Fitting before gripping

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Harry Goshi
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Fitting before gripping

Beitrag von Harry Goshi »

Guten Tag,

ich bin beim Stöbern im Internet auf den folgenden Verweis auf einen alten Beitrag des hier ebenfalls aktiven Cichorei Kano gestoßen.
https://tomikiaikido.blogspot.com/2011/ ... o.html?m=1
Gegeben das was CK hier und an anderer Stelle über Judo schreibt und auf welchen Erfahrungsschatz er zurückgreift, habe ich keinerlei Grund, dem dort gesagten nicht Glauben zu schenken, neugierig macht es mich daher umso mehr. Aufreißer des Themas war wohl jene, auch hier im Forum bereits mehrfach verlinkte Analyse zum Kuzushi von Tokio Hirano.
Many people who establish a certain grip do so with a certain throw in mind. That in itself really is entirely judo-unlike, just like 'setting-up' a throw. The only people who 'set-up' throws are people who are clueless about what judo is.
Nun ist es doch wirklich so, dass insbesondere im Hochleistungsjudosport genau so trainiert wird. Der Weg zur Spezialtechnik wird sich vom Griffkampf erarbeitet, die Athleten gehen bereits auf die Matte und haben einen bestimmten Wurf im Kopf. Wie empfinden die Wettkämpfer diese Kritik?

Sehr interessant fand ich darüberhinaus diese Passage
Mifune felt he could sufficiently explain judo by emphasizing action/reaction and by postulating ōmyō. This latter concept implies a mysterious quality, sensing, sourcing and understanding that exceeds what the average mind can perceive by using just your eyes, or explanations of physics. This includes part such as control with the hara by manipulating center of gravity without changing body position, or the ability to ability to completely anticipate what it is you are going to do long before you have completed that action, as well as many other things.
Wie oben bereits gesagt, ich habe keinen Grund die Erklärungen von CK nicht ernst zu nehmen, was hier aber erklärt wird, erinnert ja schon fast an Esotherik?
Kann mir jemad auf die Sprünge helfen, was damit gemeint ist, wenn von Perzeption ohne die konventionellen Sinne oder Ekrlärungen außerhalb der Physik gesprochen wird?
Sowas kenne ich sonst nur aus Aikido Kreisen, im Judo ist mir das aber noch nicht untergekommen.

Viele Grüße und einen schönen Nachmittag
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Fritz
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Re: Fitting before gripping

Beitrag von Fritz »

Harry Goshi hat geschrieben: 11.11.2024, 15:50Nun ist es doch wirklich so, dass insbesondere im Hochleistungsjudosport genau so trainiert wird. Der Weg zur Spezialtechnik wird sich vom Griffkampf erarbeitet, die Athleten gehen bereits auf die Matte und haben einen bestimmten Wurf im Kopf. Wie empfinden die Wettkämpfer diese Kritik?
Ich glaub, die interessiert es nicht, solange für sie das funktioniert, was sie da tun ...

Ich denke mal, richtig Judoka zu sein, ist den meisten eh nicht vergönnt.
Und noch weniger haben das auch als Ziel, viele wollen halt einfach nur Wettkämpfe gewinnen (solange sie jung sind und der Körper mitspielt ;) )
Und immer dann, wenn man an eine judomäßige Grenze kommt, tendiert man dazu "Abkürzungen" zu gehen
und fehlende "Judofähigkeiten" zu kompensieren.
Sieht man bei Anfängern sehr oft, die gern beim Technikerwerbstraining Details, welche sie entweder nicht mitbekommen haben oder
schlichtweg noch nicht beachten können, dann durch übermäßigen Krafteinsatz oder unangebrachter Schnelligkeit versuchen zu kompensieren.
(Kann man auch bei Fortgeschritteneren sehen und wer ehrlich ist, selbst macht man das u.U. auch)
Und diese Griffkampf-Geschichte gehört auch in diesen Dunstkreis.
Irgendwo hab ich mal gelesen, daß der Unterschied zwischen "unserem" u. dem japanischen Verständnis von Griffkampf der ist, daß "wir" versuchen, so etwas wie
"Spezialgriffe, Griffüberlegenheit u.ä." zu erreichen und die Japaner eher den Fokus drauf legen, überhaupt einen Griff zu haben. K.A. ob das so stimmt ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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