Erstmalige Verwendung des Judobegriffs

Hier geht es um die Geschichte und um Traditionen des Judo
Gast

Erstmalige Verwendung des Judobegriffs

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen!

Weiß jemand wann der Begriff "Judo" erstmals verwendet wurde? Hat Kano den Begriff erfunden? Ab wann hat Kano selbst seine Kunst so genannt?
judo_49
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Beitrag von judo_49 »

Hallo

Den Begriff Judo gab es schon vorne Weg er sagt ja auch selber das Judo nichts neues ist sondern nur das alte was vergessen wurden war. wenn es dich geneuer interessiert kann ich auch die kompletten Text stellen hoch stellen. oder schicken sin so 3 DIN A4 seiten.

Tschau
tom herold
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erstmalige Verwendung des Begriffs Jûdô

Beitrag von tom herold »

Kano hat den Begriff Jûdô aus dem Koryu Bujutsu entlehnt.
Im Jikishin Ryu Ju Jutsu bspw. wurde dieser Begriff bereits im 16. Jahrhundert verwendet (wahrscheinlich schon viel früher - ich sichte noch diverse Quellen!).
Im Jikishin Ryu Ju Jutsu (und nicht nur dort, sondern auch im Takenouchi Ryu Ju Jutsu) bezeichnet der Begriff Jûdô "die bestmögliche, effektivste Anwendung der Kampftechniken und Kampfprinzipien".
Genau das ist der Grund, warum Kano den Namen Jûdô für sein Kampfsystem wählte.
Grüße
Tom
judo_49
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Beitrag von judo_49 »

Hallo
:D
Toll Tom, sowas in der art habe ich auch gelesen.
Der zusammenhang war jedoch glaube etwas anders. Und der Begriff wurde schon viel früher verwendet. Muss mal wenn ich wieder zuhause bin die Textstellen suchen.

Judo_49

Schönes Wochenende :D
tom herold
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erstmalige verwendung des begriffs judo

Beitrag von tom herold »

@judo 49: ... sollte mich wundern, wenn der Zusammenhang ein anderer gewesen wäre. Aber vielleicht hast du ja Quellen erschließen können, die ich noch nicht kenne (doch, doch, das gibt es! ;) )
Wie dem auch sei - in den von mir genutzten vielfältigen Quellen findet sich übereinstimmend die Aussage, daß der Begrif Jûdô dem Jikishin Ryu Ju Jutsu und dem Kito Ryu Ju Jutsu (manche Quellen ordnen den begriff auch dem Takenouchi Ryu Ju Jutsu zu) entstammt und im 16. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt wird.
In jedem Fall ist der Begriff Jûdô ein Bestandteil mindestens zweier Schulen des Koryu Bujutsu und bedeutet die bestmögliche, effektivste und ökonomischste Nutzung der Kampfprinzipien und Kampftechniken.
Da Kano, seinen eigenen Worten zufolge, nicht die Absicht hatte, eine "neue" Schule des Koryu Bujutsu (bzw. des Koryu Ju jutsu) zu gründen, lehnte er den Namen "Kano Ju Jutsu" ab und erklärte, daß nur der Begriff Jûdô (erweitert um den Begriff Kodokan) exakt auszudrücken vermochte, was Kano sich unter einer Synthese der alten Schulen des Koryu vorstellte.
Grüße
Tom
judo_49
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Beitrag von judo_49 »

Hallo tom herold,
das wollte ich auch gar nicht ab streiten, was ich damit sagen wollte, ist das der Begriff schon viel früher entstanden ist. Bin zur zeit nicht zuhause und habe deshalb nicht meine Unterlagen bei Hand. Kannste mir mal eventuell deine Unterlagen schicken???? Das wäre echt nett. Um auf das zurück zukommen. das mit den Schulen ist mir bekannt nur das der Begriff schon viel früher aufgetaucht ist. Kann aber wie erwähnt nicht genau es jetzt sagen. Do- sanft, nachgeben.
Weg Weg, Prinzig

Judo_49
tom herold
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Begriff Jûdô

Beitrag von tom herold »

@judo49: Also erstens heißt "Do" nicht "sanft", auch nicht "nachgeben", sondern bedeutet "Methode" oder "Prinzip" (man kann es auch ungenauer mit "Weg" übersetzen, aber das geht an der eigentlichen Bedeutung vorbei).
Der Begriff "Ju", den du wahrscheinlich meintest, bedeutet "flexibel" oder "ökonomisch" und keinesfalls (!) "sanft" oder "weich" oder "nachgiebig".
Ich verweise darauf, daß es eine diesbezügliche Debatte hier im Forum schon gab - Suchfunktion bemühen und nachlesen!
Sodann möchte ich dich darauf aufmerksam machen, daß es im deutschen Sprachraum bisher keinen Text in deutscher Sprache gibt, der die von mir genannten Fakten enthält.
Wenn ich mich nicht sehr irre, dann enthält lediglich der von mir verfaßte Text "Was ist Jûdô?" auf unserer HP, daß Kano den Begriff Jûdô aus den Schulen des Koryu Bujutsu entlehnte.
(Ich weise darauf hin, daß dieser von mir verfaßte Text bereits im Jahr 2000 entstanden ist. Es kann also durchaus sein, daß andere Beiträge die von mir ins Netz gestellten Dinge enthalten - und dies möglicherweise nicht als Zitat kennzeichnen, was einer Urheberrechtsverletzung gleichkommt).
Sollte es doch einen deutschen Text geben, der sich mit der erstmaligen Erwähnung des Begriffs Jûdô befaßt, bitte ich darum, mir besagten Text zugänglich zu machen (aber bitte nicht auf Werner Lind und sein unsagbar schlechtes "Lexikon der Kampfkünste" verweisen!).
Freundliche Grüße
Tom
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo

der Begriff "DO" steht für etwas all umfassendes.
Gemeint ist der Weg, die Einstellung, das Leben, die Entwicklung, die Selbstdisziplin, Höflichkeit und ...

Dieser Begriff taucht in vielen Kampfsportarten / -künsten auf.

Aber wann tauchte dieser Begriff das erste Mal auf, würde mich schon interessieren.
Grüße
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Richtig. Man denke an Aikido, Taekwondo, Judo............
Gruß,
Clonk
tom herold
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Begriff Jûdô

Beitrag von tom herold »

Der Begriff des "Do" (um den es hier aber ursprünglich gar nicht ging, oder?)
ist in der japanischen Sprache als Schriftzeichen schon immer enthalten gewesen.
Ihr meint sicherlich die Frage, wann er in den japanischen Kampfkünsten das erste Mal auftauchte.
Dies geschah nach 1868 - und genau deshalb werden die "alten" Schulen der japanischen KK ja auch als Koryu Bujutsu bezeichnet, und die nach 1868 (also dem Beginn der Meiji-Epoche) entstandenen japanischen KK als Schulen des Gendai Budo aufgeführt.
Es würde hier definitiv den Rahmen sprengen, nun ausführlich zu erläutern, was die Schulen des Gendai Budo von denen des Koryu Bujutsu unterscheidet.
Ich kann es mir jedoch nicht verkneifen, noch einmal darauf hinzuweisen, daß der Begriff "Do" nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchem esoterisch-philosophischen Geschwafel zu tun hat, wie viele hier in Deutschland gern glauben (möchten).
"Do" ist natürlich durchaus eine Möglichkeit der Selbstreflektion, der daraus resultierenden Selbst-Erkenntnis, die wiederum zu Selbst-Disziplin führen kann; allein dies bedeutet keinesfalls, daß man durch das "Befolgen des Weges" nun ein besonders guter, weil tugendhafter Mensch würde.
Zudem bedeutet der Begriff der Tugend im konfuzianischen Sinne etwas ganz anders als etwa der Tugendbegriff des deutschen Pietismus etc. etc.
Es ist also eher schwierig, den Inhalt des Begriffes "Do" in seiner ganzen Tragweite zu erfassen, ohne sich gleichzeitig mit den Denkstrukturen des feudalen Japan und der Meiji-Zeit auseinanderzusetzen.
Das "Do" ist definitiv kein "Weg" hin zum Edelmenschentum. "Do" ist etwas sehr dem Diesseits zugewandtes, etwas sehr Pragmatisches ...
Es wird mir aber nicht gelingen (ich weiß es!), die verquaste, verklärte Sicht des "Do" in Deutschland zu korrigieren (und das ist auch nicht meine Aufgabe).
Daß der Begriff des "Do" auch in Kampfsystemen auftaucht, die lange nach der Meiji-Epoche (1868 - 1912) enstanden sind, resultiert aus den obengenannten Mißverständnissen dieses Begriffs.
Es ging wohl sehr oft darum, die neu geschaffene KK als "besonders edel" und als "philosophisch" darzustellen ... was lustig ist, wenn man sich mit der tatsächlichen Bedeutung des Begriffes "Do" in den KK beschäftigt.
Grüße
Tom
yamamoto

Beitrag von yamamoto »

Im großen und ganzen richtig. Vor allem der Pragmatismus ist etwas, das sich die meisten deutschen Kampfkünstler vor Augen halten müssen.
Die "Tugendhaftigkeit" entsteht nicht aus einer transzendenten Erfahrung im Training allein, sonder aus der Verknüpfung von Training und Regeln. Diese werden in Japan in der Form von sog. "kun" in allen Bereichen des Alltags (nicht nur im Dôjô) gepflegt.

Allerdings werden diese Regeln gerne mit dem Hinweis auf die "glorreiche" Zeit der Samurai und deren Vertreter gelehrt (besonders in den Schulen). Also spielen Ideale durchaus eine Rolle, auch wenn sie diesseitig zu verstehen sind.

In einer europäischen Gesellschaft funktioniert dieses Kun-System nicht oder nur bedingt. Allerdings haben europäische Gesellschaften ebenso Werte, die sich ans Training knüpfen lassen. Und die grundlegenden Werte der Gesellschaften sind deckungsgleich.

Ich habe mich an anderer Stelle dazu ausgelassen: http://yamamoto-karate.blogspot.com/2006/09/djkun.html
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

@yamamoto

Dass das nicht in Europa funktioniert, war ganz klar abzusehen, denn bei uns lebten eben nicht die Samurai und ihr Ehrenkodex.

Dafür gab es bei uns die Kreuzritter udgl. Deren Werte, Regeln, Prinzipien udgl. wurde nur untereinander weitergegeben. Wäre es so verlaufen wie in Japan, sähe es hier auch in Punkto KK anders aus.
Grüße
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yamamoto

Beitrag von yamamoto »

Dass das nicht in Europa funktioniert, war ganz klar abzusehen, denn bei uns lebten eben nicht die Samurai und ihr Ehrenkodex.
So klar abzusehen war das nicht. Ehrenkodices waren hierzulande auch mal angesagt. Das Problem ist vielmehr, daß man heute als Ewiggestriger, aristokratisch oder sogar nationalsozialistisch gilt, wenn man sich darum bemüht, Kindern Werte zu vermitteln. Die gehen nämlich in unserer merkantilistischen und hektischen Zeit verloren.

Außerdem funktionieren durchnummerierte Regeln zum Auswendiglernen in unserer Gesellschaft nicht gut.
Dafür gab es bei uns die Kreuzritter udgl.
Die sind ja nun eher das schlechtere Beispiel.
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

@ Yamamoto
Zitat:
Dafür gab es bei uns die Kreuzritter udgl.

Die sind ja nun eher das schlechtere Beispiel
Dann nenn mal ein Besseres. Die Samurai waren Schwertkrieger und eine gehobene Kaste.
Ritter nannte man die Gleichen hier bei uns und Edelleute. Doch vergleichen kann man die nicht mit denen. Deshalb das schlechtere Beispiel. Denn die verteidigten genau wie die Samurai den Kaiser und die Religion.
Grüße
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yamamoto

Beitrag von yamamoto »

Du meinst wahrscheinlich die Templer.

Kreuzritter waren Ritter, die nach Jerusalem gezogen sind und dort nicht gerade ehrenhafte Dinge getan haben.
Doch vergleichen kann man die nicht mit denen
Warum nicht? Die Samurai waren sicher nicht die Lichtgestalten, für die wir Abendländer sie aus Romantik heraus halten wollen.
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Beitrag von Clonk »

Bei den Kreuzzügen wurden Tatsächlich tausende Menschen getötet. Und laut geschichtlichen Quellen waren sie auch der Meinung, "Es geschah sicherlich nach dem gerechtem Urteil Gottes". Und auf diese Weise hatten sie dann "Ordnung hergestellt."
Aber: Meines wissens nach gehörten die Templer mit den Johannitern zu den Kreuzfahrerstaaten, als Orden.
Gruß,
Clonk
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Beitrag von Lin Chung »

@Yamamoto
Warum nicht? Die Samurai waren sicher nicht die Lichtgestalten, für die wir Abendländer sie aus Romantik heraus halten wollen.
Genauso wie unsere Kreuzritter.

Die Templer waren ein Kreuzfahrerorden, das meine ich auch.

Aber, wer kennt deren KK´ste? Die bestanden ja nicht nur aus dem Schwertfechten, Bogenschießen udgl. was wir so kennen.
Da war bestimmt noch das eine oder andere, was man heute in den KKsten sieht.
Grüße
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Beitrag von Clonk »

Könnte durchaus sein, ich wäre mir aber nich so sicher. Wenn, dann wurden einige KKs übernommen, aber abgeändert. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Gruß,
Clonk
judo_49
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Beitrag von judo_49 »

Hallo
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tom herold
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Beitrag von tom herold »

Hallo Yamamoto, guter Beitrag! :D
Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß die Glorifizierung der japanischen Feudalzeit und damit der Samurai eine politische Notwendigkeit bei der Einigung Japans zu Beginn der Meiji-Ära war, wenn ich die Quellen richtig interpretiere.
Die Eigenschaften, welche den Samurai zugeschrieben wurden (also Standhaftigkeit, unwandelbare Treu und Ehre) formten die neuentsehende kaiserlich-japanische Armee, in der nun auch "gewöhnliche Bürger" dienten.
Tsunetomo und andere, die das Idealbild des Samurai beschworen hatten (ohne je selbst das Schwert in der Schlacht geführt zu haben) hätten sich wohl im Grabe umgedreht ...
Interessant dazu auch Inazo Nitobe, der den Begriff Bushido prägte, der im feudalen Japan nirgends schriftlich erwähnt wurde, soweit ich meinen Quellen vertrauen kann ...
Aber zurück zum Thema: das Kun-System ist nicht die schlechteste Möglichkeit, Werte und Normen zu vermitteln.
Wir haben damit (soweit das hier möglich ist) sehr gute Erfahrungen gemacht - mußten uns aber von Außenstehenden immer wieder herablassend belehren lassen, daß es nu sooo aber ganz gewiß nicht ginge ... und daß die von uns geforderte Disziplin im Training bspw. faschistoid sei.
Da auch das Kodokan Jûdô ein auf militärischer Hierarchie beruhendes System ist, kann es ohne Disziplin nicht funktionieren, denke ich - und nur die Disziplin ermöglicht jene ruhige, angenehme Atmosphäre, in der ein wirkliches Miteinander entstehen kann. Zudem ermöglicht nur Disziplin die von Kano zu recht geforderte "sittliche Haltung" (dotoku), die allerdings hierzulande oftmals völlig falsch interpretiert wird ...
Es geht im Jûdô eben nicht darum, lediglich eine hohe Trainingsmoral zu erzeugen, damit der nächste Wettkampf gewonnen wird - und genau an diesem Punkt, denke ich, entstehen diverse Mißverständnisse rund ums Jûdô.
Bleibt zu hoffen, daß sich viele Jûdôka allmählich auch für die Inhalte jenseits des Wettkampfsports zu interessieren beginnen und entdecken, was Jûdô eigentlich ist.
Freundliche Grüße
Tom
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