Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

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HBt.
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Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von HBt. »

Ich frage mich gerade, ob 'wir' die Phase der scheinbaren Inaktivität sinnvoll nutzen. Sinnvoll im Sinne von einem Gewinn, einem Gewinn für die Zukunft. Darüber ob wir 'unser Judo' auf gänzlich neue Beine stellen werden, vielleicht auch überhaupt können. Verstehen 'wir' diese Jahre als eine Chance. ... Fragezeichen ?

Konkret:
Wie wird unser Treiben aussehen?

Persönlich:
Ich verspüre z.Zt. einen Wunsch, quasi ein Bedürfnis - im Heimathafen anzulegen und der Jugend von meinen Reisen zu berichten. Dieses Bild versteht sich selbstverständlich als Metapher. Doch werde ich Gehör finden? Davon ist nicht auszugehen.


Wie wird unser zukünftiges Treiben aussehen,

fragt HBt.
HBt.
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von HBt. »

Diese Frage steht nach wie vor im Raum.
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nur_wazaari
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von nur_wazaari »

HBt. hat geschrieben: 25.08.2021, 11:49 Diese Frage steht nach wie vor im Raum.
Eine dystopische Sichtweise:

Ich als verhältnismäßig junger Mensch sehe derzeit nur das "Getriebensein", von außen angelegt. Der Wert der inneren Haltung, die innere Motivation für z.B. ehrenamtliche Tätigkeiten, verlieren zunehmend an Relevanz, es gibt nur noch wenige bis gar keine "Unikate", keine nachhaltigen Vorbilder. Es zählt einzig und allein die Konformität, der Massen- und Konsumzwang nimmt zu - das Mithalten und das Obenstehen wird nicht zur obersten, sondern einzigen Priorität werden, das Mit- und Füreinander verblüht zur hohlen Phrase. Das Gefördertwerden wird zum einzig alleinigen äußeren Kriterium, ob etwas stattfindet, oder eben nicht.

Konkret der ehrenamtliche Sport, das Übungsleitertum, das was die Seelen von Vereinen ausmachte, hat sich weitläufig, wenn auch nicht überall gleichermaßen, erledigt. Vereine müssen sich heute professionalisieren, sie müssen liefern, topsellen, wenn sie dauerhaft Bestand haben wollen und neue Kundschaft locken, für sich werben, up to date sein. Man hat selbst bei Geneigtheit aufgrund maximalem Flexibilitätsanspruch seitens von Arbeitgebern und Zivilgesellschaft keine Möglichkeit, sich auch nur mittelfristig zu engagieren - es sei denn, man gibt dafür eine Menge auf - oft eine zu große Menge, denn jeder ist sich selbst der Nächste, angeblich seines eigenen (Un-)glücks Schmied und soll Verantwortung übernehmen, die im Vereinssport oftmals zudem nicht gedeckelt ist (ich rede nicht von klaren Straftaten). Enthusiasmus ist heute etwas, was es zu bremsen, wenn nicht sogar zu bekämpfen gilt. Unser aller Alltag ist völlig überladen, mit viel mehr Aufgaben gefüllt, als ein durchschnittlicher Mensch gesunderweise bewältigen kann. Wir kämpfen mit allerlei psychischen und körperlichen Problemen und wir wissen im Grunde gar nicht, weshalb. Auch das muss unser Treiben heute berücksichtigen. Zudem kann man eine Art Suspektisierung des Ehrenamtes wahrnehmen - was führen diese Leute im Schilde, was treibt sie wirklich an, wie tief sind ihre Keller und wer hat den Schlüssel dafür? Weshalb maximieren sie nicht ihren persönlichen Gewinn, anstatt einen Großteils ihrer Zeit für andere zu geben? "Highperformer" sind trotz diverser, oft zersplitterter Gegen"bewegungen" immer noch der Anspruch, das erklärte Ziel, der zu erreichende Zustand der völligen Erlösung - in vielerlei Hinsicht. Daneben hat das Gemüse in der Theke immer gleich auszusehen, die Einhaltung der Standards ist das höchste Gebot.

Die Dinge geraten zunehmend aus dem Gleichgewicht, ohne dass wir es bemerken und wenn doch, dann ohne dass wir ausreichend handlungsfähig sind. Der überschnelle Wandel des Settings selbst für alltäglichstes Tun innerhalb unserer Lebenswelt ist zudem für viele Menschen, egal ob jung oder alt, eine einzige Überforderung. Hohe politische,ethische und moralische und mit aller Macht durchzusetzende Deutungsansprüche sind Teil eines aktuellen Wandlungsprozesses, der mehr Teilhabe, Freiheiten und das oben angesprochene Miteinander- und Füreinander versprechen soll. Der Prozess der Konsensbildung hinsichtlich des finalen Ausgangs und dessen Bewertung läuft noch, wobei sich sowohl politisch als auch innerhalb der Zivilgesellschaft zunehmend zwei Lager zu bilden scheinen: eines, welches in allem eine Diktatur sieht und ein anderes, welches die Befreiung von allem und die Basis für den Weltfrieden damit legen will. Die Zwischenräume verkleinern sich zusehends, allerhöchstens die persönliche Pragmatik oder unser Beschäftigtsein im Alltag verhindern, dass diese nicht völlig unbesetzt bleiben oder dass wir uns auch gar nicht erst damit beschäftigen, auch nicht mit Gegenthesen auseinandersetzen und im Ergebnis überhaupt irgendetwas von den Dingen wissen.

Eine weniger dystopische Sichtweise:

Es gab immer Krisen und es wird immer Krisen geben. Unser Treiben, unser Sporttreiben, unser Treibenlassen verändert sich, wenn sich die zivilgesellschaftlichen bzw. legislativen Rahmenbedingungen verändern. Es ergeben sich neue Voraussetzungen, aber diese sind auch Chancen. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Gleichstellung und Gleichberechtigung aller Menschen dieser Erde steigt, denn niemand der noch ernst genommen werden will und wirklich etwas bewegen will, kommt mehr so einfach davon, ohne sich nicht auch damit zu beschäftigen. Wichtige Themen wie Inklusion, Gendergerechtigkeit, Widerstand gegen jede Formen von Rassissmus und selbstredend auch das Management der Klimakrise (denn zu verhindern ist diese nicht mehr) werden mehr und mehr schon in der Schule vermittelt. Das Bewusstsein für die Wichtigkeit des persönlichen Verhaltens, sei es auch noch so unbeobachtet, nimmt wohl zu. Die jüngeren Generationen überstehen gerade ihre 20 Jahre dauernde Smartphone-Krise und werden zukünftig bewusster mit digitalen Medien und derer Gefahren umgehen, gleichzeitig die Chancen des Internets kompetenter nutzen können, sie entwickeln nicht zuletzt aufgrund der unfassbar offenen Zugänglichkeit komplexer und valider Informationen ein Bewusstsein für die Komplexität und Zusammenhänge aller Prozesse. Das wird auch Auswirkungen auf das Sporttreiben haben - insbesondere auch auf das Judotreiben. Die jungen, engagierten Leute werden nicht bloß fragen, was sie tun können. Das wird ihnen zu wenig sein. Sie werden fragen, warum, weshalb, mit welchem Zweck, wie nachhaltig, wie sinnstiftend für alle ihr Engagement sein soll. Das Reflektionsgeschehen nimmt zu, weil sie die Möglichkeit zunehmend verlieren, den vorgehaltenen Spiegeln noch auszuweichen. Kurzum, es wird kaum noch darum gehen, Kinder für Wettkampferfolge heran- und auszubilden, sondern für ein fortgeführtes Engagement zu begeistern, sie den Alltag besser bewältigen zu lassen, die Perspektive für die Möglichkeiten des eigenen Schaffens zu vergrößern. Im Übrigen denke ich, dass Judo sich nur noch unter diesen Zielstellungen überhaupt in der Sportlandschaft erhalten lässt. Das Heldentum von morgen wird keine Medaillen mehr benötigen müssen, um etwas bewirken zu können, die egoistischen Motive für die verbissenen Versuche im Wettkampfzirkus mitzuhalten könnten deutlich an Bedeutung verlieren.

Wenn wir also alle unverschämtes Glück haben und uns der Entwicklungen annehmen, dann wird auch ehrenamtliches Engagement innerhalb von ein paar Jahren wieder sinnstiftender sein, als das (auch ohne Coronakrise) in den letzten Jahren zunehmend der Fall gewesen ist. Für das leistungssportliche, olympische Treiben sehe ich hingegen keine nachhaltige Perspektive. Der Konzentrationspunkt, das erhaltende Moment für diesen unausweichlichen Kreislauf an Veranstaltungen sind ausschließlich der Konsum der dargebotenen Produkte und etwas spitz formuliert der Status als verkappte Siegparaden gewisser Personen aus weniger demokratischen Staaten (wobei dies ja zumindest bei der letzten Olympiade für diese Herren nicht so sehr nach Wunsch lief).
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von Joerch »

Vermutlich wird sich nicht viel ändern, leider.

Gestern nach dem Training kam dazu ein Gespräch auf. Einige Trainer sagten, dass die ersten Kinder und Eltern sich gemeldet hätten, wann denn die nächsten Prüfung stattfinden würde. Es wäre ja schon eine lange Zeit vergangen und man könnte doch wieder den nächsten Gurt erwerben. Die Kinder trainieren wieder seit dem Ende der Ferien, hatten also maximal zwei Trainingseinheiten und möchten Prüfung machen. Einige von denen haben in der vergangenen Zeit keinen Sport gemacht,das sieht man deutlich, sowohl am Äußeren, wie auch in den Bewegungsabläufen. Zudem sind einige gewachsen, die brauchen zuerst einmal wieder ein Gefühl für ihren Körper. Bei einigen hatte ich das Gefühl, dass sie soeben noch in der Lage sind, aufrecht zu gehen, von einem adäquaten Bewegen auf der Matte möchte ich gar nicht reden. Und diese Menschen stellen dann an uns die Forderung, dass wir sie prüfen sollen. Das Anspruchsdenken ist also geblieben.

Verein und Trainer, ihr habt zu liefern und zwar Erfolge für mein Kind, sofort. :irre
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Fritz
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von Fritz »

nur_wazaari hat geschrieben: 25.08.2021, 14:24Für das leistungssportliche, olympische Treiben sehe ich hingegen keine nachhaltige Perspektive.
Warum denn nicht? Da wird Geld bewegt, also wird das Geschäft weiter betrieben.
Es wird damit auch weiterhin Leute geben, die da mitmachen wollen und was auch immer dran profitieren wollen (Ruhm, Ehre, Geld ...)

Was _wir_ aber dringend ändern sollten, ist uns vom Olympia-Profi-Sport die Regeln für _unser_ Judo diktieren zu lassen ...
nur_wazaari hat geschrieben: 25.08.2021, 14:24 Das wird auch Auswirkungen auf das Sporttreiben haben - insbesondere auch auf das Judotreiben. Die jungen, engagierten Leute werden nicht bloß fragen, was sie tun können. Das wird ihnen zu wenig sein. Sie werden fragen, warum, weshalb, mit welchem Zweck, wie nachhaltig, wie sinnstiftend für alle ihr Engagement sein soll.
Diejenigen, welche sich ehrenamtlich engagieren, haben sich diese Fragen schon immer gestellt und entsprechend beantwortet, daß ihr Ehrenamt für auch sie einen Sinn ergibt ...
nur_wazaari hat geschrieben: 25.08.2021, 14:24 Zudem kann man eine Art Suspektisierung des Ehrenamtes wahrnehmen - was führen diese Leute im Schilde, was treibt sie wirklich an, wie tief sind ihre Keller und wer hat den Schlüssel dafür?
Ja, so ist es leider und jeder unterschriebene Ehrenkodex, jede plakative "Maßnahme" leistet seinen Beitrag zu dieser Wahrnehmung, getreu des Mottos: "Getroffene Hunde bellen".

Ich fürchte nur, die als Notwendigkeit in den Raum gestellte "Professionalisierung" ist nichts, womit man ehrenamtliches Engagement fördern wird.

Ich sehe aber auch an sich keine große Notwendigkeit, Judo-Training irgendwie zu professionalisieren - mal abgesehen von o.g. Leistungssport-Fabriken ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von Fritz »

Joerch hat geschrieben: 26.08.2021, 11:22 Gestern nach dem Training kam dazu ein Gespräch auf. Einige Trainer sagten, dass die ersten Kinder und Eltern sich gemeldet hätten, wann denn die nächsten Prüfung stattfinden würde. Es wäre ja schon eine lange Zeit vergangen und man könnte doch wieder den nächsten Gurt erwerben. Die Kinder trainieren wieder seit dem Ende der Ferien, hatten also maximal zwei Trainingseinheiten und möchten Prüfung machen. Einige von denen haben in der vergangenen Zeit keinen Sport gemacht,das sieht man deutlich, sowohl am Äußeren, wie auch in den Bewegungsabläufen. Zudem sind einige gewachsen, die brauchen zuerst einmal wieder ein Gefühl für ihren Körper. Bei einigen hatte ich das Gefühl, dass sie soeben noch in der Lage sind, aufrecht zu gehen, von einem adäquaten Bewegen auf der Matte möchte ich gar nicht reden. Und diese Menschen stellen dann an uns die Forderung, dass wir sie prüfen sollen. Das Anspruchsdenken ist also geblieben.
Ach wenn der Motivation dient, damit sie richtig ranklotzen, dann kann man doch einen Prüfungstermin nennen, ok, das Jahr würde ich da sicherheitshalber aber offen lassen ;-)

Lustig wird es erst, wenn diejenigen, die fragen, über die unverschuldete Trainingspause hinaus, Training versäumen ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von Joerch »

Wir nennen ja einen Prüfungstermin, nur wird der erst gegen Ende des Jahres gelegt und nicht, wie sie es sonst gewohnt waren, vor den Herbstferien. Ich sehe leider nach der Zeit hoch niemanden so weit, dass er die Anforderungen erfüllen könnte.
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Fritz
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von Fritz »

Joerch hat geschrieben: 28.08.2021, 12:20 Wir nennen ja einen Prüfungstermin, nur wird der erst gegen Ende des Jahres gelegt und nicht, wie sie es sonst gewohnt waren, vor den Herbstferien. Ich sehe leider nach der Zeit hoch niemanden so weit, dass er die Anforderungen erfüllen könnte.
So werden wir es wohl auch machen.
Und so können wir sehen, wer für den nächsten Gürtel arbeiten will und wem alle möglichen Ablenkungen wichtiger als Training sind.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von Jupp »

In unserem Verein haben wir Trainer miteinander darüber gesprochen, dass wir mit den Erwachsenen und ganz besonders mit den Kindern vorsichtig wieder ins Judo einsteigen müssen, da alle Beteiligten (sofern sie nicht dem Landes- oder Bundeskader angehören) dem Judo "entwöhnt " sind. Noch stärker als vor Corona müssen wir darauf achten, dass Uke seine Rolle wieder sicher und angstfrei auszuführen lernt. Dies gilt nicht nur bei älteren Judoka (wo es immer ein ganz wichtiger Beobachtungspunkt ist) sondern vor allem für die noch niedrig graduieren Kinder und Jugendlichen, die bisher mit 1-2 x Training pro Woche Judo gemacht haben. Wir müssen viel spielen, um die koordinativen Fähigkeiten unserer jungen und älteren Judoka wieder zu "wecken", aber auch um die verschiedenen konditionellen Fähigkeiten wieder aufzubauen, die während der Corona-Pause "verschüttet" worden sind. Daneben müssen wir ganz besonders intensiv das Fallen wiederbeleben, sowohl alleine, als auch mit Partner (z.B.als Hindernis) wie auch im abgesprochenen Werfen (Yakusoku-geiko) oder im Randori. Letzteres sollten wir in den beiden ersten Stunden des Neuanfangs ausschließlich am Boden anbieten und erst, wenn wir sicheres Fallen bei ALLEN Teilnehmern festgestellt haben auch wieder im Stand als Zweikämpfen ausführen lassen.
Ich habe auch in meinem Verein beobachtet, dass noch nicht sehr erfahrene Trainer/-innen ihr Training genauso (gut) machen wie vor Corona, aber - wie in fast allen Vereinen üblich - vor allem auf die Ausbildung von Tori achten und die Schwierigkeiten fast vollständig ignorieren, die Uke mit dem Fallen hat.
Mein Hinweis für alle Judotrainer heißt daher: "Achtet auf Uke und helft ihm, wieder ein guter Partner zu sein, der sicher und angstfrei weiß, wie er Tori beim Werfen durch entspanntes Fallen unterstützen kann!"

Jupp
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Koordinative Fähigkeiten von Uke schulen ...

Beitrag von HBt. »

und wecken!

Persönlich denke ich ähnlich wie 'Jupp', der den Wiedereinstieg ins Judotreiben skizziert hat, doch ich dachte eingangs mehr in andere Richtungen. Zum Beispiel an den Stellenwert, die Akzeptanz, die unterschiedlichen Wünsche, die Bedeutung für jeden Einzelnen und die Konsequenzen für den Anbieter /den Verein -> Ziele & Umsetzungen.

Zur momentanen Gestaltung & Organisation kann man nur zum behutsamen Vorgehen raten; mit zwei Trainingseinheiten ist es nicht getan, persönlich bin ich total eingerostet - ich hatte vor ein paar Tagen einen seltsamen Traum, während des Traumes durchlebte ich (innerlich) einen perfekten Bewegungsablauf, ohne Schmerzen, alles perfekt. Es handelte sich dabei um besagtes Ukemi, Vorwärtsrollen / Flugrolle - ich konnte alles fühlen, perfekte Flugphase, perfekte Winkelstellungen, einfach alles.

Für mich leite ich daraus u.a. das folgende Bedürfnis ab: wieder rollen zu können, mein inneres System kann es noch, mein physisches Äußeres nicht - es fehlt die Praxis und ein gesunder, intakter Bewegungsapparat!

#
Doch in diesem Faden dachte ich nicht an die offensichtlichen Stundenumsetzungen/Planungen, sondern bspw. an Werte oder eben auch an Zustände & Strukturen, wie stellen wir uns auf? Oder an die von nur_wazaari eingebrachten zwei Sichtweisen.
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Re: Judo(treiben) nach der CORONA-Zeitrechnung

Beitrag von nur_wazaari »

Ich persönlich werde mich darauf einstellen, insbesondere Ukemi quasi neu lernen zu müssen. Dazu würde ich die Rolle als Uke einschließen, was damit doppeldeutig zu verstehen ist. In meiner Gegend war und ist es immer noch Essig mit Judo. Mich neben Kraft- und Ausdauersport mit allerlei judospezifischen Einzelbewegungen und Gummibändern einigermaßen beweglich zu halten, war tatsächlich hilfreich und kann auch Spaß machen, wenn man entsprechend dafür ausgelegt ist. Die Bewegungsabläufe fühlen sich jedenfalls ok an. Meine geliebte Ne-waza wird wohl relativ schnell wieder kommen, wenn ich die Gelegenheit zur Praxis habe. Das klassische Randorigefühl für Tachi-waza aber ist wohl verraucht. Das aber ist für mich nicht schlimm, da gefühlt 90% aller Judoka in Deutschland von Randori in meinen Augen ein etwas geistloses Bild haben, insbesondere in Tachi-waza. Das macht mir schon seit längerem immer weniger Spaß. Hier könnte man aus Übungsleitersicht bei einem Wiedereinstieg meiner Meinung nach die Chance nutzen, den verlängerten Eingewöhnungsprozess dementsprechend zu steuern*.


*Ich habe kurz in die deutschen Meisterschaften reingeschaut am letzten Wochenende und irgendwie kamen mir deutlich über die Hälfte der Kämpfe sehr unästhetisch und verkrampft vor. Mit etwas Abstand meinerseits sah das Niveau aus technischer Hinsicht insgesamt ziemlich bescheiden aus.
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HBt.
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Randori steuern

Beitrag von HBt. »

Bei diesem Thema rennt man bei mir (bekanntlich - und ganz bestimmt auch beim 'Jupp') offene Türen ein.
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