Liebe Judokas,
im Rahmen meiner Bachelorarbeit führe ich derzeit eine kurze Umfrage zum Thema "Gewichtmachen im Judo" durch.
Wenn ihr nicht älter als 21 Jahre seid und 5-6 Minuten Zeit habt, würde ich mich sehr über eure Teilnahme freuen.
Hier geht's zum Link: www.soscisurvey.de/judo_gewichtmachen
Vielen Dank im Voraus!
Umfrage: Gewichtmachen im Judo
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- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 1
- Registriert: 17.12.2024, 08:30
Re: Umfrage: Gewichtmachen im Judo
Bin zwar ganz knapp nicht mehr Deine gewünschte Zielgruppe , doch wäre es nett, wenn Du uns hinterher Deine Ergebnisse hier präsentieren könntest.
Vielleicht können so die Leser hier auch profitieren.
Vielleicht können so die Leser hier auch profitieren.
- nur_wazaari
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 538
- Registriert: 02.10.2013, 10:59
Re: Umfrage: Gewichtmachen im Judo
Das Thema ist sehr interessant und es wundert einen schon, wie stark manche Athletinnen und Athleten in kurzer Zeit und über das Jahr hinweg massiv an Gewicht verlieren können.
Ein Beispiel: Es gibt auch irgendwo auf den üblichen Seiten der internationalen Verbände eine Liste von den letzten olympischen Spielen, bei denen für die Mannschaftskämpfe mit jeweils nur drei Gewichtsklassen pro Geschlecht das tatsächlich eingewogene Gewicht notiert wurde. Gerade in den mittleren Gewichtsklassen sind da extreme Ausreißer dabei, die Regel sind aber in der Tat 4 - 6 kg über der angestammten Gewichtsklasse. Der brasilianische Olympia-Athlet -81kg z.B. ist vielleicht vier Tage später mit über 93 kg für die Mannschaftskämpfe eingewogen worden - da kann man sich auch kaum vorstellen, dass die 5%-Regelung der IJF bei den Wettkämpfen einzuhalten ist.
In meiner Jugendzeit (16 - 19 Jahre etwa) war es bei mir im leistungsorientierten Verein je nach Gewichtsklasse üblich, 4-5 kg abzunehmen, teilweise aber auch mehr (z.B. bei mir, 7 - 8 kg, über mehrere Jahre lang). Ich hatte mich schon damals intensiv mit Ernährung auseinandergesetzt, viele Fehler produziert aber schließlich dann auch eine spezielle Diät entwickelt, die für dieses sicher nicht allzu gesunde Dauervorhaben und meinen Stoffwechsel funktioniert hat. Dazu muss man sagen, dass mein damaliger Stil und der Stil im Verein sehr physisch gewesen ist, wir waren alle ziemlich fit und trainierten insgesamt 6-7x die Woche, viele noch mehr - es ging halt ums Gewinnen, dafür nahm man ab, dafür fuhr man zu Wettkämpfen. Man könnte es Leistungssport nennen, aber nur wenige aus meiner Gruppe waren in irgendeinem Kader eingruppiert. Es war zu der Zeit auch noch nicht so, dass die Stützpunkte über jeden der am Training teilnehmen will froh waren, das sind relativ geschlossene Gesellschaften gewesen.
Letztlich hat man für diese Belastung schlicht die Energiezufuhr reduziert und sich noch mehr bewegt, da war viel drin und wenn man das ein paar mal gemacht hatte, dann stellte sich auch eine gewisse Zähigkeit demgegenüber ein.
Erwähnenswert ist außerdem, dass Proteinpulver und Nahrungsergänzungen damals nicht in jeder Drogerie verfügbar gewesen ist und schon gar nicht zu den Preisen von heute. Dieses Zeug wird nämlich heute insbesondere (aber auch regulär) oft für "Cutting"-Phasen verwendet. Das breite Angebot kam erst ungefähr dann auf, als ich mit aktiven Wettkämpfen weitestgehend abgeschlossen hatte.
Ich kann nur sagen, dass die Ernährung rund um den Wettkampfsport meinen Alltag und den Alltag meiner Trainingsgruppe sehr geprägt hatte, es war Dauerthema und die Waage - als einziges Analysegerät - war ein sehr notwendiger Begleiter. Es war komplett undenkbar, das Wiegen vor und nach dem Training auszulassen. Ich kenne noch viele weitere Anekdoten über Methoden, die wir damals angewendet haben, vor allem um Wasser zu verlieren, aber auch wie das allgemeine Training aussah, wenn Wettkämpfe anstanden, aber das führt hier eventuell zu weit.
Ein Beispiel: Es gibt auch irgendwo auf den üblichen Seiten der internationalen Verbände eine Liste von den letzten olympischen Spielen, bei denen für die Mannschaftskämpfe mit jeweils nur drei Gewichtsklassen pro Geschlecht das tatsächlich eingewogene Gewicht notiert wurde. Gerade in den mittleren Gewichtsklassen sind da extreme Ausreißer dabei, die Regel sind aber in der Tat 4 - 6 kg über der angestammten Gewichtsklasse. Der brasilianische Olympia-Athlet -81kg z.B. ist vielleicht vier Tage später mit über 93 kg für die Mannschaftskämpfe eingewogen worden - da kann man sich auch kaum vorstellen, dass die 5%-Regelung der IJF bei den Wettkämpfen einzuhalten ist.
In meiner Jugendzeit (16 - 19 Jahre etwa) war es bei mir im leistungsorientierten Verein je nach Gewichtsklasse üblich, 4-5 kg abzunehmen, teilweise aber auch mehr (z.B. bei mir, 7 - 8 kg, über mehrere Jahre lang). Ich hatte mich schon damals intensiv mit Ernährung auseinandergesetzt, viele Fehler produziert aber schließlich dann auch eine spezielle Diät entwickelt, die für dieses sicher nicht allzu gesunde Dauervorhaben und meinen Stoffwechsel funktioniert hat. Dazu muss man sagen, dass mein damaliger Stil und der Stil im Verein sehr physisch gewesen ist, wir waren alle ziemlich fit und trainierten insgesamt 6-7x die Woche, viele noch mehr - es ging halt ums Gewinnen, dafür nahm man ab, dafür fuhr man zu Wettkämpfen. Man könnte es Leistungssport nennen, aber nur wenige aus meiner Gruppe waren in irgendeinem Kader eingruppiert. Es war zu der Zeit auch noch nicht so, dass die Stützpunkte über jeden der am Training teilnehmen will froh waren, das sind relativ geschlossene Gesellschaften gewesen.
Letztlich hat man für diese Belastung schlicht die Energiezufuhr reduziert und sich noch mehr bewegt, da war viel drin und wenn man das ein paar mal gemacht hatte, dann stellte sich auch eine gewisse Zähigkeit demgegenüber ein.
Erwähnenswert ist außerdem, dass Proteinpulver und Nahrungsergänzungen damals nicht in jeder Drogerie verfügbar gewesen ist und schon gar nicht zu den Preisen von heute. Dieses Zeug wird nämlich heute insbesondere (aber auch regulär) oft für "Cutting"-Phasen verwendet. Das breite Angebot kam erst ungefähr dann auf, als ich mit aktiven Wettkämpfen weitestgehend abgeschlossen hatte.
Ich kann nur sagen, dass die Ernährung rund um den Wettkampfsport meinen Alltag und den Alltag meiner Trainingsgruppe sehr geprägt hatte, es war Dauerthema und die Waage - als einziges Analysegerät - war ein sehr notwendiger Begleiter. Es war komplett undenkbar, das Wiegen vor und nach dem Training auszulassen. Ich kenne noch viele weitere Anekdoten über Methoden, die wir damals angewendet haben, vor allem um Wasser zu verlieren, aber auch wie das allgemeine Training aussah, wenn Wettkämpfe anstanden, aber das führt hier eventuell zu weit.
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