Judo als Selbstverteidigung

Hier geht es um das Thema Selbstverteidigung
Antworten
st.gregor

Judo SV

Beitrag von st.gregor »

Guten Morgen zusammen,
Sag mal, machen die Judoka im Kodokan eigendlich noch Kodokan-Judo???
Eine sehr berechtigte Frage. Interessanterweise lagen sich die Judoka, die ich am ehesten als Judoka im Sinne Kanos sehen würde (Mifune und Hirano) Zeit ihres Lebens mit dem Kodokan quer. Und was da in letzter Zeit an Katainterpretationen vom Kodokan herausgegeben wurde, erscheint mir auch etwas.... nun ja, eigenwillig. Sicherlich gibt es im Kodokan immer noch hoch kompetente Lehrer, denen kein Sportjudoka das Wasser reichen kann. Aber insgesamt sehe ich beim Kodokan eine unglückliche Tendenz in Richtung der Sportjudomonotonie und der zwingend daran gebundenen Politik. Auch traurig....
Jeder Wettkämpfer (Judo) kann sich selber sehr genau einschätzen und auch verteidigen. Zumindest kann er die Effektivität seiner "Selbstverteidigung" aufgrund seiner Erfahrung beurteilen.
Man kann nur, was man gelernt hat. Hat man seine Zeit damit verbracht, in der Laborsituation einer Sporthalle, unter streng reglementierten Konditionen zu agieren, so qualifiziert das in keiner Weise für einen Straßenkampf. Also kann ich nur hoffen, dass der von dir beschriebene Sportler tatsächlich die "Effektivität seiner "Selbstverteidigung"" richtig beurteilen kann und sich für eine schnelle und kompetente Flucht entscheidet.
Das dies für Kinder und Freizeitsportler nicht der Fall ist dürfte auch jedem klar sein
Womit Du dann also endlich einräumst, wie erbärmlich arm das Sportjudo (in Bezug auf die für Kano hoch relevante Selbstverteidigung) ist. Was wirst Du jetzt dagegen tun? Ja, richtig: Nichts.
Wem das nicht ausreicht, der bildet sich dann selbst in anderen KK weiter.
Oder er bewegt seinen Arsch, stellt das Sportjudo als solches in Frage und fängt an, dass Judo für sich selbst wieder zu dem zu machen, was es seinem Begründer folgend sein sollte.
Stephan Du wirst es nicht glauben, die gibt es beim DJB - und sogar mit qualifizierter Ausbildung.
Qualifizierte SV Leute? Im DJB? Nach der Ausbildung? :rofl :rofl :rofl
Ich gebe ja gerne zu, ich war nur 15 Jahre lang DJB-Mitglied, aber in der Zeit habe ich niemanden gefunden, der auch nur annähernd als kompetent im Sinne des oben gesagten gelten könnte. Und glaube mir, ich habe wirklich gesucht...
Ne, ne, lieber Udo, der DJB soll mal schön bei seinem Wettkampfkrams bleiben und alles andere den Leuten überlassen, die etwas davon verstehen. Damit wäre dann allen gedient.

Und jetzt dürft ihr mich gerne steinigen. Jehova, Jehova...

Gruß


Stephan
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

hi Stehpan

Beitrag von Jojo »

kannst den Kodokan ja trotzdem noch von mir Grüßen :D . Hirano war einer der besten Judo- Lehrer die ich meinem Leben erleben durfte. Zur Zeit gibt es in Deutschland, (einige ausgenommen z. B. Klaus Hanelt) keine Judo-Lehrer mehr bei denen ich für meine Zwecke noch etwas lernen kann und / oder lernen will. Ich habe einen Super Lehrer im Kali gefunden uns das ist Klasse für mich und dem Judo schadet es nicht, es belebt das ganze :angel4

Liebe Grüße

Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Oh, noch jemand, der Hirano persönlich gesehen hat. Dann wären wir hier ja schon drei im Forum.

Nichts gegen Klaus, ich halte ihn für einen sehr sehr guten und fähigen Judoka und lasse auch nicht auf ihn kommen. Aber wenn Du Tokio Hirano bewunderst müsstest Du auch seinen Schüler Frank Thiele kennen. Frank unterrichtet das Judo ziemlich genau so wie Hirano. Schau doch einfach mal beim Lehrgang (Link: http://www.dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?t=2011) vorbei und überzeuge Dich selbst.

Wenn Du Hirano kennst, solltest Du die Gegend ja kennen.
Gruß
Jochen
st.gregor

Judo Lehrer

Beitrag von st.gregor »

Hallo Jojo,
ich weiß nicht in welchem Teil der Republik Du haust, aber schau Dir doch mal einen von Tom Herolds Lehrgängen an (Nächster am 31.03./01.04. beim MTV Urberach in Hessen). Vielleicht gibt das deiner Sicht auf das Kodokan Judo eine neue Perspektive, dass ist bei solchen Veranstaltungen schon häufiger passiert, mir zum Beispiel... :D :D :D

Wär schön, Dich zu sehen

Grüße


Stephan
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Irgendwie habe ich das Gefühl eines Echos :D

Genau den Lehrgang meinte ich. Ich denke auch, dass jojo es nicht wirklich weit hat, da er ja Hirano gesehen hat und der meines Wissens nach nur in Rodgau auf dem damals gleichnamigen Lehrgang war (heute HJV Sommerschule)
Gruß
Jochen
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

Hi

Beitrag von Jojo »

Hirano war nach der Sommerschule in Holland ncoh 4-5 Tage in Hannover im Judozentrum bei Hanz Hüls, dort habe ich ihn kennengelernt. Es war 1978 oder 79. Es war Spitzenmäßig :D
Greetings
Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Ok, habe mich geirrt.

Ich habe ihn das erste Mal ca. 1990 gesehen ;)
Dann ist Urberach doch etwas weiter entfernt. Lohnt sich aber dennoch würde ich sagen.
Gruß
Jochen
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5207
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Beitrag von Fritz »

Wenn sich Judo im wesentlichen über das oft zitierte
Prinzip der "Maximalen Effektivität beim Einsatz von
Körper und Geist" definiert und ein Judoka nach diesem
Prinzip eine andere KK übt, ist es per Definition
dann halt auch Judo ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Das ist eine sehr schöne Definition ;)

Aber eigentlich finde ich die Aussage gar nicht unzutreffend. Andererseits wäre sie nicht nur im Bereich Budo oder KK anzuwenden, sondern auch auf viele andere Bereiche unseres Lebens.

Damit können wir jetzt hier das Thema ins Philosophische übergehen lassen :D
Gruß
Jochen
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

Tom hatte ja schon des öfteren erwähnt, dass Kano seine Leutchen in andere KK gesteckt hat, um diese dann dem Judo zugute kommen zu lassen. Also ist es doch nix anderes, wenn man sich in einer anderen KK bilden und das Erworbene nun mit dem Judo verbindet, oder?

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

Lehrgänge

Beitrag von Jojo »

Werde in Niedersachen demnächst wieder Judo-SV Lehrgänge anbieten.
Thema: Stock und Messer, Zeit und Ort ist gerade in Arbeit

Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

Es wareinmal:

Beitrag von Jojo »

Ein bisschen zur Judo – SV

Der DJB hat das Thema SV angerissen, wieder verworfen, fängt es wieder an und und und........

Hierzu etwas Theorie:

Die Kodokan goshin jutsu wurde in der Zeit von 1952-1956 von Komitee für die Entwicklung von Selbstverteidigungsmethoden im Kodokan erschaffen. Dem Komitee gehörten 25 Mitgliedern an, alle 7. Dan und höher. Dabei waren unter anderem Shûichi Nagaoka, Kyûzô Mifune beide 10. Dan und Tsunetane Oda 9. Dan. Um die Kodokan goshin jutsu effektiv zu gestalten, integrierten die Meister Techniken aus anderen Stilen solange sie den Judo-Grundprinzipien Seiryokuzen'yo und Jitakyoei entsprachen.
Auf dieser Basis sowie der Weiterentwicklung können in der Ausbildung alle zur Verfügung stehenden Techniken, solange sie den Judo-Grundprinzipien Seiryokuzen'yo und Jitakyoei entsprechen angewandt werden, sodass eine gute Judo -Selbstverteidigung möglich ist.
Damit die Selbstverteidigungssituationen realistisch gelöst werden können, sind die als "judoferne" bezeichneten Techniken wieder in das judospezifische Technikrepertoire zu integrieren. (bei mir waren die Techniken nie draußen)

Dies wären; z. B.

• verschiedene Grifflösetechniken
• Schutzreaktionen wie Ausweichen und Meidbewegungen
• Hebeltechniken an allen Gelenken
• Abwehrtechniken
• Schläge, Stöße und Tritte
• Umgang mit Stock, Messer Schwert etc.

So judofern wie diese Stöße, Schläge und Tritte erscheinen mögen, sind sie allerdings nicht. Jigoro Kano hat im Bereich der Judo Selbstverteidigung grundlegende Atemi-waza-Techniken unterrichtet. Nur wenn man Judo ausschließlich als regelbezogenen Wettkampfsport begrenzt und den SV-Bezug völlig ignoriert, fallen diese Techniken aus dem vielseitigen Judotechnikrepertoire heraus.
Bei einem umfassenden Anspruch an das Judo und somit können alle zur Verfügung stehenden Judotechniken sinnvoll in eine moderne Judo-SV integriert werden.
Ein reines Kata-training kann das Judo-SV-Training auf keinen Fall ersetzen.

Mir passt auch nicht alles was unter dem Namen Judo-SV fabriziert wird und ich habe schon manchmal beim zugucken feuchte Augen bekommen.
Die „Obersten“ im DJB wollten damals eine Soft-SV, diese haben sie bei mir bekommen und was sie heute wollen, das weiß ich nicht, denn sie reden nicht (mehr) mit mir. :cry:
Die allerbeste SV ist immer noch weg zu gehen, bzw. weg zu rennen,
wenn die Möglichkeit besteht. Wenn nicht, dann gibt es „Saures“! Hauptsache die SV funktioniert oder nicht, egal aus welchem System sie kommt. :starwars

Liebe Grüße

Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Der Müller
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1881
Registriert: 25.10.2004, 12:01
Bundesland: Hessen

Beitrag von Der Müller »

Bietest Du die Lehrgänge nur in Niedersachsen oder auch außerhalb an? Und wenn ja/nein, wo sollen sie denn genau sein?
Gruß
Jochen
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

Lehrgänge

Beitrag von Jojo »

Hi Jochen,
außerhalb ist auch kein Problem. In NS habe ich einige Orte wo ich Lehrgänge ausrichten kann. Vielleicht starten die ersten Lehrgänge vor den Sommerferien. Außerhalb müssen Interessierte den Lehrgang ausrichten.
Grüße
Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von Lin Chung »

Hallo Jojo

• verschiedene Grifflösetechniken
• Schutzreaktionen wie Ausweichen und Meidbewegungen
• Hebeltechniken an allen Gelenken
• Abwehrtechniken
• Schläge, Stöße und Tritte
• Umgang mit Stock, Messer Schwert etc.

lerne ich auch im Hapkido. Aber auch das American Kenpo bringt da einiges.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

Hi Li

Beitrag von Jojo »

habe früher mal bein Shaolin Kempo mitgemacht, war auch interessant.
Hapkido und Kempo ist ne feine Kombi :)

Greetings
Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Benutzeravatar
judoka50
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1491
Registriert: 06.11.2006, 13:09
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kontaktdaten:

Beitrag von judoka50 »

st.gregor hat geschrieben:Hat man seine Zeit damit verbracht, in der Laborsituation einer Sporthalle, unter streng reglementierten Konditionen zu agieren, so qualifiziert das in keiner Weise für einen Straßenkampf. Also kann ich nur hoffen, dass der von dir beschriebene Sportler tatsächlich die "Effektivität seiner "Selbstverteidigung"" richtig beurteilen kann
Das werden sie, denn wer durch tägliches Wettkampftraining geht, ist auch - im Gegensatz zu den "Straßenkämpfern" - in der Lage sich selbst und vor allem seine Agression im Griff zu haben.
Viele Grüße
U d o
Benutzeravatar
Jojo
Gelb Gurt Träger
Gelb Gurt Träger
Beiträge: 13
Registriert: 11.03.2007, 20:47

dies und das

Beitrag von Jojo »

Beim Pekiti-Tirsia Kali hat die Laborsituation einen besonderen Wert, das System hat einen sehr alten Ursprung und den Zweck, der Familie das Überleben zu sichern. Erst in den 70er Jahren ist es für Außenstehende geöffnet worden. Das System ist laut dem Grandmaster im "laberint of paine" geschaffen worden. Die Philippine Marines, speziell die Recon Marines werden im PTK trainiert, ausgebildet und müssen dieses im Djungel von Mindanao im Kampf gegen den Terrorismus alltäglich beweisen.
Manche sind nicht wiedergekommen, die Ausbilder werden von den Lebenden / Überlebenden gefragt: Was müssen wir tun, damit wir wiederkommen?
Dieses System wird durch die Praxis qualifiziert, evaluiert und ständig überprüft, da jeder Fehler für die Marines tödlich ist. Bei den Recon Marines durfte / konnte ich mittrainieren (einer meiner philippinischen Bekannten ist dort Ausbilder), einen Einsatz möchte ich nicht mitmachen. Allein das Training war heftig.
Viele KK-Systeme sind neu erfunden worden, manch einer der selbsternannten Gurus, Meister, Goros, Sifus und auch Giros haben nur kopiert und machen natürlich alles besser als die Meister des Ursprungs, denn sie haben ja alles von dem besten aus jedem System ausgelesen!

UND DANN :rofl

Und dann müssen sich die Frage stellen lassen, wer ist für ihre Theorie, welche nicht in der realen Praxis ausgetestet wurde,
oder HÄRTER AUSGEDRÜCKT; WER IST FÜR IHRE FEHLER GESTORBEN,
WERWAR IN DER PRAXIS, WER IST NICHT AUS DEM DJUNGEL WIEDERGEKOMMEN?
Wenn die "Meister" diese Frage nicht beantworten können, dann empfehle ich, daß diese Gurus, bzw. Giros etc. nur auf der Matte, im Dojo oder bei Mami (da ist es im übrigen am sichersten, da eine Mami ihre Kinder immer super verteidigt) bleiben sollten und bitte keinen Versuch zu unternehmen sollten, SV zu unterrichten :evil:

Kano hat es ausgetestet, wenn es wieder gut trainiert wird, funktioniert es auch wieder :) , jedoch nicht nur auf der sportlichen Ebene. Das schöne am Judo ist die Vielseitigkeit, welche wir heute haben.

Der Leistungssport Judo ist knüppelhart und wer das Gegenteil behauptet hat m. E. auch noch kein Judo gemacht.
Wer den Breitensport nicht akzeptiert hat Judo m. E. nicht verstanden.
Wer nur Kata macht, kann kein Judo, laut Yamamoto, denn der Vogel braucht mindestens zwei Flügel um zu fliegen. :oops: ja so ist nun mal das Leben.

Liebe Forenmitglieder lasst doch bitte alle in ihrer Welt des Judos.
Mit den Kataleuten wischen die Leistungssportler i. d. R. die Matte, auf wenn nicht, bitte Kaderabzeichen abreißen :cry:
Die richtigen Sv'ler werden wahrscheinlich schon beim Angrüßen wegen mehr als drohende Haltung disqualifiziert :angry4
Die Kata-Leute schicken die anderen beiden Parteien wegen Formfehler schon vor dem Betreten der Matte aus dem Raum :alright

Ich mag keine Vorurteile, trainiere zwar z. Z. lieber im SV-Bereich, als Kata oder Wetttkampfsport obwohl auch dieser Personenkreis gern bei mir trainiert.

Meine Bitte macht Judo oder seid ruhig (d.h. haltet die Klappe)
Akzeptiert einander, lernt zusammen, bringt das Judo nach vorn, macht es in allen Bereichen wieder attraktiv.

Die Richtschnur kann dabei letztendlich nicht nur der DJB sein.

Liebe Grüße
Jojo
Schwerter zu Pflugscharen.
Die ihre Schwerter zu Pflugscharen machten, arbeiten heute für die, welche ihre Schwerter behielten.
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Beitrag von Lin Chung »

Hallo Jojo

du hast Shaolin Kempo gemacht, wo und bei wem? Mein Instruktor ist von dem System nach American Kenpo gewechselt.
Die richtigen Sv' ler werden wahrscheinlich schon beim Angrüßen wegen mehr als drohende Haltung disqualifiziert
Nun ja, verschiedene KKste, verschiedene Grussarten.
Da ich im Herzen noch Judoka bin und die Leute, wo ich hingehe, mich kennen, habe ich da keine Probleme.
Akzeptiert einander, lernt zusammen, bringt das Judo nach vorn, macht es in allen Bereichen wieder attraktiv
Auch meine Meinung :D
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
st.gregor

Judo SV

Beitrag von st.gregor »

Also zunächst einmal: Es ist völlig richtig, dass Kano seine Leute zu
jedem geschickt hat, von dem er annahm, dieser könne etwas lehren,
was für das Kodokan Judo gewinnbringend sei. Und wenn seine Leute
etwas mitbrachten, wurde dies auf seine Kompatibilität mit den
Grundprinzipien hin überprüft und dann eingebaut oder verworfen
(Es gibt Zitate, in denen Kano beispielsweise Aikido oder auch Kendo als
jeweils besondere Formen des Judos charakterisiert.)

Wenn nun aber alle diese vielfältigen Techniken in das Kodokan Judo gelangten, mit welchem Recht
wurden sie dann wieder (und von wem) aus dem Technikkanon des Judo
herausgenommen? Die Antwort ist natürlich bekannt: Der Kodokan selbst
hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg bemüht, jedes "kriegerische"
Element des Judos zu eliminieren und Judo zu einer "harmlosen Sportart"
zu degradieren. Auf diese Weise sollte die Besatzungsregierung dazu
gebracht werden, den Bann, der nach der japanischen Niederlage über die
Kampfkünste ausgesprochen worden war, wieder aufzuheben. Das hat
zwar funktioniert, aber das, was dann als "Judo" die Welt eroberte, war
kaum mehr als ein trauriger Abklatsch dessen, was das "Kodokan Judo"
einmal gewesen war.
Ich wende mich selbstverständlich nicht gegen das Studium anderer KK,
dieses ist sicherlich wertvoll: Ich würde es aber gerne sehen, dass
Anhänger des Judo mit einem Selbstverständnis (und -bewußtsein) in das
Training gehen, dass was auch immer sie dort erlernen mögen, seinem
Wesen nach "Judo" ist.


Stephan

[Fritz: Habe Antworten auf mittlerweile entfernte themenfremde Teile eines vorhergehenden Beitrages ebenfalls entfernt]
Antworten