Moin moin,
Judomax hat geschrieben:Hab gestern im TV was über samurai angeguckt und da haben die ihr Schwert - beim Angrüßen - abgenommen und auf die rechte Seite neben sich gelegt. Also so, dass es noch schwieriger ist, das Schwert irgendwie richtig zu packen. Bei der Kime no kata ist es auch so, dass sie ihr Schwert auf die rechte Seite legen, wenn ich mich recht erinnere.
Gruß Max
Es machte einen großen Unterschied, ob der Samurai sein Schwert rechts oder links ablegte. Wurde das Schwert auf die rechte Seite gelegt, so war dies ein Zeichen des Vertrauens, denn damit brachte sich der Samurai sozusagen freiwillig in eine ungünstige Position zum Ziehen des Schwerts. Legte ein Gastgeber sein Schwert auf seiner linken Seite ab, so bedeutete dies im Umkehrschluss, dass er seinem Gast kein Vertrauen entgegenbrachte.
Ich weiß nicht genau, warum die Hände auf die Oberschenkel gehören, daher sind die folgenden Ausführungen nur als meine Vermutung anzusehen.
Sicher ist, dass die Samuari ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrem Schwert hatten. So war es zum Beispiel unter Umständen tödlich, beim Vorübergehen auf einer engen Straße unachtsam die Schwertscheide des Samurai zu berühren, oder sogar zur Seite zu schieben. (Für die Samurai galt lange Zeit das Recht "zur Erprobung des Schwertes", daß es ihnen erlaubte, ihre Waffe ungestraft an gemeinem Volk zu "testen".)
Berührte ein Samurai in Gegenwart eines anderen Samurai auch nur den Griff seiner Waffe, so zog dieser andere sofort sein Schwert.
Ein geringfügiges Ziehen der Waffe um nur ein paar Zentimeter und Zurückstoßen des Schwertes in die Scheide galt als Herausforderung zu einem Duell.
Vor diesem Hintergrund scheint es mir wahrscheinlich, dass die Hände darum auf dem Oberschenkel ruhten und nicht näher an der Waffe, was zwar vielleicht ein noch schnelleres Ziehen ermöglicht hätte, aber unter Umständen in einem Gemetzel geendet hätte.
Hach ja, das waren noch Zeiten...
