2. Bundesliga Absage

[Judo-Oldie]

Ich weiß nicht, was in den Köpfen so mancher Vereinsvorstände, bzw. deren Mannschaftsverantwortlichen vorgeht. Gestern (24.6.2023) war der 5. Kampftag der 2. Judo-Bundesliga (Grüppe Süd / Männer).
Der Budo Club Karlsruhe erwartete als Gegner die "Isarfighter". Der BCK bereitete sich auf die Begegnung entsprechend vor. Diverse Kämpfer mussten noch einige Kilo abnehmen, es wurde Catering organisiert, Einladungen verschickt, Werbung in der Stadt und Umgebung verteilt, etc. Kurzum, ein nicht gerade geringer Aufwand. Diverse Freunde und Familienangehöriger der Kämpfer kamen - oder wollten extra wegen "ihrer" Kämpfer kommen.
Dann am Freitagabend (18 Uhr / 24 Std. vor der Begegnung) sagten die Isarfighter ab. Angeblich wegen Mangels Kämpfer. Sieht man sich deren (gemeldeten) Kader an, sind außer -60 Kg und +100 Kg (jeweils 2 gemeldete Kämpfer) alle Gewichtsklassen 5- bis 7-fach besetzt. Und da soll es nicht möglich sein, eine Mannschaft für den Auswärtskampftag zu stellen???
Ich finde das nicht nur unsportlich, sondern auch überaus unhöflich und unerzogen. Das schadet dem Judo-Sport, insbesondere der Judo-Bundesliga. Der Kampf wurde mit 14:0 für den BCK gewertet. Der BCK steht zurzeit auf dem 2. Tabellenplatz, man stelle sich aber vor, es ginge um den Abstieg. Die direkt "konkurrierende" Mannschaft würde sich bedanken, wenn sie, trotz besserer sportlicher Erfolge, absteigen müssten. Das ist extrem wettbewerbsverzerrend.
Es mag sein, dass der eine- oder andere Kämpfer der Isarfighters, warum auch immer nicht kämpfen konnte (Verletzung, Krankheit, etc.). Aber dafür hat man schließlich die Ersatzleute. Ich werde das Gefühl nicht los, die dachten... "ach... wir haben ´ne rel. schlechte Mannschaft, wir werden sowieso verlieren, die Strafe für leere Gewichtsklassen ist höher als die Strafe für Nichtantreten, es ist ja so weit... und das für ´nen verlorenen Kampf... und es ist ja auch soooo schönes Wetter, da bleiben wir doch lieber mal zu Hause und genießen das Wochenende am See".
Leute, SO geht das nicht!!! Wenn Ihr keine Lust habt zu kämpfen, dann stellt gefälligst keine Mannschaft und last andere vor, die gerne in der Bundesliga kämpfen würden. Schämt Euch, Ihr Isarfighters...!

P.S.: Leider musste ich sehen, dass sich Kim-Chi-Mainz auch gestern "gedrückt" hatte. Wo kommen wir hin, wenn Mannschaften in den höchsten deutschen Ligen einfach absagen??? Was ist das für eine Moral???

[Fritz]

P.S.: Leider musste ich sehen, dass sich Kim-Chi-Mainz auch gestern "gedrückt" hatte. Wo kommen wir hin, wenn Mannschaften in den höchsten deutschen Ligen einfach absagen??? Was ist das für eine Moral???

Vielleicht kann ja jemand, der sich auskennt, mal herausbekommen, welche der zehn allseits beliebten und gelebten Judowerte jetzt konkret verletzt wurden ...

Ist das so:

die Strafe für leere Gewichtsklassen ist höher als die Strafe für Nichtantreten,

?

Wenn ja, wäre ich dafür. nicht mit Strafen, sondern mit Belohnungen zu arbeiten:
Am Anfang der Saison könnten doch alle mitspielenden Verein bzw. Mannschaften einen ordentlichen Betrag in einen Liga-"Topf" einzahlen und
daraus wird dann alles bezahlt, inklusive einer ordentlichen Antritts-Prämie pro Kampf u. Kämpfer ...
Und wenn dann ein Kämpfer halt zwei GKn mehr oder weniger unmittelbar hintereinander durchziehen möchte, sollte er das auch dürfen, dann gäbe es auch
weniger "leere" GKn.
Oder einfach auf die japanische Art der Mannschaftskämpfe umstellen, der Gewinner kämpft für seine Mannschaft weiter, dann ist am Ende sogar egal, wieviele Kämpfer
da sind - ein paar sinnvolle Regeln hinsichtlich des Gewichtsspektrum u.ä. ließen sich doch sicherlich finden ...

[Uwe 23]

Eine solche Absage ist nicht schön und schadet sicher dem Ansehen unseres Sports.
Es kann natürlich im Einzelfall Gründe geben, die eine Absage unumgänglich machen, wie es im vorliegen Fall war kann man von außen schwer beurteilen.

In der 2. Buli kostet eine nicht besetzen Gewichtsklasse 50 € pro Durchgang (1. Buli M: 250 €).
Ein nicht Antreten der Mannschaft kostet 400 € (1. Buli M: 3000 €), wovon der DJB und der Ausrichter jeweils 50 % bekommen.

Je nachdem wie groß der Aufwand es Ausrichters war, kommt er natürlich mit 200 € nicht hin.