ich wollte die Anforderungen fürs erste Reitturnier nicht mit denen fürs erste Judoturnier vergleichen, deshalb der Hinweis auf die andere Turnierlandschaft! Was ich behaupte, ist: Wenn Reiter warten können, können das Judoka bei entsprechender anderweitiger Motivation auch.
OK, erklär' ich: Mit dem 7. Kyu muss man zumindest anständig fallen können, so dass ich mir da als Trainer keine großen Sorgen um das Wohlergehen meines Schützlings machen muss. Auch die Grobmotoriker müssen das bis dahin gelernt haben - sonst können sie die Judorolle nicht vorzeigen. Für die Prüfung zum 8. Kyu ist das nun mal, ob man das gut findet oder nicht, nicht nötig!Armado hat geschrieben:Das Problem mit dem Grobmotoriker hat man dann aber bei jedem Kyu, welchen dieser erreicht oder meinste nicht? Anders versteh ich deine Aussage leider nicht.
Somit könnte ich pauschal sagen: Wer den 7.Kyu hat, hat das schlimmste "Grobmotorikerstadium" überwunden. Mit dem 8. hat er das noch nicht unter Beweis gestellt, so dass man individuell entscheiden müsste, ob man ihn zum Turnier lässt oder nicht.
Das habe ich doch schon gesagt: Technik, Turnen, Fallen, je nach Gruppe etwas Theorie. Dann gibt es da ja noch vereinsinterne Unternehmungen, Ausflüge, vielleicht mal Kooperationen mit anderen Sparten usw. (warum nicht mal die kleinen Judoka mal einen Tag zum Voltigieren schicken oder zum Trampolinturnen?), Vorbereitung auf die Kyu-Prüfungen (bei denen die Kinder ja auch zeigen können, was sie gelernt haben), vielleicht mal ein "Schau-Randori" in der Mitte, das vom Trainer kommentiert wird... Habe auch mal an einem "Tag der offenen Tür" eines Sportvereins eine kleine "Judo-Schau" gesehen, die auch die Allerkleinsten mitmachten und in deren Vorbereitungen garantiert auch viel Zeit und Eifer gegangen war. Sowas kann man ja auch mal für die Eltern machen. Man könnte sie dann sogar einladen, mal mit auf die Matte zu gehen (war bei dem "Tag der offenen Tür" auch möglich, unter Aufsicht eines Trainers, der jedem Interessierten ein paar Kniffe im Boden zeigte).Armado hat geschrieben:Aber mal unabhängig davon geht es hier doch insgesamt eher um die Motivation der jungen Judokas. Anstatt zu sagen, diese läge nicht im Wettkampf, würde mich interessieren, wo diese sonst liegt?
Ich glaube, wenn man sich nicht auf den Wettkampf versteift und meint, motiviert lernen könne man nur, wenn man gegeneinander antritt, hat man gerade im Judo gaaaanz viele Möglichkeiten. Darum gefällt es ja auch mir so gut - ich habe nämlich auch eine kindliche Ader
Und viele Dinge lassen sich sicher später auch fürs Wettkampfgeschehen nutzen: Durchs Turnen an Beweglichkeit zu gewinnen, wird auch im Wettkampf nicht schaden.
Ich glaube, wir reden auch von verschiedenen Arten von Motivation: Du sprichst von extrinsischer, ich von extrinsischer u n d intrinsischer Motivation.
Mit anderen Worten: Du vergisst, dass Motivation auch "von innen heraus" kommen kann bzw. setzt das sofort mit "tieferem Sinn des Judo" gleich. Aber ich kann auch motiviert sein, weil mir etwas einfach Spaß macht, weil ich Neues lernen will usw.! Ich brauche dafür nicht unbedingt sofort die Bestätigung durch Trainer, Eltern oder Turniergewinn.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das ist auch wichtig!
Aber ein Kind, das nur extrinsisch motiviert ist, wird auf Dauer nicht den Lernerfolg eines intrinisch motivierten Kindes haben. Und es wird auch keine "Durststrecken", wie sie mit Wachstumsphasen usw. einhergehen, überwinden können.
(Pädagogikvorlesung AUS)
Gruß,
Syniad