Mindestgraduierung zur Startberechtigung

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Hallo, Armado,
ich wollte die Anforderungen fürs erste Reitturnier nicht mit denen fürs erste Judoturnier vergleichen, deshalb der Hinweis auf die andere Turnierlandschaft! Was ich behaupte, ist: Wenn Reiter warten können, können das Judoka bei entsprechender anderweitiger Motivation auch.
Armado hat geschrieben:Das Problem mit dem Grobmotoriker hat man dann aber bei jedem Kyu, welchen dieser erreicht oder meinste nicht? Anders versteh ich deine Aussage leider nicht.
OK, erklär' ich: Mit dem 7. Kyu muss man zumindest anständig fallen können, so dass ich mir da als Trainer keine großen Sorgen um das Wohlergehen meines Schützlings machen muss. Auch die Grobmotoriker müssen das bis dahin gelernt haben - sonst können sie die Judorolle nicht vorzeigen. Für die Prüfung zum 8. Kyu ist das nun mal, ob man das gut findet oder nicht, nicht nötig!
Somit könnte ich pauschal sagen: Wer den 7.Kyu hat, hat das schlimmste "Grobmotorikerstadium" überwunden. Mit dem 8. hat er das noch nicht unter Beweis gestellt, so dass man individuell entscheiden müsste, ob man ihn zum Turnier lässt oder nicht.
Armado hat geschrieben:Aber mal unabhängig davon geht es hier doch insgesamt eher um die Motivation der jungen Judokas. Anstatt zu sagen, diese läge nicht im Wettkampf, würde mich interessieren, wo diese sonst liegt?
Das habe ich doch schon gesagt: Technik, Turnen, Fallen, je nach Gruppe etwas Theorie. Dann gibt es da ja noch vereinsinterne Unternehmungen, Ausflüge, vielleicht mal Kooperationen mit anderen Sparten usw. (warum nicht mal die kleinen Judoka mal einen Tag zum Voltigieren schicken oder zum Trampolinturnen?), Vorbereitung auf die Kyu-Prüfungen (bei denen die Kinder ja auch zeigen können, was sie gelernt haben), vielleicht mal ein "Schau-Randori" in der Mitte, das vom Trainer kommentiert wird... Habe auch mal an einem "Tag der offenen Tür" eines Sportvereins eine kleine "Judo-Schau" gesehen, die auch die Allerkleinsten mitmachten und in deren Vorbereitungen garantiert auch viel Zeit und Eifer gegangen war. Sowas kann man ja auch mal für die Eltern machen. Man könnte sie dann sogar einladen, mal mit auf die Matte zu gehen (war bei dem "Tag der offenen Tür" auch möglich, unter Aufsicht eines Trainers, der jedem Interessierten ein paar Kniffe im Boden zeigte).
Ich glaube, wenn man sich nicht auf den Wettkampf versteift und meint, motiviert lernen könne man nur, wenn man gegeneinander antritt, hat man gerade im Judo gaaaanz viele Möglichkeiten. Darum gefällt es ja auch mir so gut - ich habe nämlich auch eine kindliche Ader ;)
Und viele Dinge lassen sich sicher später auch fürs Wettkampfgeschehen nutzen: Durchs Turnen an Beweglichkeit zu gewinnen, wird auch im Wettkampf nicht schaden.
Ich glaube, wir reden auch von verschiedenen Arten von Motivation: Du sprichst von extrinsischer, ich von extrinsischer u n d intrinsischer Motivation.
Mit anderen Worten: Du vergisst, dass Motivation auch "von innen heraus" kommen kann bzw. setzt das sofort mit "tieferem Sinn des Judo" gleich. Aber ich kann auch motiviert sein, weil mir etwas einfach Spaß macht, weil ich Neues lernen will usw.! Ich brauche dafür nicht unbedingt sofort die Bestätigung durch Trainer, Eltern oder Turniergewinn.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das ist auch wichtig!
Aber ein Kind, das nur extrinsisch motiviert ist, wird auf Dauer nicht den Lernerfolg eines intrinisch motivierten Kindes haben. Und es wird auch keine "Durststrecken", wie sie mit Wachstumsphasen usw. einhergehen, überwinden können.
(Pädagogikvorlesung AUS)

Gruß,
Syniad
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Armado hat geschrieben:
Ronin hat geschrieben:
Armado hat geschrieben:Naja, ich sehe das jetzt mal wie im Fußball:
Wir sind aber nicht Fussball, wäre gut wenn das die Judoka mal begreifen würden.
Entschuldigung, beides sind Freizeitsportarten und aus keinem anderen Grund beteiligen sich die Kinder dort. Wenn Judo eine wirklich martialische Kampfkunst wäre bzw. so ausgeübt würde, wollte ich mein Kind nicht dorthin schicken.

Es wäre besser, wenn man mal von der "spirituellen" und abgehobenen Ebene etwas herunterkommt und Judo für Kinder so sieht, wie es ist: Ein Zeitvertreib, der Spaß machen soll.

[...]

Im Gegensatz zum Fußball <-> Judo sehe ich schon einen Unterschied zum Reiten <-> Judo. Schließlich ist beim Reiten die sichere Kontrolle über ein Pferd erforderlich, welches einen eigenen und manchmal sehr eigensinnigen Willen hat, was ich aus eigener Erfahrung weiß.
Nunja Armados Ausführungen halte ich doch etwas für
blauäugig. Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen
einem Kampfsport wie Judo und einem Spiel wie Fußball.

Denn immerhin sind die Techniken im Judo potentiell tödlich ->
daß nichts passiert, liegt darin, daß die Üblingen bestimmte
Verhaltensweisen üben und dazu gehören nun mal Fallschule,
das sichere Beherrschen von Würfen, eine gewisse Selbstkontrolle usw.
Und Judolehrer sollten das auch tunlichst vor Augen haben...

(Und ob ein "heutiger" 8.Kyu mit 2 Würfen und Teilen der Fallschule
schon "reif" genug für "richtige" Turniere ist, bleibt zweifelhaft).
Beim Fußball wird ein Ball getreten und beim Judo kämpft man gegen einen in der Regel recht gleichstarken Gegner mit ähnlichen Techniken, beide nach Vorgaben, die problemlos von einem Erwachsenen geordnet werden können. Ein bis zu einer Tonne schweres Pferd sollte da schon sicherer beherrscht werden.
Was soll ein Erwachsener noch "ordnen", wenn "Kämpfer" sich
falsch verhalten, es handelt sich i.a. um Sekunden-Bruchteile... ?

Ich sehe da schon mehr Ähnlichkeit zwischen Judo und Reiten (im Gegensatz zu Judo u. Fußball), denn bei beiden Sportarten hat man als
'Übungsgerät' ein anderes Lebewesen und damit ein andere Ebene
der Verantwortung...

Natürlich ist vielleicht auch gerade deswegen Judo eine hervorragende
Art, seine Freizeit zu gestalten ;-)

Zurück zum Thema:

Bei der jetzigen PO ist es eigentlich sträflich, 8.Kyus
auf offizielle Turniere/Meisterschaften zu schicken.
Und wenn die Anfänger unbedingt kämpfen wollen, dann sollte
man bitte auch die angebotenen Anfängerturniere nutzen, dort
sind dann meist nur Gürtelfarben von weiß bis gelb erlaubt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Armado
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Beitrag von Armado »

Syniad hat geschrieben:Hallo, Armado,
ich wollte die Anforderungen fürs erste Reitturnier nicht mit denen fürs erste Judoturnier vergleichen, deshalb der Hinweis auf die andere Turnierlandschaft! Was ich behaupte, ist: Wenn Reiter warten können, können das Judoka bei entsprechender anderweitiger Motivation auch.
Ok, das lasse ich so stehen. Wobei dann auch hier die Motivation das Thema ist. (s.u.)
Syniad hat geschrieben:
Armado hat geschrieben:Das Problem mit dem Grobmotoriker hat man dann aber bei jedem Kyu, welchen dieser erreicht oder meinste nicht? Anders versteh ich deine Aussage leider nicht.
OK, erklär' ich: Mit dem 7. Kyu muss man zumindest anständig fallen können, so dass ich mir da als Trainer keine großen Sorgen um das Wohlergehen meines Schützlings machen muss. Auch die Grobmotoriker müssen das bis dahin gelernt haben - sonst können sie die Judorolle nicht vorzeigen. Für die Prüfung zum 8. Kyu ist das nun mal, ob man das gut findet oder nicht, nicht nötig!
Somit könnte ich pauschal sagen: Wer den 7.Kyu hat, hat das schlimmste "Grobmotorikerstadium" überwunden. Mit dem 8. hat er das noch nicht unter Beweis gestellt, so dass man individuell entscheiden müsste, ob man ihn zum Turnier lässt oder nicht.
Ok, jetzt versteh ich deine Argumentation. Das lass ich jetzt auch mal so stehen.
Syniad hat geschrieben:
Armado hat geschrieben: Aber mal unabhängig davon geht es hier doch insgesamt eher um die Motivation der jungen Judokas. Anstatt zu sagen, diese läge nicht im Wettkampf, würde mich interessieren, wo diese sonst liegt?
Das habe ich doch schon gesagt: Technik, Turnen, Fallen, je nach Gruppe etwas Theorie. Dann gibt es da ja noch vereinsinterne Unternehmungen, Ausflüge, vielleicht mal Kooperationen mit anderen Sparten usw. (warum nicht mal die kleinen Judoka mal einen Tag zum Voltigieren schicken oder zum Trampolinturnen?), Vorbereitung auf die Kyu-Prüfungen (bei denen die Kinder ja auch zeigen können, was sie gelernt haben), vielleicht mal ein "Schau-Randori" in der Mitte, das vom Trainer kommentiert wird... Habe auch mal an einem "Tag der offenen Tür" eines Sportvereins eine kleine "Judo-Schau" gesehen, die auch die Allerkleinsten mitmachten und in deren Vorbereitungen garantiert auch viel Zeit und Eifer gegangen war. Sowas kann man ja auch mal für die Eltern machen. Man könnte sie dann sogar einladen, mal mit auf die Matte zu gehen (war bei dem "Tag der offenen Tür" auch möglich, unter Aufsicht eines Trainers, der jedem Interessierten ein paar Kniffe im Boden zeigte).
Ich glaube, wenn man sich nicht auf den Wettkampf versteift und meint, motiviert lernen könne man nur, wenn man gegeneinander antritt, hat man gerade im Judo gaaaanz viele Möglichkeiten. Darum gefällt es ja auch mir so gut - ich habe nämlich auch eine kindliche Ader ;)
Und viele Dinge lassen sich sicher später auch fürs Wettkampfgeschehen nutzen: Durchs Turnen an Beweglichkeit zu gewinnen, wird auch im Wettkampf nicht schaden.
Ich glaube, wir reden auch von verschiedenen Arten von Motivation: Du sprichst von extrinsischer, ich von extrinsischer u n d intrinsischer Motivation.
Mit anderen Worten: Du vergisst, dass Motivation auch "von innen heraus" kommen kann bzw. setzt das sofort mit "tieferem Sinn des Judo" gleich. Aber ich kann auch motiviert sein, weil mir etwas einfach Spaß macht, weil ich Neues lernen will usw.! Ich brauche dafür nicht unbedingt sofort die Bestätigung durch Trainer, Eltern oder Turniergewinn.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das ist auch wichtig!
Aber ein Kind, das nur extrinsisch motiviert ist, wird auf Dauer nicht den Lernerfolg eines intrinisch motivierten Kindes haben. Und es wird auch keine "Durststrecken", wie sie mit Wachstumsphasen usw. einhergehen, überwinden können.
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Gruß,
Syniad
Nun, ein Kind versteht am einfachsten das System der "Belohnung". Mit dem Zeigen von Techniken in einem Kampf (mal unabhängig von Sieg oder Niederlage) erfolgt die Belohnung in Form von Anerkennung und Bewunderung der vorgeführten Techniken (z.B. von den Eltern, die ja beim Training nicht dabei sind oder bei manchen Trainern auch nicht dabei sein sollen). Dies ist tatsächlich als extrinsische Motivation anzusehen. Allerdings schließt dies eine folgende intrinsische Motivation nicht aus. Diese muss jedoch vom Judoka selbst kommen und kann naturgemäß nur schwer von außen und insbesondere bei Kindern angesprochen werden. Aber der Anfang wäre gemacht:

Ein Interesse an einer Sache kann somit zunächst durch eine extrinsische Motivation entfacht werden, die erfolgreiche Fortsetzung des Interesses liegt schließlich meines Erachtens nur in Verbindung dieser beiden Motivationsformen.

Dies gilt natürlich nur dann, wenn ein Kind respektive eine Person an sich nicht schon ohnehin an einer Sache von Natur aus sehr interessiert ist.

Das ganze ist somit zu komplex, als das man es mit wenigen Worten beschreiben könnte. Nur mit Wettkämpfen allein und sonst nichts außer Training motiviert ja auch nicht. So muss also ein Mix aus verschiedenen Dingen hergestellt werden. Damit entfernen wir uns aber weg vom Thema, da es jetzt nur noch um die Art und Weise geht, wie man Judokas an sich dauerhaft motiviert.

Deine Ausführungen zur Motivation finde ich allerdings wirklich gut und sollten überlegt werden, sind aber wahrscheinlich auch nicht überall anwendbar...wie gesagt, sehr komplex.

Da dies jedoch zuweit offtopic führt, möchte ich für meine Person hier das Thema Motivation beenden und den Thread wieder zum eigentlichen Thema zurückführen.

Dennoch...

@Fritz

Du hast recht...potentiell tödlich...das ist Fußball aber auch. Zumindest potentiell:

Zwei Kinder aus der Fußballjugend unseres Nachbarortes sind letztes Jahr beim Training mit dem Kopf zusammengeknallt...das Ergebnis war für schwache Nerven nicht leicht anzuschaun. Keine Angst, die Kinder haben es überlebt...beide lagen jedoch für über zwei Wochen mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus.

Abgesehen davon kann ein "Erwachsener" problemlos bei einem Haltegriff zwei Kinder trennen, wenn es einer überteibt, ein verschrecktes oder unruhiges Pferd wieder an die Kandare zu nehmen ist da ungleich schwerer.

Aber auch beim Fußball sind die "Gegner" Lebewesen...diese muss man aber nicht kontrollieren, die kontrollieren sich in aller Regel selbst.

Daher meine Frage: Bist du schonmal auf einem Pferd gesessen, dann weißt du auch was ich meine und das Reiten eine eigene Herausforderung ist?!

Hier gehts nun aber zu stark in den Bereich Sportartenvergleich...das dient dem Thema aber nicht und bringt uns auch nicht weiter.

Also, wie du schon sagtest, zurück zum Thema...
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Motivation aus der Kampferfahrung erwächst am ehesten durch Erfolgserlebnisse. Diese sollten möglichst am Ende eines Turnieres liegen. Wer mit einer Niederlage aus einem Turnier geht hat de facto kein motivierendes Erlebnis. Selbst bei Turnieren mit Gürtelbeschränkung kann nur einer der Gewinner sein. Für alle anderen gibt es Misserfolg.

Der Effekt des guten Gefühls durch einen Sieg im letzten Kampf lässt sich bei den meisten Siegerehrungen beobachten. Meist ist der/die Zweitplazierte der/die Unglücklichste auf dem Treppchen, da er/sie mit einer letzten Niederlage dort oben steht.
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Was ich festgestellt hab, ist dass eine Mannschaft extrem förderlich ist.
Bei Einzelturnieren verliert man immer allein, auch wenn noch 5 andere am Turnier dabei sind.
In der Mannschaft ist eine Leistungssteigerung von 10-20% da und wenn dann noch außen rum die ein oder andere Aktion gemacht wird, hält man sie bei der Stange.
Muss man deshalb die Kampfgraduierung auf den 8. absenken. Ich denke nicht, denn auch für die gibt es einige Veranstaltungen. Die meisten sollte man damit zumindest so lange bei der Stange halten könne, bis sie auf die "echte" Wettkampfmatte dürfen.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

das ist mit Sicherheit eine Sache, wie man den Kleinsten die Prioritäten vom Judo erklärt. Wenn die das Gefühl haben, dass es nur darum geht, Turniere zu gewinnen, sind sie verständlicherweise frustriert, wenn sie nicht hindürfen, so gesehen hat Armando schon recht.
Aber zum Glück kann man den Aspekt auch ganz einfach ausblenden, dann stellt es für die Kleinen gar kein Problem dar, eher für die Trainer, weil es ja viel einfacher ist, sich mit ein paar U11- (oder auch U10 je nach Land) Meisterchen sich zu profilieren, als eine Herrenmannschaft langfristig aufzustellen.

Das mag ein gesellschaftliches Grundproblem sein, dass es nur noch um Kurzfristigkeiten geht. Ich für meine Teil betrachte die Dinge da lieber ganzheitlich, aber das ist auch immer eine Frage der Vereinsaltersstruktur.
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

@ Armado: Schön, ich glaube, wir nähern uns an!
Weiteres würde auch bei mir in die Richtung "Motivation" gehen. Darin, dass extrinsische und intrinsische bei Kindern zusammengehören und extrinsische zur intrinsischen führen kann, sind wir uns absolut einig.

Zur Motivation noch eine Anekdote aus dem Kindertraining eines befreundeten ( ;) ) Trainers. Vor mir ein Weißgurtfloh im verzweifelten Versuch, eine Rückwärtsrolle durchzuführen - leider komplett ohne Schwung. Rest passte, Kinn vorbildlich auf der Brust, Rücken rund. Nachdem ich mir das ein paarmal angesehen hatte und schon überlegte, ob mich das Kind einfach gerade veräppelte, gab ich ihm einen kleinen Schubs mit in die Rolle. "Floh" kugelte um, sah mich an wie vom Donner gerührt, sagte ungläubig: "Ich hab's geschafft!", schmiss sich sofort wieder auf die Matte und übte weiter.
Ich wage mal zu behaupten, da hat sich einer selber motiviert - "mit etwas Hilfe geht's, das muss doch zu können sein". Nur der Anstoß kam von außen, als er nötig war. Und das so hinzubekommen, ist die schwierige Aufgabe von Euch Trainern und - auf anderem Feld- uns angehenden Lehrern.

Viele Grüße,
Syniad
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

nun, die Entscheidung ist wohl gefallen.

Ich kanns nur begrüßen.

Danke für die Info, Christian.

Link dazu hier

Grüße
Joachim
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich bin mir nicht sicher, ob man es begrüßen sollte, dass die 8.Kyu nächstes Jahr in der U11 antreten dürfen bzw. wenn dann in meinen Augen in gesonderten Wettbewerben nur gegeneinander.
Wenn ich mir anschaue was die letztjährigen U11er mit gelb-orange oder orange-Gurt teilweise auf die Matte legen, wird das kein Spaß für die (meisten der) weiß-gelben. Da wird der eine oder andere, wenn die Trainer nicht ne Vorauswahl treffen, in seine Einzelteile zerlegt und hat danach so schnell keine Lust mehr.

Ich werde deshalb bei mir im Verein sehr genau sortieren, wen ich da mitnehme, nicht zuletzt deshalb weil es sonst für die Betreuer vor Ort heftig wird. Zuletzt bei der Münchner waren wir zwei Betreuer für 11 Jungs. Zum Glück war noch ne andere Trainierin mit sehr wenigen Kids da, die in unserem wie dem anderen Verein trainiert und ein anderer befreundeter Trainer hat auch mal ausgeholfen als plötzlich auf allen vier Matten von uns Kämpfer waren. Wenn jetzt noch die weiß-gelben unsortiert dazu kämen, stehe ich mit 25 auf der Matte und hab die Situation mit den vier Kämpfern dauernd.

Und in unserer Jugendliga wird es auch anstrengend, ich hab ja jetzt schon zwei komplette U11-Teams, wie ich da die weiß-gelben noch einbauen soll, ist mir schleierhaft, vor allem da die, die schon kämpfen derzeit recht erfolgreich sind und hoffentlich ihren Titel verteidigen. Da kann ich dann schlecht nächste Saison sagen, jetzt setzen wir mal die Unerfahrenen ein, wir könnten zwar Titel Nr. 3 in Folge holen, aber was solls. Da würde ich von den Erfahreneren ganz schön was zu hören kriegen. Und ob es auch bei der U14 für zwei Teams reicht, dass man eben zwei Mannschaften stellt, weiß ich nicht.

Bis dann
Hofi
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@Hofi:
Es ist doch eine "Kann-"Bestimmung, d.h. Du _darfst_ halb-gelbe mitnehmen, Du mußt aber nicht.
Also ist Deine Idee mit dem "genau sortieren" exakt das richtige Vorgehen.

Und wenn Du es geschickt machst, kannst das ganze noch
als Motivation verkaufen, dann läßt Du sie im Training halt
mal "auskämpfen" wer zum Wettkampf darf...

Ansonsten gibt es noch den "Trick", einfach soviele Betreuer mitzunehmen,
wie Wettkampfflächen rumliegen... ;-)
Bei uns helfen z.B. auch
gern einige aus den älteren Jahrgängen bei den Wettkämpfen der
jüngeren mit.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Beitrag von Hofi »

Natürlich ist es eine kann Bestimmung und ich werde da auch entsprechend sortieren. Nur sehe ich, wie meine älteren U11er hinlangen und ich bin mir nicht sicher, ob alle Trainer so streng sortieren werden. Vor allem wenn dann Kind und Eltern da stehen und sagen: Ich darf doch, warum nimmst Du mich nicht mit. Nach meiner Erfahrung ist da oft mit Vernunft kein Kraut gewachsen und der eine oder andere wird weich.
Und da bin ich mir einfach nicht sicher, ob das dann in allen Fällen gut geht.
Denn eins werde ich sicher nicht machen, den eigenen starken Leuten sagen, sie sollen übervorsichtig kämpfen. Sie machen ihre Techniken gut und richtig, aber eine schlechte Fallschulausbildung des Gegners auszubügeln, wenn man voll durchzieht ist ein anderes Thema. Und selbst wenn (verletzungstechnisch) nichts passiert, werden einige die Lust verlieren. Und das kann nicht das Ziel der Wettkämpfe sein. Da hätte man eher wieder echte Mannschaftsmeisterschaften in der U11 zusätzlich zu den Mannschaftsspielen einführen sollen, von mir aus gerne mit einer Extra-Kategorie für dei weiß-gelben. Oder eben auch Einzelwettkämpfe, bei denen sie unter sich sind.
Meiner Ansicht nach ist das Verletzungsrisiko bei den Leistungsunterschieden einfach zu groß, zumal die weiß-gelben ja noch nicht einmal die komplette Fallschule können müssen. Ich fürchte es führt zu eher mehr als zu weniger Aussteigern.

Was die Betreuer angeht: normal reichen zwei Betreuer für vier Matten, denn zwei Matten zu betreuen ist zumindest im U11er-Bereich kein Problem, aber dann gehen halt die Ruhephasen flöten, wenn es viele Kids sind, die man dabei hat.
Bis dann
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Ich möchte Hofi in gewisser Weise Recht geben. Sicherlich ist es "problematisch" weiß-gelbe auf ein Turnier zu schicken. Aber dieses Problem stellt sich auch, wenn Kinder etwas später mit Judo anfangen. Sei es mit 11 oder 12 und sie gehen als gelb-Gurt auf ein U-14-Turnier. Erfahrungsgemäß wird da ihre Euphorie auch gedämpft. Allerdings stellte sich das Problem bei uns so, dass wir in Südbaden, warum auch immer, Altersklassen U 10 und U 12 haben. Und die Mehrheit der Kinder bis 9 Jahren ist nunmal weiß-gelb oder gelb. Und von dem her begrüße ich, dass man diesen Kinder jetzt auch die Möglichkeit gibt ein wenig zu kämpfen. Soviele Turniere sind es eh nicht. Das Thema wurde aber schon angesprochen.

Letztendlich sollte aber nicht der Gürtel, sondern der Willen und in erster Linie das Können des Kindes Maßstab dafür sein, ob es zu einem Wettkampf gehen darf oder nicht.

Grüße
Joachim
Zuletzt geändert von Joachim am 24.07.2007, 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
BadenIkkyu

Beitrag von BadenIkkyu »

also das niedrigste was ich mal mitbekommen habe -so vor ca 12 Jahren war das- war ein Weissgurt, 6 Jahre, kurz vor der Prüfung. auf einem Turnier.
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Beitrag von Hofi »

Joachim hat geschrieben:Allerdings stellte sich das Problem bei uns so, dass wir in Südbaden, warum auch immer, Altersklassen U 10 und U 12 haben. Und die Mehrheit der Kinder bis 9 Jahren ist nunmal weiß-gelb oder gelb sind. Und von dem her begrüße ich, dass man diesen Kinder jetzt auch die Möglichkeit gibt ein wenig zu kämpfen.
Da mag das eher gehen, da sowohl Alters- als auch Gürtelunterschiede nicht so gravierend sind.
Aber wenn es eben nur die U11 gibt, dann trainiert da evtl. schon einer darauf, dass er im Frühjahr grün-orange machen darf und donnert den weiß-gelben, der noch nicht mal Fallschule vorwärts kann mit Tomoe-nage in die Ecke. Wenn die Bewegung passt (oder der w-g in Panik nur sperrt und die anderen Sachen einfach nix werden), kann man ihm das vorher fünfmal gesagt haben, dass er das gegen nen weiß-gelben nicht machen soll.
Das (fast) jeder auf seinem ersten Turnier nen Dämpfer kriegt ist klar, aber ich seh in der Konstellation einfach ein Verletzungsrisiko, das man nicht unbedingt hätte eingehen müssen. Bei einem 11/12-jährigen mit Gelbgurt, kann ich mir wenigstens halbwegs sicher sein, dass er die erforderlichen Fallschulen beherrscht. Das ist eben bei weiß-gelb nicht der Fall.
Bis dann
Hofi
P.S.: Jetzt aufhalten geht eh nicht mehr, also werden wir mal wieder damit leben, wie mit allen Regeländerungen, die man im Laufe der Jahre erlebt hat, ob sie nun sinnvoll waren oder nicht.
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Beitrag von Panixy »

Also ich finde es teils gut, teils schlecht. Bei den Kleinen (meine jetzt U10 oder U11) ist das, glaube ich, ganz gut, weil sie schon früh Wettkampferfahrung sammeln und besser merken, wie sie sich verhalten sollen (gibt z.B. viele Kinder die spät abschlagen und dann u.U. ohmächtig gewürgt werden) und weil die alle so ziemlich den selben Gürtel haben, können sie sich nicht so schnell verletzen. Hängt aber auch davon ab, wie lange die den Gürtel haben, einer der gerade weiß-gelb gemacht hat, ist wahrscheinlich mit nem Tunier noch überfordert.
Bei jugendlichen und erwachsenen Anfängern ist das wahrscheinlich nicht so gut. Wenn man dann als Weißgelbgurt gegen nen braunen kämpfen muß, kann das leicht zu Verletzungen führen.
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Beitrag von Lin Chung »

also das niedrigste was ich mal mitbekommen habe -so vor ca 12 Jahren war das- war ein Weissgurt, 6 Jahre, kurz vor der Prüfung. auf einem Turnier.
...wer hat den denn reingelassen? :BangHead
Normalerweise kommt man erst ab gelb dazu. Es sei denn, es ist ein Vereinsturnier (Nikolausturnier).
Grüße
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Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Lin Chung hat geschrieben:
also das niedrigste was ich mal mitbekommen habe -so vor ca 12 Jahren war das- war ein Weissgurt, 6 Jahre, kurz vor der Prüfung. auf einem Turnier.
...wer hat den denn reingelassen? :BangHead
Normalerweise kommt man erst ab gelb dazu. Es sei denn, es ist ein Vereinsturnier (Nikolausturnier).
Alles was da über kreis hinüberaus gehen würde, wäre wirklich eine Überaschung....
Gruß
niedersachsenjudoka

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Beitrag von BadenIkkyu »

K.A. da is sowieso einiges krummgelaufen. ich glaub aber, der hatte gelb nur den Gürtel net, hab ich später gehört, aber net 100 % sicher LinChung.

Der Gegner war orange ^^
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Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Ich denke es ist ziemlich egal, was für ein Gurt der Gegner hatte, denn auch ein Gelbgurt, der keine Prüfungen gemacht hat (aus welchen Gründen auch immer) kann ein höheres Technikrepertoire (sry) :D haben, als es sein Gürtel zulässt (vor allem in der U14 man sollte nie denken, ein Gelbgurt könne nicht hebeln). Andersrum kann es natürlich auch sein (ein Braungurt hat ein schlechteres Repertoire als ein Grüngurt....)
Das kann ja eine Vielzahl von Gründen haben....
Gruß
niedersachsenjudoka

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Re: Mindestgraduierung zur Startberechtigung

Beitrag von Niedersachsenjudoka »

Warum beschließt der DJB dies nicht für alle Landesverbände?

In Niedersachsen ist m. W so, dass auf Kreisebene der gelb-weiße Gürtel ausreicht, auf Bezirk dies aber NICHT...
Das ist doch Schwachsinn..........
Entweder alles oder nichts.....
Gruß
niedersachsenjudoka

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