Kinder nicht fett und faul sondern sportlich aktiv

Hier findet ihr Themen, die sich mit Verletzungen bzw. mit dem menschlichen Körper beschäftigen.
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Christian
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Kinder nicht fett und faul sondern sportlich aktiv

Beitrag von Christian »

Kinder sind nicht "fett und faul"

Studie weist aber darauf hin, daß die motorische Leistungsfähigkeit nachgelassen hat


KÖLN (sgs). Der Nachwuchs ist nicht so "fett, faul und fernsehsüchtig", wie die Medien ihn gerne darstellen. Das wollen die Herausgeber des "Ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts" belegen. Der Studie zufolge sind Kinder begeisterte Sportler. Über 80 Prozent sind Mitglied in einem Sportverein.

"Generell genießt der Sport bei Kindern und Jugendlichen ein höheres Ansehen, als oft vermutet wird", sagt Professor Werner Schmidt von der Uni Essen-Duisburg, einer von drei Herausgebern des Berichts.

Aus der Altersgruppe der 10- bis 13jährigen geben 84 Prozent "Sport treiben" als Lieblingsbeschäftigung an. Bei den Jugendlichen bis 18 Jahren steht der Sport auf der Beliebtheitsskala noch auf Platz drei hinter "sich mit Freunden treffen" und "fernsehen".

Allerdings bietet die von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanzierte Studie kein vollständiges Bild von der Sportlichkeit Heranwachsender. "Wir haben uns auf Vereinssport und Schulsport konzentriert", sagt Schmidt. Trendsportarten wie Beachvolleyball oder Inlineskaten werden zwar als Phänomene behandelt, doch über ihre Verbreitung liefert der Bericht keine Erkenntnisse.

Ebenfalls unter Vorbehalt steht, was die Sportforscher über die motorische Leistungsfähigkeit der Jugendlichen herausgefunden haben. Für den Bericht wurden 54 verschiedene Untersuchungen aus dem Zeitraum 1975 bis 2000 ausgewertet.

Verglichen wurden Körpergröße und -gewicht, der Body-Mass-Index, Laufleistung, Sit-ups, Rumpfbeugen und Standweitsprung. Das Ergebnis: Die Jugendlichen seien heute um zehn Prozent weniger leistungsfähig. Allerdings, so der Bericht: "Zunehmendes Übergewicht bestätigt sich nicht".
Ein Artikel von http://www.aerztezeitung.de
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Dann sieht es wohl doch nicht soooo schlimm mit der heutigen Jugend aus wie es die Medien immer darstellen.

Ich würde behaupten das es ein gutes Zeichen für den Sport ist, das ca. 80% der jugen Leute in einem Sportverein aktiv sind.

Jetzt möchte ich gerne mal Eure Meinungen hören:
Was bedeutet der Sport (oder auch die Sportart Judo) sowie der Sportverein für euch?
Warum macht ihr gerade Judo und nicht einen anderen Sport??


Christian
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Erstmal ein freundliches Hallo. Ich beobachte die Einträge im Forum schon einige Zeit, habe mich aber gerade erst registriert.

Ich selber mache nun seit 14 Jahren Judo. Verletzungsbedingt bin ich aber nicht mehr kampftechnisch aktiv, dafür habe ich mich die letzten 4 Jahre auf das Kindertraining konzentriert. Als besonders reizvoll am Judo empfand ich immer, dass man den Gegner direkt in der Hand hat. Man bekommt also immer, sagen wir mal, ein direktes feedback über seine eigene Aktion. Im Gegensatz dazu, Sportarten in denen man dem anderen über einige Meter gegenübersteht, wie z.B. im Tennis. Ausserdem sprach auch die vielfältige Belastung des Körpers und der hohe koordinative Anspruch an.

(Seiteninfo, für die die es interessiert. Auf der ÜL-J-Ausbildung wurde uns gesagt, dass Judo unter den TOP 3 Sportarten betreffs der Koordinationsanspruch ist, neben Fechten und Tischtennis. Welche Sportart jetzt erster etc. war wusste der Dozent nicht mehr. Ausserdem kann man sich über die Rahmenbedingungen wohl auch streiten, fand es selber aber ganz interessant.)

Warum ich also zu keiner anderen Sportart gewechselt habe lässt sich zum einen wohl damit begründen (s.o.). Zum anderen wohl einfach: 'angefangen und hängen geblieben' :wink: .

Den Beitrag kann ich nur unterstützen. Aus meiner Erfahrung kann ich auch nur sagen, dass die Kids einen Drang habe sich zu bewegen. Ich habe schon fast begonnen an meiner Meinung zu zweifeln, bei der permanenten negativen Presse die man hört. Es ist logisch, dass die Tech-Unterhaltung zur Faulheit animiert, aber nicht zwangsläufig einen zur Couch-Potato mutieren lässt. Was mir aber auffällt ist, dass die Kinder sehr gerne viele verschiedene Sportarten ausprobieren und somit die eine oder andere beginnen ihr aber bald wieder den Rücken wenden. Es ist viel schwieriger geworden die Kinder über längere Zeit fest an den Verein zu binden.

Um die gestellten Fragen noch gänzlich zu beantworten. Ich sehe Judo zum einen als gesundheitsförderlich und entwicklungsunterstützend (besonders bei Koordination und Motorik) und zum anderen als charakterformend. Heute ist meine Intension die Erfahrungen die ich durchs Judo machen konnte den Kids wieder mit zu geben.

Ciao,
Dirk
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Christian
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Beitrag von Christian »

Hallo Dirk :D

Deine Aussage kann ich nur bestätigen:
Es ist viel schwieriger geworden die Kinder über längere Zeit fest an den Verein zu binden.
Das kann oder wird (meiner Meinung) auch daran liegen, das das Angebot für die Kinder mittlerweile so groß geworden ist, das es den Kindern schwer fällt sich zu entscheiden. Sie wissen nicht mehr was sie zuerst oder zuletzt machen sollen und sobald die eine Sportart keinen Spass mehr macht wird sofort gewechselt.
Ich komme ursprünglich vom flachen Land und ich denke das es dort etwas einacher ist die Kinder im Verein zu halten, als in einer Großstadt, denn auf dem Land gibt es nicht so eine große Auswahl an Freizeitaktivitäten wie in der Stadt. Auf dem Land sind die Kinder / Jugendlich auch stärker auf die Eltern angewiesen, wenn sie z.B. zum Training in den Nachbarort gebracht werden müssen.

Auch für den Trainer ist es nicht immer so einfach seine "Schüler" zu motivieren so das sie lange beim Sport bleiben. Denn das beste Training / Gruppengemeinschaft nützt nichts wenn die Kinder nicht mit Freude hinter dem Sport stehen.
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The Notorious MSG
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Jaja... Gesundheitsförderlich...

Beitrag von The Notorious MSG »

Nach den blauen Flecken und den Kratzern heute beim Training... nein, sehe ich auch so!

Ich habe vor vier Wochen das erste Mal seit ca. zwei Jahren wieder trainiert (Grüße an die Jungs und Mädels vom JC Grünberg) und merke, daß ich wieder fitter werde und daß vor allem das körperliche Wohlbefinden wieder steigt (na ja, vielleicht morgen nicht, aber...)

Also, nicht nur Kinder zum Bewegen animieren, sondern vor allem auch die "Erwachsenen", denen tut es auch nicht schlecht!

Michael
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Für meinen Geschmack fangen die Kinder viel zu zeitig mit dem Judo
an, daß hat in meinen Augen mehrere Nachteile:

a) wenn sie älter werden, wechseln sie mit großer Wahrscheinlichkeit
sowieso die Sportart, besonders vor dem Hintergrund, daß viele
eh nicht aus eigenem Antrieb kommen, sondern weil die Eltern
denken: "oh Judo ist ja so toll für Kinder"
b) die körperlichen Grundlagen fehlen (Kraft, Koordination, usw.)
diese müssen erst mühsehlig auf der Matte beigebracht werden.
Was dann problematisch ist, wenn der geistige Reifestand
der Kinder noch nicht allzu weit ist (Konzentrationsfähigkeit,
Auffassungsgabe, usw...)
c) Zu zeitiger "Wettkampfbetrieb", versaut u.U. auch viel...

Ich bin der Meinung, die kleinen fünf, sechs, siebenjährigen sollten
lieber erstmal Eltern-Kind-Turnen oder Schwimmen oder irgendeine
andere allgemein athletische Sache machen, und sich dann später
evt bewußt fürs Judo entscheiden...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Ich habe in meinem Training gerade mit der Altersgruppe die Du angesprochen hast die besten Erfahrungen. OK mit 5-jährigen eher weniger. Aber mit den Kids von 6 bis manchmal 8 Jahren kann ich am besten trainieren. Ich stimme Dir zu, das man mit ihnen oft noch Koordination trainieren muss, das stellt aber bei passenden Übungen kein Problem dar. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder gerade in diesem Alter extrem schnell lernen. Das ist zwar eine bekannte Tatsache, ich kann es aber auch im Bezug auf Judo erkennen.

Oft ist es auch der Fall, dass die Eltern die treibende Kraft sind, ich muss zugeben, dass es bei mir genauso war. Ich weiß aber auch von einer Freundin, die eben gerade das Kinderturnen leitet, dass die Kids voll scharf auf Judo sind. Das kann ich gerade schreiben, weil sie rum jammert, dass ihr die Kinder zum Judo weglaufen :D.

Wie gesagt, Judo ab 6 manchmal ab 5, perfekt! Hier könnte man jetzt auch über die Änderung der Altersstufen für die Gürtelprüfung diskutieren.

Die einige Frage ist wirklich, ob die Kids notorische Sportartenwechsler sind. Dann sollten wir nämlich wirklich, im Hinblick auf die Nachwuchssicherung, Jugendliche erst nach der Pupertät aufnehmen. Auf Grund meiner positiven Eistellung zu der diskutierten Altersgruppe stellt sich mir diese Frage aber nicht. Viel mehr will ich herausfinden wie ich sie von einem Sportartenwechsel abhalten kann, oder falls sie noch kein Judo machen annimieren kann :).

Wir versuchen zur Zeit durch aussersportliche Aktivitäten eine Gruppen-/Vereinszugehörigkeit zu forcieren. Sommerfeste, LAN-Partys...

Was macht ihr so in Euren Vereinen um dieses Problem zu beseitigen?
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Hallo,

Aber mit den Kids von 6 bis manchmal 8 Jahren kann ich am besten trainieren.
Das ist eine "Gabe", die Du Dir bewahren solltest :-)
Darf ich fragen, wie lange Du das schon machst?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder gerade in diesem Alter extrem schnell lernen. Das ist zwar eine bekannte Tatsache, ich kann es aber auch im Bezug auf Judo erkennen.
Die Medaille hat noch ne zweite Seite, sie vergessen auch
ziemlich schnell ;-) ist jedenfalls meine Erfahrung...
Ich weiß aber auch von einer Freundin, die eben gerade das Kinderturnen leitet, dass die Kids voll scharf auf Judo sind. Das kann ich gerade schreiben, weil sie rum jammert, dass ihr die Kinder zum Judo weglaufen .
So "muß" es auch sein ;-) Und diese Kinder können dann wenigsten
schon halbwegs auf der Matte gradeaus laufen ;-)
Ok, ernsthaft, denen mit turnerischer o.ä. Vorbildung kann man i.a.
ziemlich gut was beibringen...
Wie gesagt, Judo ab 6 manchmal ab 5, perfekt! Hier könnte man jetzt auch über die Änderung der Altersstufen für die Gürtelprüfung diskutieren.
Ja, und zwar knallhart hochsetzen... :mrgreen:
Was mich nervt, sind diese
furchtbaren Eltern, die kaum ist ihr Kind mal nen knappes Jahr einmal
die Woche beim Kinder-Anfänger-Training, meinen, daß es Zeit für ne
Gürtelprüfung ist... Und nach den Sommerferien, fängt man
wieder von vorn an, weil die Kinder mal wieder alles "verlernt" haben :-(

Kindertraining macht auch mir irgendwo schon Spaß, aber
wenn mit etwas Abstand draufschaut und sieht, wieviel
Aufwand (an Nerven, Phantasie, Zeit usw.) man für gutes Training aufbringen muß und
wieviele dann nach 3,4 Jahren noch dabei geblieben sind,
dann frusted das schon ein wenig...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Christian
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Beitrag von Christian »

Ich bin selbst im Kindertraining aktiv und finde es gar nicht frustend wenn die Kinder wieder ein Teil vergessen haben. Ich freue mich eher darüber, das die Kinder etwas behalten haben :D .
Natürlich verlangt das Training wie Fritz schon gesagt hat Zeit, Phantasie und Nerven aber wir machen es doch freiwillig, keiner zwingt uns dazu (mich jedenfall nicht :wink: )

Es ist natürlich schwierig ein Training aufzubauen wo man den "Wettkämpfern" und den Kindern gerecht wird die mit der Motorik Probleme haben. Aber ich denke in jungen Jahren kann man bei den Kindern noch etwas bewirken (im Bereich der Motorik) und es ist doch auch ein Erfolgserlebnis für einen selbst wenn das Kind sein Fallübungen gut macht (wenn man z.B. den Vergleich zum Anfang sieht). Man kann nicht aus jedem einen Wettkämpfer machen. Viele Kinder freuen sich auch wenn sie was neues lernen, sich mal wieder austoben können und ihre Freunde sehen.

Viel mehr will ich herausfinden wie ich sie von einem Sportartenwechsel abhalten kann, oder falls sie noch kein Judo machen annimieren kann
Der Trainer ist für viele Kinder ein Vorbild und wenn der Trainer mit Spass und Freude an den Sport und den Unterricht herrangeht überträgt sich diese "Freude" in den meisten Fällen auch auf die Kinder.

Ich denke das geht uns ähnlich, wenn wir etwas neues kennenlernen wollen und der Dozent / Lehrer etc. mit einer Nullbockstimmung an die Sache heran geht dann macht es doch auch keinen Spass. Das Gegenteil ist der Fall wenn der Dozent / Lehrer etc. richtig aufblüht und es schafft seine Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, dann macht der Unterricht gleich viel mehr Spass.

@ Dirk: zu deiner Frage was wir im Verein machen um die Kinder / Jugendlichen zu halten:
In meine "alten" Verein (bin wegen Studium umgezogen) machen wir jedes Jahr ein Judowochenende mit einem Partnerverein (mit Übernachtung in der Turnhalle, Nachtwanderung, Grillen, etc.), haben schon Ausflüge gemacht (großer Freizeitpark), Judosafari, Judozelten......
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Ich bin nahezu der gleichen Meinung wie Christian. Ich muss aber auch Fritz recht geben. Ich finde es auch ein bisschen deprimierend, wenn nach 3-4 Jahren nur noch ein Häufchen von denen die bei mri mal angefangen haben über bleiben.

[quote="Christian"]Der Trainer ist für viele Kinder ein Vorbild...[/quote]

Das ist natürlich ein Punkt, den ich unbedingt nochmal aufgreifen muss, und dabei geht es nicht nur um den Spaß den ihr vermitteln müsst. Leute ihr müsst mal darauf achten was ihr für die Kinder darstellt. Teilweise kann man uns in ihren Augen fast als 'Halbgötter in weiß' :) beschreiben. Aus ihren Augen wurde ich bereits so oft als unbesiegbarer, hyperstarker und allwissender Judoka dargestellt. Da stand es bei ihnen natürlich ausser Frage, dass ich mit meiner Kyu-Graduierung höher stehen muss als 'einer von diesen Schwarzgurten'. Was ich euch eigentlich nur damit verdeutlichen möchte ist, dass ihr für die Kids etwas wahnsinniges representiert. Macht euch mal den Spaß und achtet darauf. Teilweise ist es sehr versteckt aber hin und wieder verplappern sie sich.

@Fritz: Ich halte seit 5 Jahren selber Anfängertraining und 2 Jahre zuvor war ich Co-Trainer in einer Gruppe. Übrigens Danke, ich sehe Deine Komentare mal als riesen Kompliment :D.
Ich sehe schon, in dem Punkt mit der Gürtelprüfung werden wir wohl keinen Konsens finden. Es ist ja logisch, dass ich die derzeitigen Altersgrenzen für passend halte. Falls die Altersgrenzen zu drastisch hochgesetzt werden bekomme ich natürlich Probleme mit den jüngeren Anfängern. Ich brauche für die Gutsten ein Ziel was ich ihnen vor Augen halten kann auf das sie hintrainieren. Naja und das es eine Kust für sich ist die Eltern unter Kontrolle zu haben wissen wir ja wohl alle :D!!

@Christian: Versuche mal mehr mit Randorispielen zu arbeiten: gegenseitig auf eine Matte ziehen, gegenseitig aus Matte rausschieben, Sumoringen, viel Bodenrandori (hat bei den Kids den Charakter von rumbalgen). Da übt man auch sehr viel Motorik, sicheren Stand, Orientierung im Raum... Die Kids die schon ein bisschen weiter sind gehen das ganze natürlich verbissener, wettkampf- und judoorientierter an. Klingt fast ein bisschen als ob ich die Unterschiede in der Gruppe vernachlässige, aber bei mir im Training finde ich so eine extrem gut Balance. Ich versuche in nächster Zeit was zu diesen Randorispielen zu posten.
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Linowitsch
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Beitrag von Linowitsch »

Hi, der thread hier ist ja eingschlafen, obwohl das thema nach wie vor aktuell ist, wenn nicht sogar aktueller.
Ich finde man kann nicht früh genug anfangen mit Sport, von mir aus auch judo schon mit 5, ich find die Eltern die ihre Kinder schon zeitig zum Sport bringen sehr vorbildlich.

Zum Ersten werden aus den kindern später meist keine "Rumgammler"(Kennt ihr die auch? das sind die die sich in irgend einer Bushaltestelle treffen, rauchen und Bier und anders zeug trinken mit z.T schon 13/14 Jahren), Sportler gehen zum training, und bei mir z.B.ist es so das ich ein ehr starkes Selbsbewusstsein entwickelt habe, weil meine Kumpel aus der Schule immer über Judo lästern (u. a. weil es bei uns Unterrichtsstoff in der Schule ist, worüber ich geteilter meineung bin, auf Grund des Wissensstandes der Lehrer ), weil es ihnen angebelich keinen Spaß macht.
Ich denke bei einigen ist es so das sie sich einem anderen sport verschrieben haben, andere sind einfach zu faul.
So muss ich mich tagtäglich dagegen wehren und ZUM Judo stehen, was ich gern mache,

der Verein ist für mich wie eine zweite familie, was leider nicht bei jedem so ist.
In den neun Jahren die ich schon Judo mache hatte ich (fast) nie keinen Bock. Ich denke das zeugt von ner starken Bindung, die ich so schnell sicher nicht aufgebe

Seit zwei Jahren machen wir monatlich einen Aktionstag. Da fahren alle gemeinsam Baden, bowlen, klettern, kegeln, rad fahren o.ä. Das verstärkt das Gefühl des Zusammenhalts, und die kleinen Gruppen lernen die Großen kennen und umgedreht. Die großen entwickeln Verantwortung für die Kleinen mit.
Ich bin von den Jugendlichen einer der ältesten (15) im Verein. Zu dritt machen wir jetzt auch Assistenztrainer, was uns allen Spaß macht.

Zum thema das die "Mitglieder weglaufen": Darauf denke ich muss der Verein reagieren indem er möglichst viele Kinder/Eltern überzeugt für Judo, denn um so mehr Judo "mal probiert" haben umso mehr bleiben auch. Die normale "ablaufrate"(blödes Wort) lässt sich dann vekraften.
Unser Verein bietet z.B.auch einfdch Sport für Kindergärten und Horts an, und alle halbe Jahre besteht dann die möglichkeit in eine Judogruppe zu wechseln. Das funktioniert sehr gut, denn wir haben gut Nachwuchs bekommen, wenn auch manche "fett und faul" sind.die lassen sich vom bewegungsdrang anstecken

Fertig.
Gruß
Lino

Kompetenzen kann man nur weitergeben, wenn man sie hat. (tutor! am 29.10.2008)

Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
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Morpheus
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Beitrag von Morpheus »

Dirk hat geschrieben:Es ist viel schwieriger geworden die Kinder über längere Zeit fest an den Verein zu binden.
Das ist aber nicht nur im Sport so...bin nebenbei auch noch Musiker und dabei ist genau das gleiche zu beobachten. Ich denke das hat aber auch viel damit zu tun, was in der entsprechenden Altersschicht gerade "cool" ist. Allerdings ist es sicherlich auch richtig dass das Angebot riesig und dadurch Beständigkeit immer seltener wird.
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Das Phänomen ist überall zu erkennen und die Ursachen haben verschiedene Gründe.
Zum einen schon erwähnt riesiges Angebot - wo sollen sie da anfangen?
Zum anderen ist das Verhalten der Peer Groups verändert. Wir haben heute leider nicht mehr die aktiven Jugendgruppen von früher, die sich geschlossen für etwas engagieren sondern eher das Gegenteil ist der Fall. Wer sich engagiert ist der Loser. Das heisst jetzt nicht das sie faul wären. Wenn man Ihnen sagt tue dies und das, ist es schon erledigt, aber selbstständig mitdenken und sich kümmern?
Und dann haben wir da ja auch noch die Eletren, die aus lauter Angst sich mit Ihren Kindern befassen zu müssen sie in alle möglichen Vereine stecken und alles machen lassen um bloss keine Richtung vorzugeben.
Wo sollen denn die Kinder und Jugendlichen da Beständigkeit und Engagement herhaben? Ich denke so aus meiner Beobachtungsperspektibve gehen diese Ursachen Hand in Hand miteinander.
Zuletzt geändert von Ronin am 16.11.2005, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Tja, für uns Trainer heißt das als Vorbild, Elternteil, Trainer, Bezugsperson, Erzieher, Physiotherapeut, Motoriktrainer, Betreuer, Freund und Vorturner zu fungieren. Ist ein bisschen viel verlangt, meint ihr nicht auch? Aber so ist das nun mal in manchen Fällen. Glücklicherweise gibt es aber auch viele Lichtblicke.
Gruß
Jochen
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Beitrag von Ronin »

@ Müller
Ja genau das ist der Anspruch. Um die Lichtblicke bin ichja sehr froh und prinzipiell gibt es einem ja sehr viel zu sehen wie sich die Kids entwicklen, wenn man sie gut anleitet.
Aber andererseits binn ich froh das ehrenamtlich zu machen. Wer den Job bezahlen müsste wäre auf jeden Fall pleite.
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

So was kann man nur ehrenamtlich machen, weil man es mit Überzeugung tun muss, sonst klappt das nicht. Gegen eine kleine Bezahlung ist nichts zu sagen (Fahrtkosten, ...), aber wenn das mit einem qualifizierten Gehalt abgegolten werden müsste, wäre der Verein wirklich pleite ;)

Aber eigentlich gehört diese Diskussion nicht zum Thema und wir haben das hier schon ein paar mal diskutiert.
Gruß
Jochen
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Beitrag von Ronin »

Stimmt, also zurück zum Thema.
Faul sind sie weiss Gott nicht, das habe ich grade schon gesagt, nur antriebslos (also einfach nicht inder Lage selbst etwas hinzubekommen, ohne das man Ihnen hinterherrennt). Die Arbeit machen sie schon, nur eben nicht selbstständig. Ist wohl wirklich ein aktuelles Generationenproblem. Wenn wir jetzt einAltersstufe vorgehen zu den heute ungefähr 12/13 Jährigen, muss ich sagen, von denen verspreche ich mir wesentlich mehr.
Was das fett angeht, muss ich sagen, kann ich als Judotrainer nicht wirklich mitreden. Die wirklich "Dicken", haben wir ja eh nicht im Training. Wahrscheinlich sitzen die vorm TV. Sport machen sie jedenfalls nicht. Das Sport bei den Restlichen Jugendlichen Sport hoch im Kurs steht glaube ich allerdings sehr gerne.
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Beitrag von Fettzi »

wie erwartet nun meine senf:
ich bin vom turnen (schrecklich aber es war nun mal so) zum judo gekommen ich hab auch die kein bock phase gehabt vor den sommerferienund wollte zum handball aber miene eltern haben gesagt ich soll dortbleiben weiter trainieren und wenn ich nicht so erfolgreich bei wettkämpfen bin weiter trainieren auch wenn der große erfolg ausbleiben wird hilft es sehr zur gewichtsregulierung. außerdem ist judo mit das einzige was mich vom rauchen abhält weil mir judo einfach wichtiger ist. außerdem finde ich eher das bei uns die großen aufhören und mehr kleine kommen.
wo ich mich fritz anschließe ist das mit den gürtelprüfungen da laufen bei uns 7-jährige mit gelb rum. das find ich echt krass.
was ich allerdings in meinem verein etwas bemängele das die kleinen nicht die größte zuwendung der trainer erhalten . das finde ich persönlich sehr wichtig da wir keinen großen wettkampf abräumer haben.
abschließen will ich sagen das man vor judo ein andere motorisch fördende sportart kurz machen sollte.
so das wars
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Re: Kinder nicht fett und faul sonder sportlich aktiv

Beitrag von judokirsten »

Zwar ist es schon eine Weile her, dass über das Thema diskutiert wurde, dennoch will ich das Thema nochmal aufgreifen.
Aus der Altersgruppe der 10- bis 13jährigen geben 84 Prozent "Sport treiben" als Lieblingsbeschäftigung an.
Schade, dass nicht darüber geschrieben wird, welche Zielgruppe - abgesehen vom Alter - befragt wurde. Und, was die Befragten unter Sport treiben verstehen.
Man muss sich auch die Frage stellen, wie oft die Befragten Sport treiben.
Ich denke der Umfang an Sport, der betrieben wird, ist stark gesunken.
Allerdings, so der Bericht: "Zunehmendes Übergewicht bestätigt sich nicht".
In dem Altersbereich der 10- bis 13jährigen ist das Thema Übergewicht meines Erachtens auch nicht von so großer Bedeutung, wenn man mal darüber nachdenkt, dass sich die puberale Phase nach vorn verlagert hat.
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