Ich hab mich ja schon oft über Beiträge im "Judomagazin" lustig gemacht, alter Spötter der ich bin.
Nun hat mir einer meiner Schweizer Schüler jedoch mal eine Ausgabe des offiziellen Schweizer "Verbandsorgans" zukommen lassen ...
Ich muß gestehen, daß mich dieses Magazin sprachlos macht.
Aber lest selbst ...
Hinter den sieben Bergen wird natürlich auch Kata trainiert.
Allerdings kann ich das "Kata-Verständnis" der Eidgenossen nur als ... ääähhh ... ein wenig wunderlich bezeichnen.
Die folgenden Zitate entstammen sämtlich der Januar-Ausgabe 2010 des Magazins "Dojo".
(S. 27)Die Kata spiegelt den Geist des Judo
Kata ist die Demonstration einer genau festgelegten Abfolge von bestimmten Techniken. Kata heisst Form. Im Judo und Ju-Jitsu werden die Katas paarweise im weiteren Sinn in Form von Angriff (Uke) und Verteidigung (Tori) gezeigt.
Tori und Uke arbeiten miteinander (nicht gegeneinander wie beim Kampf oder Shiai) mit dem Ziel, eine Technik perfekt zu beherrschen und sie auch so zeigen zu können.
Ich dachte bisher, Kata sei ein Trainingsinstrument, mit dessen Hilfe man PRINZIPIEN verstehen und verinnerlichen soll, die ihren Ausdruck in den als Illustrationen dieser Prinzipien verwendeten Techniken finden ...
Ich dachte, man übt Kata, um im KAMPF diese Prinzipien anwenden zu können und nicht, um sie bei Kata-Wettkämpfen zu zeigen ...
(ebenda)Für Jigoro Kano war das Trainieren der Kata ein Muss für jede und jeden fortgeschrittenen Judoka:
"Die Katas sind die Ethik des Judo. In ihnen findet sich der Geist des Judo, ohne sie ist es unmöglich, das Ziel zu erreichen."
Hier wird nahegelgt, daß man Kanô zitiert, und zwar wörtlich.
Ich habe versucht, dieses "Zitat" in den mir zugänglichen Kanô-Texten zu finden, es ist mir jedoch in der Eile nicht gelungen.
Habe ich da etwas übersehen - oder ist, wie ich sehr stark annehme, diese Aussage gar nicht von Kanô?
Im Übrigen finde ich es unmöglich, daß dieses "Zitat" freihändig und ohne jede Quellenangabe in den Text gestreut wurde.
.An den internationalen Wettkämpfen messen sich die Teilnehmenden in fünf Katas, die hier kurz vorgestellt werden sollen.
Vier davon gehen auf Jigoro Kano zurück, eine auf den späteren Kodokan in Japan
(ebenda)
Den letzten Satz merken wir uns bitte ...