Ein paar Anmerkungen zum korekten Zitieren. Ich habe mir die Mühe gemacht, das Zitat von Isao Okano zu überprüfen. Da Tom Herold leider nicht angeben hat, auf welcher Seite es steht, habe ich in meinen Büchern nachgesehen. Es steht - leider nur nahezu wörtlich - im Vorwort der deutschen Ausgabe von Okanos Vital Judo Bodentechniken, die Franz Fischer 1976 ins Deutsche übersetzte.
Da es sich um einen fast wört-wörtlichen Text handelt, gehe ich davon aus, dass auch Tom Herold aus der deutsche Fasssung zitiert hat, denn eine so unglaublich gleiche Übersetzung aus dem Englischen ist eher unwahrscheinlich.
Leider hat Herr Herold an zwei Stellen Isao Okano etwas in den Mund gelegt, was dieser weder in der deutschen, noch in der englische oder gar in der japanischen Fassung gesagt hat. Okano sagte:"Gegenwärtig ist Judo auf Wurf- und Bodentechniken beschränkt..." von Judo (im Wettkampf) sprach er eben nicht, der "Wettkampf" wurde als Begriff in diesem Zitat hinzugefügt.
Dies wiederholt sich bei der Aussage, "..., auch wenn wir diese Techniken eigentlich nicht benutzen." Herr Herold macht daraus, "auch wenn wir diese Techniken im
Wettkampf nicht benutzen"
Herr Herold verändert die Zitate von Isao Okano.
Zufall?
Absicht?
In einer wissenschaftlichen Arbeit - die Herr Herold ja laut früheren Aussagen nahezu promotionsfertig hat - würde ein solches Vorgehen nicht geduldet werden und die Arbeit als "nicht wissenschaftlichen Kriterien genügend" zurückgewiesen werden.
Herr Herold hat einige der ihm widersprechenden Forumsmitglieder übel beschimpft. Ich zitiere aus seiner Mail vom 1.12.2007, 10:23 h:
"selbstanmaßende Kompetenz"
"verhaltensstarr"
"kann in der Sache kaum mitreden"
"kryptische Andeutungen"
"was hat er für ein Problem"
"verspritzt Gift"
"stänkert"
"widerspricht sich ständig selbst"
"verbreitet provozierende und einfach nur unbewiesene Behauptungen"
Ist so ein Umgang sachlich?
Ist das Einfügen von sinnverändernden Begriffen kompetent?
Was nun Tom Herold?
Wieder infantilisieren (hat keine Ahnung, der Kindskopf), kriminalisieren (Verläumder, Verfälscher) oder diskriminieren (inkompetent, Gift verspritzen, widerspricht sich ständig)?
Oder einfach anderen es überlassen, diesmal gegen dieses Schreiben vorzugehen?
Wie wäre es einfach mal mit ein wenig Bescheidenheit und der Einsicht, dass Sie nicht der einzige (in Deutschland, der Welt...) sind, der sich ernsthaft, persönlich und körperlich aktiv mit Judo auseinandersetzt und dabei auch noch Wissen, Kenntnisse und Einsichten gewonnen hat, die Sie nicht teilen können, weil Sie einen völlig anderen Blickwinkel haben?
Oder sind Sie weiterhin die größte Autorität in allen Fragen des Judo, sei es historisch, technisch, kämpferisch, philosophisch oder einfach nur menschlich?
Haben Sie einen Spiegel?
Schauen Sie dann und wann hinein!
Ulrich Klocke
tom herold hat geschrieben:Ich darf vielleicht noch einfügen, was Isao Okano dazu schrieb:
„Die zunehmende weltweite Popularität hätte eigentlich die Qualität des Jûdô verbessern müssen, aber leider kann nicht vorbehaltlos davon ausgegangen werden, daß dies der Fall ist. Die Grundidee des japanischen Jûdô basiert darauf, große Stärke mit wenig Kraft zu kontrollieren. Gegenwärtig ist Jûdô (im Wettkampf) auf Wurf- und Bodentechniken beschränkt; aber jene, die es praktizieren, neigen dazu, sich auf das erstere zu konzentrieren und das letztere zu vernachlässigen. Das hat dazu geführt, daß dem Körpergewicht ungerechtfertigterweise zu viel Bedeutung beigemessen wurde und man bei Wettkämpfen Gewichtsklassen einrichtete. Darüber hinaus geben jene, die an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, der körperlichen Stärke den Vorrang und richten ihr Training nach kraftbezogenen Gesichtspunkten aus, da sie mehr am Sieg als an einer wirklichen Entwicklung interessiert sind. Diese Umstände haben eine Krise im modernen Jûdô hervorgerufen, und es ist unsere Verpflichtung, etwas dagegen zu tun ... Es gibt viele Versuche, die gegenwärtigen Probleme im Jûdô zu lösen; aber ich denke, daß es am wichtigsten ist, die Beziehung zwischen Ju-Jitsu und Jûdô wieder sichtbar zu machen, um die Bedeutung der Körperbewegung und die Art und Weise, die Balance des Gegners zu brechen, klar zu erkennen, und ernsthafte Gedanken den verschiedenen Stellungen und den so wichtigen Jûdô-Grundtechniken zu widmen. Man sagt, daß sich der Horizont des heutigen Jûdô eingeengt und verzerrt habe. Aber das Wesen des Jûdô ist viel größer und tiefer, als man glauben mag. In Verbindung mit der Entwicklung eines Jûdô, daß das Beste in seinem Wesen klar erkennen läßt, müssen wir der Theorie des Jû Jutsu mit seinen Schlägen, Tritten und Griffen mehr Aufmerksamkeit widmen, auch wenn wir diese Techniken im Wettkampf nicht anwenden. Solch eine Studie würde ein enthüllendes Licht auf die Körperbewegungen und die Möglichkeiten werfen, die Bodenarbeit, die Grundstellungen und das Gleichgewicht des Gegners zu stören:“ (Okano in: Vital Judo: Groundwork, New York 1976)
Wie ich schon am Anfang dieses Beitrags schrieb - da hat wieder mal jemand nicht zugehört, als japanische Sensei etwas zu erklären versuchten ...
Tom