Sport und SV
Sport und SV
Hier gibt es ein (wie ich finde auch recht unterhaltsames) Video von den Gracies,
in denen sie ihre Sicht aufs Gracie-JJ hinsichtlich Straßentauglichkeit erläutern:
In der Kurzzusammenfassung gehen sie davon aus, daß es nur ein Handvoll Techniken sind,
die den Schüler "straßentauglich" machen, aber diese Techniken doch recht gegensätzlich zu den hunderten
Techniken sind, die für den sportlichen Wettkampf (ohne Schläge usw.) geübt werden.
Sie bemängeln, daß in vielen (ihrer) Schulen diese SV-Techniken oft erst für Schwarzgurt-Prüfungen gelehrt werden,
und empfehlen, doch lieber bereits den Anfänger damit zuerst zu befähigen und wenn er diese Sachen nach ein paar Monate
beherrscht und verinnerlicht hat, dann kann er zu all den anderen, für den Wettkampf bestimmten Sachen übergehen.
Ich finde, die Aussagen der beiden kann man getrost aufs Judo 1:1 übertragen.
Wie ich bereits oft angemerkt habe: Fragt man unsere Anfänger nach ihren Gründen Judo zu lernen und läßt man die Antworten
weg, die mit: "Mama/Arzt/Therapeut hat gesagt..." / "Weil mein Freund/in, ...." / "Ich muß für die Schule ... " beginnen,
dann bleibt fast ausschließlich: "Weil ich mich verteidigen können will" übrig.
Und was machen wir mit dieser "Kundschaft"..? Irgendwas über mittlerweile 20Sek. Festhalten erzählen...
in denen sie ihre Sicht aufs Gracie-JJ hinsichtlich Straßentauglichkeit erläutern:
In der Kurzzusammenfassung gehen sie davon aus, daß es nur ein Handvoll Techniken sind,
die den Schüler "straßentauglich" machen, aber diese Techniken doch recht gegensätzlich zu den hunderten
Techniken sind, die für den sportlichen Wettkampf (ohne Schläge usw.) geübt werden.
Sie bemängeln, daß in vielen (ihrer) Schulen diese SV-Techniken oft erst für Schwarzgurt-Prüfungen gelehrt werden,
und empfehlen, doch lieber bereits den Anfänger damit zuerst zu befähigen und wenn er diese Sachen nach ein paar Monate
beherrscht und verinnerlicht hat, dann kann er zu all den anderen, für den Wettkampf bestimmten Sachen übergehen.
Ich finde, die Aussagen der beiden kann man getrost aufs Judo 1:1 übertragen.
Wie ich bereits oft angemerkt habe: Fragt man unsere Anfänger nach ihren Gründen Judo zu lernen und läßt man die Antworten
weg, die mit: "Mama/Arzt/Therapeut hat gesagt..." / "Weil mein Freund/in, ...." / "Ich muß für die Schule ... " beginnen,
dann bleibt fast ausschließlich: "Weil ich mich verteidigen können will" übrig.
Und was machen wir mit dieser "Kundschaft"..? Irgendwas über mittlerweile 20Sek. Festhalten erzählen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Sport und SV
Warum erzählst du das denn dann? 20 Sekunden erhöhen übrigens den Zwang, am Boden schneller aus Haltegriffen zu entkommen, was ich für die SV gar nicht verkehrt findeFritz hat geschrieben:Wie ich bereits oft angemerkt habe: Fragt man unsere Anfänger nach ihren Gründen Judo zu lernen und läßt man die Antworten
weg, die mit: "Mama/Arzt/Therapeut hat gesagt..." / "Weil mein Freund/in, ...." / "Ich muß für die Schule ... " beginnen,
dann bleibt fast ausschließlich: "Weil ich mich verteidigen können will" übrig.
Und was machen wir mit dieser "Kundschaft"..? Irgendwas über mittlerweile 20Sek. Festhalten erzählen...
Ich wollte eigentlich einen ähnlichen Faden aufmachen, aber jetzt nutze ich diesen Faden. In meinen Gruppen ist es so, dass nur ein Teil an SV interessiert ist. Für getrennte Einheiten habe ich weder genügend TN noch Hallenzeiten. Darum biete ich mittlerweile im Erwachsenen-Training in der letzten Stunde auf einer Matte ein zweigeteiltes Randori: wettkampfnahes Randori oder SV-nahes Sparring mit 'weitgefassten' Regeln. Auf der zweiten Matte kann dann technisch gearbeitet werden, auf der dritten werden die großen Kata geübt. So kann ich in einer Stunde Erwachsenentraining verschiedenste Interessen berücksichtigen. Wie geht ihr da vor?
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
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Re: Sport und SV
Aha, Festhalten in der SV?!kastow hat geschrieben:20 Sekunden erhöhen übrigens den Zwang, am Boden schneller aus Haltegriffen zu entkommen, was ich für die SV gar nicht verkehrt finde
Wie sieht SV-nahes Sparring aus? Den Begriff finde ich doch etwas komisch, aber vielleicht verstehe ich diesen auch nur falsch.kastow hat geschrieben:Darum biete ich mittlerweile im Erwachsenen-Training in der letzten Stunde auf einer Matte ein zweigeteiltes Randori: wettkampfnahes Randori oder SV-nahes Sparring mit 'weitgefassten' Regeln.
Re: Sport und SV
Ja, ob nun Jûdô-Haltegriff, Schwitzkasten, Hände/Arme festhalten am Boden, Schläge aus dem Reitsitz … als Jûdôka kannst du hier doch immer nach den gleichen Prinzipien entkommen. Und wenn du im Wettkampf gezwungen bist, schneller aus Jûdô-Haltegriffen zu entkommen, wird deine Wehrfähigkeit gewiss nicht reduziertcaesar hat geschrieben:Aha, Festhalten in der SV?!kastow hat geschrieben:20 Sekunden erhöhen übrigens den Zwang, am Boden schneller aus Haltegriffen zu entkommen, was ich für die SV gar nicht verkehrt finde
Das Thema wird ja auch in der SV-PO behandelt.
Das kann bei mir vom Drill gegen vollen Widerstand über Sparring mit Schlägen und Tritten bis hin zum Rollenspiel - jeweils im Stand, am Boden oder beides - alles sein, je nachdem, was ich gerade trainieren möchte. Mir fällt im Jûdô dazu kein besserer Begriff als SV-nahes Sparring ein: Randori wäre etwas anderes, Sparring ohne erklärenden Zusatz ebenfalls, Rollenspiele und Drillübungen sowieso. Wenn du einen präziseren Begriff hast, gerne her damit!caesar hat geschrieben:Wie sieht SV-nahes Sparring aus? Den Begriff finde ich doch etwas komisch, aber vielleicht verstehe ich diesen auch nur falsch.kastow hat geschrieben:Darum biete ich mittlerweile im Erwachsenen-Training in der letzten Stunde auf einer Matte ein zweigeteiltes Randori: wettkampfnahes Randori oder SV-nahes Sparring mit 'weitgefassten' Regeln.
Wie arbeitest du denn im SV-Unterricht?
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
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Re: Sport und SV
Sieh das "Wir" mal bitte rhetorisch...kastow hat geschrieben:Warum erzählst du das denn dann? 20 Sekunden erhöhen übrigens den Zwang, am Boden schneller aus Haltegriffen zu entkommen, was ich für die SV gar nicht verkehrt finde
Ansonsten ist der Zwang "schnell aus Haltegriffen zu entkommen" auf der einen Seite sicherlich nicht verkehrt.
Auf der anderen Seite sieht man genau das oft eben nicht, genausowenig wie das Bestreben
des Haltenden zu einer echten Abschlußtechnik zu kommen - wozu auch? "Judo" belohnt ja mittlerweile ordentlich Draufliegen
und Kontrollieren nach 15-20Sek. mit dem Sieg. Damit entfällt aber, daß sich durch das Bestreben Toris, zu einer Würge oder Hebeltechnik zu kommen, Lücken öffnen, die wiederum zur Befreiung genutzt werden können und auch Lücken durch "Erschöpfung"des Haltenden sind ebenfalls völlig unwahrscheinlich geworden.
Und da "wir" uns ja doch weitestgehend an die PO (und Jugendregeln) gebunden fühlen, was bringen "wir" also
den Anfängern bei:
Jede Menge Festhalten, aber nichts was man damit anfangen kann...
Mal ganz abgesehen von dem Gesichtspunkt: Was wäre, wenn der andere schlägt...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
-
- Blau Gurt Träger
- Beiträge: 139
- Registriert: 21.08.2012, 16:41
Re: Sport und SV
Festhalten können nützlich sein. Auch in der SV!
Ich weiß, dafür werden mich jetzt einige steinigen, aber man hat es bspw. mit einer psychisch labilen Person zu tun. Sie rastet aus und ist wütend. Diese Person braucht dann Zeit, sich abzureagieren bzw. entsprechende Maßnahmen müssen getroffen werden.
Da bietet sich ein Haltegriff an. Allerdings nicht die klassische Kesa-Gatame (die Gründe wurden schon oft genannt).
Wenn der Gegner aber auf dem Bauch liegt und nicht auf dem Rücken, ist dies sehr effektiv.
Bitte korrigiere man mich, meines Wissens nach schrieb auch Kano, dass diese Form von Festhalten für die SV nützlicher ist.
Ich weiß, dafür werden mich jetzt einige steinigen, aber man hat es bspw. mit einer psychisch labilen Person zu tun. Sie rastet aus und ist wütend. Diese Person braucht dann Zeit, sich abzureagieren bzw. entsprechende Maßnahmen müssen getroffen werden.
Da bietet sich ein Haltegriff an. Allerdings nicht die klassische Kesa-Gatame (die Gründe wurden schon oft genannt).
Wenn der Gegner aber auf dem Bauch liegt und nicht auf dem Rücken, ist dies sehr effektiv.
Bitte korrigiere man mich, meines Wissens nach schrieb auch Kano, dass diese Form von Festhalten für die SV nützlicher ist.
Da muss ich dir recht geben, Festhalten werden zu stark belohnt.Fritz hat geschrieben:, genausowenig wie das Bestreben
des Haltenden zu einer echten Abschlußtechnik zu kommen - wozu auch? "Judo" belohnt ja mittlerweile ordentlich Draufliegen
und Kontrollieren nach 15-20Sek. mit dem Sieg.
freundliche Grüße
JSC Mitglied
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt."
- Neben Einstein auch David Hilbert und Leonhard Euler zugeschrieben
JSC Mitglied
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt."
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Re: Sport und SV
Das mag sein, mag sicherlich im entsprechenden Umfeld u. Situation ein sinnvolles Vorgehen sein...JSC Mitglied hat geschrieben:Da bietet sich ein Haltegriff an.
Nur wenn Dich eine wildfremde Person anfällt und Du nicht mal weißt, ob es
ein Einzeltäter ist oder nicht, dann naja...
Ansonsten sind Festhalten bzw. Kontrolltechniken beim Weg zur Abschlußtechnik eben halt
nützliche Zwischenstationen, die damit sowieso einfach mitgeübt werden...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Sport und SV
Das sehe ich anders: jetzt müssen die Befreiungen schneller angesetzt werden, also wird es auch mehr Lücken und Möglichkeiten zu Verkettungen zu Hebel- und Würgetechniken geben. Und wenn Uke sich nicht befreien will ... naja, wozu dann als Tori Energie verschwenden?Fritz hat geschrieben:Ansonsten ist der Zwang "schnell aus Haltegriffen zu entkommen" auf der einen Seite sicherlich nicht verkehrt.
Auf der anderen Seite sieht man genau das oft eben nicht, genausowenig wie das Bestreben des Haltenden zu einer echten Abschlußtechnik zu kommen - wozu auch? "Judo" belohnt ja mittlerweile ordentlich Draufliegen und Kontrollieren nach 15-20Sek. mit dem Sieg. Damit entfällt aber, daß sich durch das Bestreben Toris, zu einer Würge oder Hebeltechnik zu kommen, Lücken öffnen, die wiederum zur Befreiung genutzt werden können und auch Lücken durch "Erschöpfung"des Haltenden sind ebenfalls völlig unwahrscheinlich geworden.
Auch den zweiten Teil deiner Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Bereits zum Orange-Gurt, also noch in der Grundausbildung, werden die ersten Verkettungen abgeprüft. Direkt, nachdem in den Gürteln zuvor die Befreiungen geprüft wurden. Das ist doch noch mitten im Anfängerbereich - also zu Anfang der Ausbildung - und auch sinnvoll strukturiert.Fritz hat geschrieben:Und da "wir" uns ja doch weitestgehend an die PO (und Jugendregeln) gebunden fühlen, was bringen "wir" also den Anfängern bei:
Jede Menge Festhalten, aber nichts was man damit anfangen kann...
Mal ganz abgesehen von dem Gesichtspunkt: Was wäre, wenn der andere schlägt...
@Fritz: Gerade du propagierst doch gerne, in den ersten Stunden nur Fallschule ohne Würfe zu unterrichten. Ist doch hier das gleiche. Erst einmal die Haltegriffe und die zugehörigen Befreiungen, dann die Reaktion >> die Verkettungen zu Ukes Befreiungsversuchen. Das müsste doch wunderbar zu deinem Unterricht passen. Oder arbeitest du im Boden anders als im Stand? (ernstgemeintes Interesse meinerseits)
Insgesamt sehe ich den SV-Wert von Haltegriffen, wie bereits oben geschrieben, eh primär in den zugehörigen Befreiungen. Dazu gibt es auch ein interessantes Kanô-Zitat aus dem Niehaus:
(NIEHAUS 2003, S. 285) hat geschrieben:Darüber hinaus gibt es verschiedene Methoden, den Körper des Partners niederzuhalten, aber für den wirklichen Kampf haben sie keinen besonderen Wert. Wichtiger als die Fähigkeit auszubilden, den Partner niederzuhalten, ist es, Methoden zu trainieren, mit denen man in der Lage ist wieder aufzustehen, wenn man festgehalten wird. Aber weil das Training des Aufstehens und das Training des Niederhaltens zusammen gehören, wird im System des Kampfes im Kôdôkan-Jûdô auch ein wenig das Niederhalten geübt“
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
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Re: Sport und SV
Zuallererst mal werden die Kämpfe schneller vorbei sein. Würde die Regel nun einige Jahre bestehen, würde der Effekt, von dem du sprichst, eintreten. Ob das Reglement sich dazu lange genug hält, wird die Zeit zeigen.kastow hat geschrieben:Das sehe ich anders: jetzt müssen die Befreiungen schneller angesetzt werden, also wird es auch mehr Lücken und Möglichkeiten zu Verkettungen zu Hebel- und Würgetechniken geben.
Da hast du zwar Recht, aber die Kritik von Fritz und einigen anderen macht sich da ja mehr am geschriebenen Wort fest. Und wenn du dir unsere PO ansiehst, da wirst du schnell merken, dass Verkettungen und Befreiungen eben "nur" kurz abgehandelt werden. Und es gibt genug Trainer, die das dann auch nur kurz behandeln und da setzt Fritz an.kastow hat geschrieben:@Fritz: Gerade du propagierst doch gerne, in den ersten Stunden nur Fallschule ohne Würfe zu unterrichten. Ist doch hier das gleiche. Erst einmal die Haltegriffe und die zugehörigen Befreiungen, dann die Reaktion >> die Verkettungen zu Ukes Befreiungsversuchen. Das müsste doch wunderbar zu deinem Unterricht passen.
Ich interpretiere die PO da allerdings etwas anders. Diese Dinge werden sehr früh eingeführt, damit sie auch ein Judoleben lang Bestand haben und immer wieder wiederholt werden. Bloß weil nicht in jedem Programm drinsteht, dass Wiederholung notwendig ist, heißt das nicht, dass sie nicht gemacht werden muss. Z.B beim Bereich "Judo Anwenden" sollen ja die Techniken des "Judo Lernens" verfestigt, verfeinert und besser beherrscht werden.... das geht ja dann schon mal gar nicht ohne Wiederholung.
Aber was nützen die besten POs, wenn die Leute immer nur die Stoffsammlung lesen und nicht das "Drumherum" (z.B. die zweite Seite des Programms) oder die Multiplikatorenskripte, die veröffentlicht worden sind. Sogar in den unsäglichen Klocke-Büchern steht genug drin (aber wenn man immer nur die blöden Bildchen anschaut...)
Re: Sport und SV
Ich bin gerne ein OptimistRonin hat geschrieben:Zuallererst mal werden die Kämpfe schneller vorbei sein. Würde die Regel nun einige Jahre bestehen, würde der Effekt, von dem du sprichst, eintreten. Ob das Reglement sich dazu lange genug hält, wird die Zeit zeigen.kastow hat geschrieben:Das sehe ich anders: jetzt müssen die Befreiungen schneller angesetzt werden, also wird es auch mehr Lücken und Möglichkeiten zu Verkettungen zu Hebel- und Würgetechniken geben.
Das sehe ich genauso. Und abgesehen vom lebenslangen Lernen und Verfeinern sollte man ja auch aus methodischen Gründen immer wieder auf die Grundlagen zugreifen. Wenn ich beispielsweise im fünften und vierten Kyu aus den Haltegriffen zu Hebeltechniken verkette, soll ich ja auf Ukes Befreiungsversuche reagieren. Also muss ich als Tori die Befreiungen doch auch beherrschen und wiederholen.Ronin hat geschrieben:Da hast du zwar Recht, aber die Kritik von Fritz und einigen anderen macht sich da ja mehr am geschriebenen Wort fest. Und wenn du dir unsere PO ansiehst, da wirst du schnell merken, dass Verkettungen und Befreiungen eben "nur" kurz abgehandelt werden. Und es gibt genug Trainer, die das dann auch nur kurz behandeln und da setzt Fritz an.
Ich interpretiere die PO da allerdings etwas anders. Diese Dinge werden sehr früh eingeführt, damit sie auch ein Judoleben lang Bestand haben und immer wieder wiederholt werden. Bloß weil nicht in jedem Programm drinsteht, dass Wiederholung notwendig ist, heißt das nicht, dass sie nicht gemacht werden muss. Z.B beim Bereich "Judo Anwenden" sollen ja die Techniken des "Judo Lernens" verfestigt, verfeinert und besser beherrscht werden.... das geht ja dann schon mal gar nicht ohne Wiederholung.
Auch auch in dem Punkt muss ich dir leider zustimmen.Ronin hat geschrieben:Aber was nützen die besten POs, wenn die Leute immer nur die Stoffsammlung lesen und nicht das "Drumherum" (z.B. die zweite Seite des Programms) oder die Multiplikatorenskripte, die veröffentlicht worden sind. Sogar in den unsäglichen Klocke-Büchern steht genug drin (aber wenn man immer nur die blöden Bildchen anschaut...)
Herzliche Grüße,
kastow
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Re: Sport und SV
Du schreibst "bereits", ich sag "erst" Orange-Gurt, da liegen drei Prüfungen davor in denen 8 Haltegriffe abgefragt werden.kastow hat geschrieben:Auch den zweiten Teil deiner Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Bereits zum Orange-Gurt, also noch in der Grundausbildung, werden die ersten Verkettungen abgeprüft. Direkt, nachdem in den Gürteln zuvor die Befreiungen geprüft wurden. Das ist doch noch mitten im Anfängerbereich - also zu Anfang der Ausbildung - und auch sinnvoll strukturiert.
D.h. sie lernen mindestens 8 Haltegriffe, bevor mit etwas Pech ihnen gezeigt wird, was sie daraus entwickeln können.
Und dann ist die Verkettungsaufgabe quasi auch noch "verkehrt rum" bzw. unvollständig aufgezäumt (aus SV-Sicht):
Es werden Befreiungsversuche vorausgesetzt, um eine Abschlußtechnik (Hebel) zu setzen. Aus Wettkampfsicht natürlich völlig logisch... Aus SV-Sicht wäre es doch eher sinnvoll:
Kontrolltechnik -> Abschlußtechnik als roten Faden zu nehmen und
dann bzw. parallel dazu: Kontrolltechnik -> Versuch der Abschlußtechnik -> Befreiung des Untermannes.
Also man würde erst bspw. Mune-Gatame -> Ude-Garami und die Befreiungen dazu lehren.
Dann (Kuzure-)Kesa-Gatame -> Kesa-Garami usw. usf... Wobei auf einer Festhalte durchaus mehrere Abschlußtechniken
passen könnten und diese dann in Abhängigkeit von Ukes Verhalten gewählt werden...
Das muß ich mir jedenfalls mal noch etwas genauer durch den Kopf gehen lassen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Sport und SV
Mir ist schon klar worauf du hinaus willst. Auch in der Grundaussage, dass der entsprechenden Zielgruppe möglichst früh SV unterrichtet werden sollte, stimme ich mit dir überein. Aber bezüglich der Haltegriffe denken wir vollständig unterschiedlich. Du gehst davon aus, dass der Verteidiger den Haltegriff hält, ich gehe davon aus, dass der Verteidiger gehalten wird. Der Haltegriff an sich hat für den Verteidiger in meinen Augen keinen großen Wert in der SV (siehe auch obiges Kanô-Zitat) und sollte nicht zu oft vorkommen. Warum sollte ich als Verteidiger einen Haltegriff ansetzen? Entweder stehe ich noch und der Angreifer liegt nach meiner Abwehr, dann beende ich die Situation mit Ate-waza und Flucht. Oder wir sind im Bodenkampf. In der Regel bin ich dann als Verteidiger zunächst in der Unterlage und halte wohl kaum einen Haltegriff.Fritz hat geschrieben:Und dann ist die Verkettungsaufgabe quasi auch noch "verkehrt rum" bzw. unvollständig aufgezäumt (aus SV-Sicht):
Es werden Befreiungsversuche vorausgesetzt, um eine Abschlußtechnik (Hebel) zu setzen. Aus Wettkampfsicht natürlich völlig logisch... Aus SV-Sicht wäre es doch eher sinnvoll:
Kontrolltechnik -> Abschlußtechnik als roten Faden zu nehmen und
dann bzw. parallel dazu: Kontrolltechnik -> Versuch der Abschlußtechnik -> Befreiung des Untermannes.
Und sollte ich doch mal einen Haltegriff nutzen, wird doch auch in der SV der Angreifer nicht da unten den toten Mann spielen. Also kann ich entweder die besagten Verkettungen der PO nutzen oder ich nutze Ate-waza. Anregungen dazu findest du in Kime-no-kata. Ist das der Punkt, weshalb du meinst, die SV-tauglichen Inhalte (in diesem Fall Atemi-Verknüpfungen) werden zu spät unterrichtet? Ich sehe hier eher die Möglichkeit zur inneren Differenzierung und freiem Arbeiten als Trainer. Die TN meiner Gruppen, die SV lernen möchten, lernen die entsprechenden Inhalte recht früh kennen (sicheres Aufstehen bzw. Verkettung Haltegriff >> Ate-waza zu Beginn, später die Hebel des Prüfungsprogrammes). Dadurch, dass erst ab Grün SV geprüft wird, habe ich in den Stufen darunter im SV-Bereich ja freie Hand. Die restlichen Teilnehmenden, denen es um Wettkampf oder Fitness geht, beschäftigen sich eben erst im Zusammenhang mit Kime-no-kata mit diesem Thema. Das ist aber doch deren und nicht meine Entscheidung. Ich kann doch niemanden zur SV zwingen, wo Jûdô doch auch andere schöne Ziele bietet.
Herzliche Grüße,
kastow
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Re: Sport und SV
Handgemenge, beide gehen zu Boden...kastow hat geschrieben:Warum sollte ich als Verteidiger einen Haltegriff ansetzen?
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Sport und SV
Und? In wie weit widerspricht das jetzt meinem zweiten Absatz? Oder ist das jetzt eine Zustimmung?Fritz hat geschrieben:Handgemenge, beide gehen zu Boden...kastow hat geschrieben:Warum sollte ich als Verteidiger einen Haltegriff ansetzen?
Herzliche Grüße,
kastow
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Re: Sport und SV
Das war lediglich eine Antwort...kastow hat geschrieben:Und? In wie weit widerspricht das jetzt meinem zweiten Absatz? Oder ist das jetzt eine Zustimmung?
Im zweiten Absatz erwähnst Du Verkettungen (zu Hebeln) der PO. Hält man sich grob an die PO, haben
die Üblinge mind. 1,5 Jahre nur mit Festhalten zu tun - und machen wir uns nichts vor, mittlerweile sind sie (bei uns)
dann damit auch recht gut beschäftigt, zumindestens was die Kinder angeht :-/ Und ja - leider ist Kindertraining heute
oft nur Behebung des jeweils schlimmsten Defizits: Übt man im Stand, verlernen Sie Boden, will man mit Techniken
weiterkommen, kann man davon ausgehen, daß die Randoris zu kurz kommen werden... Zeigt man ihnen Techniken wie Hebel,
kullern beim nächsten Wettkampf Tränen, weil sie die Hebel nicht machen dürfen, aber selbstverständlich inzwischen vergessen
haben, wie die Festhalten gehen... Kräftigungsübungen nehmen auch mehr Zeit ein...
Ok, ist vielleicht jetzt etwas überspitzt formuliert...
Und eigentlich wollen sie aber lernen, sich zu wehren...
Und da stellt sich für mich halt jetzt (durch das Video bedingt) die spannende Frage, ob u. wie man das am geschicktesten
hinbekommt unter den gegebenen Rahmenbedingungen..
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Sport und SV
Nur zu meinem besseren Verständnis: Redest du wirklich von Kindern (unter 14 Jahren)? Also Schulhofprügeleien? Darauf habe ich mich nämlich nicht bezogen, wenngleich mir da der Ansatz über die Befreiungen noch viel sinnvoller erscheint (Stichwort: Schwitzkasten usw.).Fritz hat geschrieben:und machen wir uns nichts vor, mittlerweile sind sie (bei uns)
dann damit auch recht gut beschäftigt, zumindestens was die Kinder angeht :-/ Und ja - leider ist Kindertraining heute
oft nur Behebung des jeweils schlimmsten Defizits: Übt man im Stand, verlernen Sie Boden, will man mit Techniken
weiterkommen, kann man davon ausgehen, daß die Randoris zu kurz kommen werden...
[...]
Und eigentlich wollen sie aber lernen, sich zu wehren...
Und da stellt sich für mich halt jetzt (durch das Video bedingt) die spannende Frage, ob u. wie man das am geschicktesten
hinbekommt unter den gegebenen Rahmenbedingungen..
EDIT: Du kannst den Kindern ja beispielsweise erklären, dass sie sich mit den Befreiungen gegen Kesa-gatame auch aus dem Schwitzkasten befreien können. Im fairen sportlichen Vergleich wird der Hals zwar nicht voll zugedrückt wie in der SV, dafür stehen ihnen aber auch nur zwanzig Sekunden zur Befreiung zur Verfügung. Das sollte den Kindern eigentlich einleuchten. Als Bonbon kannst du dann auch noch ein paar 'unsportliche' Verteidigungen zeigen. Schon hast du dein 'Haltegriff-Problem' gelöst und handelst sogar in Übereinstimmung zu obigem Kanô-Zitat und der PO. Und die Wettkampfregeländerungen kannst du sogar als verschärftes SV-Training verkaufen
Herzliche Grüße,
kastow
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Re: Sport und SV
Deine Überlegung in diesem Beispiel geht da schon in die richtige Richtungkastow hat geschrieben:EDIT: Du kannst den Kindern ja beispielsweise erklären, dass sie sich mit den Befreiungen gegen Kesa-gatame auch aus dem Schwitzkasten befreien können. Im fairen sportlichen Vergleich wird der Hals zwar nicht voll zugedrückt wie in der SV, dafür stehen ihnen aber auch nur zwanzig Sekunden zur Befreiung zur Verfügung. Das sollte den Kindern eigentlich einleuchten. Als Bonbon kannst du dann auch noch ein paar 'unsportliche' Verteidigungen zeigen. Schon hast du dein 'Haltegriff-Problem' gelöst und handelst sogar in Übereinstimmung zu obigem Kanô-Zitat und der PO. Und die Wettkampfregeländerungen kannst du sogar als verschärftes SV-Training verkaufen
Allerdings (um Bezug auf Gracie-Video zu nehmen) wäre es "andersrum" wahrscheinlich richtiger:
Schwitzkasten -> Befreiungen üben und
danach Schwitzkastenbefreiungen auf Kesa-Gatame anwenden und auf regelbedingte Einschränkungen/Entschärfungen hinweisen.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Sport und SV
Rein vom didaktischen Standpunkt vertrete ich auch eher den Standpunkt der umgekehrten Reihenfolge.Fritz hat geschrieben:Deine Überlegung in diesem Beispiel geht da schon in die richtige Richtung
Allerdings (um Bezug auf Gracie-Video zu nehmen) wäre es "andersrum" wahrscheinlich richtiger:
Schwitzkasten -> Befreiungen üben und
danach Schwitzkastenbefreiungen auf Kesa-Gatame anwenden und auf regelbedingte Einschränkungen/Entschärfungen hinweisen.
Ich betrachte in diesem Zusammenhang den Judo-Wettkampf als "Spiel" oder "Szenario", welches die SV-Situation stark vereinfacht und ohne direkte Gefahr für Leib und Leben abbildet. Insofern ist das Trainieren der Wettkampfanwendung eine Vorbereitung auf dieses situative Spiel, aus welchem man dann die Anwendung in der SV-Situation ableiten kann.
Ich verstehe allerdings auch deine Herleitung und ich vermute, dass ich auch verstehe, um was es in dem Video geht (auch wenn mir die überzogene Mimik und Gestik der beiden etwas unsympathisch ist). Ich sehe hier jedoch keinen unendlich großen Dissenz
Zuletzt geändert von CasimirC am 05.03.2014, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Re: Sport und SV
Wenn man sich auf die Schwitzkastenbefreiung und das Gracie-Video beschränkt, kann man das so sehen. Ich arbeite aber aus zwei Gründen lieber über die Befreiungen hin zur SV:Fritz hat geschrieben:Deine Überlegung in diesem Beispiel geht da schon in die richtige Richtung
Allerdings (um Bezug auf Gracie-Video zu nehmen) wäre es "andersrum" wahrscheinlich richtiger:
Schwitzkasten -> Befreiungen üben und
danach Schwitzkastenbefreiungen auf Kesa-Gatame anwenden und auf regelbedingte Einschränkungen/Entschärfungen hinweisen.
- Ich nutze die Bewegungen der Befreiungen auch für andere SV-Situationen, beispielsweise Hände/Arme festhalten am Boden, Schläge aus dem Reitsitz …
Darum arbeite ich in diesem Punkt lieber vom Allgemeinen hin zum Speziellen. - In meiner Erwachsenen-Gruppen will nur ein Teil SV-orientiert trainieren. Dadurch, dass ich über die Befreiungen arbeite, biete ich der restlichen, meist größeren Gruppe auch ihr Trainingsthema. Dazu hatte ich mich oben ja bereits mehrmals geäußert: es macht in meinen Augen keinen Sinn, Erwachsenen einen Schwerpunkt im Jûdô aufzuzwingen. Und Jûdô bietet nun einmal mehr Schwerpunkte als nur SV.
Herzliche Grüße,
kastow
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Re: Sport und SV
Die Prinzipien sind vielleicht gleich (obwohl ich vom häufigsten Befreiungsprinzip "auf den Bauch drehen" dann doch abraten würde) aber wenn du geschlagen wirst, ändert sich doch einiges in deinen Bewegungen. Mal von der Einstellung abgesehen, nachdem der erste Ellenbogen eingeschlagen ist.kastow hat geschrieben: Ja, ob nun Jûdô-Haltegriff, Schwitzkasten, Hände/Arme festhalten am Boden, Schläge aus dem Reitsitz … als Jûdôka kannst du hier doch immer nach den gleichen Prinzipien entkommen. Und wenn du im Wettkampf gezwungen bist, schneller aus Jûdô-Haltegriffen zu entkommen, wird deine Wehrfähigkeit gewiss nicht reduziert
Das Thema wird ja auch in der SV-PO behandelt.
Kommt mir immer noch etwas komisch vor, allerdings verstehe ich es vermutlich falsch und müsste es mal sehen und fühlen, um es zu verstehen.kastow hat geschrieben: Das kann bei mir vom Drill gegen vollen Widerstand über Sparring mit Schlägen und Tritten bis hin zum Rollenspiel - jeweils im Stand, am Boden oder beides - alles sein, je nachdem, was ich gerade trainieren möchte. Mir fällt im Jûdô dazu kein besserer Begriff als SV-nahes Sparring ein: Randori wäre etwas anderes, Sparring ohne erklärenden Zusatz ebenfalls, Rollenspiele und Drillübungen sowieso. Wenn du einen präziseren Begriff hast, gerne her damit!
Wie arbeitest du denn im SV-Unterricht?
Ich gebe keinen SV-Unterricht, ich gebe keine Anleitungen zum Selbstmord.