Zunächst: die BJJ-Leute arbeiten nicht mit Fingerhebeln. Genick- und Beinhebel aber sind erlaubt, und das war den betreffenden Judoka vorher bekannt. Ich persönlich (ist meine private Meinung!) finde es eben peinlich, daß viele Judoka nicht in der Lage sind, solche Techniken selbst anzuwenden und / oder abzuwehren - schließlich gehören diese Dinge als fester Bestandteil zum Judo!!! (Schaut dazu mal in "Modern Judo" von Charles Yerkov, erschienen 1942, oder seht euch "Higher Judo" von Feldenkrais aus dem Jahre 1947 an!)Fritz hat geschrieben:Man sollte schon vorm Randori/Kampf klären,. Diese Peinlichkeit kann man aber noch steigern - der besiegte Judoka beschwert sich fast immer darüber, daß der BJJ-Kämpfer sich "regelwidrig" verhalten habe. (Wer sagt, daß der BJJ-Kämpfer sich an irgendwelche Wettkampfregeln aus dem Sportjudo halten muß??)
welche Regeln gelten...
Meiner Meinung macht es schon nen ziemlich großen
Unterschied, ob z.B. Finger-, Genick- u. Beinhebel erlaubt sind oder nicht...
Beschreib doch mal bitte Deine Methode (zumindest in Grundzügen).Es überrascht mich jedesmal wieder, wie einfach man (wenn man weiß, wie es geht) aus ALLEN Festhaltegriffen entkommen kann. Ich weiß, daß dies ungläubiges Stirnrunzeln hervorrufen wird, aber es ist wahr.
Zur Flucht aus den Festhalten: schwer, das hier nachvollziehbar zu beschreiben - einmal gesehen ist besser als zwanzigmal gehört ...
Es gibt in jedem Festhaltegriff sehr, sehr viel Lücken - das kann auch gar nicht anders sein, denn der Gegner brauchte zehn Arme bzw. Hände, um diese Lücken wirklich zu schließen. Die meisten Judoka beachten eines nicht (und darin unterscheiden sie sich von den BJJ-Leuten, und das ist peinlich!!): man kann in einem Festhaltegriff nicht gegen den Körper des Gegners arbeiten. Es gibt aber, wenn man in Ruhe hinsieht, etliche Lücken, wo der Gegner schwach ist oder eben weder Arme noch Körper noch Beine zum Blockieren meiner Bewegungen benutzen kann. Durch solche Lücken entkommt man sehr leicht. Beispiel: Kesa-Gatame. Ich mag es, mich in diesen Griff reinnehmen zu lassen und den Haltenden dann zur Verzweiflung zu bringen, weil ich ihm recht schnell wieder entwische. Kann ich sein Bein klammern? Selten, und wenn - dann bin ich erst mal immer noch in einer prekären Lage. Das sogenannte "Aufschaukeln" kann auch nicht wirklich ernst gemeint sein, denn damit entkommt man keinesfalls - es sei denn, der Gegner ist ein blutiger Anfänger. Den Gegner auszuheben ist relativ einfach - wenn man es richtig macht und nicht versucht, ihn seitlich über sich zu ziehen (Wir haben hier zwei erfahrene Kämpfer, die weit über 100 Kilo wiegen und die ich dennoch problemlos(!!) aushebe - ist eben DOCH eine Frage der Technik!!). Ansonsten gibt es eine erfolgversprechende Richtung - weg von ihm. Dazu ist es aber nötig, zu beachten, daß man sich im Bodenkampf eigentlich so gut wie nie mit beiden Schultern und/oder beiden ... 'tschuldigung: Arschbacken auf dem Boden befindet. Falls man doch in diese ungünstige Lage gekommen ist: seitlich drehen. Das ist eine Bewegung der HÜFTE (!) und die kann der Gegner nun mal nicht verhindern, wenn er meinen Brustkorb belastet.
Aus der Seitlage ist es einfach, zu entkommen ... aber das ist dann eine sehr komplexe, hier schwer zu beschreibende Folge von Bewegungen. Einfach zu erlernen und sehr wirksam - ich weiß bloß nicht, wie ich das hier erklären soll ...
So etwas muß man zeigen!
Aber das kann eigentlich auch jeder halbwegs kompetente Vertreter des BJJ ...
Ansonsten biete ich noch mal an, mein Wissen mit allen Interessierten zu teilen im Sinne der von Kano formulierten Devise SEKI EKISEI (Wissen verpflichtet zu Lehren).
in diesem Sinne
Jiko no Kansei!
Tom