Rückzug Bundesliga Abensberg

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Alonso
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Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Alonso »

Der TSV Abensberg hat seinen Rückzug aus der Judo-Bundesliga bekanntgegeben. Erst im Oktober hatte der Rekordmeister seinen 13. Titel in Folge und insgesamt 20. Mannschaftstitel vor heimischem Publikum erkämpft.
Die Niederbayern werden ihre nationalen und auch internationalen Spitzenkämpfer bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio weiterhin finanziell unterstützen. Außerdem plant Vereinschef Otto Kneitinger mit seinen Athleten eine Promotion-Tour durch Deutschland.
Als Gründe für den Rückzug wurden die enorme Belastung der Kämpfer im Rahmen der Olympia-Qualifikation und auch der veränderte Vergabemodus für das Bundesliga-Finale angeführt.

„So sehr ich den Rückzug der TSV-Judokas bedauere“, blickt DJB-Präsident Peter Frese jedoch nach vorne: „so hoffe ich, dass viele Vereine motiviert sind, ihre Titelchance zu nutzen und Deutscher Mannschaftsmeister zu werden.“
Alonso
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Alonso »

Ringen Bundesliga droht Zerreißprobe
Ringen um die Zukunft der Bundesliga: 12 von 13 Bundesligaklubs proben den Aufstand gegen den Deutschen Ringer-Bund. Sie fordern mehr Mitbestimmung. Der ASV Mainz 88 setzt als einziger Verein weiter auf eine gemeinschaftliche Lösung.
Eigentlich steht das deutsche Ringen vor den schönsten Festwochen des Jahres: Die Playoffs gehen am Wochenende mit den Halbfinal-Hinkämpfen zwischen Mainz 88 und ASV Nendingen sowie SV Weingarten gegen ASV Köllerbach in die heiße Phase: Aber nebenbei steht der deutsche Ringersport vor einer Zerreißprobe. 12 der 13 für die kommende Saison qualifizierten Bundesligaklubs haben am Freitag zwar fristgemäß, aber nur unter Vorbehalt ihre Meldung für die nächste Bundesliga-Saison abgegeben. Gefordert wird in verschiedenen Fragen ein Mitspracherecht, etwa bei Strukturen, Änderungen der Gewichtsklassen oder dem Einsatz von Ausländern. Die Spitze des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) will nach Ansicht der Erstligisten aber darauf nicht eingehen.
„Wir sind zwar immer gesprächsbereit. Wenn jedoch beide Seiten hart bleiben, dann droht dem Ringen das Ende der Bundesliga“, sagte Manager Bernd Fassbender vom früheren deutschen Meister Luckenwalder SC. Denkbar wäre für ihn auch eine Liga in eigener Regie.
Ringen um die Bundesliga
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben mehrere Vereine Briefe an DRB-Präsident Manfred Werner geschrieben. Sie fordern darin „nicht nur Mitsprache, sondern Mitbestimmung“. Zudem wollten die Erstligavertreter die Meldefrist bis zur Bundesliga-Tagung am 14. Februar verlängern. Der Ringer-Bund verweist auf die gültigen Statuten und kündigte organisatorische und verbandsstrafrechtliche Maßnahmen an, falls Vereine nicht ordnungsgemäß melden. Das DRB-Präsidium hat für das Wochenende eine Tagung angesetzt.
Als einziger Verein hat der ASV Mainz 88 sich dem Protest nicht angeschlossen, weil der deutsche Meister von 2013 weiter auf eine gemeinschaftliche Lösung hofft. „Wir sehen auch Verbesserungspotential, aber aktuell keine Alternative zu den bestehenden Strukturen. Wir fühlen uns zudem Sponsoren und Sportlern verpflichtet und wollen uns deshalb an die bestehenden Strukturen halten“, sagte Sportdirektor Baris Baglan auf Nachfrage von FAZ.NET. „Es nutzt nicht zu jammern, sondern das Beste draus machen.“
Alonso
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Alonso »

Was ist hier los im deutschen Kampfsport ?
Das ist ja alles unglaublich.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Aushängeschild Abensberg alles kaputt macht, was man sich in Jahrzehnten aufgebaut hat.

Bei den Ringern dasselbe, wobei ich hier glaube, es ist eher ein Machtkampf. Es ist auch nicht zu glauben, dass etwa das Meisterteam ASV Nendingen (welche letztes Jahr im Finalkampf 6500 Zuschauer hatten) wieder zurück in die Landesklasse geht, wo man vor 300 Zuschauern kämpft.

Was ist hier los ???????
Alonso
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Alonso »

Was mir da noch nicht einleuchtet:
Wenn man die Überlastung der Athleten als Grund angibt. Kaderathleten kämpfen auch für andere Bundesligisten.........eventuell werden Abensberger Athleten jetzt den Verein wechseln. Was ändert sich dann ? Bei den Interviews haben die Abensberger Athleten ja immer geschwärmt von ihrem Teamgeist. Oder hat es in Wirklichkeit finanzielle Gründe ?
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Fritz
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Fritz »

Alonso hat geschrieben:Wenn man die Überlastung der Athleten als Grund angibt. Kaderathleten kämpfen auch für andere Bundesligisten.........eventuell werden Abensberger Athleten jetzt den Verein wechseln.
Könnte natürlich sein, daß andere Vereine nicht diese Kämpfer bezahlen können und evt. auch bereits Kämpfer
vertraglich gebunden haben, so daß momentan kein Bedarf an Abensberger Athleten besteht... :eusa_think
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Shinbashi
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Shinbashi »

Abendsberg ist der FC Bayern der Judo-Bundesliga. Mit viel Geld die erste und zweite Reihe der Top-Leute kaufen und die anderen Vereine erstmal abhängen.
Da kommt dann Langeweile auf. Wie z.B. die spannende Frage am wievielten Spieltag die Bayern Meister werden.
Mit dem TSV ist es ganz ähnlich. Klar will man mal Iliadis live kämpfen sehen oder Bischoff oder Tölzer.
Wenn der TSV wirklich zurückzieht, kommt die Chance für die kleineren Vereine. Da kann es wieder spannend werden, zumal die Plätze 2-4 gar nicht soweit auseinander liegen vom Potential.
Gruß
Shinbashi

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Alonso
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Alonso »

Der FC Bayern zieht aber sein Team nicht aus Langeweile aus der Bundesliga zurück. Und was bringt es Abensberg wenn Illiadis für Griechenland Olympiasieger wird und für Abensberg ja gar nicht antreten kann, weil man an der Buli gar nicht teilnimmt? Desweiteren hab ich jetzt gelesen dass Abensberg 2017 wieder aufsteigen will. Ziehen sie sich dann 2018 wieder zurück da ja aller Voraussicht nach auch 2020 wieder Olympische Spiele stattfinden werden ?
Kumamoto
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Kumamoto »

Am Rückzug aus der Bundesliga hängt ja auch der Rückzug aus dem Europacup!
Gibt es nicht so einen Putin-Club? Könnte mir vorstellen, dass dieser Club die frei werdenden Kämpfer gerne aufnimmt ;-)
Budokaner
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Budokaner »

Bleibt ja noch die Frage wenn sie 2017 wieder mitmachen wollen, in welcher Liga. In der ersten wird ja wohl nicht gehen. Und ob Iliadis auch Verbandsliga kämpft glaub ich ja mal nicht.
Das muss andere Gründe haben.
Gruß Budokaner
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Hofi »

hi!
Ausführlicher Erläuterung findet man hier:
http://www.b-j-v.de/home/sportgeschehen ... desliga-3/

Wie man 2017 wieder oben sein will? Relativ einfach mit Durchmarsch des jetzigen Regional-Ligateams.
Und dieses Jahr starten sie den Europacup noch.
Und bei 5 Deutschen und diversen weiteren Olympia-Aspiranten, kann man die Entscheidung evtl. doch nachvollziehen.

Bis dann

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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Kumamoto »

Wie man 2017 wieder oben sein will? Relativ einfach mit Durchmarsch des jetzigen Regional-Ligateams.
Das wäre dann so, als würde der FC Bayern München sein Team aus der Bundesliga zurückziehen mit der Begründung, seine Spieler wären mit den EM- und WM- Qualifikationsspielen schon genug beschäftigt- und man wolle sie ja auch nicht überfordern. Aber man versuche mit Bayern II den Durchmarsch von der dritten Liga wieder hoch in die Championsleague."
:ironie3
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Hofi
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich denke in Abensberg sind die Resourcen da, damit man entsprechend das jeweilige Team so stark stellt.
Klar kann das schiefgehen, aber ich denke, das Risiko hält sich im Rahmen.
Die Frage ist, wie macht man es dann im nächsten Olympiazyklus.

Bis dann

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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Kumamoto »

Die Frage ist, wie macht man es dann im nächsten Olympiazyklus.
Eine Möglichkeit wäre, die Bundesliga in Jahren vor Olympischen Spielen auszusetzen bzw. die Kampftermine so zu setzen, dass z.B. 6 Monate vor und 6 Monate nach OS keine Bundesliga stattfindet und die Kämpfer sich bzw. ihren nationalen Verbänden zur Verfügung stehen. Das liefe dann auf eine Art Saison hinaus. Als aktuelles Beispiel: Die Biathleten trainieren auch das ganze Jahr, bestreiten aber nur in einem relativ geringen Zeitraum ihre Wettkämpfe.
(Grosses) Aber: Wäre das dann nicht eine "Lex Abensberg"?
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nur_wazaari
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von nur_wazaari »

http://www.mittelbayerische.de/sport/sp ... chaft.html

http://www.mittelbayerische.de/region/k ... idung.html

Das Echo ist zwar entsprechend, aber alle angeführten Gründe seitens der Abensberger absolut nachvollziehbar. Da alle Athleten immer noch an den Verein gebunden werden und alle Weichen für den Wiederaufstieg gestellt wurden, kann man wohl von einem 2-jährigen Aussetzen sprechen.

Es ist aber schon bemerkenswert, wie sehr sich eine Konzentrierung von Leistungsträgern in einer einzigen Mannschaft (kein Vgl. tum Fußball) und die Fokussierung auf die olympischen Spiele auswirken kann. Ebenso erwähnenswert sind wieder einmal latente Sticheleien der Abensberger Verantwortlichen gegen die Arbeit anderer Bundesliga-Vereine, die grob gesagt außer Stande sind mitzuhalten.

Ich finde, dass es einerseits beeindruckend ist wie professionell, mutig und unpopulär Abensberg insgesamt sein Ding macht. Andererseits frage ich mich, welche Gründe andere Vereine von einer tatsächlichen Konkurrenz abhalten. Denn das ist es ja was die Abensberger insgesamt bisher total gewurmt hat -> keine tatsächliche Konkurrenz = keine Spannung = keine maximal möglichen Einnahmen, gerade nicht für Abensberg.

Manchmal kamen sie mir die letzten Jahre vor wie das Kind im Sandkasten, dass sich über das ständige Gewinnen bei Sandburg-Wettbewerben aufregte, weil die anderen anstatt mir Förmchen nur mit Händen bauten.
.
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Hofi
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Re: Rückzug Bundesliga Abensberg

Beitrag von Hofi »

Hi!
@ Kumamoto: Das Problem ist ja nicht nur das Olympia-Jahr selber. Der Qualifikationszeitraum läuft 2 (?) Jahre, durch die zusätzlich nötigen Turniere um Weltranglistepunkte zu sammeln, steigt die Belastung der Athleten.
Das große Problem, dass ich da eben sehe, schafft man eine Strukturänderung, die diesem veränderten internationalen Wettkampfkalender Rechnung tragen kann. Andernfalls wäre man evtl. mit Abensberg 2017 zwar wieder in der Bundesliga, müsste 2019 aber wieder die gleiche Entscheidung treffen. Und ich weiß nicht, wie oft die Sponsoren so ein Spielchen mitmachen würden.
Denn wenn man weiterhin erfolgreiche deutsche Mannschaften auch im Europacup haben will, kommt man um mit internationalen Kämpfern besetzte Kader nicht rum. Bleibt also die BL-Struktur so wie sie ist, wird sich das Problem nicht lösen lassen.

Und was die Kritik angeht: Neid muss man sich verdienen, nur Mitleid gibt's geschenkt.

Bis dann

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