Judo-Quiz

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Reaktivator
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Beitrag von Reaktivator »

yamamoto hat geschrieben:Du hackst doch da nur drauf rum, weil Du Bella in direkten Zusammenhang mit der Verfasser jener Internetquellen stellst und jener Dir eben mal micht passt.
Welcher Tor hat Dich geritten?
Ich kenne weder Bella noch den "Verfasser jener Internetquellen"....
Aber vielleicht klärst Du mich auf?
yamamoto hat geschrieben:Darüber hinaus würde ich Flüchtigkeitsfehler (und die meisten sind welche) nicht der Quelle, sondern eher der Verfasserin des Quiz' zurechnen.
Auch hier redest Du in Rätseln: Wer ist denn "Quelle" und wer ist "Verfasserin"?
(Die Frage ist ernst gemeint: Sind "Bella" und "Watashi" die gleiche Person? Falls ja, kann das doch keiner riechen - tut aber doch eigentlich auch gar nichts zur Sache....!?)
yamamoto hat geschrieben:Und wie Freund Müller richtig bemerkt hat, machst Du auch Fehler...
Zu "Freund Müller" habe ich mich oben geäußert. Und daß ich auch Fehler mache, habe ich nicht bestritten - geht aber irgendwie deutlich am Thema vorbei....
Reaktivator
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Beitrag von Reaktivator »

Der Müller hat geschrieben:Nur damit eines mal klar gestellt wird, ich habe hier neimandem Fehler unter die Nase gerieben, das war definitiv nicht meine Absicht.
@ Der Müller: Auch wenn es durch Yamamotos Stellungnahme vielleicht so klingt, aber ich habe es keineswegs als "Unter-die-Nase-Reiben" verstanden. ;-)
Der Müller hat geschrieben:Ich habe nur weitere Anmerkungen gemacht, die m.E. alte, eingebürgerte Übersetzungs-, bzw. Interpretationsfehler richtig stellen sollten.
Übersetzung und Interpretation sind allerdings zwei verschiedene Dinge.
Und wenn gefragt wird, was Judo "wörtlich übersetzt" bedeutet, dann interpretiere ich das so, daß nach der wörtlichen Übersetzung gefragt wird und nicht nach einer Interpretation...
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

@ Reaktivator
go-men nasai to-hai, tja, Japanisch habe ich nie gelernt, also lasse ich das mal so stehen ... vielleicht weiß ich es ja nicht besser. Aus welchem Antrieb ich das geschrieben habe steht zwei Beiträge zuvor. Wie gesagt, wollte niemanden persönlich angehen. Aber Du verzeihst, wenn ich meine Interpretation beibehalte. Weil ich mich in Bezug auf Judo und des Prinzips Judo nicht mit den Wörtern weich oder sanft nicht ganz einigen kann. Judo beschreibt doch meines Wissens nach das Prinzip den Nachgebens, Weiterführens und flexiblen Verhaltens gegenüber Uke und dessen Bewegungen/Angriffen.
Gruß
Jochen
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kastow
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Beitrag von kastow »

Geht jap. Do nicht auf chin. Dao (tao) zurück? Dann erweitern sich die möglichen Übersetzungen extrem. Werde das zuhause noch einmal nachschlagen - und mir endlich ein japanisches Wörterbuch zulegen. Habe leider keine schöne Übersetzungseite (Romanji-)Japanisch-Deutsch gefunden.

Reaktivator Verfasst am: 24.08.2007, 13:29
Frage 7: Das Bild zeigt den Kodokan in der Form bis 1982. Keine der vier vorgegebenen Antworten ist also richtig.
(Anläßlich des 100jährigen Jubiläums wurde der Dojo-Trakt abgerissen und in wesentlich größerer Form neu errichtet, Fertigstellung 1984.)
Das wusste ich so nicht. Danke.

Reaktivator Verfasst am: 24.08.2007, 13:29
Frage 8: "Yudansha" heißt nicht "Fortgeschrittener Schüler" sondern - mehr oder weniger wörtlich sogar - ganz einfach "Dan-Träger":
Die wörtliche Übersetzung war mir klar. Aber es heißt in der Antwort ja auch nur "soviel wie" - m.E. ist die Antwort somit ok. Es wurde ja kein Anspruch auf wörtliche Übersetzung erhoben.

Reaktivator Verfasst am: 24.08.2007, 13:29
Ich bemängele, daß die im (Kodokan-)Judo nicht verwendete Bezeichnung "Goshinjutsu-no-Kata" anstelle von "Kodokan-goshinjutsu" ( = offizielle Bezeichnung) verwendet wird.
Aber die Frage zielt ja darauf, welche Kata von Jigoro Kano geschaffen wurde. Inhaltlich ergibt sich also keine Bedeutungsänderung.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Beitrag von Reaktivator »

kastow hat geschrieben:
Reaktivator Verfasst am: 24.08.2007, 13:29
Ich bemängele, daß die im (Kodokan-)Judo nicht verwendete Bezeichnung "Goshinjutsu-no-Kata" anstelle von "Kodokan-goshinjutsu" ( = offizielle Bezeichnung) verwendet wird.
Aber die Frage zielt ja darauf, welche Kata von Jigoro Kano geschaffen wurde. Inhaltlich ergibt sich also keine Bedeutungsänderung.
@ kastow: Jetzt bringst Du leider die Fragen 12 und 13 durcheinander:
Frage 12 lautet: "Was ist die Goshinjutsu-no-Kata?" Darauf bezog sich mein Einwand (s.o.).
Frage 13 lautet: "Welche von diesen Kata ist von Kano persönlich entwickelt worden?" Bei den dort vorgegebenen vier Antwortmöglichkeiten findet sich auch die zutreffende.
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Beitrag von Reaktivator »

Noch eine kleine Ergänzung:
kastow hat geschrieben:Geht jap. Do nicht auf chin. Dao (tao) zurück?
Korrekt - die Japaner haben das Schriftzeichen(道)aus dem Chinesischen übernommen.
kastow hat geschrieben:(...)und mir endlich ein japanisches Wörterbuch zulegen. Habe leider keine schöne Übersetzungseite (Romanji-)Japanisch-Deutsch gefunden.
Ein sehr ambitioniertes Projekt Japanisch-Deutsch findest Du hier:
http://www.wadoku.de/
Meiner Meinung nach das absolute Non-Plus-Ultra aller frei verfügbaren Ressourcen. (Wobei aber auch hier natürlich, wie bei jedem gedruckten Wörterbuch auch, bei jeder konkreten Einzelfallentscheidung die Kompetenz des Übersetzers gefragt ist...)
Gulliver

Re: Judo-Quiz

Beitrag von Gulliver »

Reaktivator hat geschrieben:Fazit: Statt sich Pseudo-Wissen aus obskuren Internetquellen anzueignen, wäre es sinnvoller, ein paar gute Bücher zum Thema zu lesen....
Könntest vll mal ein paar nennen?
Bin da immer sehr neugierig und wollte mir demnächst mal wieder Stoff zulegen ^^
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von Reaktivator »

Gulliver hat geschrieben:
Reaktivator hat geschrieben:Fazit: Statt sich Pseudo-Wissen aus obskuren Internetquellen anzueignen, wäre es sinnvoller, ein paar gute Bücher zum Thema zu lesen....
Könntest vll mal ein paar nennen?
Bin da immer sehr neugierig und wollte mir demnächst mal wieder Stoff zulegen ^^
U.a. findest Du hier im Forum in der Rubrik "Bücher" ausführliche Literaturhinweise: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?t=1854
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo Reaktivator
Frage 8: "Yudansha" heißt nicht "Fortgeschrittener Schüler" sondern - mehr oder weniger wörtlich sogar - ganz einfach "Dan-Träger":
Wieso ist ein Yudansha kein Fortgeschrittener Schüler, nur weil er einen DAN hat? Auch ein DAN-Träger hat noch einen Meister / Großmeister von dem er lernen kann. Das ganze Leben ist eine große Schule. Man lernt immer noch dazu.
Grüße
Norbert Bosse
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Beitrag von Reaktivator »

Hallo Lin Chung,

wie wäre es, wenn Du Dir die vorherigen Beiträge zunächst einmal durchliest, bevor Du ein Posting machst?

Denn zu diesen Punkten habe ich mich ja schon geäußert - aber für Dich hier gerne noch einmal:
Lin Chung hat geschrieben:Wieso ist ein Yudansha kein Fortgeschrittener Schüler, nur weil er einen DAN hat?
Ich habe nicht behauptet, ein Yudansha sei "kein Fortgeschrittener Schüler, nur weil er einen DAN hat".
Im Gegenteil - ich habe erklärt, was Yūdansha wörtlich heißt (nämlich "Dan-Träger") und habe dann sogar explizit hinzugefügt:
"Diese Formulierung ist übrigens genauso neutral wie im Deutschen und impliziert nicht, ob es sich um einen Schüler (auch nicht um einen fortgeschrittenen) oder um einen Lehrer handelt. Im Gegenteil: Selbst ein sogenannter "kō-dan-sha"(高段者), also ein "Hochgraduierter" (z.B. mit 7. oder 8. Dan) ist vielfach noch ein "Schüler" - denn Judo ist nun einmal lebenslanges Lernen...."
(vgl. mein Posting vom 24.08.2007, 13:29)
Lin Chung hat geschrieben:Auch ein DAN-Träger hat noch einen Meister / Großmeister von dem er lernen kann.
Das wiederum stimmt nicht immer: Die drei 10.-Dan-Träger des Kodokan (Daigo, Osawa und Abe) haben aktuell keinen lebenden Meister / Großmeister, von dem sie lernen könnten (Obwohl sich alle drei sicherlich immer noch weiterentwickeln und auch noch dazulernen....) - alle drei sind aber natürlich "Yūdansha". Deshalb sollte man kein Junktim zwischen dem Begriff "Yūdansha" und der Funktion eines Schülers oder Lehrers konstruieren, sondern den Begriff wertfrei so sehen, wie er gemeint ist: nämlich als "Dan-Träger" (im Gegensatz zu den "Mudansha", den Personen ohne Dan).
Lin Chung hat geschrieben:Das ganze Leben ist eine große Schule. Man lernt immer noch dazu.
Genau das habe ich ja geschrieben:
"(...) denn Judo ist nun einmal lebenslanges Lernen...."
(vgl. mein Posting vom 24.08.2007, 13:29)
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Ich habe nicht behauptet, ein Yūdansha sei "kein Fortgeschrittener Schüler, nur weil er einen DAN hat".
Okay.

Das Wort Yūdansha ist für mich nichts Neues, ebenso Mūdansha. Diese Worte werden außer im Judo auch im Taekwondo und Hapkido gebraucht.
Lin Chung hat folgendes geschrieben:
Auch ein DAN-Träger hat noch einen Meister / Großmeister von dem er lernen kann.

Das wiederum stimmt nicht immer: Die drei 10.-Dan-Träger des Kodokan (Daigo, Osawa und Abe) haben aktuell keinen lebenden Meister / Großmeister, von dem sie lernen könnten (Obwohl sich alle drei sicherlich immer noch weiterentwickeln und auch noch dazulernen....) - alle drei sind aber natürlich "Yūdansha". Deshalb sollte man kein Junktim zwischen dem Begriff "Yūdansha" und der Funktion eines Schülers oder Lehrers konstruieren, sondern den Begriff wertfrei so sehen, wie er gemeint ist: nämlich als "Dan-Träger" (im Gegensatz zu den "Mudansha", den Personen ohne Dan).
Dazu kam dann die Ergänzung:
Lin Chung hat folgendes geschrieben:
Das ganze Leben ist eine große Schule. Man lernt immer noch dazu.
Was du ja selbst geschrieben hast.
Genau das habe ich ja geschrieben:
"(...) denn Judo ist nun einmal lebenslanges Lernen...."
Also, wo ist da was verkehrt?
Grüße
Norbert Bosse
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Daran ist nichts "verkehrt", und das hat Reaktivator auch nicht behauptet. Es handelt sich um nichts weiter als einen Kommunikationsfehler.
Ich versuche aufzulösen:

Ihr habt (strukturell gesehen) die gemeinsame Ausgangsbasis:
"Judo ist lebenslanges Lernen".

Lin Chung ging weiter: DESHALB kann auch ein Yudansha ein fortgeschrittener Schüler sein. DESHALB stimme die Aussage nicht, ein Yudansha sei kein fortgeschrittener Schüler.

Dies aber hatte Reaktivator nicht behauptet. Seine Aussage war vielmehr: Der Begriff "Yudansha" entspricht nicht dem Begriff "fortgeschrittener Schüler".
Um es ganz deutlich zu machen:
Ein Yudansha ist ein fortgeschrittener Schüler. = Diese Aussage hat Reaktivator zwar nicht explizit gemacht, eben weil er auf die Neutralität des Begriffes hinauswollte, aber er hat ihr auch nicht widersprochen.
Er meinte schlicht:
Ein "Yudansha" ist kein "fortgeschrittener Schüler", und hier -siehe Redezeichen!- geht es um BEGRIFFE.

Lin Chung, Du hast Inhalt und Übersetzung gleichgesetzt. Das kritisiert Reaktivator.

Reaktivator geht von der gleichen Grundaussage aus:
"Judo ist lebenslanges Lernen". DESHALB ist es logisch, dass ein Zusammenhang zwischen Danträgerschaft und Meisterschaft nicht konstruiert werden kann.

Mit dieser Grundaussage ist auch klar, dass er sich nie zu der von Dir kritisierten Aussage hätte hinreißen lassen, und deshalb meinte er vermutlich auch, dass Du seinen Post nicht sauber gelesen hättest.

Mit anderen Worten: Eure Grundaussagen decken sich, und Ihr streitet über Begrifflichkeiten.
Aber alle Philosophie ist ja auch Sprachphilosophie ;) .

Gruß an die Herren,
Sonja
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Beitrag von Reaktivator »

Syniad hat geschrieben:Gruß an die Herren,
Sonja
@ Syniad:
Gruß zurück an die Dame!
Du hast es treffend analysiert.
:danke
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Aber alle Philosophie ist ja auch Sprachphilosophie .
Okay. Akzeptiert. :D
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von tom herold »

Reaktivator hat geschrieben: Z.T. tauchen falsche Begriffe in den Fragen und auch in den Lösungen auf (z.B. heißt besagte Kata nur "Kodokan-goshinjutsu" und nicht "Goshinjutsu-no-kata" ...

Fazit: Statt sich Pseudo-Wissen aus obskuren Internetquellen anzueignen, wäre es sinnvoller, ein paar gute Bücher zum Thema zu lesen....
Soweit ich mich erinnere, wurde danach gefragt, welche der angegebenen Kata NICHT von Kano Jigoro geschaffen wurden.
Die Goshinjutsu-no-Kata WURDE aber von Kano entwickelt! (Und zwar in einer Form für Männer und einer Form für Frauen).
"Reaktivator" verwechselt hier Kanos authentische Goshinjutsu-no-Kata mit der 1954 von einer Kommission (und so sieht's auch aus!!) geschaffenen "Kodokan Goshinjutsu". Das aber sind zwei völlig verschiedene Dinge!
Also geht "Reaktivators" Kritik an dieser Stelle fehl.

Weiterhin verstehe ich nicht, wie "Reaktivator" von "obskuren Internetquellen" sprechen kann, ohne diese anzugeben.
Bella hat sich bei der Erstellung ihres Quiz vor allem auf meine Beiträge zur Historie des Jûdô gestützt.
Und meine Beiträge sind durch seriöse Quellen hinreichend belegt - außerdem habe ich diese Quellen als Literaturliste veröffentlicht (zumindest einen Teil davon). Ulkigerweise empfiehlt "Reaktivator" dann genau diese von mir veröffentlichte Literaturliste ... :irre

Zum Thema "Waffen im Jûdô": Die Waffentechniken (Bugei-Waza!) des Kodôkan Jûdô lassen sich auf die Traditionen jener Ryû-ha des Koryû Bujutsu zurückführen, welche in den Kodôkan eintraten und somit Teil des Jûdô wurden.
Bugei-Waza läßt sich am besten mit „Kriegstechniken“ übersetzen.
Leider prägte KANO selbst keinen uns bekannten Begriff, der dieses Gebiet des Jûdô beschreibt (zumindest war den Quellen ein solcher spezieller Begriff nicht zu entnehmen).
Daher hat es sich als notwendig erwiesen, die Waffentechniken des Jûdô mit einer passenden Bezeichnung zu belegen.
Der Begriff Bugei-Waza oder Bugei-no-Waza beschreibt die Waffentechniken des Kodôkan Jûdô sehr umfassend.
Da in diesen Bereich des Jûdô auch die Renko Ho (Fesseltechniken) gehören, wäre es nicht exakt genug gewesen, den gewählten Begriff auf die reinen Waffentechniken (Buki-Waza) zu beschränken.

Kano selbst äußert sich zu den Waffentechniken des Kodôkan so: „Der ideale Jûdô-Lehrer benötigt folgende Eigenschaften: er muß Angriffs- und Verteidigungstechniken mit Hingabe trainiert haben. Er muß selbstverständlich die waffenlosen Techniken beherrschen, aber auch Fertigkeiten im Umgang mit dem Langstock (Bô) und dem Schwert besitzen. Weiterhin besitzt er Kenntnisse in der Theorie des Kampfes und gleichzeitig das Wissen, das er als Leibeserzieher benötigt sowie Fertigkeiten in der Methode der Leibeserziehung. Als Erzieher hat er fundierte Kenntnisse in der Theorie der Moralerziehung so wie er auch mit der des Drills (Kunren) vertraut ist. Überdies besitzt er ein tiefes Wissen über die Anwendung der Jûdô-Prinzipien im gesellschaftlichen Leben.“ (Kano Jigoro in: Sakko 6, Nr. 10, Tokyo 1927)
Damit wird die Behauptung, es gebe im Jûdô keine Waffentechniken, ziemlich einfach widerlegt. Es darf als bewiesen gelten, daß KANO die 18 (!) Waffenprinzipien des Koryu Bujutsu beherrschte und diese Waffentechniken im Kodôkan auch lehrte.
Neben den Techniken des Schwertkampfes wurde auch der Kampf mit dem Jo unterrichtet, von anderen Waffen wie dem Jitte oder dem Tessen ganz zu schweigen.
Es gibt ein Foto, worauf man KANO Jigoro im Kreise seiner besten Schüler sieht, die auch als Waffeninstruktoren im Kodôkan tätig waren. Ganz links auf diesem Foto ist Shimizu Takagi zu sehen, der zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Fotos gerade zum "Kodôkan Instructor of Jo-Jutsu" ernannt worden war. Die Waffen, welche KANOS Schüler in den Händen halten, sind klar und eindeutig zu erkennen. Neben einem Sosetsukon-Nunchaku und einem Kusarigama sieht man einen Jo, ein Schwert sowie ein Jitte! Das alles sind definitiv keine Sportwaffen, sondern eindeutig sogenannte „battlefield weapons“, und ihre Handhabung wurde im Kodôkan gelehrt.
Nochmal zum Begriff Bugei-Waza: dieser leitet sich auch vom "Bugei Jû Happan" her - und ohne dieses hätte KANO nie das Menkyo Kaiden im Tenshin Shinyo Ryû und im Kitô Ryû erhalten.

Zum Begriff des Jû (aber nun wirklich zum letzten Mal!) wäre noch zu sagen, daß es durchaus sein mag, daß in diversen Wörterbüchern die Übersetzung "Sanfter Weg" zu finden ist.
Wie immer in der japanischen Sprache kommt es aber auf den Kontext an - und da ist diese Übersetzung einfach Unfug.
Jûdô ist nicht der „Sanfte Weg“.
JU bedeutet nicht ausschließlich „sanft“. Diese einseitig falsche Übersetzung der beiden Schriftzeichen für Jûdô geht weit an den Intentionen des Gründers KANO Jigoro vorbei. Abgesehen davon kann man die Kampfkünste ausschließlich in externe und interne Stile unterteilen, nicht aber in „harte“ oder „weiche“ Stile. Ausgehend von dem Schriftzeichen JU wird trotzdem immer wieder der Fehler gemacht, Kodôkan Jûdô zu einem „weichen“ oder „sanften“ Stil zu erklären. Nichts könnte falscher sein als das!
Das Prinzip des JU ist laut KANO Jigoro eben nicht das zentrale Prinzip des Jûdô. Man muß sich das Schriftzeichen JU schon genauer ansehen, wenn man verstehen will, was KANO Jigoro damit ausdrücken wollte. Zum Begriff JU schreibt er: „Durch Nachgeben kann ein Kämpfer seinen Gegner besiegen, und weil es viele Möglichkeiten dafür im Jujutsu (Jûdô) gibt, wurde der Name Jujutsu, das ‚sanfte‘ oder ‚nachgiebige‘ Prinzip zum Namen der gesamten Kampfkunst. Doch es muß ganz klar gesagt werden, daß echtes Jujutsu wesentlich mehr ist als das. Der Weg, einen Sieg zu erringen über einen Gegner mit Hilfe des Jujutsu ist keinesfalls darauf beschränkt, immer nur nachzugeben.“ (Kano 1922)
Draeger und Smith schreiben diesbezüglich sehr treffend: „JU als chinesisches Schriftzeichen bedeutet ‚biegsam‘, ‚fügsam‘, ‚harmonisch‘, ‚anpassungsfähig‘ oder ‚flexibel‘. (!!!!!!!)
Die gewöhnliche Übersetzung des JU mit ‚sanft‘ wird durch Nichtasiaten gemeinhin falsch verstanden. Für Nichtasiaten klingt das nach dem kompletten Fehlen funktional angewandter Körperkraft. Das aber war niemals der Fall im kämpferischen Jû Jutsu, wo häufig große Kraft benötigt wird, um den Angriff eines Gegners abzuwehren. Jû Jutsu-Techniken sind nicht sanft, doch manchmal werden sie mit solcher Geschwindigkeit und Effektivität ausgeführt, daß sie kraftlos und sanft erscheinen. Sie scheinen eins zu werden mit der Kraftrichtung des Gegners, der so kontrolliert wird. Diese ‚Sanftheit‘ sollte man korrekt als ‚Flexibilität‘ bezeichnen, da Körper und Geist sich der Situation so anpassen, daß sich für den Kämpfer der größtmögliche Vorteil ergibt. Zudem ist das JU nicht das alles durchdringende Prinzip, wie die Vertreter jener Stile glauben, die auf ‚Weichheit‘ soviel Wert legen. ‚Die Weide bricht nicht unter der Last des Schnees‘ sagt ein fernöstliches Sprichwort. Darum weiten einige Kampfsysteme diese begrenzte Philosophie auf alle mechanisch-technischen Abläufe aus. Doch während etwas Schnee möglicherweise die ‚Weide nicht bricht‘, wird ein korrekt vorgetragener Angriff das tun. Ein Feind, der so angreift, kann nicht mit JU überwunden werden.“ (Draeger / Smith 1975)

Kano selbst äußert sich in Bezug auf den Aspekt der angeblichen „Nachgiebigkeit“ des Jûdô wie folgt: „ Jemand packt meine Handgelenke und hält diese mit aller Kraft fest. Meine Handgelenke werden so zum Drehpunkt eines Hebels. Wenn ich mich dagegen nun mit aller Kraft zur Wehr setze - und das muß ich - bin ich klar stärker. Mehr noch, indem ich den Drehpunkt nun für mich nutze, erlange ich einen Vorteil. In diesem Fall ist es jedoch nicht möglich, davon zu sprechen, daß ich meinen Gegner durch das Prinzip des JU (Ju Yoku Go o Seisu) überwunden habe. Dies ist vielmehr ein Beispiel dafür, wie der Stärkere den Schwächeren überwindet. Es ist daher etwas anderes als JU. Während eines Kampfes kann jemand seinen Gegner treten. Auch eine solche Technik kann nicht mit dem Prinzip des JU erklärt werden. Dies ist vielmehr ein Fall von aktiver, gezielter Anwendung der Energie, um den Gegner auf vitale Punkte zu treten und ihn so zu zerstören. Dasselbe gilt für Schläge mit dem Arm, mit dem Schwert oder einem Stock - diese Attacken können nicht in Übereinstimmung mit dem Prinzip des JU gebracht werden. Ich möchte noch ein anderes Beispiel anführen. Man stelle sich vor, daß man von hinten gepackt und umklammert wird. Sich aus dieser Situation zu befreien, indem man ‚nachgibt‘, ist unmöglich.“ (Kano in einem erst 1939 veröffentlichten Text)

So, das dazu. Zudem schreibt Kano 1927 folgende denkwürdige Sentenz: "Als ich das Jûdô schuf, meinte ich dabei nicht: 'Gib zuerst nach, um später zu siegen!'" (Kano 1929 in "Jûdô as Martial Art")

Die ganze Debatte darum daß Jûdô angeblich "Sanfter Weg" bedeuten würde, ist also hinfällig.
Oder möchte jemand gegen KANO argumentieren?
Zuletzt geändert von tom herold am 27.08.2007, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von Reaktivator »

tom herold hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere, wurde danach gefragt, welche der angegebenen Kata NICHT von Kano Jigoro geschaffen wurden.
Das ist falsch!
Es ging nicht darum, welche Kata nicht von Kano geschaffen wurde; vielmehr lautete Frage 12 wörtlich: "Was ist die Goshinjutsu-no-Kata?"
Darauf bezog sich mein Einwand (vgl. auch mein Posting vom 24.08.2007, 13:29).
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von Reaktivator »

tom herold hat geschrieben:Weiterhin verstehe ich nicht, wie "Reaktivator" von "obskuren Internetquellen" sprechen kann, ohne diese anzugeben.
Die Begründung ist ganz einfach: Weil ich die Quellen nicht kenne!
Vielleicht wäre es aber sinnvoll gewesen, wenn von der Verfasserin / dem Verfasser bei dem Quiz die Quellen mit angegeben worden wären (Zumal sich auch zu der Person "watashi" keine aussagekräftigen Informationen fanden.) - dann hätte sich jeder selber ein Bild davon machen können. Da dies aber nicht der Fall war, sprach ich von "obskuren" Quellen.
Vielfach ist es doch heute leider so, daß Leute sich aus - oft sogar anonymen - Internetquellen bedienen (Und dies geht schon in der Schule bei Hausaufgaben etc. los!), ohne sich über deren Aussagekraft im Klaren zu sein. Und bekanntlich ist nicht immer alles, was irgend jemand im Internet veröffentlicht, auch richtig - ein gutes Beispiel hierfür ist "Wikipedia"....
Zuletzt geändert von Reaktivator am 27.08.2007, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von Reaktivator »

tom herold hat geschrieben:Ulkigerweise empfiehlt "Reaktivator" dann genau diese von mir veröffentlichte Literaturliste ...
Von einer Person namens "Gulliver" wurde nach Buchempfehlungen gefragt. Da dieser Gast hier im Forum ist und sich das Forum offensichtlich nicht genau angesehen hat und auch nicht die Suchfunktionion bemüht hat (Denn sonst hätte er ja die ganze Rubrik mit den Büchern entdecken müssen...!), habe ich ihn in Form eines Links darauf hingewiesen.
Dort findet er doch eine ganze Reihe Buchempfehlungen.
Was ist daran "ulkig"?
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von Reaktivator »

tom herold hat geschrieben:Bugei-Waza läßt sich am besten mit „Kriegstechniken“ übersetzen.
Leider prägte KANO selbst keinen uns bekannten Begriff, der dieses Gebiet des Jûdô beschreibt (zumindest war den Quellen ein solcher spezieller Begriff nicht zu entnehmen).
Daher hat es sich als notwendig erwiesen, die Waffentechniken des Jûdô mit einer passenden Bezeichnung zu belegen.
Was heißt das denn im Klartext? Wer hat denn "die Waffentechniken des Jûdô mit einer passenden Bezeichnung" belegt?
KANO war es lt. Deiner Aussage offensichtlich nicht. Wer dann? Etwa Tom Herold?
(Achtung: Trotz spitzer Formulierung ist die Frage durchaus ernst gemeint: Falls es belegbare Fundstellen gibt, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar!)
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Re: Judo-Quiz

Beitrag von Reaktivator »

tom herold hat geschrieben:Die ganze Debatte darum daß Jûdô angeblich "Sanfter Weg" bedeuten würde, ist also hinfällig.
Oder möchte jemand gegen KANO argumentieren?
@ tom herold:
Es geht nicht darum, für oder gegen Kano zu argumentieren - es geht darum zu unterscheiden zwischen wörtlicher Übersetzung (und hiernach war ja explizit in dem Quiz gefragt) und Interpretation.
Und damit ist - wie Du selber richtig schreibst - "die ganze Debatte darum daß Jûdô angeblich "Sanfter Weg" bedeuten würde, (...) also hinfällig."
Denn trotz Deiner durchaus zutreffenden Interpretation und Deiner ergänzenden Erläuterungen bleibt es bei dem, was ich am 24.08.2007 um 13:29 Uhr gepostet habe:
"Jūdō" bedeutet wörtlich übersetzt: "der Weg der Weichheit/Sanftheit" , der "weiche/sanfte Weg"
jū(柔)= weich, sanft
dō(道)= der Weg
Nicht mehr und nicht weniger.
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