Wenn es so einfach ist, warum musste dann überhaupt jemand nach Japan?
Hätte es nicht gereicht die Angriffe und Konter zu listen? Gut, es muss halt ne Kata sein, die so aussieht wie wir das halt nun mal wollen. Also legen wir genau fest, welcher Fuß wann was machen darf und geben genau Winkel vor. Sorgen dann noch dafür, dass wir alles Lebendige aus der Kata entfernen (sonst würde ja evtl. mal etwas nicht ganz genau dem Winkel entsprechen) und alle Leute sich möglichst steif und zombihaft bewegen.
Fertig ist die Kata.
Wenn sich eine bekannte und recht einfache Kata wie die Nage no Kata schon sehr verändert hat (ich verweise hier auf die die Videos von 1964 und einem beliebigen aktuellem Prüfungsvideo), was passiert dann erst mit der Nage Ura no Kata, die anspruchsvoller und deutlich weniger bekannt ist?
Wird dann die Betonung der äußeren Form nicht zwangsläufig noch extremer sein, weil den eigentlichen Inhalt ja kaum jemand kennt?
Ich kenne es aus dem Karate, dass vieles nur durch Erklärungen klar wird. Und ich bin es auch gewohnt, dass vieles nur angedeutet wird und man zu seinem eigenen Sensei geschickt wird, um mehr zu erfahren, einfach weil vieles eben nicht "mal eben so" ausgeplaudert wird. Und mir wurde gesagt, dass dies nicht nur eine Eigenheit im Karate sei, ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.
Ansonsten sehe ich noch genau die Probleme, die Cichorei Kano in dem oben verlinkten Thread äußert. Mangelndes Verständnis bei den Prüfern, mangelndes Verständnis bei den Ausführenden.
Klar ist blöd, daß so eine Kata ins Dan-Programm gerutscht ist, aber hey, man könnte es auch als Chance begreifen...
Als Chance für was?