Wer legt die Bewertungskriterien für Kata fest?

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katana
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Re: Wer legt die Bewertungskriterien für Kata fest?

Beitrag von katana »

Allein der Gedanke, dass es nötig sein könnte, mehrere Kata als Beispiele dafür nehmen zu müssen, dass Leute begreifen, dass man nicht einzelne Personen in ihren individuellen Bewegungen kopieren muss, ist absurd. Die Japaner halten uns schon manchmal für dumm, aber für so dumm nun auch wieder nicht.
Tja, da haben sich die Japaner wohl getäuscht.

Wenn man alleine die "Fragen" betrachtet, die da z.B. beim Kodokan-Kata-Kurs von hochgraduierten
Vertretern und Mitgliedern der u.a. auch internationalen Katakomitees gestellt wurden,...
wird man blass, ...
das bewegt sich zum Teil ja knapp über Gelbgurt-Niveau. :oops:
Erspart mir bitte, jetzt Beispiele zu nennen. :crybaby

Wer an die Linientreue der Deutschen glaubt, was die Kodokankata betrifft, oder über die Kenntnis der Kodokan-Videos, der muß nur mal ein paar Kata-Wertungsrichter bitten, ein Detail zu erklären.
Man merkt sehr schnell, daß niemand auch nur annähernd eine Ahnung hat, was dieser Standard ist,
den sie aber nicht müde werden laufend zu betonen.
Über Details der "Standard"- Katavideos sind diese Herrschaften noch nicht mal informiert.

Ich erinnere dazu nur noch einmal an das Trauerspiel Uki-Goshi,
welcher hierzulande von allen "Fach-Experten" nach allen Regeln der Kunst entstellt wurde,
obwohl ein einziger Blick auf das Katavideo (Kodokan) eigentlich Alarmglocken hätte auslösen müssen.
Und das Video galt da auch schon als "Bewertungsstandard".

Wer noch mehr Peinlichkeiten der D-Kataszene betrachten möchte, der sollte sich mal ein etwas älteres Lehrvideo
des DJB anschaun,
da gibt es noch eine "Strenge Form". :rofl :rofl
Selbst wenn die deutschen Profis merken, daß sie im Stechschritt irrelaufen, erfinden sie halt eine eigene Kategorie dafür. :BangHead
Na bravo.......... :irre
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Ronin
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Re: Wer legt die Bewertungskriterien für Kata fest?

Beitrag von Ronin »

tutor! hat geschrieben:Wer sollte das denn machen und wer sollte es bezahlen? Der Aufwand ist enorm und die Verkaufszahlen äußerst gering...
Genau da muss sich unser Verband beteiligen, wenn er es denn als Standard haben will. Produzieren tut es der Kodokan sowie so schon, mit einem Zuschuss machen die eine deutsche Version (es geht im Wesentlichen um die Übersetzung) bestimmt mit. Eine deutsche Version senkt auch die Markteintrittsschwelle und erhöht damit den Absatz.
tutor! hat geschrieben: Der Kodokan selbst steht auf dem Standpunkt, dass die Materialien Begleitmaterialien sind und einen qualifizierten Unterricht nicht ersetzen.
Auf jeden Fall. Trotzdem muss gutes Begleitmaterial vom kompetenter Stelle her, sonst fühlt sich jeder Wald und Wiesen Übungsleiter genötigt, sein eigenes Elaborat zu produzieren. Im Buchmarkt haben wir diese Entwicklung ja schon immer gehabt (jetzt endlich nach all den Jahren werden ein paar gute Bücher mal übersetzt).
tutor! hat geschrieben: Entscheidend muss der Lehrer bleiben - und der muss sein Wissen nicht aus Büchern oder Videos beziehen, sondern aus qualifizierter Anleitung und jahrelangem Training. Daher stellt der Kodokan auch Lehrer für internationale Einsätze zur ab. Man muss nur hingehen.
Auch das ist richtig, aber ein sehr frommer Wunsch und mit der Einstellung wird es auch dabei bleiben. Das Wissen ist nur begrenzt vorhanden, Begleitmaterial muss man schon fast mühselig suchen (im Gegensatz dazu wird ja "Judo lernen" und "Judo anwenden" richtig gepuscht und aktiv vermarktet. Auf den Trainerfortbildungen erfährt man dazu wenig. Bei uns z.B. ist man dazu übergegangen, die Landestrainer als Referenten zu holen und vermittelt aktuelle Wettkampfvarianten (als wenn da ein Problem bestehen würde). Grundlagentechnik (wo das eigentliche Problem besteht) hat man ganz vergessen.

Ich denke, ohne kapitalintensiven Medieneinsatz lässt sich ein vernünftiger Standard nicht verbreiten. Und auch wenn die DVDs natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss sind, ist es doch mal ein weiterer richtiger Schritt in die richtige Richtung.
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