Hallo Leute
im Dezember möchte ich gerne meine Prüfung zum 1. Dan bestreiten..
Allerdings habe ich das Gefühl nicht wirklich vorbereitet zu sein, um ehrlich zu sein gar nicht.. Also das was die ganzen Anwendungsaufgaben und Theorie betrifft..
Mein Verein ist da auch nicht die wirklich große Hilfe, da wir ein kleiner Verein sind und nach 12 Jahren gibt es mal wieder eine "Zukunft", mich. 12 Jahre lang, gab es keinen Dan-Anwärter in diesem Verein, dementsprechend sind die Kenntnisse meiner Trainer bezüglich dieses Themas ziemlich alt und im allgemeinen sind wir kein sehr gut fortbildender Verein.
Folgende Fragen habe ich:
1. Anwendungsaufgabe Stand:
- Spezialtechnik: - was genau muss ich dafür vorbereiten? Meine ist Ashi-Uchi-Mata. Vorübungen wären ja Tandoku-Renshu und Uchi-Komis, aber gibt es noch weitere?
2. Anwendungsaufgabe Boden:
- Übergang Stand-Boden: müssen die Techniken aus dem Prüfungsprogamm zum 1. Dan sein oder ist dies egal?
- Bodentechnik aus Bank/Bauchlage: heißt das, einmal alle Halter, Hebel und Würger verteilt aus den 3 Situationen zu bekommen? Können Die Prüfer mir da auch was vorschreiben, also das sie sagen, mache einen bestimmten Würger aus der Banklage von vorne, obwohl ich diesen zum Beispiel bei Training nur von hinten für die Prüfung gelernt habe oder haben die Prüfer da nichts zu sagen und ich zeige mein Gelerntes von alleine ohne spezielle Anforderungen?
3. Theorie: erfolgt Theorie schriftlich oder mündlich? Was für Fragen sind speziell für die 1.-Dan-Prüfung? Was muss ich wissen, Sachen über Techniken, Olympiasieger, Weg des Judos nach Deutschland usw.? Worauf genau ist es ausgelegt, das Hauptthema der Theorieabfragung ?
Allgemeine Fragen noch:
- Kontaktpunkte bei Bodenhalter. Ich habe mal mitbekommen, dass Kesa-Gatame/Kata-Gatame nur drei Kontaktpunkte hat und alle übrigen vier? Ist das richtig? Könnte mir das einer bitte etwas ausführlicher erklären? So etwas noch nie im Verein besprochen
- Muss ich die Gokyo auswendig wissen? Kommen dazu Fragen wie, zeige drei Würfe aus einer bestimmten Gokyo? Die Gokyo ist total neu für mich, wusste darüber auch noch nie was .. Höre es seit der Vorbereitung zur Prüfung, das aller erste Mal in meinem Leben ...
Also wie man sieht, bin ich da wirklich etwas verzweifelt und auch aufgeschmissen..
Ich hoffe sehr auf eure Hilfe!
Vielen lieben dank im voraus
judogirl00
1. Dan Prüfung
Re: 1. Dan Prüfung
Es gibt in Deinem Landesverband sicherlich auch Prüfungsvorbereitungs-Lehrgänge.
Weiterhin kannst Du auch sicher mal bei einer Prüfung zuschauen.
Ansonsten hat jeder Landesverband einen Prüfungsreferenten,
dieser sollte Dir sicher auch konkrete Fragen Dan-Prüfungen betreffend beantworten können.
Weiterhin kannst Du auch sicher mal bei einer Prüfung zuschauen.
Ansonsten hat jeder Landesverband einen Prüfungsreferenten,
dieser sollte Dir sicher auch konkrete Fragen Dan-Prüfungen betreffend beantworten können.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
- Kuma
- Gelb Gurt Träger
- Beiträge: 11
- Registriert: 18.06.2018, 07:44
- Verein: Union Judo Mifune St. Pölten
- Kontaktdaten:
Re: 1. Dan Prüfung
Hallo judogirl00!
Ich bereite mich selbst gerade mit meinem Team für den 1. Dan vor. Wir sind auch ein reelativ kleiner Verein und haben nur einen Dan-Träger, der diesen aber schon seit einigen Jahren hat. Insgesamt bereiten wir uns jetzt schon 2 Jahre auf diese Prüfung vor (mussten verletzungsbedingt aussetzen).
Ich kann dir leider nur sagen, was in Österreich beim Dan verlangt wird, es wird jedoch, denke ich, nicht all zu viel Unterschied zwischen Deutschland und Österreich sein.
1. Spezialtechnik:
Wir müssen unsere Tokui-waza mit Techniken vor- und nachbereiten und mit verschiedenen Kumi-Kata werfen. Am besten ist du legst dir einen Handlungskomplex zu, den du um deine Technik aufbaust. Natürlich ist auch der methodische Aufbau deiner Tokui-waza wichtig.
2. Anwendungsaufgabe Boden:
- Übergänge: bei uns ist es egal, welche Übergänge wir vom Stand in den Boden zeigen. Wir haben uns 3 Übergänge als Tori, 3 Übergänge als Uke und 3 direkte Übergänge zurechtgelegt.
- Bank/Bauchlage: Uns wurde gesagt, wir brauchen 3 Angriffe von vorne, hinten und der Seite, es sollten jeweils eine Osae-komi-waza, eine Kansetsu-waza und eine Shime-waza dabei sein. Um Aussetzer bei der Prüfung zu vermeiden, haben wir bei jeder Technik 2, wir kommen somit auf insgesamt 18 Techniken.
Eine Vorgabe einer Technik von einer Seite kann dir schon passieren, ist aber eher nicht der Regelfall.
3. Theorie
In Österreich ist die Theorie mündlich abzulegen. Die Themengebiete gliedern sich in Grundlagen, Wettkampfregeln, Wettkampfordnung, Organisation und Geschichte. Am Besten ist du fragst bei deinem Landesverband bzw. Bundesverband nach. Theorie war bei uns teilweise eigenständig auszuarbeiten.
Allgemeine Fragen:
- Bei den meisten Festhaltetechniken hast du 4 Kontaktpunkte. Alle Festhalter, die das Wort "Shiho" enthalten, weisen 4 Kontaktpunkte auf. Kesa- und Kata-Gatame gehören nicht dazu.
- Bei der Gokyo kann ich leider nur wieder von österreichischem Standard sprechen. Wir müssen alle Gruppen rechts und links können. Bei der Prüfung wird eine Gruppe über die nicht bevorzugte Seite gelost. Weiter bekommen wir diese angesagt. Gokyo sollte aber bis auf ein paar Techniken kein Problem sein, da die meisten Würfe im Ausbildungsprogramm sind und auch gelehrt werden.
Falls du noch weitere Fragen hast, kann ich dir Teile meines ausgearbeiteten Skriptes zur Verfügung stellen.
Ich bereite mich selbst gerade mit meinem Team für den 1. Dan vor. Wir sind auch ein reelativ kleiner Verein und haben nur einen Dan-Träger, der diesen aber schon seit einigen Jahren hat. Insgesamt bereiten wir uns jetzt schon 2 Jahre auf diese Prüfung vor (mussten verletzungsbedingt aussetzen).
Ich kann dir leider nur sagen, was in Österreich beim Dan verlangt wird, es wird jedoch, denke ich, nicht all zu viel Unterschied zwischen Deutschland und Österreich sein.
1. Spezialtechnik:
Wir müssen unsere Tokui-waza mit Techniken vor- und nachbereiten und mit verschiedenen Kumi-Kata werfen. Am besten ist du legst dir einen Handlungskomplex zu, den du um deine Technik aufbaust. Natürlich ist auch der methodische Aufbau deiner Tokui-waza wichtig.
2. Anwendungsaufgabe Boden:
- Übergänge: bei uns ist es egal, welche Übergänge wir vom Stand in den Boden zeigen. Wir haben uns 3 Übergänge als Tori, 3 Übergänge als Uke und 3 direkte Übergänge zurechtgelegt.
- Bank/Bauchlage: Uns wurde gesagt, wir brauchen 3 Angriffe von vorne, hinten und der Seite, es sollten jeweils eine Osae-komi-waza, eine Kansetsu-waza und eine Shime-waza dabei sein. Um Aussetzer bei der Prüfung zu vermeiden, haben wir bei jeder Technik 2, wir kommen somit auf insgesamt 18 Techniken.
Eine Vorgabe einer Technik von einer Seite kann dir schon passieren, ist aber eher nicht der Regelfall.
3. Theorie
In Österreich ist die Theorie mündlich abzulegen. Die Themengebiete gliedern sich in Grundlagen, Wettkampfregeln, Wettkampfordnung, Organisation und Geschichte. Am Besten ist du fragst bei deinem Landesverband bzw. Bundesverband nach. Theorie war bei uns teilweise eigenständig auszuarbeiten.
Allgemeine Fragen:
- Bei den meisten Festhaltetechniken hast du 4 Kontaktpunkte. Alle Festhalter, die das Wort "Shiho" enthalten, weisen 4 Kontaktpunkte auf. Kesa- und Kata-Gatame gehören nicht dazu.
- Bei der Gokyo kann ich leider nur wieder von österreichischem Standard sprechen. Wir müssen alle Gruppen rechts und links können. Bei der Prüfung wird eine Gruppe über die nicht bevorzugte Seite gelost. Weiter bekommen wir diese angesagt. Gokyo sollte aber bis auf ein paar Techniken kein Problem sein, da die meisten Würfe im Ausbildungsprogramm sind und auch gelehrt werden.
Falls du noch weitere Fragen hast, kann ich dir Teile meines ausgearbeiteten Skriptes zur Verfügung stellen.
Re: 1. Dan Prüfung
Das "Shiho" heißt "4 Richtungen", d.h. es geht um die Richtungen, in die Uke kontrolliert wird. In der Regel sind das dann die Festhalten, wo Tori sich mit beiden Armen und beiden Beinen auf
der Matte abstützt - wenn man "Kontaktpunkt" als Begriff hier verwenden möchte, geht es um den Kontakt zur Matte, eigentlich sind es (Ab-)Stützpunkte auf der Matte.
Kesa-Gatame, Kata-Gatame haben im Gegensatz dazu nur 3 Stützpunkte, nämlich die Beine, und dann halt Rumpf / Arme - also der "Schwitzkasten", mit dem Uke eingezwängt wird.
D.h. um Uke möglichst gut zu halten, sollten diese 3 Stützpunkt ein möglichst großes Dreieck überdecken.
Uki-Gatame gehört hier auch mit dazu, wo bei man sich hier sogar streiten könnten, ob es hier nicht eigentlich nur 2 Stützpunkte wären, also das ausgestellte Bein u. das Knie/Schienbein auf dem Bauch,
denn mit den Arm stützt man sich ja nicht ab, sondern zerrt Uke ja eigentlich nach oben, ok je nach Ausführung wäre der 3. Stützpunkt dann notfalls der Fuß des Beines, welches auf Ukes Bauch drückt ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
- Lippe
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 791
- Registriert: 29.11.2004, 13:05
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Verein: TSV Freudenstadt 1862 e.V.
- Kontaktdaten:
Re: 1. Dan Prüfung
Zu 1. Anwendungsaufgabe Stand:
Du solltest deine Spezialtechnik (also den Ashi-uchi-mata [AUM]) aus der lockeren Bewegung demonstrieren können, du solltest darlegen können, was deinen AUM auszeichnet (z.B. welche Fassart bevorzugst du, welche Eingangsvarianten, ...). Für den 1. Dan im DJB musst du dich darüber hinaus mit vorbereitenden Techniken beschäftigen, also Finten und Kombinationen, um eine günstige Situation für AUM herzustellen. Nachbereitende Techniken, d.h. wenn Uke den Angriff mit AUM verteidigen kann sind Inhalt des 2. Dans.
Dazu kommen dann eben noch Trainingsformen. Du solltest ggf. Uchi-komi und Tandoku-renshu demonstrieren können. Gleichzeitig solltest du dir auch noch Gedanken machen, wie du AUM jemandem beibringen würdest.
Zu 2. Anwendungsaufgabe Boden:
- Wähle die Techniken, bei denen du dich wohl fühlst. Egal, ob sie im Programm zum 1. Dan aufgeführt sind oder nicht.
- Im Endeffekt musst du gegen die Bankposition (oder Bauchlage) einmal von vorne, einmal von der Seite und einmal von hinten bzw. aus dem Reitersitz angreifen. Dabei sollte einmal ein Hebel, ein Haltegriff und ein Würger herauskommen. Insgesamt sind das drei Aktionen.
Ich würde aber schon die "Bodentechniken" aus Standardsituationen des Bodenkampfes (also gg. Bank, aus der Beinklammer, als Angriff zwischen den Beinen etc.) demonstrieren, damit hast du dann ohnehin schon viel abgedeckt.
Ich habe es bislang eher so erlebt, dass die Prüfer z.B. nur Gruppen ausgewählt haben ("Zeige mal deine Versionen von Kesa-gatame, Kata-gatame und Tate-shiho-gatame.") oder eher allgemein gefragt haben ("Kannst du einen Würger gegen die Bankposition zeigen?"). Ausnahmen sind natürlich explizite Fragestellungen aus den Kyu-Graden, die ja auch als Vorkenntnisse abgeprüft werden können (also z.B. Waki-gatame aus der eigenen Banklage, Juji-gatame aus der eigenen Rückenlage etc.).
Zu 3. Theorie:
Im Prüfungsprogramm des DJB steht ja, was gefordert wird:
Also: Wo muss ich ziehen oder drücken, welchen Zug oder Druck benötige ich von Uke. Wie und in welche Richtung breche ich Ukes Gleichgewicht, wo haben wir Kontakt (und zu welchem Zeitpunkt im Wurf), in welche Richtung wirken verschiedene Kräfte (z.B. Zugarm etc.)
Die Judo-Geschichte ist im Theorie-Teil zum 4. Dan gefragt.
Du solltest deine Spezialtechnik (also den Ashi-uchi-mata [AUM]) aus der lockeren Bewegung demonstrieren können, du solltest darlegen können, was deinen AUM auszeichnet (z.B. welche Fassart bevorzugst du, welche Eingangsvarianten, ...). Für den 1. Dan im DJB musst du dich darüber hinaus mit vorbereitenden Techniken beschäftigen, also Finten und Kombinationen, um eine günstige Situation für AUM herzustellen. Nachbereitende Techniken, d.h. wenn Uke den Angriff mit AUM verteidigen kann sind Inhalt des 2. Dans.
Dazu kommen dann eben noch Trainingsformen. Du solltest ggf. Uchi-komi und Tandoku-renshu demonstrieren können. Gleichzeitig solltest du dir auch noch Gedanken machen, wie du AUM jemandem beibringen würdest.
Zu 2. Anwendungsaufgabe Boden:
- Wähle die Techniken, bei denen du dich wohl fühlst. Egal, ob sie im Programm zum 1. Dan aufgeführt sind oder nicht.
- Im Endeffekt musst du gegen die Bankposition (oder Bauchlage) einmal von vorne, einmal von der Seite und einmal von hinten bzw. aus dem Reitersitz angreifen. Dabei sollte einmal ein Hebel, ein Haltegriff und ein Würger herauskommen. Insgesamt sind das drei Aktionen.
Ich würde aber schon die "Bodentechniken" aus Standardsituationen des Bodenkampfes (also gg. Bank, aus der Beinklammer, als Angriff zwischen den Beinen etc.) demonstrieren, damit hast du dann ohnehin schon viel abgedeckt.
Ich habe es bislang eher so erlebt, dass die Prüfer z.B. nur Gruppen ausgewählt haben ("Zeige mal deine Versionen von Kesa-gatame, Kata-gatame und Tate-shiho-gatame.") oder eher allgemein gefragt haben ("Kannst du einen Würger gegen die Bankposition zeigen?"). Ausnahmen sind natürlich explizite Fragestellungen aus den Kyu-Graden, die ja auch als Vorkenntnisse abgeprüft werden können (also z.B. Waki-gatame aus der eigenen Banklage, Juji-gatame aus der eigenen Rückenlage etc.).
Zu 3. Theorie:
Im Prüfungsprogramm des DJB steht ja, was gefordert wird:
Die Theorie wird mündlich abgefragt. Dir wird eine (Wurf-)Technik genannt (z.B. Ashi-uchi-mata, Tsuri-goshi, ...), und dann darfst du erklären, wie diese Technik eigentlich funktioniert.DJB-Prüfungsprogramm: Theorie hat geschrieben:Zug und Druck, Gleichgewicht, Kontaktpunkte, Kräftewirkung
Also: Wo muss ich ziehen oder drücken, welchen Zug oder Druck benötige ich von Uke. Wie und in welche Richtung breche ich Ukes Gleichgewicht, wo haben wir Kontakt (und zu welchem Zeitpunkt im Wurf), in welche Richtung wirken verschiedene Kräfte (z.B. Zugarm etc.)
Die Judo-Geschichte ist im Theorie-Teil zum 4. Dan gefragt.