IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Ludwig
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Ludwig »

Mit Hansoku-make zu bestrafen.
Alle Angriffe oder alles Blocken mit einer oder zwei Händen oder mit einem oder zwei Armen
unterhalb des Gürtels wird mit Hansoku-make bestraft. Es ist nur möglich das Bein zu fassen,
wenn die beiden Gegner in einer klaren Ne-Waza Position sind und die Tachi-Waza Aktion zu
Ende ist
Also ist Beingreifen nun doch erlaubt? Ist das auch im DJB so?
Freeman
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Freeman »

Kari-Weiterbildung letztes WE: Referenzvideo Beinfasser aus Grand-Prix 2013. Beide stehen sehr tief und ineinander verhakt da. Einer greift zur Verteidigung mit einer Hand zur Hose des Gegners. In dem Moment sind beide mit beiden Knien auf dem Boden. Aber es "könnte" ja einer seine Technik durchbringen und eine Wertung erzielen; also: noch Stand! Hansokumake.

Ist es Ziel der "geilsten Sportart der Welt" (Zitat S. Yacoub), diesen reflexartigen Beinfasser mit 4-Strafen, grob unsportlichen Handlungen usw. gleichzusetzen? Macht diese Auslegung unseren Sport für Judo-Fremde attraktiver bzw. verständlicher?

Wenn ich einen Fuß im Kampf ohne Aktion nach außen setze, muss ich ihn sofort wieder reinsetzen, sonst Shido. Da passt es doch gut, dass ich bei Aktionen bis zur nächsten Matte oder dem Parkett weiterkämpfen kann. Völlig verständlich für die Zuschauer (hatten wir schon zu DDR-Zeiten, die Kämpfer, die geschickt einen Mattenrand-Shido provoziert haben).
Freeman
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Freeman »

Ludwig hat geschrieben:
Mit Hansoku-make zu bestrafen.
Alle Angriffe oder alles Blocken mit einer oder zwei Händen oder mit einem oder zwei Armen
unterhalb des Gürtels wird mit Hansoku-make bestraft. Es ist nur möglich das Bein zu fassen,
wenn die beiden Gegner in einer klaren Ne-Waza Position sind und die Tachi-Waza Aktion zu
Ende ist
Also ist Beingreifen nun doch erlaubt? Ist das auch im DJB so?
Im Ne-Waza (Boden!) natürlich. Außerdem bei Aktionen, in denen du bei Aktionen wie z.B. Ko-Uchi-Make-Komi, mit beiden Händen gegriffen hast (hier einseitig, anderes wird es auch nicht gehen) und Ukes Bein mit deinem Oberarm/Ellbogen einklemmst.
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IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Uwe 23 »

Nochmal anders formuliert, denn es ist dann ja kein "Greifen": Man darf mit dem Arm das Bein des Gegners berühren, wenn man mit der Hand während der ganzen Aktion oberhalb das Gürtels - wohl i.d.R. am Ärmel - gegriffen hält.
Ist nun doch wieder eine Ausnahme, obwohl es mal hieß, es solle keine mehr geben.
Vielleicht steckt die Überlegung dahinter, dass man sonst unbeabsichtigt verboten ans Bein kommen könnte.

Da sind jetzt schon schöne Techniken entwickelt worden. Make-komi und auch Abtaucher. Das ist sicher noch nicht ausgereizt.


Und im Boden darf man natürlich noch ans Bein. Da muss man aber eben sehr genau aufpassen, ob es wirklich schon Ne-waza ist, oder ob da nicht doch noch einer theoretisch gültig werfen könnte. Dann wäre es noch verboten.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von makoto »

Ich frage mich, wo das noch alles hinführen soll... Wann merkt die IJF endlich, dass sich eigentlich viele innerlich schon von diesem Verband distanzierten und diese Änderungen nicht gut heißen!? Das ewig genannte Ziel, diese Änderungen durchzuführen, damit Judo für das Fernsehen interessanter und verständlicher wird, ist doch nur eine Floskel - ist Judo seit den Änderungen der letzten Jahre dadurch häufiger im TV zu sehen gewesen? Wohl kaum...

Hat sich schon jemand einmal mit dieser Organisation befasst?
http://www.itkj.org/
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Steffl »

makoto hat geschrieben: Hat sich schon jemand einmal mit dieser Organisation befasst?
http://www.itkj.org/
Fast jeder Menü-Punkt auf oben verlinkter Seite führt zu einer Werbeseite! Das könnte der Seriosität leicht abträglich sein.....

Bezüglich der neuen Kampfregeln bin erstmal gespaltener Meinung, werde aber zuerst meinen KaRi-Lehrgang im Januar und die ersten Wettkämpfe abwarten.

Was die Bademantel-Anzüge angeht, so muss ich mich fragen, ob das nötig ist! Mir erscheint es sinnvoller, die bestehenden Anzug-Regeln durchzusetzen. Ich kann mich noch erinnern, wie groß der Enthusiasmus bei der Anwendung derselben am Anfang war. Wenn ich mir aber nun aktuelle Bilder von Wettkämpfen betrachte, und erkenne, dass der Ärmel bei Mitte Unterarm endet und nicht wie vorgeschrieben, so frage ich mich, ob die aktuelle Regel konsequent angewendet wird, oder ob hier im Laufe der Zeit ein schleichender Nachlässigkeitsprozess in Sachen Toleranz stattgefunden hat.
_______________________________________________________________

Viele Grüße, Steffl

Alles wird gut! ;-)

Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an. (Marc Aurel)
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von makoto »

Kumamoto hat geschrieben:Fakt ist, dass Herr Vizer seit kurzem zu den ganz Grossen des Sports gehört:
http://m.spiegel.de/sport/sonst/a-90305 ... 7178,d.Yms
Als ich gelesen habe, dass er eine Sportbank gründen will, ist mir-ich weiss ach nicht warum- ein Zitat von Bertolt Brecht aus der Dreigroschenoper eingefallen: "Was ist schon ein Einbruch in eine Bank gegenüber der Gründung einer Bank?" :ironie3
Unter http://www.intjudo.eu/News/cikk2906 schickt uns Mr. Vizer eine Botschaft zum Jahresende...
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Olaf
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Olaf »

Zumindest international sind die neuen Anzugregeln jetzt fix.

Siehe hier http://www.ippon-shop.com/de/ijf-april- ... __store=de

LG
Olaf
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von judo-60kgtvh »

Ich möchte dann doch ganz gerne nochmal ein Zitat aufgreifen: "Welche merklichen Vorteile bringen uns die neuen Regeln". Hier mein Fazit nach
1em Turnier in Holland
3 Turnieren in Frankreich
1em Turnier in Deutschland
1em Turnier in der Schweiz
4 mal Liga Deutschland
5 mal Liga Schweiz

Manchmal finde ich eine Intention die hinter den Regeln steckt ganz löblich, aber die Umsetzung auf der Matte ist eine völlig andere. Ein Beispiel. Es ist doch löblich, wenn eine Technik entscheidet und nicht eine Strafe. Ja an sich stimmt das. ABER Beispiel: Kämpfer 1 holt bei Gleichstand 1 Minute vor Schluss einen Waza-Ari und verhält sich danach nur noch passiv. Ich habe bisher keine Veranstaltung gesehen, bei der der andere noch 4 Strafen kassiert hat. Wenn muss nach 4-5 Sekunden der Shido kommen fertig aus. Wenn ich wie bisher lange laufen lasse, ist das ebenfalls nicht fair!

Hansoku Make. Ich habe in der Schweizer Liga gekämpft 3*5 Kämpfe fanden an dem Tag statt. 4 Kämpfe mit Hansoku make. Leicht das Bein berührt zack fertig. Es ist sowas von athletenunfreundlich, das ist nicht normal. Der Griff ans Bein wird gleich bewertet, wie ins Gesicht zu schlagen, den Gegner zu beleidigen etc. Heute habe ich 101 Judo Ippons 2012 angeschaut. MMH ok 20 % der Techniken wären heutzutage Hansoku make.

Judogi: Ich finde es alles in allem eine Frechheit. Meine Schweizer Mannschaft und ich wollten uns gemeinsame Gis kaufen. Kurz vor der Bestellung wurden alle Vereine vom SJV informiert, dass sie keine Judoanzüge für die Regeln von 2014 kaufen sollen, da sich die Gewichtsangaben etc. eventuell 2015 verändern können. Wir als Freizeitathleten können doch nicht jedes Jahr einen voll ausgerüsteten Wettkampf-Gi kaufen und was kommt 2016...

Seit 3 Jahren wird alles massiv verändert. Ich habe bisher keinen gehört, der gesagt hat, die Regeln sind super oder endlich wurde der Mißstand aufgelöst. Das mag vielleicht bei den direkten Beingreifern noch gewisse Befürworter gegeben haben, aber spätestens seit diesem Jahr gab es bisher die geringste positive Toleranz.

Ein weiteres Beispiel, was die neuen Regeln m.E. auch ausgelöst haben. Ich starte im Badischen Judo-Verband. Dort war 2011 die badische Meisterschaft in der Gewichtsklasse bis 73 mit 28 Kämpfern besetzt (das ist für den badischen Judo Verband ein richtig tolles Ergebnis, in NRW vielleicht ein Standardergebnis, ich weiß nicht) Dieses Jahr und letztes Jahr waren noch 8 Leute bis 73 kg am Start. Das ist sicherlich keine Momentaufnahme mehr und da waren auch nicht nur über 30jährige am Start, die mittlerweile aufgehört haben.

Ich finde es schade, dass so viele Techniken mittlerweile regelwidrig sind, dass jedes Jahr neue richtig krasse Regeln dazukommen und dass jedes Mal gesagt wird, die haben sich bewährt.

Vereine, die 3-5 Mal pro Woche Training haben, können sich vielleicht drauf einstellen. Die haben genügend Mitglieder und Ambitionen auch auf der Deutschen Erfolge zu feiern. Da müssen sie halt die neuen Regeln mitgehen. Ich komme aber aus nem Dorfverein, da ist maximal 2mal Training in der Woche, mit 10 Leuten auf der Matte. Bis wir uns eine Technik aneignen, dauerts halt einfach länger und wenn sie sitzt, ist sie im Jahr drauf verboten. Da kommt einfach Frust auf!
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Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

judo-60kgtvh hat geschrieben:Manchmal finde ich eine Intention die hinter den Regeln steckt ganz löblich, aber die Umsetzung auf der Matte ist eine völlig andere. Ein Beispiel. Es ist doch löblich, wenn eine Technik entscheidet und nicht eine Strafe. Ja an sich stimmt das. ABER Beispiel: Kämpfer 1 holt bei Gleichstand 1 Minute vor Schluss einen Waza-Ari und verhält sich danach nur noch passiv. Ich habe bisher keine Veranstaltung gesehen, bei der der andere noch 4 Strafen kassiert hat. Wenn muss nach 4-5 Sekunden der Shido kommen fertig aus. Wenn ich wie bisher lange laufen lasse, ist das ebenfalls nicht fair!
Da hast Du das Problem erkannt, aber Deine Lösung ist nicht gut. Denn ständiges Unterbrechen des Kampfrichters
zum Vergeben von Strafen ist eigentlich nur krank... Es muß die Motivation weg, sich auf einem Waza-Ari auszuruhen.
Und das geht meiner Meinung nur, wenn es zurück zu den Anfängen geht.
Wer Ippon oder einen zweiten Waza-Ari bekommt gewinnt und der Kampf ist zu Ende. Wird keine Ippon erreicht, dann hat halt keiner gewonnen.
Früher haben sie dann ausgelost, wer weiter durfte, bei "Jeder-gegen-Jeden" könnte man bei beiden eine Null eintragen und bei Mannschaftskämpfen gibt es halt Hiki-Wake... Damit hätten beide Kämpfer genügend Motivation, stets Ippon zu suchen. Passivitätsstrafen
und künstliche Unterbrechungen des Bodenkampfes aufgrund "mangelndem Fortschritts" wären damit in der Regel unnötig...

Zum Rest Deiner Ausführungen möchte ich mich aus dem "Überholt BJJ Judo bis 2020"-Faden selbst zitieren:
Und damit bin ich beim Kernpunkt: Judo muß nicht fürs Publikum attraktiv sein, Judo muß für die Ausübenden
attraktiv sein.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fettzi »

Vlt. interessiert auch mal eine Meinung eines Kampfrichters. Ich betreibe Judo seit 97, in der Zeit von 2006 bis 2010 war ich auf der Sportschule und somit 2mal täglich im Training.
Grundsätzlich finde ich, haben wir aktuell die besten Regeln, die wir jemals hatten. Wenn man, auf der Matte, mit beiden Händen normal greift, und versucht den Gegner zu werfen, hat man nichts zu befürchten.

Man sieht, meiner subjektiven Meinung nach, wieder mehr tolle Punkte, v.a. auch durch Techniken, die zeitweise komplett verschwunden waren, z.B. Hiza-Guruma oder Utsuri/Ushiro-goshi-Varianten. Alles Techniken, die mit Griffen zum Bein nicht mehr wirklich angewandt werden.
Das alles freut mich!

Auf der anderen Seite sehe ich auch andere Aspekte durchaus kritisch! Das Judo im Wettkampf wird immer mehr beschnitten, und ob es sinnvoll ist, dem Judo etwas zu nehmen, um es attraktiver zu machen, bezweifle ich doch stark.

Wenn man die aktuelle Regel jedoch konsequent umsetzt und auch Leute mit erzielter Wertung konsequent bestraft, sieht man sicherlich schönes Judo!
Grundsätzlich mag ich es sowieso lieber, hart zu bestrafen, und von Anfang an Grenzen abzustecken. Irgendwann wissen die Kämpfer dieses WK's wie der KaRi tickt und passen sich an. Harte Strafen--> wenig abtasten viel Offensive, weichere Strafen--> viel abtasten oft lange und defensive Kämpfe
Die Krux der ganzen Sache ist natürlich, dass man irgendwann als Kampfrichter durchaus anfangen kann, Strafen zu suchen. Das kann einen Kampf natürlich auch zerstören.

Was mir auch auffällt, sind sog. "Alibiangriffe" speziell in Richtung Sutemi-waza. Sämtliche Arten von Überstürzern, die sicherlich dazu führen, dass man aktiv ist, aber die Chance damit eine Wertung zu erzielen ist in vielen Fällen oft gering. Auch das ist eine Entwicklung, die der Zwang zum offensiven Judo mit sich bringt.

Als Kämpfer im Randori am Stützpunkt (welches dann eben logischerweise nach IJF-Regelwerk durchgeführt wird) fällt mir auf, dass eine gute Athletik notwendig ist, um immer die Wertung erzielen zu wollen. Grundsätzlich ist mein Eindruck aber der, dass einige Dinge, die früher normal waren, wirklich dazu dienten, den Kampf zu "verhindern".

Alles in allem haben die neuen Regeln m.E. sowohl Vor- als auch Nachteile. Gerade für die Beurteilbarkeit der Kämpfe, die Fairness und die Objektivität sind die aktuellen Regeln aber durchaus sinnvoll.

Gruß Fettzi

Edit:
Als ich das gerade abgeschickt habe, fiel mir ein, das es vlt. nutzt, die Kampfzeit zu verkürzen, um die gute Athletik in Wertungen umzumünzen?
Grundsätzlich ist es ja so, je länger die Sportarten andauern, desto mehr Taktik ist notwendig, um sich seine vorhandene Kraft möglichst optimal einzuteilen, wohingegen bei einem 100m Sprint ein Taktieren eher "relativ" ist.
Muss ich nochmal drüber nachdenken.
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IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von makoto »

Fritz hat geschrieben:Und damit bin ich beim Kernpunkt: Judo muß nicht fürs Publikum attraktiv sein, Judo muß für die Ausübenden
attraktiv sein.
Stimme deiner Aussage vollkommen zu!

Die Grundfrage, die man sich ja stellen muss, ist jene, ob ein altes japanisches Selbstverteidigungssystem / Kriegskunst jemals ein "attraktiver Wettkampfsport" sein kann / soll? Kano hat ja dann aus der Kriegskunst eben ein alltagstaugliches und gesundheitstechnisches halbwegs unbedenkliches Bewegungsprogramm und Erziehungssystem gemacht - und zur Motivation mancher Leute eben Wettkämpfe veranstaltet. Aber der Sinn dahinter war sicherlich auch keine kommerziell brauchbare, attraktive Sportart. Außerdem muss man auch bedenken, dass die olympischen Spiele zu Kanos Zeiten noch reine Amateurveranstaltungen waren!

In Bezug auf die olympischen Spiele darf ich abschließend noch kurz an de Coubertins Zitat erinnern: "Markt oder Tempel! Die Sportsleute haben zu wählen. Sie können nicht beides wollen, sie müssen sich für eines entscheiden." Ich denke, genau bei diesem Punkt sind wir jetzt wieder angelangt...

PS: Hier noch ein Link für einen kurzen Überblick über den "Amateurismus" der olympischen Spiele - http://www.faz.net/aktuell/sport/olympi ... 77096.html
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von judo-60kgtvh »

Da hast Du das Problem erkannt, aber Deine Lösung ist nicht gut. Denn ständiges Unterbrechen des Kampfrichters
zum Vergeben von Strafen ist eigentlich nur krank...
D.h. du befürwortest, dass ich weiterhin vielleicht 10 oder 15 Sekunden passiv bin. Ist das fair gegenüber dem unter der Passivität leidenden?
Wer Ippon oder einen zweiten Waza-Ari bekommt gewinnt und der Kampf ist zu Ende. Wird keine Ippon erreicht, dann hat halt keiner gewonnen.
Früher haben sie dann ausgelost, wer weiter durfte, bei "Jeder-gegen-Jeden" könnte man bei beiden eine Null eintragen und bei Mannschaftskämpfen gibt es halt Hiki-Wake...
Und wie sieht dann die Lösung bei Einzelkämpfen/Meisterschaften aus? Im Pool und Mannschaft nachvollziehbar. Im Einzel ist das ja dann auch eine Form von Benachteiligung, denn die Wertungen gibt immer noch der Kampfrichter und wenn der keinen zweiten Waza-Ari sieht, stehe ich vielleicht mit 10 Minuten Kampfzeit da.
Ich gebe dir aber völlig Recht es muss der Anreiz her, dass der andere auch was tut. Bisher war das eben halbwegs dadurch gegeben, dass der andere durch die Bestrafungen Wertungen erhält... aber dann wäre wieder die Diskussion zwischen Technik und Strafe...

So und dann noch der letzte Punkt der m.E. völlig konträr läuft
Gerade für die Beurteilbarkeit der Kämpfe, die Fairness und die Objektivität sind die aktuellen Regeln aber durchaus sinnvoll.
Und damit bin ich beim Kernpunkt: Judo muß nicht fürs Publikum attraktiv sein, Judo muß für die Ausübenden
attraktiv sein.
Wenn die Regeln so fair und objektiv sind, dann müsste es doch für die Sportler wesentlich attraktiver sein, daran teilzunehmen und die Sportler würden sich doch einschlägig positiv äußern?

Ich geb dir absolut Recht, dass der Sport in aller erster Linie für den Sportler attraktiv sein muss und dann kommt der Zuschauer, nur ich behaupte auch, dass die Regeln dieses Jahr nicht im Sinne des Sportlers, sondern im Sinne der Kampfrichter getroffen wurden.

Wenn ich mir die Regeln von 2013 nochmal vor Augen führe, stelle ich es mir auch unglaublich schwer vor, ob jetzt der Fuß geangelt wurde und dann ans Bein gegriffen oder eben nicht... das war für Kampfrichter sicher keine einfache Situation (gerade wenns um BuLi oder internationale/nationale Titel egal welcher Altersklasse geht), ABER dann als Konsequenz sämtliche Beinfasser zu unterbinden, ist doch eine Farce! Ich habe noch nie so viele Hansoku-make gesehen, wie in diesem Jahr.

Früher waren da vielleicht mal 3 direkte im Turnier und das meistens (und völlig zu Recht) im Junioren Bereich wegen Diving!

Und bei allem argumentiert man jetzt mit den Ursprüngen Kanos... Der neue Anzug soll wieder traditioneller sein, der blaue Kimono muss jetzt als zweiter aufgerufen werden. Was sollen solche Regeländerungen. Kleine Vereine investieren in Wettkampftafeln und zwei Jahre später kann man sie fast in den Müll schmeißen, weil jetzt die Anzugfarben vertauscht werden, nur weil man nicht will, dass international der Erstgesetzte mit blauem Anzug auf dem Podium steht. Anstelle dass man sagt: Ok Siegerehrung alle in weiß, nein wir verändern alles, was schon mehr als 20 Jahre Bestand hat. Sorry wer ist denn da der Befürworter?

Und noch was, wenn man zurück zu den Ur-Lehren von Kano will, warum werden dann Würfe im Wettkampf aus der Gokyo verboten. Wenn Kano das aus dem Argument heraus so zusammengestellt hat, dass
ein alltagstaugliches und gesundheitstechnisches halbwegs unbedenkliches Bewegungsprogramm und Erziehungssystem
daraus wird, dann kann man doch nicht mit erhöhter Verletzungsgefahr durch Beingreifer argumentieren. Das das Judo vorher in eine einseitige Richtung gegangen ist, steht außer Frage, aber warum dann nicht die einseitigen Technikansätze oder einzelne Techniken verbieten. Te Guruma unterscheidet sich ja wohl äußerst stark und von einer gerollten Abtauchtechnik.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von tutor! »

Da ich außer Landes war, konnte ich nur sporadisch mitlesen, mich aber nicht äußern. Dennoch möchte ich auf einen Punkt hinweisen, der mir schon länger quer liegt.

Es geht um den sogenannten "offensiven Kampfstil" und darum, dass er als das Ideal des Judo hingestellt wird. Denn das ist er beileibe nicht. Von daher mögen auch alle Regeländerungen, die den "offensiven Kampfstil" fördern wollen, gut gemeint sein und Judo als Spektakel attraktiver machen (wollen), aber die Qualität des Judo wird dadurch nicht besser.

Ein wichtiges Wesen des Judo besteht doch bekannter Maßen darin, der Kraft/Bewegung eines angreifenden Gegners nicht direkt durch eigene Kraftanstrengung entgegen zu wirken, sondern dessen Kraft/Bewegung ins Leere laufen zu lassen, sie umzuleiten und zum eigenen Vorteil auszunutzen. Das sogenannte "moderne Technikverständnis" des DJB nennt dies "Situationen nutzen". Letztlich es es aber genau das "ju", das dem Judo den ersten Teil seines Namens gegeben hat.

Leider werden genau diese Qualitäten nicht (mehr) wirklich wertgeschätzt. Wenn Du einen wild anstürmenden Gegner ins Leere laufen lässt und geduldig auf die Chance zum Ippon wartest - es dürfte ja unzweifelhaft sein, dass es dem Judo gemäßer ist, auf die Chance zum Ippon zu warten, als in noch nicht günstigen Situationen den Yuko zu machen - dann wirst Du im Zweifel wegen Passivität bestraft, während der anstürmende Gegner, für seine krampfhaften Versuche indirekt belohnt wird. Er hat ja zwar im Zweifel nur seine Kraft verschwendet und nichts damit erreicht, gewinnt aber den Kampf dennoch durch Strafen.

Die Förderung des "offensiven Kampfstils" führt so oft zu voreiligen, d.h. technisch nicht optimalen Angriffen, zu Kraft-gegen-Kraft-Situationen - und damit zum Gegenteil eines guten Judo.

Judo heißt doch auch, geduldig auf seine Chance zu warten, den Gegner müde werden lassen, während man selbst ökonomisch arbeitet und mit seinen Kräften haushaltet, bis man die Chance zum Ippon bekommt. Die Kampfzeit müsste hierzu nicht verkürzt, sondern im Gegenteil auf mind. 10 Minuten verlängert werden. Passivität müsste anders definiert werden, als nicht anzugreifen. Letztlich werden aber natürlich einige sehr destruktive Kampfweisen als zu bestrafend übrig bleiben.

Und wenn einer mit Waza-Ari gefallen ist, soll er sich in den Hintern beißen und lernen, besser auszuweichen und zu verteidigen, denn auch das gehört zum Judo - und nicht rumflennen, wenn der Gegner anschließend für den Rest des Kampfes "dicht" macht. Wer sich eine Wertung abnehmen lässt, sollte dem Gegner auch Respekt und Anerkennung dafür zollen - und versuchen, aufzuholen. Auch wenn es nicht immer ganz einfach nicht. Aber in die Situation hat man sich ja selbst gebracht. Schließlich hätte man ja auch selbst die erste Wertung machen können.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

judo-60kgtvh hat geschrieben:
Da hast Du das Problem erkannt, aber Deine Lösung ist nicht gut. Denn ständiges Unterbrechen des Kampfrichters
zum Vergeben von Strafen ist eigentlich nur krank...
D.h. du befürwortest, dass ich weiterhin vielleicht 10 oder 15 Sekunden passiv bin. Ist das fair gegenüber dem unter der Passivität leidenden?
Wer Ippon oder einen zweiten Waza-Ari bekommt gewinnt und der Kampf ist zu Ende. Wird keine Ippon erreicht, dann hat halt keiner gewonnen.
Früher haben sie dann ausgelost, wer weiter durfte, bei "Jeder-gegen-Jeden" könnte man bei beiden eine Null eintragen und bei Mannschaftskämpfen gibt es halt Hiki-Wake...
Und wie sieht dann die Lösung bei Einzelkämpfen/Meisterschaften aus? Im Pool und Mannschaft nachvollziehbar. Im Einzel ist das ja dann auch eine Form von Benachteiligung, denn die Wertungen gibt immer noch der Kampfrichter und wenn der keinen zweiten Waza-Ari sieht, stehe ich vielleicht mit 10 Minuten Kampfzeit da.
Ich gebe dir aber völlig Recht es muss der Anreiz her, dass der andere auch was tut. Bisher war das eben halbwegs dadurch gegeben, dass der andere durch die Bestrafungen Wertungen erhält... aber dann wäre wieder die Diskussion zwischen Technik und Strafe...
Wenn man nur gewinnt, wenn Ippon erreicht ist, dann hat Passivität keinen taktischen Nutzen.
Evt. würden Konterspezialisten etwas Aufwind haben, aber selbst die müssen ja irgenwie Angriff des anderen zulassen, damit sie was
zum Kontern gäbe... (Edit: tutor!s Beitrag spricht mir da aus der Seele)

Ja wenn der Kari nach Ablauf der Kampfzeit keinen Ippon oder zweiten W-A gesehen hat, dann hast Du nicht gewonnen.
Der andere auch nicht. In Japan haben sie früher ausgelost, wer weiter kommt. Man könnte auch beide aus der Liste streichen und
in die Trostrunde stecken (so vorhanden).

Aber genau der Wunsch, daß immer ein Gewinner zu bestimmen sei, hatte "damals" zur Einführung von Koka u. Yuko geführt und das hatte wohl sofort zur Folge, daß es kampftaktisch einen Sinn ergab, mittels Passivität einen Vorsprung über die Zeit zu retten.
Weiterhin war wohl die Folge, daß die Risikobereitschaft, einen Wurf zu probieren, deutlich nachgelassen hatte, weil die Gefahr, auf eine
niedrige Wertung gekontert zu werden und hinterher einem passiven Gegner zu haben, deutlich zu nahm.

Man versuchte dann durch Bestraferei dagegen zu halten, was logischerweise dann zu Aktionismus und mehr oder weniger
geschickten Schein- u. Verlegenheitsangriffen führte. Und wo ich beim Zuschauen regelmäßig Wutanfälle bekomme, ist, wenn
ein Kämpfer vom anderen ordentlich attackiert wird, er sein ganzes Geschick aufwenden muß, um nicht zu fallen und dann
dafür noch eine Passivitätsstrafe bekommt.
Letztlich wird damit dann der andere für nicht gelungene Wurfversuche - also für im Grunde schlampige Technik - belohnt
- das kann einfach nicht im Judo-Sinn sein...
Das ständige Unterbrechen der Kämpfe, nur um Strafen auszusprechen ist auch einfach nur krank...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von judo-60kgtvh »

Ich will mich jetzt auch gar nicht länger mit Passivität und nicht passiv aushalten.

Ich hätte gerne eure Meinung zum Thema direkter Hansoku-make bei Beingriff

und bspw. (was auch eine neue Wettkampfregel ist) weiß als Erstaufgerufener und blau/rot als Zweiter

und die ständigen Veränderungen der Judogis diskutiert. Gibt es da auch Meinungen?
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von caesar »

Ich hätte gerne eure Meinung zum Thema direkter Hansoku-make bei Beingriff
Ziemlicher Blödsinn. Längere Kampfzeiten mit längerem Bodenkampf wäre eine Alternative, die ich gerne ausprobiert gesehen hätte, dazu eine strengere Bewertung der ganzen Beingreifsachen.
und bspw. (was auch eine neue Wettkampfregel ist) weiß als Erstaufgerufener und blau/rot als Zweiter
Man muss ab einer bestimmten Ebene eh beide Anzüge dabei haben. Ob man nun rechts oder links steht, von den Ecken reinkommt oder im Handstand auf die Matte soll, ist da eigentlich egal
und die ständigen Veränderungen der Judogis diskutiert
Money Money Money. Immer Stück für Stück neue Veränderungen und nicht mit einmal die große Veränderung durchbringen. Ist wie in der Leichtathletik mit den Weltrekorden. Immer nur ein bisschen steigern, weil es für jeden Weltrekord Kohle gibt
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Holger König »

Das Verbot der Beingreif-Techniken ist Blödsinn. Es sollten nur Techniken verboten werden, die ein hohes Verletzungsrisiko haben. Auch die Passivitäts-Strafen und das Verbot sog. "Negativ-Judos" (also effektiven Verteidigungsverhaltes) schadet der Idee von Kano.
Gegen jede Technik gibt es eine effektive Gegentechnik.
Wer abgebeugt kämpft, fällt schnell auf Opferwürfe, wer stemmt, landet im Armhebel.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Sono-Mama »

judo-60kgtvh hat geschrieben:
Da hast Du das Problem erkannt, aber Deine Lösung ist nicht gut. Denn ständiges Unterbrechen des Kampfrichters
zum Vergeben von Strafen ist eigentlich nur krank...
D.h. du befürwortest, dass ich weiterhin vielleicht 10 oder 15 Sekunden passiv bin. Ist das fair gegenüber dem unter der Passivität leidenden?
Hi,

ich als Kari finde die Passivitätsstrafe als eine der "schwierigeren" Strafen. Du musst nämlich erkennen, wer ist jetzt eigentlich der Passive, was bei manchen Kämpfen gar nicht so einfach ist herauszufinden;

du musst die Strafe zur richtigen Zeit geben (es ist Scheiße, wenn du gerade einem der Kämpfer oder vielleicht sogar beiden eine "Rolle" geben willst, 'Mate' ansagst und genau in dem Moment sich einer von beiden eindreht etc.)

und - das ist das Schwierigste daran - du musst den Gesamtverlauf des Kampfes berücksichtigen.
Wenn z.B. Kämpfer Weiß 1 min - 1 min 30 sek. Volldampf gibt und dann mal für 20 Sekunden nichts tut, um sich wieder zu erholen, kannst/solltest du ihm (nach der RegelAUSLEGUNG) keine Strafe geben. Vorausgesetzt ist natürlich, dass er nicht blockt oder sonstige sofort zu bestrafende Handlungen begeht.

Was die Beingreifsituation betrifft, sind viele - wenn nicht sogar die meisten - Karis der Meinung, dass ein einfaches Shido und vielleicht im Wiederholungsfall ein HSM besser wäre.

Gruß Sono-Mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

- Konfuzius

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Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016

Beitrag von Fritz »

Sono-Mama hat geschrieben:Was die Beingreifsituation betrifft, sind viele - wenn nicht sogar die meisten - Karis der Meinung, dass ein einfaches Shido und vielleicht im Wiederholungsfall ein HSM besser wäre.
Das ist aber auch Quatsch. Beingreiftechniken gehören seit "Urzeiten" zum Judo, sind auch eher nicht
gesundheitlich bedenklich, also wozu diese verbieten und bestrafen... Die ganzen vorgebrachten Argumente bzgl. des Kampfstils könnte man
auch durch die bisherige Strafen abdecken können: Scheinangriffe, Runterziehen in die Bodenlage, Passivität... und natürlich durch Akzeptanz des
Bodenkampfes als vollwertigen Teil des Judokampfes, denn in der Regel schafft man es bei Beingreifern wie Kuchiki-Daoshi / Kibisu-Gaeshi
kaum, den anderen auf Ippon zu werfen und wenn der Geworfenen etwas Geschick am Boden aufweist, sieht es für den Werfer nicht gut
aus...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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