Uchi-Mata (Sammelfaden)

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

(Auch wenn Uchi-Mata in Nage-no-Kata den Ashi-waza zugerechnet wird, ist er in seiner Grundform doch ein Koshi-Waza! Wurfprinzip: über die Hüfte mit Beinunterstützung. Wir erinnern uns an die drei Prinzipien der Hüftwürfe, ja?)
Und "Ashi-Uchi-Mata" wäre dann sozusagen ein Handwurf mit Beinunterstützung ;-)

"Lustigerweise" sieht man oft "Koshi-Uchi-Mata" demonstriert, die
eigentlich "Hane-Goshi" sind...
Und Koshi-Uchi-Mata ist einfach, schnell und schwer abzuwehren ...
"Koshi-Uchi-Mata" kann mit "Uchi-Mata-Gaeshi" - also Kippen
des Gegners über sein Standbein abgewehrt werden,
"Ashi-Uchi-Mata" mit "Uchi-Mata-Sukashi" -
d.h. Rausnehmen des Beins und Weiterführung vom Angreifer mittels
"Uki-Otoshi-artigem" Handwurf.
Natürlich jeweils nur, wenn der Angriff rechtzeitig bemerkt wird ;-)

Ich finde die künstliche Trennung in zwei Techniken in der
DJB-Prüfungsordnung auch recht unglücklich, u.a. aus
den von Tom geschilderten Gründen bzgl. der körperlichen
Vorraussetzungen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tom herold
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Beitrag von tom herold »

@Fritz: Ashi-Uchi-Mata ist in der Tat eher als "Handwurf mit Beinunterstützung" einzustufen ...
Freundliche Grüße
Tom

A propos: Wie wäre es, wenn du auch nach Frankfurt zu unserem kleinen Seminar kämst ...?

[Fritz: hab an dem Wochenende keine Zeit und Frankfurt ist mir auch
zu weit weg. Ich setze darauf, daß vielleicht mal ein Forumstreffen bei
Dir in Preetz stattfindet ;-) ]
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Syniad
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Re: Ashi-Uchi-Mata

Beitrag von Syniad »

tom herold hat geschrieben:[. Wir erinnern uns an die drei Prinzipien der Hüftwürfe, ja?)
Öhm... die Anfänger unter uns nicht :oops: . Könnte daran liegen, dass man sich nur an das erinnern kann, was man schon einmal wusste...
Zwar fallen mir auf Anhieb mehrere Dinge ein, die bei einem Hüftwurf wichtig sind, aber welche davon mit den "drei Prinzipien" gemeint sind, weiß ich nicht.
Schönes Absenken unter Ukes Schwerpunkt wahrscheinlich, aber was noch? Eindrehen, in Wurfrichtung gucken, Zugarm????
Kann mir das netterweise jemand erklären oder mir sagen, wo ich es nachlesen kann?
Habe übrigens auch festgestellt, dass ein paar der Bücher von Toms Liste, die Christian kürzlich ins Netz gestellt hat, bei uns in der Uni vorhanden sind, irgendwo bei den Sportwissenschaftlern, mit denen ich ansonsten nix zu tun habe. Da werde ich doch demnächst mal der Bibliothek einen Besuch abstatten...

Gruß und besten Dank,
Syniad
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Als "drei Prinzipien" hab ich nichts gelernt.
Aber bei Hüftwürfen achten wir immer auf parallele Fußstellung, Zugarm von Uke weg, etwa in Wurfrichtung, wenn nötig in die Knie gehen, über die Hüfte werfen. Ich glaube ich habe nichts vergessen, könnte natürlich sein...
Gruß,
Clonk°°°
tom herold
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Beitrag von tom herold »

Hmmm ... schade, offenbar wird das nicht mehr unterrichtet.
Macht aber nix, kann man ja nachholen.
Also, hier die drei Prinzipien der Hüftwürfe (und man kann wirklich alle Hüftwürfe einem dieser Prinzipien zuordnen!):
MIT der Hüfte (etwa O-Goshi)
ÜBER die Hüfte (etwa Uki-Goshi)
ÜBER DIE HÜFTE MIT BEINUNTERSTÜTZUNG (etwa Harai-Goshi, Koshi-Uchi-Mata und O-Guruma)
Ich hoffe, ihr könnt es nutzbringend anwenden. :D
Freundliche Grüße
Tom

@Fritz: Forumstreffen hier bei uns in Preetz? Geht klar! Wir haben eine sehr gute Halle (leider kein eigenes Dojo), und wir verfügen über ein Vereinsheim, in welchem wir bis zu dreißig Mann (oder Frau) unterbringen können.
Also dann, 'ran an die Planung ...
Freundliche Grüße
Tom
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Ach soo, das hast du mit den Prinzipien gemeint! Es wird zwar nicht unter diesem Namen unterrichtet, aber wir lernen sie schon - eben so, wie sie sind.
Gruß,
Clonk°°°
tom herold
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Beitrag von tom herold »

Noch ein Hinweis zum (Koshi-)Uchi-Mata: das immer wieder auftretende leidige Gleichgewichtsproblem kann man ganz einfach lösen, indem man den eigenen Oberkörper beim Wurf auf den Oberschenkel des leicht gebeugten Standbeins ablegt. Sehr stabile Stellung, ermöglicht gutes Agieren auf einem Bein.
Freundliche Grüße
Tom
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Beitrag von judoka50 »

Hoffe ich verwirre euch jetzt nicht.
Beim eigentlichen Uchi Mata wirft Tori, indem er mit der Außenseite seines rechten Oberschenkels Uke an der Innenseite seines rechten Oberschenkels aushebt. Der Wurf erfolgt dann dadurch, dass Tori seinen Oberkörper tiefer abbeugt als sein Wurfbein und gleichzeitig seine rechte Brustseite auf sein linkes Knie.
Der Ashi Uchi Mata ist besser zu finden über Google unter "Ken Ken Uchi Mata". Man kann ihn aus dem Ansatz zu einem O Uchi Gari heraus ausführen, indem man sich im O Uchi Gari Ansatz nach links dreht, mit dem eigenen rechten Bein dann Ukes linkes Bein anhebt und sich hüpfend (Ken Ken) weiter nach links dreht.
Vorübung: Uke stellt aus dem Kniestand sein linkes Bein etwas abgewinkelt nach links auf. Tori dreht sich nach links und "schlägt" das aufgesetzte Bein Ukes, ähnlich wie Harai Goshi oder Uchi Mata hoch.
Beim Koshi Uchi Mata kann man ruhig den Ansatz wie beim O goshi planen - nur - mit dem linken Standbein fast zwischen Ukes Beine und das eigene Gesäß dadurch an die Innenseite beider Oberschenkel Ukes bringen. Dann nur noch das rechte Bein hochschwingen und fertig.
Viele Grüße
U d o
tom herold
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Beitrag von tom herold »

... kleine Ergänzung: genau dieses "Hochschwingen" ist eine eher unphysiologische, nicht unbedingt wirksame Bewegung.
Das Wurfbein allein kann den Körper des Gegners für gewöhnlich nicht ausheben - es sei denn, man wendet übermäßig viel Kraft an ...
Aus eben diesem Grunde muß man das Wurfbein beim grundlegenden Koshi-Uchi-Mata ruckartig nach hinten strecken (eine Bewegung, die ich schon beim O-Guruma erläutert habe).
Genau dadurch wird Uke ausgehoben, und zwar mit beiden Beinen (also seinen!) zugleich.
@Judoka 50: Die Erklärung, wo Toris Oberkörper beim Uchi-Mata hingehört, war super! Schön, daß da noch jemand die Dinge ähnlich sieht ... :D
Uchi-Mata, richtig ausgeführt, hat eine sehr niedrige Wurfamplitude und geht sehr, sehr schnell. Uke fällt sehr kurz und (wenn Tori nicht aufpaßt) auch sehr, sehr hart.
Freundliche Grüße
Tom
Alex-Uchi-Mata

Uchi-Mata

Beitrag von Alex-Uchi-Mata »

Mit was macht ihr Euren Uchi-Mata ???


Allso ich mach es so:

Tsuri-Komi-Goshi Uchi-Mata

Seonage (Morote) Uchi-Mata


Oder anders:

Uchi-Mata Ko-Uchi-Gari

Uchi-Mata Tani-Otoshi

Wie oder was macht ihr bei Uchi-Mata???
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Mit was macht ihr Euren Uchi-Mata ???
Verstehe die Frage nicht so ganz.
Uchi mata ist Uchi mata.
Dann gibt es davon noch den Ashi uchi mata
und "für die die noch keinen Uchi mata können" ;) den Koshi uchi mata.
Viele Grüße
U d o
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

judoka50 hat geschrieben:... und "für die die noch keinen Uchi mata können" ;) den Koshi uchi mata.
Nana ;) Dann stelle ich mal die blasphemische Behauptung auf: Uchi-mata ist an sich eine Hüfttechnik und keine Beintechnik ;)

Und somit kehrt sich der Satz um ;)
Gruß
Jochen
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The_Rod
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Re: Uchi-Mata

Beitrag von The_Rod »

Alex-Uchi-Mata hat geschrieben:Mit was macht ihr Euren Uchi-Mata ???

Ich mach ihm meistens mit meinem Bein. Optional dem linken oder rechten! :D
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Der Müller hat geschrieben:Nana ;) Dann stelle ich mal die blasphemische Behauptung auf: Uchi-mata ist an sich eine Hüfttechnik und keine Beintechnik ;)
Nur was macht sie dann in Nage-no-Kata in Ashi-Waza? :angel4
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Hofi hat geschrieben:Nur was macht sie dann in Nage-no-Kata in Ashi-Waza? :angel4
War wohl kein Platz mehr in der Koshi-waza ;)

Ok, Spatz beiseite und mal zur Aufklärung. Eigentlich ist die Unterscheidung von Ashi- und Koshi-uchi-mata Humbug. Es gibt nur einen Uchi-mata und der gehört wirklich in die Ashi-waza, das ist auch mir klar. Aaaber ... aufgrund der sehr sinnfreien Einteilung in der PO werden die beiden dort genannten Versionen des Uchi-mata nur unterschiedlichen Extremstellungen dieses Wurfes zugeteilt, was an sich dämlich ist, da somit die Grundform (s. Nage-no-kata) verloren geht.

In der Nage-no-kata ziehe ich mir Uke ja eigentlich auf den Oberschenkel, bzw. an den Hintern heran und steche mein Bein nach hinten oben, was dazu führt, das Uke mit einem Ruck ausgehoben wird und sozusagen auf meinem Oberschenkel reitet - Schenkelwurf.

Durch die Unterteilung in der PO, wird einerseits eine Mischung aus Koshi-waza mit Beineinsatz daraus (schlimmstenfalls noch mit O-goshi-Griff um die Hüfte), also eigentlich eine Untechnik, da Tori so nur sehr selten wirklich den Innenschenkel Ukes korrekt trifft oder ein extremer Beinwurf, bei dem der einzige Kontakt an den Waden von Uke und Tori besteht, was wiederum auch Stuss ist, da nur ein sehr gelenkiger Tori einen recht ungelenkigen Uke so werfen kann. Und wo ist da der Schenkelwurf (bei beiden Versionen?).

Ich denke, das ist jetzt verständlicher.
Gruß
Jochen
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Ein Uchi-Mata als reine Hüfttechnik ist sehr wohl möglich. Stehe ich zwischen Ukes Beinen und hebe das Bein Bein an (egal welches), so bewirkt dies eine, je nach Höhe der Beinhebung, immer stärkere Schrägstellung der Hüfte. Durch diesen Effekt wird Uke ausgehoben, ohne das Toris Bein irgendeine Punkt von Uke berührt.
Alex-Uchi-Mata

Beitrag von Alex-Uchi-Mata »

Ey Leute, ich habe gemeint, welchen Wurf ihr zum Vorbereiten oder als Kombi nehmt oder hinterher schiebt
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Kombi Ko-Uchi bzw O-Uchi. Als Finte täusche ich gern eine Bewegung nach hinten an, Tani-Otoshi. Bei Reaktion nach vorn wirft das Spielbein dann Uchi-Mata.
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Beitrag von judoka50 »

Bevor ich viel schreiben muss -
http://nwdk.de/component/option,com_doc ... d/gid,103/

- Dort findet ihr eine Aufstellung einer Reihe von Kombinationen und Kontertechniken - auch Uchi mata -

Hier mal ein Link zu meiner Arbeitsunterlage.
Hoffe dort ist genug aufgelistet.
Wer noch mehr möchte wählt einfach "nwdk.de" und dort Kreis Hamm/Unna. http://nwdk.de/content/view/209/343/
Zuletzt geändert von judoka50 am 20.11.2007, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
U d o
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Olaf hat geschrieben:Ein Uchi-Mata als reine Hüfttechnik ist sehr wohl möglich. Stehe ich zwischen Ukes Beinen und hebe das Bein Bein an (egal welches), so bewirkt dies eine, je nach Höhe der Beinhebung, immer stärkere Schrägstellung der Hüfte. Durch diesen Effekt wird Uke ausgehoben, ohne das Toris Bein irgendeine Punkt von Uke berührt.
Und was hat da jetzt mit einem Uchi-mata (= innerer Schenkelwurf) zu tun. Egal ob Koshi- oder Ashi-uchi-mata, für mich wird es dadurch ein Uchi-mata indem ich sein Bein am inneren Oberschenkel angreife. Das was Du beschreibst ist für mich ein O-goshi auf enem Bein oder was auch immer, aber sicher kein Uchi-mata. Sorry.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

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