Warum aber sollte dies nun geschehen? Um die "Gesinnung des Bushido" in die olympischen Wettkämpfe einfließen zu lassen. Judo/Kendo sollten also einen Aspekt in die Spiele tragen, der diesen Spielen bislang offenbar fehlte. Was auch immer nun diese "Gesinnung des Bushido" sein mag - sie soll über das Judo/Kendo die Spiele bereichern/verändern. Die Spiele sollen nicht den Wesensgehalt des Judo/Kendo verändern (etwa durch eine Anpassung an westliche Sportideen: Gewichtsklassen, Championitis, Funktionärsoligarchien...).Deshalb möchte ich auf jeden Fall, daß sich die Kampfkünste und der (Anmerkung: müsste "die" heißen) athletischen Disziplinen Hand in Hand entwickeln. Auch wenn beide verschieden sind, so ist ihr Ziel doch identisch: Die Stärkung der körperlichen Konstitution und das Stählen des Geistes. Deshalb finde ich es gut, Judo und Kendo in die im Westen entstandenen Olympischen Wettkämpfe aufzunehmen, und die Gesinnung des Bushido einfließen zu lassen.
Die "Gesinnung des Bushido" ist allerdings eine Chimäre, dazu noch eine, deren Gefährlichkeit Kano 1938 nicht entgangen sein kann. Wieso beschwört er sie hier?
Stephan