Anton_D1 hat geschrieben:Es geht auch nicht um "Rumjammern" oder "Trainer Bashing", sondern darum einen Mißstand zu zeigen. Wenn der erkannt wird, kann man über Lösungen nachdenken.
Wie sind wir hier nochmal gelandet? Genau, Olympia und Hüftgriffverbot. Genauer: nicht Hüftgriffverbot bei Olympia, sondern Modifizierung der Wettkampfregeln zur Stärkung des Ärmel-Revers-Griff als Grundlage ordentlicher Judotechnik. Um bessere Judoka auszubilden. Oder auch: um mehr Medaillen zu bekommen. Denn offensichtlich hapert es dort.
Der Missstand ist also: Qualitätsmangel
Anton_D1 hat geschrieben:Geh aber mal in die Vereine und red mit den verantwortlichen Leuten, dann siehst du, daß es mit der Erkenntnis und der Fähigkeit zur Selbst Kritik nicht weit her ist. Andere Sportarten, die bekannter sind, haben halt mehr Budget für qualifizierte Trainer und auch mehr Auswahl an denen, während wir uns schon freuen müssen, wenn wir überhaupt nen Ehrenamtlichen finden, der das freiwillig macht, egal wie miserabel er Nachwuchs fördern kann. Und wehe du fängst an, die zu kritisieren, dann kannst du gleich einpacken.
Ich gehe in die Vereine und stelle dies eben nicht fest, zumindest nicht in dem Maße. Wir gehören einem Turnverein an und meine letzte Trainerfortbildung war: Helferschulung beim Gerätturnen.
Es war also eine Fortbildung sowohl für Trainer als auch Turner mit dem Ziel, mehr Helfer zu gewinnen. Beim Turnen braucht man mehr als beim Judo, da an den Geräten oft jemand sichern muss. Es gibt einen Mangel, also wurde etwas getan: nämlich Nachwuchs ausgebildet. Das Geld/Budget dafür wurde gar nicht erwähnt, denn wichtiger ist, dass Trainer bzw. Helfer Spaß daran haben, andere für ihren Sport zu begeistern und auszubilden. Wir haben auch einem Mangel an Trainern (Gründe wurden schon erwähnt), mehr Budget würde nichts nützen, denn es sind keine da. Daher haben wir ein langfristiges Konzept erarbeitet, um geeigneten Nachwuchs trotz Abi/Studium etc. zu bekommen. Über die weitergreifenden Maßnahmen im Arbeitskreis hatte ich schon berichtet. Das alles steht und fällt aber mit den Personen, die dies machen. Ein guter Trainer kann andere mitreißen und begeistern. Wer nur nörgelt und Leute runtermacht (auch das kenne ich) steht irgendwann alleine da. Man kann gutes Judo auch positiv vermitteln. Mir ist auch durchaus bewusst, dass ich selber noch Nachholbedarf habe, aber da kann man sich weiterbilden.
Wenn es judotechnische Defizite bei euren Trainern gibt, dann macht vereinsintern für alle regelmäßige Fortbildungen. Damit wird keiner direkt kritisiert (das können manche nicht gut ab
).
Anton_D1 hat geschrieben:Eine Ausbildung, egal wie gut, alleine macht noch lange keinen guten Trainer, weil es braucht Leute, die das intellektuell aufnehmen können und die Fähigkeit haben, das auch dem Nachwuchs zu vermitteln. Allein daran scheitern 90% der Trainer.
Wir brauchen keine Nobelpreisträger in Physik, sondern geeignete Leute, die mit Nachwuchs umgehen können. Insofern sind wir einer Meinung: eine gute Ausbildung alleine macht noch keinen guten Trainer. Ich kenne auch Leute, bei denen ich mich frage, was die während der Ausbildung gemacht haben. Aber 90% scheitern? Das glaube ich nicht.
Anton_D1 hat geschrieben:Daß sich daraus plus einer Hand voll Stützpunkten kein gescheiter Nachwuchs entwickeln kann, ist sonnenklar.
Ein Teufelskreis, wie oben schon zutreffend gesagt wurde.
Wie gesagt: versuche was zu ändern. Sonst frustriert es nur noch mehr.