MMA für Kinder

[JSC Mitglied]

Die Dailymail hat auf ihrer Homepage eine kleine Reportage. Um es kurz zu schildern. In den USA ist MMA der am schnellsten wachsende Sport für Kinder. Es wird über 6-9 Jährige berichtet. Unten steht das so trainiert wird um die Fitness zu verbessern. Ich bezweifle dies allerdings stark. Die kleinen haben zwar eine bisschen mehr an Schutzausrüstung, aber auf wie vielen Fotos sind Kinder am Weinen und auf den Videos (s.u.) auch.
Von den Befürwortern wird dagegengehalten, das es zur Fitness beiträgt und die soziale Kompetenz fördert. (Allerdings irgendwie für jeden Kampfsport wird dies behauptet)

Im englischen Judo Forum hat Budoitaly noch folgendes gepostet:
ANNA 6yr old girl mma fighter
Was ist hier schief gelaufen?
2 kleine 6 Jährige Mädchen die sich prügeln und von den Eltern angefeuert werden. Die Armhebel und Beinhebel machen. Die von der Mount position auf den Gegner einschlagen? Die meisten Teilnehmer fast nur am heulen sind.

Ich finde MMA ist für Kinder Nichts. Sie sollten nicht zuschauen und erst rechtnicht mitmachen.

[CasimirC]

Und dann laufen nach dem Kampf zwei schätzungsweise 11Jährige mit Hot Pants und Bikinioberteil in den Ring und ehren die Siegerin...

Ich halte sowas nicht nur für sinnfrei, sondern für hochgradig schädigend für die kindliche Entwicklung.

Was soll das bitte für eine soziale Kompetenz sein, die da gefördert wird, wenn das Kind, das aufgrund seiner geistigen Entwicklung mit Sicherheit nicht einmal nachvollziehen kann, was da jetzt "sportliche Auseinandersetzung" und was "sinnloses Geknüppel" ist, von seiner Mutter aufgefordert wird "Punch her, punch her"" und "Arm bar, arm bar!"?
Aber das erlebt man auch auf Judoturnieren, wo Eltern ihren Kids zurufen "Hau ihn auf!", oder bei Fußballturnieren der F-Jugend, wo es dann heißt "Tritt ihn um!", das ist keinen Deut besser!

Die Kameraperspektive erinnert mich btw. an versteckte Filmaufnahmen von Tierkämpfen...

[Bandog]

Man sollte vielleicht etwas differenzieren! MMA ist nicht gleich MMA, da gibt es zum teil recht große unterschiede. Aber ich stimme durch aus zu, dass die Variante aus den US of A nicht wirklich kindgerecht ist. In den großen deutschen MMA verbänden ist z.B.: ground and pound (schlagen am Boden) bei Kindern und Jugendlichen verboten. Es ist also mehr wie eine Kombination von Kickboxen und Submissionwrestling und weniger wie Profi MMA.

Und was das weinen an geht, sieht man sich mal Videos aus anderen Ländern, vor allem aus Asiatischen an, dann ist dort teilweise auch das Judo Training "härter" um nicht zu sagen brutaler als dies hier in Deutschland auch nur rechtlich möglich wäre. Es kommt also auch immer darauf an wie ein Kampfsport betrieben wird, dies gilt sowohl für MMA als auch für Judo oder Teakwondo oder auch Wushu usw. usf.

Mein Fazit: MMA richtig, dass heißt vor allem kindgerecht betrieben ist auch für Kinder geeignet. Allerdings so wie es oft gerade in den USA gehandhabt wird (z.B.: mit Ground and Pound oder mit Ellbogenschlägen) ist m.M.n. nicht wirklich optimal, eher im Gegenteil.

LG

Bandog

[Fritz]

Früher haben sich Kinder im "Buddelkasten" anständig geprügelt, und wenn
Eltern ihrem Kind was Gutes tun wollten (wenn es im "Buddelkasten" zur eher "einsteckenden" Fraktion) zu gehören
schien, wurde ihm halt ein paar Box-Hiebe u. Deckungsarbeit beigebracht oder
es ging gleich direkt zum Judo oder Boxen und gut wahr... War es jemand, der ständig Prügeleien bevorzugt gegen Kleinere / Schwächere
begann, dann wurde dem Wicht irgendwann halt mal kräftig die Leviten gelesen, bis er zur 'ner Verhaltensänderungen
kam.

Ist heute aber wohl nicht mehr so üblich...
So macht man halt nen Sport draus... auch toll...

Ansonsten gibt es wohl Studien, daß ständige Schläge zum Kopf eher nicht so sinnvoll sind:
http://www.grapplearts.com/Blog/2013/09 ... ou-stupid/

[Bandog]

Danke Fritz, ein wirklich sehr interessanter Artikel. Kannte ich noch garnicht. Ein Grund mehr dazu zu raten, dass Kinder (und eventuell auch Jugendliche) lieber Grappling lastige Kampfsportarten trainieren sollten, wie eben Judo oder BJJ.

LG

Bandog

[Fritz]

Danke Fritz, ein wirklich sehr interessanter Artikel. Kannte ich noch garnicht. Ein Grund mehr dazu zu raten, dass Kinder (und eventuell auch Jugendliche) lieber Grappling lastige Kampfsportarten trainieren sollten, wie eben Judo oder BJJ.

Ja, und zwar so trainieren, daß sie durchaus wissen, was Atemi sind und wie man damit umzugehen hat.
Würfe und Bodenarbeit sind deutlich komplexer als "Kloppen", deshalb ist Dein Ansatz durchaus richtig m.M.n.

[Makikomi Kid]

Die Regeln sind durchaus eingeschränkt:

http://fightleague.org/Rules.html

Ein paar der Artikel, die gerade durchs Netz geistern haben mehr Interesse an Empörung (und damit Aufmerksamkeit) als an Recherche.