, dass er nur 2x kommt und scheint das ja einzuhalten. Jetzt (dauernd) zu sticheln halte ich für Kontraproduktiv. Ich würde nochmal das Gespräch mit dem Trainer suchen und klarstellen, dass es zwar Spaß macht, ich aber noch andere Verpflichtungen und Interessen habe und deswegen nur 2x die Woche komme.
Mittlerweile können wir also über jeden Judoka froh sein, der 2x (!!) in der Woche zum Training kommt. Übt man nun Druck aus, entsteht genau das, was Whiteapple gerade passiert - er bekommt ein negatives Gefühl (schlechtes Gewissen, Unbehagen, was auch immer). Führt das dazu, dass er jetzt doch 3x kommt? Bringt ihn das dazu, dass er sich jetzt alleine dem Judo zuwendet? Was passiert auf der anderen Seite, bei seiner anderen Sportart? Bekommt er da ggf. auch "Druck?" Unterm Strich hat er doch Angst, dass die ständigen Fragen des Trainers (TROTZ vorheriger Ankündigung, dass er es nur 2x die Woche schafft) weitergehen und irgendwann wird es eben nervig. Genau hier wird der Spaß in Frust umschlagen und er wird sich (im besten Fall) einen anderen Verein suchen oder sich (im schlimmsten Fall) ganz vom Judo abwenden.
Und das Engagement runterzufahren, weil jemand noch etwas anderes betreibt, halte ich für fatal! Das merken die betroffenen Teilnehmer sofort und denken sich erst recht, dass sich das ganze so nicht mehr lohnt.
Abzustimmen wann und wo jemand aktuell zum Training kommt, ist sicherlich wichtig und notwendig. Hier ist der Fall jedoch etwas anders, er hat sich ja erklärt, dass er nur 2x kommt und scheint das ja einzuhalten. Jetzt (dauernd) zu sticheln halte ich für Kontraproduktiv. Ich würde nochmal das Gespräch mit dem Trainer suchen und klarstellen, dass es zwar Spaß macht, ich aber noch andere Verpflichtungen und Interessen habe und deswegen nur 2x die Woche komme.
________________________
自他共栄
自他共栄
-
- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 3
- Registriert: 05.10.2016, 11:23
Re: Trainingshäufigkeit
Vielen Dank für die Antworten
zu Fritz,
Der Punkt ist ja, dass die Trainingshäufigkeit NICHT eingebrochen ist. Seit meinem Einstieg in den Verein bin ich zwei mal die Woche im Training, ausnahmslos.
Die andere Sportart betreibe ich seit 4 Jahren und gehe normalerweise VIER mal die Woche dort ins Training. Durch das Judo habe ich eben entschlossen, jede Sportart zwei mal die Woche auszuüben und das ohne ein schlechtes Gewissen. Würde ich nun in eine Sportart drei mal die Woche zum Training gehen, wirkt sich das natürlich auf die andere aus. Mit zwei Trainingseinheiten je Sportart pro Woche fahre ich einfach am Besten.
Im Vorfeld Absagen ist natürlich eine feine Sache, das stimmt. Normalerweise fragt der Trainer am Ende der Stunde grob in die Runde, wer denn das nächste mal beim Training da ist. Wenn wir also am Freitag Training haben, müsste ich für das nächste Training am Montag schon "fix" zu- oder absagen. Das weiß ich einfach nicht immer. Klar hat man ja grob seine nächste Woche im Kopf und kann erahnen, ob man es schafft oder nicht. Es passiert eben mal, dass etwas dazwischen kommt (kennt wohl jeder) und beim nächsten Training wieder die alte Frage: "Wo warst denn beim letzten Training?"
Trotzdem Danke für deine Antwort und deine Meinung!
zu Asakusa,
Du bringst es auf den Punkt. Es kommt nicht selten vor, dass ich zu meiner anderen Sportart gehe und ein schlechtes Gewissen habe, dass ich nicht im Dojo stehe (obwohl ich dort erst gestern Abend war ).
Den Verein möchte ich ungern wechseln. Die Leute sind freundlich, das Dojo ist super und ich habe dort einfach Spaß. Auch die Trainier sind gut, auch der Trainier um den es hier geht - ich schätze ihn wirklich sehr, möchte nur etwas mehr Verständnis!
zu Fritz,
Der Punkt ist ja, dass die Trainingshäufigkeit NICHT eingebrochen ist. Seit meinem Einstieg in den Verein bin ich zwei mal die Woche im Training, ausnahmslos.
Die andere Sportart betreibe ich seit 4 Jahren und gehe normalerweise VIER mal die Woche dort ins Training. Durch das Judo habe ich eben entschlossen, jede Sportart zwei mal die Woche auszuüben und das ohne ein schlechtes Gewissen. Würde ich nun in eine Sportart drei mal die Woche zum Training gehen, wirkt sich das natürlich auf die andere aus. Mit zwei Trainingseinheiten je Sportart pro Woche fahre ich einfach am Besten.
Im Vorfeld Absagen ist natürlich eine feine Sache, das stimmt. Normalerweise fragt der Trainer am Ende der Stunde grob in die Runde, wer denn das nächste mal beim Training da ist. Wenn wir also am Freitag Training haben, müsste ich für das nächste Training am Montag schon "fix" zu- oder absagen. Das weiß ich einfach nicht immer. Klar hat man ja grob seine nächste Woche im Kopf und kann erahnen, ob man es schafft oder nicht. Es passiert eben mal, dass etwas dazwischen kommt (kennt wohl jeder) und beim nächsten Training wieder die alte Frage: "Wo warst denn beim letzten Training?"
Trotzdem Danke für deine Antwort und deine Meinung!
zu Asakusa,
Du bringst es auf den Punkt. Es kommt nicht selten vor, dass ich zu meiner anderen Sportart gehe und ein schlechtes Gewissen habe, dass ich nicht im Dojo stehe (obwohl ich dort erst gestern Abend war ).
Den Verein möchte ich ungern wechseln. Die Leute sind freundlich, das Dojo ist super und ich habe dort einfach Spaß. Auch die Trainier sind gut, auch der Trainier um den es hier geht - ich schätze ihn wirklich sehr, möchte nur etwas mehr Verständnis!
Re: Trainingshäufigkeit
Ok, wenn es so ist: Red noch mal in Ruhe mit dem Trainer und zum Bescheid wegen Absagen geben, heutzutage gibt es
Telefone, Facebook, E-Mail und dergleichen mehr, klappt recht gut, da kurze Infos zu verteilen: Komme heute nicht, weil Arbeit/Lernen/Krank/Stress/Stau/...
Das mit dem Verständnis durch den Trainer, kommt mit der Zeit, da bin ich sicher ...
Ich hab nur versucht, Deinerseits Verständnis für den Trainer zu wecken
- Wenn Du eigentlich keinen Grund für ein schlechtes Gewissen hast, dann solltest Du Dir auch keines durch die Standard-Nachfrage machen ...
Telefone, Facebook, E-Mail und dergleichen mehr, klappt recht gut, da kurze Infos zu verteilen: Komme heute nicht, weil Arbeit/Lernen/Krank/Stress/Stau/...
Das mit dem Verständnis durch den Trainer, kommt mit der Zeit, da bin ich sicher ...
Ich hab nur versucht, Deinerseits Verständnis für den Trainer zu wecken
- Wenn Du eigentlich keinen Grund für ein schlechtes Gewissen hast, dann solltest Du Dir auch keines durch die Standard-Nachfrage machen ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
-
- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 3
- Registriert: 05.10.2016, 11:23
Re: Trainingshäufigkeit
nochmals danke für die Antwort. Mal sehen wie sich das in Zukunft entwickelt und bei Gelegenheit werde ich nochmal mit dem Trainer sprechen :- )