In einem anderen Faden hatten wir bereits eine ausführliche Diskussion über das "Wurfprinzip" des "-otoshi".
(Vgl. darin vor allem "tutor!"s ausführliche Erläuterungen: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 385#p43385)
Aus gegebenem Anlaß möchte ich hier eine Technik herauspicken, zu der z.T. sehr unterschiedliche Meinungen existieren: Seoi-otoshi
In Deutschland wird Seoi-otoshi ja oft als "Kombination aus Seoi-nage und Tai-otoshi" angesehen, mit Armhaltung wie bei (Morote-)Seoi-nage und Beinstellung ähnlich Tai-otoshi.
Laut Kodokan gehört Seoi-otoshi, genauso wie Seoi-nage und Tai-otoshi, zur Gruppe der Te-waza.
Und laut Kodokan-Definition spricht man nur dann von Seoi-otoshi, wenn im Moment des Werfens zumindest ein Knie (oder aber beide Knie) auf der Matte aufgesetzt sind.
Diese Definition sollte man m.E. auch im DJB-Bereich übernehmen/beachten - und z.B. auch in der Prüfungsordnung die Terminologie entsprechend anpassen.
(Dies gilt sowohl für die gerade in Überarbeitung befindliche Dan-PO, als auch für die Kyu-PO, bei der an dieser Stelle ja keine inhaltliche, sondern nur eine kleine redaktionelle Änderung erforderlich ist....)
Seoi-otoshi
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Seoi-otoshi
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Re: Seoi-otoshi
Wie würdest Du die in der DJB-PO verlangten Technik denn korrekterweise benennen?Reaktivator hat geschrieben:Diese Definition sollte man m.E. auch im DJB-Bereich übernehmen/beachten - und z.B. auch in der Prüfungsordnung die Terminologie entsprechend anpassen.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
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Re: Seoi-otoshi
Seoi-nageFritz hat geschrieben:Wie würdest Du die in der DJB-PO verlangten Technik denn korrekterweise benennen?Reaktivator hat geschrieben:Diese Definition sollte man m.E. auch im DJB-Bereich übernehmen/beachten - und z.B. auch in der Prüfungsordnung die Terminologie entsprechend anpassen.
Ggf. könnte man noch einen kleinen Zusatz machen, etwa:
- "Seoi-nage mit weit auseinandergestellten Beinen"
- "Seoi-nage - Variante mit breiten Beinen"
- "Seoi-nage - Variante X"
- "Seoi-nage (Abweichung von der Grundform)"
- "(kindgerechter) Seoi-nage"
- "eine Form von Seoi-nage"
- .....
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Re: Seoi-otoshi
Wenn ich die Arbeitsgruppe seinerzeit richtig verstanden habe, wollte man den Seoi-nage "kindgerecht" in der zweiten Stufe anbringen. Da die Kinder dabei fest und sicher breitbeinig stehen sollten und dies auch meist automatisch machen, brauchte man einen anderen Namen als Ippon-Seoi-Nage.
Bei Mifune gibt es ihn auch nur so, wie ich ihn auch gelernt habe, indem Tori erst wirft, wenn er auf das rechte Knie herunter gegangen ist. Das abgekniete rechte Bein ist dann zwischen Ukes Beinen.
Bei einer weiteren Version fasst Tori Ukes rechten Arm von außen im Bereich Oberarmes nur so weit, dass Beim Wurf der Ellenbogen neben Tori ist. Bei dieser Version geht Tori dann mit dem linken Knie auf den Boden.
Bei Mifune gibt es ihn auch nur so, wie ich ihn auch gelernt habe, indem Tori erst wirft, wenn er auf das rechte Knie herunter gegangen ist. Das abgekniete rechte Bein ist dann zwischen Ukes Beinen.
Bei einer weiteren Version fasst Tori Ukes rechten Arm von außen im Bereich Oberarmes nur so weit, dass Beim Wurf der Ellenbogen neben Tori ist. Bei dieser Version geht Tori dann mit dem linken Knie auf den Boden.
Viele Grüße
U d o
U d o
Re: Seoi-otoshi
Die Kampfregeln sagten aus, dass man beim Werfen
nicht mit dem Knie auf dem Boden sein darf.
Mein Versuch :
Ich würde den Wurf als Morote-seoi-otoshi benennen.
Ansatz wie Morote-seoi-nage, das rechte Bein von außen
nach hinten gebeugt- der Boden wird dabei nicht berührt.
Die Armhaltung Toris - rechter Arm - ist in ca. in Kopfhöhe
gewinkelt, so daß Uke nicht absacken kann und damit den
Wurf verhindert.
Beim Abwurf richtet Tori sich wieder auf.
nicht mit dem Knie auf dem Boden sein darf.
Mein Versuch :
Ich würde den Wurf als Morote-seoi-otoshi benennen.
Ansatz wie Morote-seoi-nage, das rechte Bein von außen
nach hinten gebeugt- der Boden wird dabei nicht berührt.
Die Armhaltung Toris - rechter Arm - ist in ca. in Kopfhöhe
gewinkelt, so daß Uke nicht absacken kann und damit den
Wurf verhindert.
Beim Abwurf richtet Tori sich wieder auf.
Re: Seoi-otoshi
Welche Kampfregeln? Oder meinst Du die Sonderregelungen für Kinder im DJB?renegat hat geschrieben:Die Kampfregeln sagten aus, dass man beim Werfen nicht mit dem Knie auf dem Boden sein darf.
Was du beschreibst ist laut Kodokan ein Seoi-nage - und definitiv kein Seoi-otoshi. Du darf ihn natürlich Seoi-otoshi nennen und das einzige, was dagegen sprechen könnte, ist, dass es laut Kodokan schlicht falsch ist....renegat hat geschrieben:Mein Versuch: Ich würde den Wurf als Morote-seoi-otoshi benennen. Ansatz wie Morote-seoi-nage, das rechte Bein von außen nach hinten gebeugt- der Boden wird dabei nicht berührt. (...) Beim Abwurf richtet Tori sich wieder auf.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)