Hier einige Überlegungen von mir (männlich) für fitnessmotivierte Menschen, die an gelegentlichem Bronchialkrampf leiden.
Der unbefangene und gesund atmende Leser der Asthmafachliteratur kann ohne weiteres schlussfolgern, Asthma wäre schlichtweg ein Phantom mit Tarnkappe, das mit enormem Aufwand erforscht und nur mit Symptomunterdrückern behandelt wird. Der Wirkmechanismus des Leidens bleibt unserer Medizin verborgen. Diese moderne und schulmedizinkonforme Behandlung für die Lunge verursacht seit langem eine Asthmaepidemie, siehe nur als Beispiel den Bericht von Richard E. Hegner http://www.nhpf.org/library/background- ... c_9-00.pdf .
Durch den dramatischen und publikumswirksamen Effekt der Medikamente und nicht zuletzt durch die Figur des sie benutzenden Mediziners lässt man sich gerne über die Tatsache hinweg täuschen, dass sie ethisch problematisch sind. Unsere Kultur gestattet zwar dem Arzt ein Geschäft mit der Angst, aber ist es wirklich gesittet, wenn er unwissenschaftlich Stimmung gegen potentiell wertvolle Behandlungsformen erzeugt, weil sie für ihn persönlich zu zeitaufwändig und zu schwer erlernbar sind? Bei den Überlegungen des Gesundheitswesens in diesem Punkt spielt es keine Rolle, ob die pauschal abgelehnten Atemtechniken in der europäischen meditativen oder in der fernöstlichen Kampfkunsttradition stehen.
Da die moderne Asthmabehandlung einen lebenslangen Medikamentenkonsum bedeuten kann, wäre etwas unabhängiges Denken im Stil des Praktikums in der Biologie nicht so abwegig. Hier wird eigenständiges Denken entwickelt.
Bei einem Test an der eigenen Atmung fällt auf, dass die Funktion der Atmung unter anderem vom Druck im Bauchraum abhängt. Man tastet mit der Hand das An- und Entspannen der Bauchmuskeln bei der Atmung ab. Wenn man jetzt das Anspannen bei der Einatmung bewusst verhindert, so wird die Atmung seichter und schwächer und letztendlich asthmatypisch. Beim kräftigen Luftholen wird die Spannung stärker. Diese Gesetzmäßigkeit ist in der europäischen Fachwelt unbekannt, wie provozierende Beiträge in Internetforen zeigten.
Die Gesetzmäßigkeit muss zu Überlegungen über fernöstliche und speziell über die eindeutig erklärten japanischen Atemtechniken führen. Ein Hauptmerkmal der japanischen Techniken ist nämlich der erhöhte oder normalisierte Druck im Bauchraum, der vornehmlich durch Anspannen der Muskeln um den Bauch einreguliert wird. Dabei ist das unmittelbare Ziel die Verbesserung der Atmung. Andere wichtige Wirkungen sind die Verbesserung des Blutkreislaufs mit Aufhebung einer Stagnation größerer Blutmengen im Bauchraum und das Massieren der Verdauungs- und Harnausscheidungsorgane.In der Praxis denkt man also nicht nur an die „Luftatmung“ sondern an die in unserem Kulturkreis völlig vernachlässigte „geheime“ blutpumpende Wirkung und an eine geeignete Relation zwischen den beiden.
Was insbesondere der japanische Zugang zum Thema Bauchatmung von uns bekannten westlichen Vorstellungen unterscheidet, ist die Stringenz. Siehe z. B.
http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/T3.pdf wo sogar einer Übung der Sumokämpfer empfohlen wird und auch http://www.lrz.de/~s3e0101/webserver/webdata/NNAU.pdf
Mit diesen Überlegungen ausgestattet war für mich mit leichter Asthmasymptomatik der fast nahe liegende Schritt, bei strammem Gehen in pollengeladener Luft oder nach fettigem Essen, kräftig in den Bauch hinein zu atmen. D. h. bei der Einatmung wurde Druck im Bauchraum erzeugt. Die Wirkung dieser sich merkwürdig anfühlenden und auch anfänglich anstrengenden Praxis war eine Freiheit vom dem sonst zu erwartenden Bronchialkrampf.
Ich führe diese Art von Atmung aus, um die Atmung und insbesondere die Einatmung zu verbessern und nicht wie so oft der Fall bei Empfehlungen für eine Atemtechnik, um eine bestimmte Empfindung zu erleben. Das Ausdauertraining auf einem Gerät ist sehr zu befürworten. Richard Friedel, Starnberg
Das geheime Atmen. Die Kampfkünste und Bronchialkrampf
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