Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Hallo Allerseits!
Ich war im Urlaub an einer Kampfsportschule vorbei gekommen und die bot eine Krabbelstunde Judo ab 9 Monaten an. Natürlich in Form einer herkömmlichen Krabbelgruppe, sprich Kinderturnen-Vorläufer. Nur Balancieren und Rollen, Wälzen!
Was haltet Ihr von dieser Sache???
Eine motorische Stufe für die meist übliche Altersstufen von 4-6 Jahren? Wer hat eine solche Gruppe bzw. Erfahrungen damit? Eure Meinungen? Zu früh oder ein guter Weg, um die Kleinen statt des üblichen Kinderturnen an die Judogruppe zu binden?
LG
Ich war im Urlaub an einer Kampfsportschule vorbei gekommen und die bot eine Krabbelstunde Judo ab 9 Monaten an. Natürlich in Form einer herkömmlichen Krabbelgruppe, sprich Kinderturnen-Vorläufer. Nur Balancieren und Rollen, Wälzen!
Was haltet Ihr von dieser Sache???
Eine motorische Stufe für die meist übliche Altersstufen von 4-6 Jahren? Wer hat eine solche Gruppe bzw. Erfahrungen damit? Eure Meinungen? Zu früh oder ein guter Weg, um die Kleinen statt des üblichen Kinderturnen an die Judogruppe zu binden?
LG
,-)
LG Sumomaus
LG Sumomaus
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Ich finde, dass solche Angebote für Kinder nicht schlecht sind. Motorische und physische Frühförderung ist, sofern auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet (in erster Linie: Spiel und Spaß) sowieso nicht verkehrt, und man kann die Kids, aber auch die Eltern schon ein wenig an den Verein binden oder zumindest heranführen.Sumomaus hat geschrieben:Eine motorische Stufe für die meist übliche Altersstufen von 4-6 Jahren? Wer hat eine solche Gruppe bzw. Erfahrungen damit? Eure Meinungen? Zu früh oder ein guter Weg, um die Kleinen statt des üblichen Kinderturmen an die Judogruppe zu binden?
Wir haben so eine Gruppe mal angeboten für 3-5Jährige, die kam bombig an und viele sind danach auch in die nächste Gruppe gerutscht. Leider geht das momentan aus Zeitgründen nicht mehr.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Das Wort Judo stört da einfach...Ich war im Urlaub an einer Kampfsportschule vorbei gekommen und die bot eine Krabbelstunde Judo ab 9 Monaten an. Natürlich in Form einer herkömmlichen Krabbelgruppe, sprich Kinderturnen-Vorläufer. Nur Balancieren und Rollen, Wälzen!
Was haltet ihr von dieser Sache???
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Unser Verein ist ein Mehrsparten-Verein, deshalb haben wir einen etwas anderen Weg gewählt. Wir verweisen alle potentiellen TN unter sieben Jahren an unsere Turnabteilung. Im Gegenzug verweisen die Turner dann ab sieben Jahren neben den eigenen Trainingsangeboten auch auf unsere Gruppen. Funktioniert auch in der Praxis ganz gut und wir müssen kein eigenes Krabbel-Jûdô anbieten, dass letztendlich in Konkurrenz zu den entsprechenden Angeboten unserer Turner stünde.
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
- Makikomi Kid
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 595
- Registriert: 25.11.2010, 12:59
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Wenn man eine Verpackung in einen Laden stellt, und dann der Inhalt nicht der Beschreibung entspricht, dann gibt es mächtig Ärger.
Daher sollte auch Judo drin sein, wenn Judo drauf steht.
Wobei ich die Idee mit farbigen Windeln nett finde. "Ich trage die blaue Judo Windel!" "Boah, toll! Meine ist erst gelb!" "Jaha, ich bin auch schon ganz lange am Krabbeln. Und bald wird die Windel braun!"
Daher sollte auch Judo drin sein, wenn Judo drauf steht.
Wobei ich die Idee mit farbigen Windeln nett finde. "Ich trage die blaue Judo Windel!" "Boah, toll! Meine ist erst gelb!" "Jaha, ich bin auch schon ganz lange am Krabbeln. Und bald wird die Windel braun!"
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Bei uns im Verein sind die jüngsten Kinder in der Judo spielend lernen Gruppe (4-6 Jahre).
Ich persönlich halte dies schon für sehr früh! Ich kann das nicht ganz so gut beurteilen, da ich nur Ausschnitte des Trainings gesehen habe. Aber Judo machen, kann man mit den Kids meiner Ansicht nach erst ab einem Alter von 6 bis 7 Jahren. Vorher sollte man es dann auch nicht Judo nennen, wie Fritz bereits schrieb, das stört mich am meisten. Wenn ich eine Krabbelgruppe habe, soll ich sie auch so nennen und nicht "Judo ab 3 Jahren".
Ich persönlich halte dies schon für sehr früh! Ich kann das nicht ganz so gut beurteilen, da ich nur Ausschnitte des Trainings gesehen habe. Aber Judo machen, kann man mit den Kids meiner Ansicht nach erst ab einem Alter von 6 bis 7 Jahren. Vorher sollte man es dann auch nicht Judo nennen, wie Fritz bereits schrieb, das stört mich am meisten. Wenn ich eine Krabbelgruppe habe, soll ich sie auch so nennen und nicht "Judo ab 3 Jahren".
Mit freundlichen Grüßen
Der Bayer
Der Bayer
Einstiegsalter
In meinen Augen' sollte man nicht vor dem 11ten Lebensjahr mit Judo beginnen.
Krabbeln im Judogi (Strampelanzug) ist total beknackt, kontraproduktiv ....
Krabbeln im Judogi (Strampelanzug) ist total beknackt, kontraproduktiv ....
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Es ist sicherlich toll, wenn auch kleine Kinder sportlich gefördert werden, deswegen finde ich Krabbelgruppen ganz toll.
Man sollte es einfach nicht Judo nennen. Für mich ist das Kinderturnen.
Judovereinen können so etwas - von mir aus - gerne auch anbieten, wenn sie geeignete Turnlehrer in ihren Reihen haben.
Ansonsten plädiere ich stark dafür, dass wir uns als Judovereine auf das konzentrieren, was wir können. Menschen das Kämpfen beibringen, das sollte uns schon schwer genug fallen.
Den Rest überlassen wir einfach denen, die das eh schon besser können als wir, dann müssen wir unsere Energien nicht in Dinge stecken die andere effizienter machen können (Adaption von "Bestmöglicher Einsatz von Körper und Geist auf das ganze Leben).
Denkt mal drüber nach
Man sollte es einfach nicht Judo nennen. Für mich ist das Kinderturnen.
Judovereinen können so etwas - von mir aus - gerne auch anbieten, wenn sie geeignete Turnlehrer in ihren Reihen haben.
Ansonsten plädiere ich stark dafür, dass wir uns als Judovereine auf das konzentrieren, was wir können. Menschen das Kämpfen beibringen, das sollte uns schon schwer genug fallen.
Den Rest überlassen wir einfach denen, die das eh schon besser können als wir, dann müssen wir unsere Energien nicht in Dinge stecken die andere effizienter machen können (Adaption von "Bestmöglicher Einsatz von Körper und Geist auf das ganze Leben).
Denkt mal drüber nach
Abstecher
Hervorhebung von mir.Ronin hat geschrieben:(..)
Ansonsten plädiere ich stark dafür, dass wir uns als Judovereine auf das konzentrieren, was wir können. Menschen das Kämpfen beibringen, das sollte uns schon schwer genug fallen.
Den Rest überlassen wir einfach denen, die das eh schon besser können als wir, (..)
Dennis,
erlaube mir eine Zwischenfrage: Ist es tatsächlich unsere Aufgabe dem Homo sapiens das Kämpfen beizubringen? Bitte definiere diese Aufgabe etwas detaillierter.
Gruß,
Helge
Re: Einstiegsalter
Deine Aussage lässt den Schluss zu, dass die Altersklasse U11 überflüssig ist...HBt. hat geschrieben:In meinen Augen' sollte man nicht vor dem 11ten Lebensjahr mit Judo beginnen.
Edit: Smiley entfernt.
Zuletzt geändert von Der Bayer am 28.03.2012, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen
Der Bayer
Der Bayer
- Makikomi Kid
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 595
- Registriert: 25.11.2010, 12:59
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Edit:
Hat sich erledigt.
Hat sich erledigt.
Zuletzt geändert von Makikomi Kid am 28.03.2012, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Dachte der Smiley sieht aus, als ob er überlegen würde...
Sorry, Hbt. dass sollte keine Beleidigung sein.
Sorry, Hbt. dass sollte keine Beleidigung sein.
Mit freundlichen Grüßen
Der Bayer
Der Bayer
Der Frühling ...
alles gut!
Wir haben 'eh alle einen Vogel .
Zum Topic:
Selbstverständlich ist die u11 folgerichtig obsolet. Sackhüpfen, Klettern ... sind für diese Altersklasse noch immer die besseren Entwicklungsförderer.
Wir haben 'eh alle einen Vogel .
Zum Topic:
Selbstverständlich ist die u11 folgerichtig obsolet. Sackhüpfen, Klettern ... sind für diese Altersklasse noch immer die besseren Entwicklungsförderer.
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Sorry! Ich war länger offline.
Bei uns sind die Jüngsten 5 Jahre alt zur Zeit. Vereinzelt fragen Eltern von 4 Jährigen bei uns an wegen Training. In letzter Zeit häufen sich die Anfragen von Eltern der "U5- Liga".
Der Abteilungsvorstand denkt zur Zeit über eine Alterbeschränkung von 4 Jahren nach.
Vielen Dank für Eure Antworten.
Bei uns sind die Jüngsten 5 Jahre alt zur Zeit. Vereinzelt fragen Eltern von 4 Jährigen bei uns an wegen Training. In letzter Zeit häufen sich die Anfragen von Eltern der "U5- Liga".
Der Abteilungsvorstand denkt zur Zeit über eine Alterbeschränkung von 4 Jahren nach.
Vielen Dank für Eure Antworten.
,-)
LG Sumomaus
LG Sumomaus
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Ich glaube, ich habe mich in einem anderen Zusammenhang schon einmal über
a) das beste Alter zum Judo-Einstieg
und
b) alles, was davor liegt
geäußert.
Nach meiner Erfahrung (und nach sportwissenschaftlichen Untersuchungen von Prof. Gerhard Lehmann und Dr. Hans-Müller Deck aus den 80er Jahren) liegt das beste Einstiegsalter für Judo um 9 Jahre (+/- 1 Jahr). In der Entwicklungspsychologie des motorischen Lernens spricht man vom "Goldenen Alter des Bewegungslernens", weil viele Kinder in diesem Alter "auf Anhieb" lernen.
Außerdem entwickelt sich in diesem Alter das Sozialverhalten. Die Kinder legen den "kindlichen Egoismus" ab und wenden sich den Partnern zu, was sowohl "gegenseitiges Helfen und Verstehen" als auch "miteinander Kämpfen in wechselseitiger Verantwortung" überhaupt erst möglich macht.
Alles was vor diesem Entwicklungsstadium in körperlicher, seelischer, geistiger und sozialer Hinsicht in Judohallen/Turnhallen unterrichtet wird, hat eher mit Erziehung durch Sport/zum Sport oder allgemeiner Bewegungserziehung zu tun, als mit Judo.
Deswegen ist es ja nicht unnütz, weder für die Kinder noch für die Judovereine. Den Kindern kann es vielseitige Entwicklungsschübe geben und den Vereinen manchmal auch.
Doch darf man nicht vergessen, dass die durchschnittliche Verweildauer in einem Judoclub bei ca 2,5 Jahren liegt. (In der Theorie) steigen Kinder, die sehr früh anfangen, häufig auch sehr früh wieder aus - manchmal auch, ohne dass sie das gelernt haben, was die meisten von uns unter Judo verstehen.
Auch das ist wiederum nicht schlimm, wenn die Kinder in dieser Zeit im Judoclub überwiegend gute, für sie positive Erfahrungen gemacht haben. Haben sie das nicht, dann bedeutet das eine schlechte Werbung für den jeweiligen Judoverein, z.B. wenn das Kind anderen Kindern erzählt, wie langweilig und öde es doch im Judoclub gewesen ist.
Werden also altersgerechte, freudvolle, an den jeweiligen Altersstufen orientierte Angebote gemacht, so spricht auch in einem Judoverein überhaupt nicht dagegen. Aber man sollte sie dann vielleicht Vor-Judo oder ähnlich nennen oder einfach als das bezeichnen, was sie sind: Bewegungsschulung auf der Judomatte (eventuell sogar mit Judoelementen wie Fallen oder Haltegriffe und Bodenkampf, z.B. bei den 4-7-jährigen).
Wenn also Judovereine ein vielfältiges, an den Interessen ihrer Mitglieder orientiertes Angebot bereitstellen und neben dem Judo auch die allgemeine Bewegungs- und Sozialerziehung fördern, dann ist dies ein prima Gedanke. Wenn jedoch die Gruppen in der Altersstufe unter 8 Jahren immer größer und die in der Altersstufe über 8 Jahren zahlenmäßig immer kleiner werden, dann muss sich die Vereinsführung Gedanken machen, ob Judo (als Kampfsport, Kampfkunst, Lebensphilosophie, Selbstverteidigung, Fitnesstraining, Erziehungssystem...) noch das wesentliche Mittel ist, die Vereinsziele anzusteuern.
Jupp
a) das beste Alter zum Judo-Einstieg
und
b) alles, was davor liegt
geäußert.
Nach meiner Erfahrung (und nach sportwissenschaftlichen Untersuchungen von Prof. Gerhard Lehmann und Dr. Hans-Müller Deck aus den 80er Jahren) liegt das beste Einstiegsalter für Judo um 9 Jahre (+/- 1 Jahr). In der Entwicklungspsychologie des motorischen Lernens spricht man vom "Goldenen Alter des Bewegungslernens", weil viele Kinder in diesem Alter "auf Anhieb" lernen.
Außerdem entwickelt sich in diesem Alter das Sozialverhalten. Die Kinder legen den "kindlichen Egoismus" ab und wenden sich den Partnern zu, was sowohl "gegenseitiges Helfen und Verstehen" als auch "miteinander Kämpfen in wechselseitiger Verantwortung" überhaupt erst möglich macht.
Alles was vor diesem Entwicklungsstadium in körperlicher, seelischer, geistiger und sozialer Hinsicht in Judohallen/Turnhallen unterrichtet wird, hat eher mit Erziehung durch Sport/zum Sport oder allgemeiner Bewegungserziehung zu tun, als mit Judo.
Deswegen ist es ja nicht unnütz, weder für die Kinder noch für die Judovereine. Den Kindern kann es vielseitige Entwicklungsschübe geben und den Vereinen manchmal auch.
Doch darf man nicht vergessen, dass die durchschnittliche Verweildauer in einem Judoclub bei ca 2,5 Jahren liegt. (In der Theorie) steigen Kinder, die sehr früh anfangen, häufig auch sehr früh wieder aus - manchmal auch, ohne dass sie das gelernt haben, was die meisten von uns unter Judo verstehen.
Auch das ist wiederum nicht schlimm, wenn die Kinder in dieser Zeit im Judoclub überwiegend gute, für sie positive Erfahrungen gemacht haben. Haben sie das nicht, dann bedeutet das eine schlechte Werbung für den jeweiligen Judoverein, z.B. wenn das Kind anderen Kindern erzählt, wie langweilig und öde es doch im Judoclub gewesen ist.
Werden also altersgerechte, freudvolle, an den jeweiligen Altersstufen orientierte Angebote gemacht, so spricht auch in einem Judoverein überhaupt nicht dagegen. Aber man sollte sie dann vielleicht Vor-Judo oder ähnlich nennen oder einfach als das bezeichnen, was sie sind: Bewegungsschulung auf der Judomatte (eventuell sogar mit Judoelementen wie Fallen oder Haltegriffe und Bodenkampf, z.B. bei den 4-7-jährigen).
Wenn also Judovereine ein vielfältiges, an den Interessen ihrer Mitglieder orientiertes Angebot bereitstellen und neben dem Judo auch die allgemeine Bewegungs- und Sozialerziehung fördern, dann ist dies ein prima Gedanke. Wenn jedoch die Gruppen in der Altersstufe unter 8 Jahren immer größer und die in der Altersstufe über 8 Jahren zahlenmäßig immer kleiner werden, dann muss sich die Vereinsführung Gedanken machen, ob Judo (als Kampfsport, Kampfkunst, Lebensphilosophie, Selbstverteidigung, Fitnesstraining, Erziehungssystem...) noch das wesentliche Mittel ist, die Vereinsziele anzusteuern.
Jupp
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Hmm, und wenn gerade "Judo" nun das Vereinsziel ist?Jupp hat geschrieben:ob Judo (als Kampfsport, Kampfkunst, Lebensphilosophie, Selbstverteidigung, Fitnesstraining, Erziehungssystem...) noch das wesentliche Mittel ist, die Vereinsziele anzusteuern.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Dann hat der Verein - zumindest in Jupps Beispiel und davon ausgehend, dass unter acht Jahren eher Bewegungserziehung als Jûdô möglich ist - sein Ziel deutlich verfehlt.Fritz hat geschrieben:Hmm, und wenn gerade "Judo" nun das Vereinsziel ist?Jupp hat geschrieben:ob Judo (als Kampfsport, Kampfkunst, Lebensphilosophie, Selbstverteidigung, Fitnesstraining, Erziehungssystem...) noch das wesentliche Mittel ist, die Vereinsziele anzusteuern.
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Ich finde diese Aussage ein wenig streng.
Ist es denn nicht auch eine Förderung des Judo, wenn man als Judoverein eine "Krabbelgruppe" oder ähnliches anbietet, um Eltern und Kinder an den Verein zu gewöhnen/ an ihn zu binden und somit einerseits personellen Nachwuchs zu rekrutieren und diesen andererseits durch (gezielte) motorische Vorübungen auf das spätere Judo vorzubereiten?
Ist es dann nicht zumindest nachvollziehbar, wenn man diese Gruppe als "Kinderjudo" bezeichnet, auch wenn sich zugegebenermaßen der "Judo-Anteil" an den Einheiten sehr im Rahmen hält?
Ist es denn nicht auch eine Förderung des Judo, wenn man als Judoverein eine "Krabbelgruppe" oder ähnliches anbietet, um Eltern und Kinder an den Verein zu gewöhnen/ an ihn zu binden und somit einerseits personellen Nachwuchs zu rekrutieren und diesen andererseits durch (gezielte) motorische Vorübungen auf das spätere Judo vorzubereiten?
Ist es dann nicht zumindest nachvollziehbar, wenn man diese Gruppe als "Kinderjudo" bezeichnet, auch wenn sich zugegebenermaßen der "Judo-Anteil" an den Einheiten sehr im Rahmen hält?
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Nein, ist es nicht. Es ist Beschäftigungstherapie für Kinder und geg. Eltern. Nachwuchs wird übrigens so gar nicht erzeugt, weil, wie Jupp schon gesagt hat, die durchschnittliche Verweildauer im Verein bei 2,5 Jahren liegt. Streng genommen müsste man es -wenn das Vereinsziel "Förderung von Judo" ist- als Zeitverschwendung bezeichnen.CasimirC hat geschrieben:Ist es denn nicht auch eine Förderung des Judo, wenn man als Judoverein eine "Krabbelgruppe" oder ähnliches anbietet, um Eltern und Kinder an den Verein zu gewöhnen/ an ihn zu binden und somit einerseits personellen Nachwuchs zu rekrutieren und diesen andererseits durch (gezielte) motorische Vorübungen auf das spätere Judo vorzubereiten?
Nein, weil auch dann suggeriert wird, dass da Judo unterrichtet würde, was es aber nun mal nicht ist, sondern bestenfalls Kinderbelustigung mit Judoelementen. Ich wüsste z.B. nicht, wieso ich meine (für mich extrem wertvolle) Zeit, damit verschwenden sollte. Und ich sehe auch nicht, was es meinem Verein mittel- bis langfristig bringen sollte, außer viel Arbeit.CasimirC hat geschrieben:Ist es dann nicht zumindest nachvollziehbar, wenn man diese Gruppe als "Kinderjudo" bezeichnet, auch wenn sich zugegebenermaßen der "Judo-Anteil" an den Einheiten sehr im Rahmen hält?
Deswegen kann es pädagogisch trotzdem wertvoll sein, aber eben nicht der Job von Judovereinen.
Es ist eigentlich eher das Nachholen von Versäumnissen in der (Bewegungs-)Erziehung der Eltern.
Re: Krabbel-Judo- Ab wann bietet Ihr es an?
Mein Gedanke weiter oben ist durch Fritz ein wenig verkürzt bzw. aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt worden. Ich hatte geschrieben:
- Judovereine durchaus die verschiedensten Alters- und Zielgruppen "bedienen" können, wenn sie ihnen ein passendes (also altersgerechtes, freudvolles, an den jeweiligen Altersstufen orientiertes) Angebot machen können (und wollen, d.h. einen Lehrer haben, der das gerne macht)
- in diesen Angeboten können je nach Alter und Ziel keine, wenige, mehrere oder viele Judoelemente enthalten sein
- alles ist gut, wenn es dem Verein und den Kindern nutzt.
Als Judoverein sollte man jedoch immer überlegen, worin das "Kerngeschäft" besteht und dieses dann auch bei den jeweiligen Zielgruppen angemessen vermitteln. Wenn also in einem Judoverein auch Kata, Randori, Shiai sowie Mondo und Kogi ihren inhaltlich angemessenen Platz finden, so ist gegen Angebote, in denen sich diese Vermittlungsformen weniger deutlich finden, überhaupt nichts einzuwenden.
Ich bin also überhaupt nicht gegen alle Formen kindlicher und frühkindlicher Erziehung (mit und ohne Judo), aber ich bin sehr für die Vermittlung von Judo als Erziehungssystem für unsere Jugend und jungen Erwachsenen - und dieses "Geschäft" wird immer schwieriger, auch weil sich um diese Altersgruppe immer mehr Vereine und andere Organisationen oder einfach nur Werbeträger "kümmern".
Kleinkinderjudo, Vorjudo, Eltern-Kind-Judo sind "einfacher" in den Vereinen anzubieten, weil da offenkundig in unserer Gesellschaft ein wie auch immer entstandener "Bedarf" besteht. Bei den Kids ab 8 Jahre (aufwärts bis 20 Jahre) müssen die Judoclubs durch gute Arbeit werben und durch eine langfristig durchdachte Ausbildung. Das fällt vielen Vereinen schwer, die häufig nicht auf eigene Dojo oder professionelle Judolehrer (wie z.B. in Frankreich) zurückgreifen können.
Ich hoffe, mit diesen Ergänzungen meine vorherigen Aussagen ein wenig deutlicher gemacht zu haben.
Jupp
Damit möchte ich deutlich machen, dassWerden also altersgerechte, freudvolle, an den jeweiligen Altersstufen orientierte Angebote gemacht, so spricht auch in einem Judoverein überhaupt nicht dagegen. Aber man sollte sie dann vielleicht Vor-Judo oder ähnlich nennen oder einfach als das bezeichnen, was sie sind: Bewegungsschulung auf der Judomatte (eventuell sogar mit Judoelementen wie Fallen oder Haltegriffe und Bodenkampf, z.B. bei den 4-7-jährigen).
Wenn also Judovereine ein vielfältiges, an den Interessen ihrer Mitglieder orientiertes Angebot bereitstellen und neben dem Judo auch die allgemeine Bewegungs- und Sozialerziehung fördern, dann ist dies ein prima Gedanke. Wenn jedoch die Gruppen in der Altersstufe unter 8 Jahren immer größer und die in der Altersstufe über 8 Jahren zahlenmäßig immer kleiner werden, dann muss sich die Vereinsführung Gedanken machen, ob Judo (als Kampfsport, Kampfkunst, Lebensphilosophie, Selbstverteidigung, Fitnesstraining, Erziehungssystem...) noch das wesentliche Mittel ist, die Vereinsziele anzusteuern.
- Judovereine durchaus die verschiedensten Alters- und Zielgruppen "bedienen" können, wenn sie ihnen ein passendes (also altersgerechtes, freudvolles, an den jeweiligen Altersstufen orientiertes) Angebot machen können (und wollen, d.h. einen Lehrer haben, der das gerne macht)
- in diesen Angeboten können je nach Alter und Ziel keine, wenige, mehrere oder viele Judoelemente enthalten sein
- alles ist gut, wenn es dem Verein und den Kindern nutzt.
Als Judoverein sollte man jedoch immer überlegen, worin das "Kerngeschäft" besteht und dieses dann auch bei den jeweiligen Zielgruppen angemessen vermitteln. Wenn also in einem Judoverein auch Kata, Randori, Shiai sowie Mondo und Kogi ihren inhaltlich angemessenen Platz finden, so ist gegen Angebote, in denen sich diese Vermittlungsformen weniger deutlich finden, überhaupt nichts einzuwenden.
Ich bin also überhaupt nicht gegen alle Formen kindlicher und frühkindlicher Erziehung (mit und ohne Judo), aber ich bin sehr für die Vermittlung von Judo als Erziehungssystem für unsere Jugend und jungen Erwachsenen - und dieses "Geschäft" wird immer schwieriger, auch weil sich um diese Altersgruppe immer mehr Vereine und andere Organisationen oder einfach nur Werbeträger "kümmern".
Kleinkinderjudo, Vorjudo, Eltern-Kind-Judo sind "einfacher" in den Vereinen anzubieten, weil da offenkundig in unserer Gesellschaft ein wie auch immer entstandener "Bedarf" besteht. Bei den Kids ab 8 Jahre (aufwärts bis 20 Jahre) müssen die Judoclubs durch gute Arbeit werben und durch eine langfristig durchdachte Ausbildung. Das fällt vielen Vereinen schwer, die häufig nicht auf eigene Dojo oder professionelle Judolehrer (wie z.B. in Frankreich) zurückgreifen können.
Ich hoffe, mit diesen Ergänzungen meine vorherigen Aussagen ein wenig deutlicher gemacht zu haben.
Jupp