Zweite Sportart zu Judo

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Zweite Sportart zu Judo

Beitrag von Link »

Grüße,

ich gestaltete meine Freizeit mit 2 Sportarten. Schwimmen, später eben Judo... Judo hat weitaus mehr Reiz und versteht sich ausserdem nicht mit dem Terminen für den Schwimmkurs... Bzw. war das es auch nach kurzem eher uninteressant für mich wurde. Daher überlege ich mir statt dem Schwimmen eine andere Sportart anzufangen und Judo beizu behalten.
Könnt ihr mir bei der Auswahl helfen?

Ich bin recht gut gebaut, allerdings noch in der Wachstumsphase (16 Jahre), Kondition ist eher meine Schwäche. Das kann man allerdings auch selbstständig mit Joggen und anderem Konditionssport ausgleichen. Ich könnte eine zweite Kamfsportart anfangen, ich habe erfahren das Jiu Jitsu und Judo eine gute Kreuzung sein sollen.
Wäre allerdings wieder das Problem mit der Kraft und Konditions Balance, da Jiu Jitsu auch nicht umbedingt die Ausdauer steigert...

Kamfsport wie Boxen ist mir sehr unsicher, da man dabei zu sehr den Oberkörper benutzt. (Mein Vater sind die Beine 15-20 cm weniger gewachsen, wegen dem Übermässigen trainieren des Oberkörpers beim Ringen (Griechisch & Römisch)) Und die Kreuzung zwischen Oberkörper und Unterkörper Kickboxen ist mir der Schadensfaktor zu hoch... Blaue Flecken kann man natürlich hinnehmen, aber gebrochene Knochen und fliegende Zähne müssen nicht sein... ^^

Könnt ihr mir da weiterhelfen? Bin für ziemlich viele Sportarten offen... :)

dankee :))
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Wenn du bei den japanischen KKsten bleiben willst, da gäbe es noch

Karate
Kendo
Aikido

aber auch andere KKste sind da interessant.
Z.B. Hapkido, Kempo / Kenpo ist auch eine KKst, wo du Teile aus Judo, Jiu Jitsu, Aikido und anderen KKsten wiederfindest.
Grüße
Norbert Bosse
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jkano
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Beitrag von jkano »

Um kompletter zu werden würde ich Karate oder traditionelles Jiu empfehlen.

Suchst du etwas um deine Kondition zu verbessern, Brazilian Jiu Jitsu (starke Bodenschule).
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Hm, ich mach' seit etwa 10 Monaten (allerdings nur einmal die Woche, da der Zweittermin sich mit Judo überschneidet) Karate Wado. Im Karate gibt es verschiedene Stilrichtungen (macht die Sache nicht einfacher ;) ). Wado ist meines Wissens kurz nach dem Shotokan Karate aus diesem heraus entstanden, hat aber noch Elemente aus Jiu-Jitsu und Aikido aufgenommen.
Ich habe das Gefühl, dass es die Kondition durchaus fördert, da wir immer relativ viele "Bahnen" Techniken laufen (Tritt-, Schlagtechniken, Kombinationen).
Kata bildet früh einen Schwerpunkt (musste für den Gelbgurt die erste laufen). Wenn Du dazu also keine Lust haben solltest, bist Du dort wohl schlecht aufgehoben.
Allerdings gehören auch Partnerübungen, Freikampf und ab und zu SV (dann auch mal mit Wurf / Hebel) dazu.
Bodenkampf haben wir dort noch nicht gemacht, was aber in einer anderen Gruppe anders sein kann. Habe aber auch noch in keiner Prüfung Bodenkampf als Teil gesehen (Achtung! keine einheitliche landesweite PO!), und habe bisher bei Prüfungen zum Weiß- (ja, die gibt es :D ), Gelb-, Orange- und Blaugurt zugesehen. Also, so wichtig kann's denen nicht sein.
Man knallt auch im Freikampf nicht einfach so rein, sondern stoppt als Anfänger die Tritte und Schläge vorm oder am Körper. Außerdem lernt man auch das geschickte Ausweichen durch Tai-Sabaki zur besseren Positionierung des Folgeschlags (ist also nicht, wie manche befürchten, einfach nach vorn Rasen und Losschlagen ;) ).
Ich hoffe, das hilft Dir schon einmal weiter.
Fragen zum Reiten als Zweitsport (in meinem Falle Erstsport) beantworte ich auch gern :D !

Viele Grüße,
Sonja
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Für die Körperschulung ist Turnen kaum zu schlagen.
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Als zweite KK würd ich zum Judo Aikido, Ju Jutsu oder Karate empfehlen... iaido und Kendo entfernen sich schon etwas sehr vom Judo, meiner Erfahrung nach.
seki ekisei
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Beitrag von Veteran des Judosports »

Zumindest ich habe mit Shotokan Karate keine guten Erfahrungen als Zweitsport gemacht. In der Zeit, als ich 4-5-mal in der Woche Judo trainiert habe, habe ich ein Jahr lang einmal die Woche Karate trainert und jedes Mal hinterher Muskelkater aufgrund dieses übertrieben tiefen Standes gehabt. (Zumindest für Judozwecke übertrieben)

Als Zweitsport für die Kondition sind je nach Gewichtsklasse Laufen oder Radfahren einfach nicht zu toppen. Welchen weiteren Kampfsport man machen sollte, hängt vielleicht von den Judozielen ab. Am meisten für den Wettkampf bringt vielleicht Sambo oder Ringen, für die Selbstverteidigung eher die Sachen mit "Hauen" ;)

Ich selber bin früher nebenbei gerudert, ist gut für Kondition und Kraft; die ersten Monate nehmen es einem die Hände allerdings ziemlich übel. Überlegenswert ist meiner Ansicht nach, etwas ganz anderes als Judo zu machen, z.B. einen Mannschaftssport ohne Körperkontakt wie Volleyball. Das rundet deine allgemeinen Fähigkeiten am besten ab.

Am schönsten finde ich allerdings: noch mehr Judo. :D
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Beitrag von Link »

Danke für die vielen Antworten :))
Das wird mir weiterhelfen, danke! ^^
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

@Veteran: Vielleicht steht man im Shotokan tiefer als im Wado-Ryu. Das habe ich auch einmal gerüchteweise gehört...
Ich habe jedenfalls keine Probleme damit, und ich bin weniger trainiert, als Du es warst (2x die Woche Judo, einmal Karate, manchmal auch Turnen, unregelmäßig Reiten). Gut, ich muss im Judo immer und ausschließlich schwerere Leute werfen, meine Beinmuskulatur ist einiges gewöhnt :D - trotzdem...
nemo
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Beitrag von nemo »

Hi,

Ich hatte als Jugendliche mal 3 Jahre Shotokan-Karate parallel zu Judo trainiert. Also 2x die Woche Judo, 2x Karate. Da gibt´s eigentlich kaum Berührungspunkte. Nur wenn wir (ganz selten) mal Richtung Judo-SV geübt haben (oder mittlerweile im Ju Jutsu) kann ich das dort gelernte miteinbringen. Und wie Syniad schon schrieb, man darf keine Abneigung gegen Kata haben. ;)

Hab dann mit Karate wieder aufgehört, weil ich zeitlich beides nicht mehr auf die Reihe bekommen habe und ich Judo interessanter finde.
Judo hat eben v. a. zu schlagenden und tretenden KKen den Vorteil, dass man schon sehr früh quasi im Vollkontakt alle Techniken am Partner übt und mMn schnell ein Gefühl für die Sache bekommt (Kraft, Gleichgewicht, Timing). Und ok, ich geb´s zu: ich rangel einfach zu gerne :angel4

Hab vor nem guten Jahr zusätzlich zum Judo mit Ju Jutsu angefangen (auch beides je 2x pro Woche). Und JJ macht mir einfach total viel Spaß. Praktischerweise ist Judo ist voll kompatibel zu JJ (umgekehrt nicht, es gibt im JJ viele Techniken, die im Judo nicht erlaubt sind) und man muss als JJ-Anfänger nicht alles von Grund auf neu lernen, sondern hat schon mal ne gute Basis. Außerdem lernt man seine bekannten Judotechniken in einem anderen Kontext kennen, nämlich in Verbindung mit Tritt- und Schlagtechniken anzuwenden oder was es neben Armhebeln am Ellbogengelenk noch alles für nette Techniken in dem Bereich gibt.

Ausdauertechnisch unterscheidet es sich nicht so sehr vom Judo, da hast du schon recht (auch wenn man manchmal nach dem Techniktraining Muskelkater hat an Stellen, die man vom Judo noch nicht kannte...). Aber für die Ausdauer würd ich eh jedem (Kampf-)Sportler empfehlen, noch zusätzlich mal ne Runde Laufen, Schwimmen oder Radfahren zu gehen.

Wenn du Interesse an Jiu Jitsu / Ju Jutsu hast und es bei dir in der Nähe einen Verein gibt, einfach mal hingehen und mitmachen, dann siehst du ja, ob´s dir gefällt.
Die beißen auch nicht. :D

gruß, nemo
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Jigoro Kano hat seine Schüler, die nach mehr strebten, ins Aikido geschickt.

Wenn du Kondition suchst, bist du wahrscheinlich im Fussball (oder anderer Ballsportart gut aufgeboben)

Ich würde ja Aikido bevorzugen.
yamamoto

Beitrag von yamamoto »

Also 2x die Woche Judo, 2x Karate. Da gibt´s eigentlich kaum Berührungspunkte.
Und ich denke, das ist genau das Problem. Das eine gibt dem anderen nichts, weil es kaum Bereiche im überstilisierten Shôtôkan-Karate (zu tiefe Stellungen, einseitiges/unvollständiges Training) gibt, die etwas mit dem Jûdô gemein haben. Umgekehrt verhält es sich ebenso. Das endet im Spagat zwischen zwei "Sportarten", die z.T. unterschiedlicher in ihren Zielen nicht sein können.

(Ich weiß, daß das mit den "Berührungspunkten" anders gemeint war.)

Anders verhält es sich, wenn man z.B. Karate in seiner ganzen Breite betreiben würde, also auch hebeln und werfen würde. Und Kata nicht einfach nur ein Einüben athletischer (und mittlerweile unsinniger) Bewegunsgabfolgen wäre. Sondern gerade die Quelle der SV-Techniken.

Leider wird man gerade im Bereich Shôtôkan in Deutschland zu 99% nicht mehr finden als genau das, was schon immer gemacht wurde: die K(r)ampfportart Karate mit dem nachträglich angeklatschten Hauch von Zen. Und damit ist der Wert für Jûdô gleich Null. Auch hier verhält es sich umgekehrt genauso, wenn man ausschließlich Wettkampfjûdô betreibt.

Von da her rate ich generell lieber davon ab, eine zweite Kampkunst zu trainieren, wenn die Trainer nichts von den Anknüpfungspunkten verstehen.

Dann lieber etwas, daß eher allgemeine Fitness bringt. In meinem Fall habe ich viel vom Schwimmen profitiert: Große, kraftvolle Bewegungen/verbesserte Atmung, flexible Zeiteinteilung...
nemo
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Beitrag von nemo »

@ yamamoto: genau deshalb hab ich auch Karate wieder aufgehört.

Aber schade eigentlich, wenn man´s genauer bedenkt. Ist halt auch so ein Massensport, der versucht, unterschiedlichste Zielgruppen zufriedenzustellen. Ich will jetzt auch nicht pauschal urteilen, weder über Karate noch über Judo, aber viele haben eben nicht die Möglichkeiten in ihrer Region und mit ihren Mitteln gezielt das 1% herauszupicken, das nicht Mainstream ist.

Zumindest kleiner Vorteil von Karate gegenüber JJ oder Aikido als Zweit-Sportart:
wenn keine Berührungspunkte vorhanden sind, kann man auch nichts verwechseln. Gibt ja beim JJ oder Aikido z.B. einige Sachen, die ähnlich, aber nicht genauso sind bzw. gelehrt werden wie beim Judo. Das kann dann schon mal zu Verwirrung führen. Im Hinblick auf das Große und Ganze sicherlich akzeptabel, aber wenn man auch mal ne Prüfung bestehen oder an einem Wettkampf teilnehmen will eher hinderlich.

Noch was zum Schmunzeln (oder zum Weinen, je nach Standpunkt):
wir waren damals 3 Judoka im Karate-Verein. Und haben (in den 3 Jahren als ich da war) genau ein Mal (!) Richtung SV trainiert. Dabei durften wir 3 als Karate-Anfänger den höher graduierten Karateka erstmal im Schnelldurchlauf erklären, wie man richtig fällt. Das konnte nämlich keiner von denen. :alright :rofl

Aber bei JJ hab ich echt das Gefühl, dass sich das ganz gut ergänzt. (Und die feinen Unterschiede krieg ich auch noch irgendwann auf die Reihe.) :angel4

gruß, nemo (die jetzt zum JJ-Training muss :D )
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Das das Shotokan-Karate nicht das gelbe vom Ei ist, da habt ihr wohl recht.
Aber es gibt noch andere Karate-Stile, wie z.B. Shaolin Kempo, wo eben auch Judo vorkommt und hier wird eher lebendigeres Karate gelehrt.
Jedenfalls meine Meinung, da ich diese KKst bis vor 2 Jahren noch gemacht habe.
Grüße
Norbert Bosse
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Ich bin mit meinen beiden Wado-Trainern sehr zufrieden! Die fragen auch ab und an mal, ob es etwas im Judo auch gibt (gehen aber immer automatisch davon aus, dass das definitiv so sein wird :D ), wenn es um irgendwelche Grundprinzipien geht. Anderer Vorteil: Dort wird sehr auf die richtige Atemtechnik geachtet, und da habe ich große Defizite (huch, schon wieder vergessen, Luft zu holen).
Und der lockere, schwungvolle Einsatz aus der Hüfte bei Schlagtechniken ("Wir sind keine Boxer mit 'nem Riesenbizeps. Wir sind faul.") schadet als Grundbewegungsmuster dem Judo gar nicht (besonders, wenn man Toms Ura-Eingang übt :D ).
Freikampf machen wir fast jedesmal, SV-Einheiten alle paar Wochen.
Bei der Kata wird erklärt, wo die Bewegungen herkommen, wo ein Angreifer stehen würde, warum er so angegriffen wird, was eine stilisierte Form des Festhaltens ist und eigentlich kein Schlag, auf welche Körperstelle der Schlag sinnvoll treffen würde und warum man dazu besser so steht als so...
Zusammengefasst: Besser geht's nicht.

Ich hatte letztes Jahr auch die Auswahl zwischen Ju-Jutsu und Shotokan Karate und Karate Wado als Zusatzsport. Beim Ju-Jutsu hatte ich genau vor dem Angst, was Nemo beschrieb: Dass nämlich meine Judorolle usw., die ja bei mir als Orangegurt noch nicht soo gefestigt sind, versaut werden bzw. dass ich sie mir selbst versaue.
Habe auch mal eine Stunde bei meinem Freund Ju-Jutsu mitgemacht. Gefallen hat mir das sehr, vor allem die Hebel Stand-Boden (haben wir aber gerade erst letzte Woche auch im Karate Wado gemacht)! Aber dann war da auch so'n "dahingeschluderter" Seoi-Nage, und ich will das (noch) nicht.
Auch wenn es vielleicht auch hilft, verschiedene Formen einer Sache zu lernen: Jetzt ist nicht der Zeitpunkt dafür!
Also werde ich wohl noch eine Weile dem Karate Wado treu bleiben, auch wenn ich (ganz objektiv) völlig untalentiert bin.

Viele Grüße,
Sonja,
die übrigens gerade vom Turnen kommt
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

@ syniad: Sehr lobenswert, auch wenn ich selbst immer zu faul zum Turnen war.
yamamoto

Beitrag von yamamoto »

wenn keine Berührungspunkte vorhanden sind, kann man auch nichts verwechseln. Gibt ja beim JJ oder Aikido z.B. einige Sachen, die ähnlich, aber nicht genauso sind bzw. gelehrt werden wie beim Judo. Das kann dann schon mal zu Verwirrung führen.
Ja, aber nur bei Anfängern, weil die Methodik evtl. eine andere ist. Als Fortgeschrittener solltest Du das Prinzip hinter beiden Ansätzen erkennen können. Und Du sagst ja, daß da "ähnliche" Dinge vorkommen.

Meistens muß man einfach mal die Brille abnehmen und aufhören zu sagen: "...bei uns im Jûdô...".

@Lin Chung:
Ich habe es irgendwann sein lassen, auf den Stil zu achten, und achte seither auf die Leute selbst. Und gerade im sog. "Shaolin Kempo" gibt es ungleich viel mehr Deppen, weil sich "Shaolin Kempo" nicht wirklich genau umschreiben lässt.

Außerdem: Wenn man anfängt, mit den Kampfprinzipien zu arbeiten, fallen die äußeren Merkmale eines Stils ohnehin weg, da es sich bei diesen nur um Anfängertraining handelt. Man sieht gar nicht mehr, was das mal für ein Stil war. Und nachher bestimmen persönliche Preferenzen den Kampfstil.

@Syniad:
Du beschreibst Karate so wie es sein soll. Das tut mal gut.

Man sagte mir mal nach, ich hätte heimlich zu Wadôryû gewechselt. Stimmte nicht, ich hatte nur die Berührungspunkte gefunden. Jetzt darfst Du mal raten, warum ich gar nicht mehr zu div. Lehrgängen etc. gehe, auf denen jemand erzählt, beim Karate müssen man "anspannen" (und dergleichen Blödsinn machen) :D
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Beitrag von Lin Chung »

Und gerade im sog. "Shaolin Kempo" gibt es ungleich viel mehr Deppen, weil sich "Shaolin Kempo" nicht wirklich genau umschreiben lässt.
....lässt sich nicht abstreiten. Die gibt es in jeder KKst. Kommt immer darauf an, bei wem der Lehrer selbst in die Lehre gegangen ist.
Aber wenn man schon einige KKste gelernt hat, erkennt man sofort, ob der da vorne ein Schaumschläger ist.
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Beitrag von Der Müller »

yamamoto hat geschrieben:[on da her rate ich generell lieber davon ab, eine zweite Kampkunst zu trainieren, wenn die Trainer nichts von den Anknüpfungspunkten verstehen.

Dann lieber etwas, daß eher allgemeine Fitness bringt. In meinem Fall habe ich viel vom Schwimmen profitiert: Große, kraftvolle Bewegungen/verbesserte Atmung, flexible Zeiteinteilung...
Damit hast Du vollkommen recht. Judo (oder wegen mir auch Karate) ist eine Art der Bewegung, bei der schon sämtliche Muskelgruppen unweigerlich, wenn auch nicht bewusst, trainiert werden. Natürlich kann man immer mehr machen. So empfehle ich für die Kondition einen Ausdauersport (Laufen, o.ä) und für die Kraft ein gezieltes (unter Anleitung) zusammengestelltes Krafttraining mit Gewichten. Turnen bietet eine hervorragende Schule für Bewegung/Beweglichkeit und Kraftaufbau.

Wobei man dazu sagen muss, dass man immer im Köpfchen behalten sollte, dass im Judo die Kraft als letzter Punkt eingesetzt wird.

Zum Thema Judo und ähnliche KKs. Aikido ist wohl das beste Zusatztraining. Die Techniken sind nicht nur ähnlich sondern prinzipiell gleich. Die Methodik ist nämlich absolut die selbe. Natürlich kann man das so einem Anfänger nicht verklickern, aber wie yamamoto schon sagte, je länger man beide "Sportarten" macht, desto mehr bemerkt man die Prinzipien dahinter und erkennt Techniken schon im Ansatz. Aikido halte ich für sehr wertvoll als Ergänzung.
Gruß
Jochen
nemo
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Beitrag von nemo »

Hi,

mit dem Aikido, dass ich mir bei uns (Unisport) mal angeschaut habe, konnte ich leider relativ wenig anfangen. War mir einfach zu wenig dynamisch und irgendwie zu steif und zu formell. (Weiß nicht, wie ich´s anderes beschreiben soll.)
Gab auch so ne Art Kata (oder Bewegungslehre nach festen Formen, k. A. was das genau war, die Aikidoka mögen mir verzeihen.) So ne Art Randori auch nur nach Absprache (d. h. einer immer Angreifer, der andere nur Verteidiger, die Techniken wurden vorher angesagt), und das auch nur für Fortgeschrittene.
War mir persönlich dann doch ein bißchen sehr harmonisch das Ganze. :alright

Mir ist auch klar, dass es mehr als die paar Monate braucht, die ich im Aikido verbracht habe, um diese KK kennen und schätzen zu lernen.
Aber war halt irgendwie nicht mein Ding.

zum Aspekt ähnliche/gleiche Prinzipen in Judo, Aikido, Karate:
Ich würde auch niemandem empfehlen, mit einer 2. KK anzufangen bevor in der ersten die Grundlagen gut sitzen, sonst kann nämlich wirklich ein unsauberer Mischmasch rauskommen, Syniad hat da ein gutes Beispiel mit der Fallschule gewählt.
Ja, aber nur bei Anfängern, weil die Methodik evtl. eine andere ist. Als Fortgeschrittener solltest Du das Prinzip hinter beiden Ansätzen erkennen können. Und Du sagst ja, daß da "ähnliche" Dinge vorkommen.

Meistens muß man einfach mal die Brille abnehmen und aufhören zu sagen: "...bei uns im Jûdô...".
Kann es sein, dass wir einfach nur aneinander vorbeireden? ;)
Gibt ja beim JJ oder Aikido z.B. einige Sachen, die ähnlich, aber nicht genauso sind bzw. gelehrt werden wie beim Judo. Das kann dann schon mal zu Verwirrung führen. Im Hinblick auf das Große und Ganze sicherlich akzeptabel, aber wenn man auch mal ne Prüfung bestehen oder an einem Wettkampf teilnehmen will eher hinderlich.
Ich betrachte Judo ja gar nicht als Maß aller Dinge. Ich versuche, zu beobachten und zu vergleichen, ohne zu bewerten.
Aber wenn trotz gleicher Prinzipien (denke, da sind wir uns einig) in den angesprochenen KK jeweils etwas andere Nuancen betont werden, muss man das halt beim Training der jeweiligen KK berücksichtigen. (Obwohl es gerade am Anfang nicht immer leicht ist, eine jahrelang eingeübte Bewegung plötzlich abzuändern. Denke, da haben es "unverdorbene" Anfänger manchmal leichter.)
Ich finde es oft sehr interessant, bekannte Sachen aus einem anderen, neuen Blickwinkel zu betrachten. Durch das JJ-Training kann ich ein bißchen über meinen beschränkten (Judo-)Horizont hinausschauen und durch meine Kenntnisse im Judo habe ich im JJ den Vorteil, dass ich einen Teil dieser "zusammengesetzten" KK (es handelt sich hierbei um die deutsche JJ-Version, die ja eine Mischung aus Jiu Jitsu, Judo, Karate und Aikido darstellt) schon ganz gut beherrsche (jedenfalls im Vergleich zu den meisten Ju-Jutsuka, für die das ja nur ein Teilaspekt ist).

Aber das muss halt jeder für sich selber rausfinden, welche Ergänzung er oder sie für sich persönlich wählt. Und ob eine solche überhaupt notwendig ist.
Auch hier gilt: erlaubt ist was gefällt. :D

gruß, nemo
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