Judo der Erwachsenen in Japan

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

tom herold
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tom herold »

Könntet Ihr ("Jupp, tutor!...") diesen Vorschlag/Entwurf hier bitte als PDF-Dokument zum Download bereitstellen, wäre sehr freundlich von Euch und bestimmt interessant für uns.
Nicht nötig, Helge, du kannst das auch von mir bekommen.

Gut, dann wollen wir mal wieder Klartext reden.
Den Auftakt zu dieser Entwicklung bildeten die Vorschläge zur Einführung einer Prüfungsordnung für Kyu-und Dangrade und einer getrennten Verfahrensordnung für Kyu- und Dangrade in den Jahren 1957/58. Ausweislich des Protokolls der Versammlung wurden sie als "Doktorarbeit zweier Männer mit nicht zu realisierenden Forderungen" bezeichnet. Alfred Rhode selbst hat sie gegen den Vorwurf, die Bestimmungen sein zu "weitschweifig" und erschienen "akademisch" schon vorher versucht in Schutz zu nehmen.
Erstens:
Bei den "beiden Männern" handelte es sich um Frank Thiele und seinen Vater Ferdinand Thiele.

Zweitens:
Sich HEUTE über die von den beiden damals ausgearbeitete Prüfungs- und Verfahrensordnung zu mokieren, ist einfach nur lächerlich.
Offenbar wird nämlich dabei vergessen, wie die Situation des Jûdô damals in Deutschland war:
Wie mir Frank Thiele gerade eben selbst erklärte, gab es damals nur ein winziges Häuflein von Leuten, die überhaupt Jûdô trainierten. Diese wiederum konnten bis auf wenige Ausnahmen eigentlich NICHTS. Es hatten nicht allzuviele gute deutsche Jûdôka den II. WK überlebt.
Das Gros der Jûdôka in Deutschland bestand damals aus blutigen Anfängern.
Ohne eine Chance auf eine Ausbildung bei japanischen Lehrern.
Diese Lehrer wiederum verfolgten die gleiche Politik wie vor dem Krieg - Frank hat oft miterlebt, daß sie kamen, zeigten wie gut sie waren, alles aufklatschten und dann NICHT erklärten, wie man so gut wird.
Außerdem blühte damals der Handel mit Dan-Graden. Da es keinerlei Verfahrensordnung gab, wollten sich immer wieder irgendwelche Leute Dan-Grade "anerkennen" lassen, die sie von wer weiß woher erhalten hatten.
Es gab da mal einen lustigen Vorfall (der protokolliert wurde!) um einen späteren sehr hohen Vertreter des DJB, der sich von einem koreanischen Attaché einen 5. Dan verleihen ließ ... und ihn vom DDK nicht anerkannt bekam ...
Alles protokolliert, fein säuberlich.
Es ging nun auch darum, solche Zustände zu beenden.

Drittens:
Ferdinand Thiele, der sehr eng befreundet war mit Alfred Rhode, Otto Schmelzeisen, Edgar Schäfer (um nur einige zu nennen), war von Rhode AUFGEFORDERT worden, eine solche PO zu erarbeiten.
Dazu gibt es übrigens einen erhalten gebliebenen sehr interessanten Briefwechsel, der mir vorliegt ...

Viertens:
Ausgangsüberlegung dabei war, daß es nur sehr wenige Jûdôka in Deutschland gab und daß ZUNÄCHST an eine sportliche Konkurrenz bspw. zu Frankreich (oder zu Japan) nicht zu denken war.
Folglich wollte man ZUNÄCHST nicht Wettkämpfer heranziehen, sondern LEHRER.
Diese wiederum mußten sehr gute Kenntnisse haben, die sie vermitteln konnten.
Und genau DARAUF war diese PO samt Verfahrensordnung ausgelegt.
Als Basis für kommende Generationen.

Was Ferdinand und Frank Thiele erarbeiteten, wurde von Rhode, Schmelzeisen, Schäfer und anderen gebilligt. Klar gab es auch Leute, die das ablehnten, die allerdings auch keinerlei praktikable eigene Vorschläge zu liefern imstande waren.
Doktorarbeit zweier Männer mit nicht zu realisierenden Forderungen
So liest man es im Protokoll.
Klingt beinahe so, als ob eine Dissertation (vulgo "Doktorarbeit") etwas Verächtliches sei ...?

Nun hatte sich diese von Ferdinand Thiele und Frank Thiele erarbeitete PO samt Verfahrensordnung allerdings so gut bewährt, daß bspw. Frank Thiele die Goldene Ehrennadel des DJB erhielt - und zwar zweimal.
Scheint vielen nicht bekannt zu sein ...
Wenn's gewünscht wird, kann Frank auch das genaue Datum der Verleihungen nennen.

Also, lieber Tutor, deine etwas gehässige Behauptung, den "Auftakt für diese Entwicklung" (also die Fehlentwicklung des Erwachsenentrainings in Deutschland) könne man an der von Ferdinand und Frank Thiele auf Wunsch Rhodes erarbeiteten PO festmachen, weise ich entschieden zurück.

Schon ganz gut, wenn da noch ein Zeitzeuge lebt, der zudem noch über eines der größten und bestsortierten Archive verfügt ...
Erwähnte ich schon, daß sich auch das Archiv des DDK in unserem Besitz befindet?
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kastow
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von kastow »

Hier der versprochene Bericht.

Zunächst eine Erklärung vorab: wir bieten unseren Junioren (ab U17) und Erwachsenen mittwochs zwei Einheiten. Von 18:00 - 19:00 Uhr findet das Techniktraining statt, von 19:00 - 20:00 Uhr Randori. In der Randori-Einheit trainiert auch die U14, denen wir vorher auf einer zweiten Matte ein eigenes Techniktraining anbieten. So können wir in der zweiten Stunde eine Übungsleitung sparen und haben eine größere Randori-Gruppe mit entsprechend größere Partnerauswahl.

Ich war gestern nur für die Technikeinheit Übungsleitung, habe also die erste Stunde gestaltet. Da in der zweiten Stunde dann eh nur Randori auf dem Programm stand, habe ich im ersten Teil primär die weniger randori-lastigen Unterrichtsteile eingebaut. Nach dem Mattenaufbau und einer kurzen Einführung, was wir diese Mal anders gestalten, wurde das selbständige Aufwärmen in der restlichen ersten halben Stunde super angenommen und umgesetzt. Hier wurden von den meisten Teilnehmenden primär Boden-Uchi-komi geübt, dass bei einigen auch in Randori überging. Einige Teilnehmende haben Stand-Uchi-komi geübt. In der zweiten Hälfte habe ich dann die Übungsinhalte freigestellt: Yakusoku-geiko oder Randori mit Partnerwechsel alle fünf Minuten. Yakusoku-geiko habe ich anstelle des Uchi-komi gewählt, da zum einen beim Aufwärmen bereits Uchi-komi geübt wurde und zum anderen das Wort Yakusoku-geiko weniger Verwechslungsgefahr in sich birgt als das 'weiche Randori'. Zur Orientierung für die weniger selbständigen habe ich zusätzlich einen Trainingszirkel und die Prüfungsprogramme ausgelegt. Die drei Paare, die in Kürze ihre nächste Kyu-Prüfung ablegen werden, haben ihr Prüfungsprogramm geübt. Bei diesen stand ich auch primär als Ansprechpartner zu Verfügung. Bei den restlichen Teilnehmenden ließ sich eine Dreiteilung beobachten. Zum einen gab es jene, die zwischen Wettkampftechniken und Randori wechselten. Dann gab es jene, die sich am ausgelegten Stationsprogramm frei orientierten (eher die Kyu-Grade). Und eine dritte Gruppe (primär Dananwärter) trainierte selbständig von Kata über Prüfungstechniken bis Randori. Für die Randori-Interessierten hatte ich zur Kennzeichnung rote Gürtel ausgelegt. Diese wurden überhaupt nicht genutzt, statt dessen sagten die Teilnehmenden sich einfach, ob sie Randori üben wollten.

Alles in allem wurde diese Art des Trainings in der Abschlussbesprechung sehr positiv aufgenommen. Schön war auch zu beobachten, wie selbstverständlich sich die Teilnehmenden gegenseitig halfen und die Paare sich problemlos auf eine Trainings-Intensität von hartem Randori bis weichem Yakusoku-geiko einigten, die beiden genehm war. (Jita-kyôei) Auch hat diese Trainingsform ganz schnell eine eigene Dynamik entwickelt, die meine Anwesenheit als Übungsleitung auf einen Zeitansager für den Partnerwechsel und Ansprechpartner im Bedarfsfalls reduzierte - wie im Artikel beschrieben.

In der zweite Stunde wurde dann komplett Randori geübt, anschließend gedehnt und Matten abgebaut.

Ich denke, ich werde diese Art des Trainings regelmäßig in etwa jede dritte Einheit an Stelle unseres alten Vorkenntnisse-und-Stationen-Blocks einbauen.


@Hofi: Prüfungsunterlagen befinden sich immer in meiner Tasche, so dass ich sie bei Bedarf herbeizaubern kann. Bei üblichem Training mit Mattenauf- und Abbau spare ich mir aus Zeitgründen den Aushang / die Auslegung. Beim gestrigen Training hatte ich dafür während des selbständigen Aufwärmens in aller Ruhe Zeit - ein weiterer Vorteil ;)
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von judoka50 »

Was Ferdinand und Frank Thiele erarbeiteten, wurde von Rhode, Schmelzeisen, Schäfer und anderen gebilligt. Klar gab es auch Leute, die das ablehnten, die allerdings auch keinerlei praktikable eigene Vorschläge zu liefern imstande waren.
Bei dieser von Tom eingestellten These kann man die Namen - auch heute noch im DJB, den Landesverbänden,
insbesondere auch hier im Forum, beliebig austauschen und käme immer zu dem gleichen Ergebnis.
Viele Grüße
U d o
HBt.

Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von HBt. »

Ich bin total sprachlos :BangHead.

@Udo,
welches Ergebnis meinst Du?
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Fritz
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von Fritz »

Na welches Ergebnis wird er wohl meinen ;-) ?

Egal wer etwas erarbeitet, es wird immer andere geben für die im Nachhinein betrachtet gilt:
Klar gab es auch Leute, die das ablehnten, die allerdings auch keinerlei praktikable eigene Vorschläge zu liefern imstande waren.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von Hofi »

@ Kastow:
Ich bin in der angenehmen Lage in einem Dojo zu trainieren, in dem ich nicht auf- und abbauen muss und das (außer von den zur Abteilung gehörenden Aikidoka) ausschließlich von uns genutzt wird. Insofern kann ich mir den Luxus erlauben und die Sachen konstant hängen lassen. Dass die Sachen zusätzlich in der Judo-Tasche sind, ist klar, für "Streitfragen" liegt da oft auf noch der "Kano" und der "Daigo" drin. Somit kann die Aussage, dass diese Sachen sichtbar und griffbereit sein müssen, durchaus auf einem gewissen "Verwöhnungseffekt" beruhen.

Und zur PO: Es wird immer welche geben, die etwas für überreguliert halten und andere, die die Missbrauchsmöglichkeiten freierer Regelungen im Vordergrund sehen. So wie es für jede Regelung Kritiker geben wird. Ohne hier tutor! vorgreifen zu wollen, ich glaube, dass dies mit seiner Aussage, dieser erste PO-Entwurf sei der Anfang dieser Entwicklung gewesen, gemeint war, da es bereits an dieser letztlich ähnliche Kritik gab, wie es auch an den jetzigen Werken immer wieder Kritik gibt. Insofern in meinen Augen kein Grund, hier Gehässigkeit anzunehmen, sondern einfach die eine Information mit weiteren auffüllen und wir wissen alle wieder mehr.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
tutor!
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tutor! »

Hofi hat geschrieben:Und zur PO: Es wird immer welche geben, die etwas für überreguliert halten und andere, die die Missbrauchsmöglichkeiten freierer Regelungen im Vordergrund sehen. So wie es für jede Regelung Kritiker geben wird. Ohne hier tutor! vorgreifen zu wollen, ich glaube, dass dies mit seiner Aussage, dieser erste PO-Entwurf sei der Anfang dieser Entwicklung gewesen, gemeint war, da es bereits an dieser letztlich ähnliche Kritik gab, wie es auch an den jetzigen Werken immer wieder Kritik gibt. Insofern in meinen Augen kein Grund, hier Gehässigkeit anzunehmen, sondern einfach die eine Information mit weiteren auffüllen und wir wissen alle wieder mehr.
Bis dann
Hofi
Ich hätte es nicht besser sagen können. Vielleicht noch ergänzend, dass es meist nicht lange dauert, bis diejenigen, die eine Überregulierung sehen, die Protagonisten der Regelungen persönlich angreifen. Genau dies passierte 1957/58 und auch hier in diesem Faden:
tom herold hat geschrieben:Nun, wie soll ich sagen ...
Wir sind schließlich in Toitschland.
Da wird alles, aber auch wirklich alles wie eine Schrebergartenkolonie verwaltet.
Ordnung muß sein!
Man kann gar nicht früh genug damit beginnen, den lieben Kleinen klarzumachen, daß es für alles eine Vorschrift nebst Durchführungsbestimmungen geben muß.
Und damit das auch so bleibt, wird alles, aber auch wirklich alles penibel und bis ins Detail festgelegt, wie man das aus deutschen Schrebergartenkolonien kennt - von der Höhe des Zauns und dessen Farbe bis hin zur Frage, wieviel Kilo Äpfel geerntet werden dürfen.
Warum sollte das nun ausgerechnet im Sportjudo anders sein?
Da gibt es umfangreiche Satzungen, Ordnungen und was man sonst so alles braucht, wenn man eine deutsche Zunft führt. Da haben erfahrene Funktionäre lange drüber nachgedacht!
(...)
Ich habe bewusst weder inhaltlich etwas zur damaligen Situation gesagt, noch um wen es ging - das war gar nicht mein Anliegen. Mir geht es allein um Stilfragen.

Zur Sache selbst noch ein paar Worte:
Seit den ersten Anfängen vor über 50 Jahren hat es immer wieder Versuche gegeben, die getroffenen Regelungen zu unterlaufen. Dies hat schrittweise zu einem "Nachjustieren" der Regelungen geführt.

Die heutige Situation im Prüfungswesen empfinde ich persönlich als zum Teil überreguliert.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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tom herold
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tom herold »

Ich habe bewusst weder inhaltlich etwas zur damaligen Situation gesagt, noch um wen es ging - das war sogar nicht mein Anliegen. Mir geht es allein um Stilfragen.
Lieber Tutor, du verstehst es, sehr stilvoll Dinge hier im Forum miteinander zu verknüpfen, die erkennbar nicht zusammengehören.
Es ging um die HEUTIGE Überregulierung eurer ulkigen PO.
DAZU hab ich mich sarkastisch geäußert - und schwupps, zauberst du die allererste PO aus dem Hut und tust so, als ob ich mich, ohne es zu wissen, über meinen eigenen Lehrer lustig gemacht hätte.
Dem ist nicht so.
ich schreib ja bereits, daß mir sehr bewußt ist, daß mein eigener Lehrer diese erste PO erarbeitet hat. Und ich weiß auch (ich schreib es ja deutlich), daß er dafür Kritik erntete, ob diese nun berechtigt war oder nicht.
Mir gefällt es wirklich gut, wie du daraus nun versuchts, ganz stilvoll in eine Meta-Diskussion überzuleiten ...


(Eine ganz persönliche, womöglich etwas abschweifende Anmerkung sei mir noch gestattet:
Lieber Tutor, wollen wir uns wirklich über Stilfragen unterhalten? Muß ich dich daran erinnern, wie stilvoll du hier vor einiger Zeit mit aller Gewalt einen "persönlichen Angriff" auf dich selbst zu erkennen glaubtest ...?
Und wie stilvoll du darauf reagiertest?
Wie stilvoll du meintest, wider besseres Wissen einen Beitrag der Userin "Suse" MIR zuordnen zu müssen, woraufhin du diese Userin stilvoll sperrtest?
Muß ich dich daran erinnern, daß du dich bis heute - ganz stilvoll - NICHT bei ihr entschuldigt hast?)


BTT:
Es ist ein wenig billig, HEUTIGE Versäumnisse im Training der Erwachsenen jenen in die Schuhe schieben zu wollen, die erstmals in Deutschland überhaupt eine verbindliche Verfahrensordnung/PO erarbeiteten.
Wenn man da von Versäumnissen sprechen will, dann doch wohl von jener Zeit, in der man hätte bemerken müssen, daß diese PO angeblich oder tatsächlich den Erfordernissen (welchen auch immer) nicht mehr genügte.
Und man hatte doch die riesengroße Chance, sich eine PO maßzuschneidern.
Seit 1994 (?) bastelt man nun daran herum ... äääähhh ... ich bitte um Entschuldigung, ich meinte natürlich, seit 1994 "schreibt man die PO fort und entwickelt sie ständig weiter".
Die Einführung von "Halbgürteln", die Nivellierung der zu zeigenden Leistungen nach unten u.ä. (in meinen Augen) Fehlentwicklungen kann man nun aber beim besten Willen weder Ferdinand noch Frank Thiele anlasten.
Seit den ersten Anfängen vor über 50 Jahren hat es immer wieder Versuche gegeben, die getroffenen Regelungen zu unterlaufen. Dies hat schrittweise zu einem "Nachjustieren" der Regelungen geführt.
Vielleicht - das ist nur meine persönliche Meinung - hätte man statt nachzujustieren besser versucht, die Ursachen des "Unterlaufens" der getroffenen Regelungen zu bekämpfen ...?
Die heutige Situation im Prüfungswesen empfinde ich persönlich als zum Teil überreguliert.
Da sind wir uns ja tatsächlich mal hemmungslos einig ...
tutor!
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tutor! »

tom herold hat geschrieben: Es ging um die HEUTIGE Überregulierung eurer ulkigen PO.
DAZU hab ich mich sarkastisch geäußert.
... was ich genauso unangemessen finde, wie die ziemlich unsachliche Kritik an den Erstellern der ersten PO.
tom herold hat geschrieben: - und schwupps, zauberst du die allererste PO aus dem Hut und tust so, als ob ich mich, ohne es zu wissen, über meinen eigenen Lehrer lustig gemacht hätte.
Nein, denn ich habe Frank Thiele ja gar nicht erwähnt - obwohl HBt extra nachgefragt hat. Und wer sollte sonst wissen, wer damals so geschmäht wurde.
tom herold hat geschrieben:Wie stilvoll du meintest, wider besseres Wissen einen Beitrag der Userin "Suse" MIR zuordnen zu müssen, woraufhin du diese Userin stilvoll sperrtest? Muß ich dich daran erinnern, daß du dich bis heute - ganz stilvoll - NICHT bei ihr entschuldigt hast?)
Die Userin "suse" hat ausweislich Ihren Profils keinen einzigen Beitrag geschrieben. (http://www.dasjudoforum.de/forum/member ... ile&u=1390)

Ich habe auch nicht ihren, sondern Deinen Account für einige Stunden gesperrt, aufgrund einer von Dir gebrauchten Formulierung "selbsternannte Forenpolizei", die ich auf mich bezogen hatte. Nach erneutem Lesen und nach einigen Hinweisen habe ich erkannt, dass Du auch jemand anderem damit gemeint haben könntest und den Account wieder freigeschaltet. Eine von mir gewünschte Klarstellung Deinerseits wie Du es nun gemeint hast ist übrigens ausgeblieben.
Alles nachlesbar: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 960#p55960

Und noch einmal:
tom herold hat geschrieben:Wie stilvoll du meintest, wider besseres Wissen einen Beitrag der Userin "Suse" MIR zuordnen zu müssen, woraufhin du diese Userin stilvoll sperrtest?
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Fritz
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von Fritz »

Wollen wir diesen eigentlich interessanten Faden jetzt mal wieder mit "früher hat der, aber der auch" zu Grabe tragen?
@tutor: "suse" hatte damals als Gast geschrieben und nicht über ihren Account hier...

Mein Vorschlag wäre, die Thiele'sche PO gern auch in einem neuen Faden einzustellen, so daß man sich so seine Meinung drüber
bilden kann, so man denn will.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tom herold »

Die Userin "Suse" schrieb einen Beitrag über den "Gast"-Zugang.
Diesen Beitrag, lieber Tutor, hast du fälschlich mir zugeordnet. Ihn als "Beweis" dafür gesehen, daß ich dich beleidigen uind "angreifen" wollte.
Mich gesperrt, deine Stellung als Moderator meiner Meinung nach dadurch mißbraucht.
Statt dich für deinen Irrtum zu entschuldigen (denn aus dem von mir geschriebenen Text ging an keiner Stelle ein "Angriff" auf dich hervor) hast du darauf bestanden, ich solle "klarstellen", was ich gemeint hätte.
Vom eigenen Fehler ablenken - und noch nicht mal sonderlich geschickt ...
Das hat Stil.
:eusa_clap


Ich glaube, ich mag Menschen nicht, die NIEMALS die von ihnen gemachten und allen offensichtlichen Fehler zugeben ... während sie eifrig von anderen fordern, sich zu Fehlern zu bekennen.
Nein, ich bin sicher, daß ich solche Menschen ganz und gar nicht mag.
Ich bin gewiß oft undiplomatisch, auch eitel (ich geb's aber wenigstens zu!) und grob.
Aber ich denke dann doch, daß ich mir zumindest nicht vorwerfen muß, so selbstgerecht zu sein, daß ich von mir gemachte Fehler stur leugne.

Ich glaube, daß es (wieder mal) ein Fehler von mir war, mich noch einmal hier in dieses Forum einzubringen.
Nun, wir alle machen Fehler, unser ganzes Leben lang.
Manche sind unvermeidbar, manche kann man korrigieren.
Ich überlasse dieses Forum daher gern wieder Tutor.
;)
tutor!
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tutor! »

ganz böser tom hat geschrieben:Die Userin "Suse" schrieb einen Beitrag über den "Gast"-Zugang.
Diesen Beitrag, lieber Tutor, hast du fälschlich mir zugeordnet.
Diesen Beitrag, der mit "FG Tom" unterzeichnet ist, schrieb "suse" über einen Gastzugang? Von derselben IP-Adresse wie Dein Beitrag oben drüber, der ebenfalls mit "FG Tom" gezeichnet ist und dessen Ton ich angemahnt hatte?
http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 962#p55962

Findest Du es nicht langsam selber lächerlich? Oben hast du noch geschrieben, ich hätte "suse" gesperrt.... wie hätte ich das denn machen können, wenn "suse" einen Gastzugang benutzt?

Das Moderationsprotokoll vom 24.10.2010 (für Fritz S. 84) weist auch nur eine einzige Aktion von mir aus: die Sperrung von Tom Herold
ganz böser tom hat geschrieben:Ich glaube, ich mag Menschen nicht, die NIEMALS die von ihnen gemachten und allen offensichtlichen Fehler zugeben
Ich bin mir ganz sicher, dass ich Menschen nicht mag, die stets nur Fehler von anderen Suchen und die Welt darüber in Kenntnis setzen müssen, wenn sie welche gefunden haben.
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Fritz
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von Fritz »

Nun ist gut hier erstmal, irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß mal wieder trefflich aneinander vorbei geredet wird...
Und ich bin zu faul bzw. zu müde mir den Schlamassel wieder rauszusuchen, bringt ja auch nichts...
tutor hatte Tom aufgrund einer mißverständlichen Formulierung gesperrt und irgendwo gab es einen Beitrag von
einer nicht eingeloggten "suse", denn man wohl in der Hitze des Gefechts als von Tom verursacht angesehen hatte, aber tatsächlich von "suse" war,
wie diese in einem anderen Forum bestätigte, so ist es lästigerweise in meiner Erinnerung verankert und das ist unangenehm
genug...
:evil: :evil: :evil:
Zuletzt geändert von Fritz am 25.03.2011, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Mißverständliche Formulierung entschärft...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von kastow »

Gerade das Thema "Erwachsenen-Jûdô" ist doch angesichts der prekären Lage vieler Vereine in diesem Altersbereich ein Thema, dass wir dringend sachlich diskutieren sollten. Hofi wollte beispielsweise mit seiner Gruppe eventuell ebenfalls ein 'japanisches Training' einführen. Durch die Sperrung kann er nun leider seine Erfahrungen nicht mehr an das ursprüngliche Thema anhängen.
(Vielleicht kann Hofi seinen Beitrag auch einem Mod oder Admin zukommen lassen, damit er auch im Falle der anhaltenden Sperrung dennoch angefügt wird.)
Da persönlichen Angriffe in diesem Thema waren eigentlich alle themenfremd und somit in diesem Faden unnötig. Deshalb möchte ich anregen, in solch einem Falle einfach die themenfremden Beiträge zu 'archivieren', damit die interessanten Themen nicht so abrupt abgewürgt werden und für konstruktive Beiträge geöffnet bleiben. (Zugegeben: Ich weiß nicht, wieviel Arbeit das ist). Einfacher (gerade für die Mods und den Admin) wäre natürlich eine gewisse Selbstbeherrschung aller Teilnehmenden, die wir als Jûdôka doch eigentlich von der Matte her gewohnt sind!
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von Fritz »

Habe den Faden wieder entsperrt, da noch Mitteilungs-Bedarf zum eigentlichen Thema besteht,
ich hoffe, daß etwas Beruhigung eingekehrt ist, die themenfremden Beiträge werden demnächst entfernt.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von kastow »

The last quarter of the first hour is utilized for uchikomi, which is taken very seriously and carried out with great attention and application. Almost always executed in a fairly static manner, each person practices 20 movements of 5 to 8 series of techniques in order to make them automatic before the standing randori (Tachiwaza ). Those who arrive late or those who wish to work on a specific movement spend about ten extra minutes. It is rather rare that they don’t do so.
Werden die Techniken im Uchi-komi eigentlich vorgegeben oder entscheidet jeder TN eigenverantwortlich, welche Techniken er im Uchi-komi übt?
Herzliche Grüße,

kastow

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makoto
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von makoto »

Fritz hat geschrieben: Mein Vorschlag wäre, die Thiele'sche PO gern auch in einem neuen Faden einzustellen, so daß man sich so seine Meinung drüber
bilden kann, so man denn will.
Gibt es diese Ur-PO wie oben erwähnt nun irgendwo als PDF zur Dursicht? Würde mich doch sehr interessieren.
"Der Weg - ein Kreis."
Jupp
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von Jupp »

wenn ich mich recht erinnere:
Orientierung an der Go-kyo von 1920 (40 Würfe in 5 Stufen).

Den Stufen von 1 bis 5 wurden Gürtelfarben zugeordnet von gelb bis braun.

Alle Stufen mussen für jeden Gürtel rechts und links ausgeführt werden; dazu kam ein Bodenprogramm, das ich aus dem Kopf nicht mehr kenne; zuerst Haltegriffe und Befreiungen, dann Hebel zum Schluss Würger, in der Anzahl steigend und in unterschiedlichen Ausführungsarten.

Jupp
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Re: Judo der Erwachsenen in Japan

Beitrag von tutor! »

Das Prüfungsprogramm war die eine Sache, der Kontext, in dem ich damals die PO erwähnt habe, war ein anderer. Es ging ja darum, dass wir nach vielfacher Auffassung - auch nach meiner - heute eine Überregulierung des Prüfungswesens des Prüfungswesens haben.

Bei der damaligen Arbeit wurde - m.W. zum ersten mal - die Prüfungsordnung (also die Inhalte) von einer Verfahrensordnung (also die Organisation darum herum) getrennt. Die Aufspaltung wurde damals - so geht es aus den Protokollen hervor - kritisiert.

Prüfungsinhalte allein sagen übrigens wenig bis gar nichts aus, wenn man so etwas wie Qualität bestimmen will. Man muss mindestens noch die Rahmenbedingungen und einen Gütemaßstab mit angeben, wenn man Prüfungsanforderungen definieren will.

Dies ist aus meiner Sicht die konzeptionelle Schwachstelle aller bisherigen Prüfungsordnungen. Letztlich ist es trotz einiger Gedanken bei der Auswahl stets eine Auflistung von Inhalten und Aufgabenstellungen geblieben - die Messlatte, die überquert werden muss, ist aber dem freien Spiel der Kräfte überlassen.... und wird teilweise ziemlich tief gelegt. Aber das führt jetzt in eine ganz andere Richtung.
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