Sport oder Politik?

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Skyskippy
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

Dieser Wettkampf ist vorbei.

Die erfreuliche Nachricht von gestern ist, dass der Israeli Tal Flicker die Goldmedaille in seiner Gewichtsklasse gewonnen hat!
Judo ist eine der Sportarten, in denen Israel international oft sehr erfolgreich ist.
Nun war also die Siegerehrung angesagt.
Bei einer Siegerehrung ist es üblich, die Nationalfahne des Landes, das der Sportler vertritt zu hissen und die Nationalhymne zu spielen.
Aber das ging in diesem Fall ja nicht, aus Rücksichtsnahme vor den israelfeindlichen Ländern.
So kam es also so der absurden Szene, wo der Sieger Tal Flicker auf das Podium stieg und die Goldmedaille entgegennahm.
Dann musste eine Hymne gespielt werden. Es war die Hymne der Internationelen Judo Föderation, dessen Fahne neben den Nationalfahnen der Sportler, die Silber und Bronze gewonnen hatten, wehte.
Einfach nur peinlich, diskriminierend und rassistisch.

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Bitte engagiert Euch dafür, damit so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt.

Gili Cohen hat in ihrer Klasse die Bronzemedaille gewonnen. Herzlichen Glückwunsch an die Israelischen Sportler!

Ein Wort möchte ich noch an Herrn König richten.
Ich zitiere Sie mal kurz: "Im übrigen verbietet das (Kriegs-)Völkerrecht die Ansiedelung eigener Zivilbevölkerung, sowie die Enteignung von Privatbesitz/Vertreibung von Bewohnern".

Diese Aussage ist so falsch wie viele Ihrer anderen Anmerkungen. Das Völkerrecht verbietet die Zwangsumsiedlung der eigenen Bevölkerung in besetzte Gebiete.
In Israel wurde niemand umgesiedelt. Die Siedler sind alle freiwillig in die von Jordanien zurück eroberten Gebiete bezogen.
Die Balfour-Deklaration war ein Staatsvertrag zwischen GB und dem Haus Rothschild.
Der Völkerbund bestätigte die Rechtskraft der Vereinbarungen.
1946 erhielten die Araber 75% von Britisch-Palästina (Jordanien - wobei es den Jordanier ja auch nicht gibt, es sind Araber wie alle anderen auch, die unterscheiden sich nur über Clans) und 1948 verzichteten die Briten auf jegliches Anrecht auf das verbliebene Gebiet Palästinas.
Im Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Am 14.05.1948 beanspruchte kein Staat dieser Welt das Restgebiet Britisch-Palästinas - daher war es i.V.m. der Balfour-Deklaration den Juden gestattet, dort einen Staat zu gründen!
Am Tag nach der Staatsgründung wurde Israel von allen umliegenden Staaten angegriffen, in deren Verlauf Jordanien Ostjerusalem, Judäa und Samaria (Westbank) besetzte. Ägypten besetzte Gaza.
Diese Gebiete wurden im 6-Tage Krieg von Israel "befreit". Die Gebiete gelten rechtlich nicht als besetzt sondern höchstens als umstrittene Gebiete über die man sich mit den Arabern im Rahmen eines eigenen Palästinenser Staates noch einigen muss.
Googlen Sie doch bitte mal A-B-C Gebiete Israel.
tutor!
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von tutor! »

Ich weiß nicht, was ich getan hätte. Letztlich ist der Sportler in seinen jungen Jahren dafür zu bewundern, dass er die Prozedur so stoisch und mit einem inneren Protest über sich hat ergehen lassen. Ich wäre vermutlich nach Erhalt der Medaille vom Podium gestiegen oder hätte demonstrativ mit Kopfhören etwas anderes angehört. Aber ich habe ein anderes Temperament als dieser junge Mann. Auf der anderen Seite weiß man nicht, welche Konsequenzen das gehabt hätte.

Die Menschen, die so einen politischen Schwachsinn betrieben, wissen gar nicht, dass sie damit Konflikte nur erhärten. Die Forderung muss sein, keine Veranstaltungen mehr in solchen Ländern durchzuführen, die sich so verhalten. Diesen Druck kann aber nur die Weltpolitik aufbauen...

----
PS: ich war Zeuge von nicht akzeptablen Rassismus in Israel - und zwar auf beiden Seiten. Und das in einem Umfang, den ich in keinem anderen Land so erlebt habe. Jegliche Einseitigkeit in der Betrachtung empfinde ich als unangemessen und vor allem nicht als zielführend.
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Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

1. Die Briten waren Mandatsmacht (so eine Art Treuhänder) für Teile des osmanischen Reiches, die nach europäischem Verständnis türkische Kolonien waren. Sie könnten den Arabern nicht das "geben" oder "schenken", was ihnen nicht gehörte, sondern lediglich den Arabern die Möglichkeit gegen, einen souveränen Staat zu gründen. Den jüdischen Siedlern "schenkte" die UNO in Rechtsnachfolge des Völkerbundes ca. die Hälfte des westlich des Jordan gelegenen Palästinas, nachdem militant-zionistische Gruppierungen (z.B. Haganah) mit Mitteln, die wir heutzutage "Terrorismus" nennen würden, die britischen Mandats-Behörden zur aufgabe des Mandats genötigt hatten. Die nicht zum Gründungsgebiet des Staates Israel gehörende Fläche war zur Gründung des Staates Palästina vorgesehen und wurde von den benachbarten arabischen Staaten unter Kontrolle gebracht. Eine Enteignung und gewaltsame Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus diesem Gebiet ist niemals erlaubt worden. Dass diese Vertreibung zu Gegengewalt (Versuch der Vernichtung Israels) führte, ist wiederum aus arabischer Sicht verständlich, da der "Westen" (USA und diverse europäische Staaten) ohne Einbeziehung der arabischen Staaten (bzw. Vertretungen von Stämmen, die versuchten, Staaten in ehemaligen Mandatsgebieten zu gründen) erfolgte. Die westliche Welt hat also den Nahostkonflikt erschaffen.
Letztendlich wird also ein Frieden nur durch Aufgabe der biblisch begründeten "Groß-Israel"-Pläne möglich sein, so wie es linke israelische Politiker, wie z.B. I. Rabin mit der "Land für Frieden"-Politik versucht hatte. Wäre er nicht ermordet worden, wäre der Nahost-Konflikt möglicherweise gelöst.
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Wendy
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Wendy »

Moin zusammen,
ich empfinde, dass diese Diskussion in einem Nahost-Forum geführt werden sollte.

Für mich ist die politische Neutralität der Sportverbände von hoher Priorität.
Nach meinem Empfinden ist die Politik der kleinen Schritte von Seiten der IJF durchaus positiv zu bewerten. Sicherlich ist es gegenüber dem Sportler nicht schön, nicht unter seinen Farben zu starten. Immerhin ist es schon einmal zu einem Start gekommen, wichtige Ranglistenpunkte sind erreicht worden. Da ist ein kleiner Fortschritt gegenüber der Vergangenheit, und lässt auf eine weitere Verbesserung hoffen.

Tutors Lagebeurteilung in diesem Zusammenhang halte ich für besonders gelungen.
tutor!
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von tutor! »

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Hofi
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Erst einmal Glückwunsch an Tal Flicker und die andren israelischen Sportler, die dort angetreten sind und insbesondere Medaillen geholt haben.
Dass sie das unter der Flagge der IJF tun mussten und nicht unter der Flagge ihres Landes ist bedauerlich und die IFJ hat in meinen Augen auch deutlich gemacht, dass dies dort als nicht akzeptabel angesehen wird.
Was ich aber an diesem Faden auch erschreckend finde ist die Tatsache, dass Kritik an der Politik des Staates Israel bzw. seiner aktuellen Führung in atemberaubender Geschwindigkeit mit Judenhass gleich gesetzt wird. Gerade die Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten ist kritikwürdig, da sie ein massives Problem bei einer dauerhaften Friedenslösung darstellt.
Und die Behauptung, das sollte in einem Nahost-Forum diskutiert werden, stört mich ehrlich gesagt auch. Es gibt hier einen konkreten Anlass, bei dem Sport und Politik aneinander stoßen. Weshalb sollte es also nicht auch hier diskutiert werden. Auf sachlicher Basis und ohne gegenseitige Unterstellungen.
Gruß
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Fritz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Fritz »

Skyskippy hat geschrieben: 27.10.2017, 10:22 Ein Wort möchte ich noch an Herrn König richten.
Ich zitiere Sie mal kurz: "Im übrigen verbietet das (Kriegs-)Völkerrecht die Ansiedelung eigener Zivilbevölkerung, sowie die Enteignung von Privatbesitz/Vertreibung von Bewohnern".

Diese Aussage ist so falsch wie viele Ihrer anderen Anmerkungen. Das Völkerrecht verbietet die Zwangsumsiedlung der eigenen Bevölkerung in besetzte Gebiete.
In Israel wurde niemand umgesiedelt. Die Siedler sind alle freiwillig in die von Jordanien zurück eroberten Gebiete bezogen.
Um die Absurdität der "Kausalkette":
"Israel vertrieb völkerrechtswidrig Araber aus besetzten Gebieten" --> "Deshalb wehren diese sich verständlicherweise"
aufzuzeigen:

Auch Millionen Deutsche wurde nach dem 2. Weltkrieg aus unseren Ostgebieten vertrieben - wohl völkerrechtswidrig, wie man gelegentlich lesen kann.
(Polen wurden ebenfalls aus deren Ostgebieten, welche dann von der UdSSR einverleibt wurden, vertrieben.)
Und nun? Schießen die Vertriebenen u. ihre Nachfahren Raketen in Richtung Polen u. Rußland ab?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Eine Vermischung der Ergebnisse des 2. Weltkrieges in Europa und des Nahostkonfliktes ist wegen unterschiedlicher Voraussetzungen unzulässig.
Die Gebietesabtretung, die Deutschland, welches als Agressor den 2. Weltkrieg begann, wurde von den Siegermächten als Bestandteil der Reparationsleistung beschlossen, verbunden mit der Aussiedelung deutscher Staatsbürger. Diese Gebiete wurden übrigens durch Vorgänger des deutschen Reiches anderen Staaten vor mehreren Jahrhunderten geraubt (Kreuzzüge u.ä. Kriege).
Im nahen Osten wurden durch den Völkerbund die maßgeblichen Siegermächte die Kontrolle über Kolonien des osmanischen Reiches als Mandatsbebiet mit dem Zweck der Herstellung souveräner Staaten für die dort lebenden Völker übergeben. Eine Neuansiedelung anderer Völker war in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen. Die mit Beginn des 20. Jahrhundert beginnende jüdische Einwanderung fand anfangs privatrechtlich statt, d.h. Einwanderer bzw. zionistische Organisationen erwarben Grundstücke, mieteten Wohnraum usw., ohne das es irgendeine Rechtsgrundlage gab, hoheitliche Ansprüche geltend zu machen.
Erst zu späteren Zeitpunkten bildeten sich zionistische Organisationen mit politischen Anspruch heraus, die u.a. auch mit Gewaltanwendung gegenüber arabischer Bevölkerung und britischer Mandatsmacht den Staatsgründungsanspruch erkämpften. Die UNO (in Rechtsnachfolge des Völkerbundes) hat dann, weil Großbritanien das Mandat aufgab, das umstrittene Gebiet zur Bildung der Staaten Israel und Palästina geteilt, ohne aber ein Recht auf Aussiedelung bzw. Vertreibung der arabischen Bevölkerung zu gewähren.
Insofern wurde durch typisch europäische "Kolonialsherrendenke" ein Konflikt geschaffen, indem Großbritannien und die UNO fremdes Eigentum verschenkten. Gleiches würde man, wenn es im Privatrecht geschähe, als Hehlerei bezeichnen. Das Israel, weil sich die Palästinenser gegen die Wegnahme eines Teils ihres angestammten Landes wehrten, ihnen immer weiteres Land raubte, kann man nicht mit irgendeinem Gesetz rechtfertigen.
Eine Friedenslösung muß also zwingend eine teilweise Landrückgabe, sowie eine Entschädigung sowohl im öffentlichen, als auch privaten Rahmen beinhalten. Die israelische Linke (u.a. der ermordete Präsident I. Rabin) haben das erkannt. Deswegen erarbeite er den Land-für-Frieden-Plan, der den Palästinensern entgegen kommen sollte.
Juiz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Juiz »

Hofi hat geschrieben: 29.10.2017, 16:36 Hi!
Erst einmal Glückwunsch an Tal Flicker und die andren israelischen Sportler, die dort angetreten sind und insbesondere Medaillen geholt haben.
Dass sie das unter der Flagge der IJF tun mussten und nicht unter der Flagge ihres Landes ist bedauerlich und die IFJ hat in meinen Augen auch deutlich gemacht, dass dies dort als nicht akzeptabel angesehen wird.
Was ich aber an diesem Faden auch erschreckend finde ist die Tatsache, dass Kritik an der Politik des Staates Israel bzw. seiner aktuellen Führung in atemberaubender Geschwindigkeit mit Judenhass gleich gesetzt wird. Gerade die Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten ist kritikwürdig, da sie ein massives Problem bei einer dauerhaften Friedenslösung darstellt.
Und die Behauptung, das sollte in einem Nahost-Forum diskutiert werden, stört mich ehrlich gesagt auch. Es gibt hier einen konkreten Anlass, bei dem Sport und Politik aneinander stoßen. Weshalb sollte es also nicht auch hier diskutiert werden. Auf sachlicher Basis und ohne gegenseitige Unterstellungen.
Gruß
Hofi
100% Zustimmung! a) sollte man nicht jede unliebe Diskussion im Ansatz ersticken, das ist einer reflektierten Gesellschaft einfach unwürdig und hier diskutieren Judoka auch über judofremde Themen. Das ist also nicht unüblich. und b) sollte man nicht immer gleich die Antisemitenkarte ziehen, sobald sich jemand kritisch mit der Geschichte Israels (ggf. sollte man die isrealische und jüdische Geschichte grundsätzlich trennen?!? Ich persönlich tue dies.) auseinandersetzt. In diesem Konflikt an Schwarz und Weiß zu glauben, ist entweder massiv naiv oder einfach nur eine Taktik, andere mundtot zu machen.

Selbstverständlich sollte man solche Themen sensibel diskutieren, aber es zu tabuisieren, ist sicher kein Weg.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

Ich möchte mich bedanken, für die ein oder andere EMail an den Präsidenten der IJF.

Vielleicht haben diese bewirkt, dass der IJF in Erwägung zieht, die WM 2018 in Marokko abzusagen.

VIZER Marius l, Präsident des Internationalen Judo-Verbandes sagte, dass er die gesamte Weltmeisterschaft absagen würde, wenn die israelische Delegation ihre Visa nicht erhalten würde.
Israels Judo-Team konnte am Dienstag in Marokko nicht zu den Weltmeisterschaften 2017 aufbrechen, nachdem die Veranstalter in Marrakesch den Teammitgliedern keine Visa gewährt hatten, so Ynet. Die Weltmeisterschaft sollte vom 11 - 12. Nov. 2018 in Marokko stattfinden.

Ich finde, dieses hat Herr Vizer gut gemacht.

Quelle: https://www.ynetnews.com/articles/0,734 ... 05,00.html
Skyskippy
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

Holger König hat geschrieben: 02.11.2017, 00:53 Eine Vermischung der Ergebnisse des 2. Weltkrieges in Europa und des Nahostkonfliktes ist wegen unterschiedlicher Voraussetzungen unzulässig.
Die Gebietesabtretung, die Deutschland, welches als Aggressor den 2. Weltkrieg begann, wurde von den Siegermächten als Bestandteil der Reparationsleistung beschlossen, verbunden mit der Aussiedelung deutscher Staatsbürger. Diese Gebiete wurden übrigens durch Vorgänger des deutschen Reiches anderen Staaten vor mehreren Jahrhunderten geraubt (Kreuzzüge u.ä. Kriege).
Auch Jordanien hat als Aggressor Israel angegriffen, die Westbank und Ostjerusalem völkerrechtswidrig besetzt, ohne das Israel zu der Zeit Anspruch darauf erhoben hätte. Warum sollte Israel, nachdem Jordanien der Verlierer dieses Krieges war (wie die anderen Nachbarländer übrigens auch) ,die Gebiete nicht für sich fordern.
Im übrigen wurden diese Gebiete den Israelis vor langer Zeit auch von anderen Mächten geraubt, angefangen bei den Römern. Die Israelis hatten dort ein Königreich das teilweise bis nach Damaskus reichte.
Ich sehe da keine Unterschied zu den deutschen Ostgebieten. Mit einer Ausnahme, die Israelis haben die Araber gebeten zu bleiben und mit ihnen gemeinsam einen Staat aufzubauen, als der Mufti von Jerusalem die Araber teilweise mit Gewalt davon überzeugte, das Land vorübergehend zu verlassen.
Holger König hat geschrieben: 02.11.2017, 00:53 Im nahen Osten wurden durch den Völkerbund die maßgeblichen Siegermächte die Kontrolle über Kolonien des osmanischen Reiches als Mandatsgebiet mit dem Zweck der Herstellung souveräner Staaten für die dort lebenden Völker übergeben. Eine Neuansiedelung anderer Völker war in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen. Die mit Beginn des 20. Jahrhundert beginnende jüdische Einwanderung fand anfangs privatrechtlich statt, d.h. Einwanderer bzw. zionistische Organisationen erwarben Grundstücke, mieteten Wohnraum usw., ohne das es irgendeine Rechtsgrundlage gab, hoheitliche Ansprüche geltend zu machen.
Ja, die Siegermächte haben dort Staaten gegründet, völlig willkürlich Grenzen gezogen für Iran, Syrien, Libanon, Jordanien, Palästina, um ihre Unterstützer zu belohnen. Und sie haben mit ihrer Politik wirklich Schuld auf sich geladen, Chaos angerichtet und sind dann abgehauen. Was die Neuansiedlung anderer Völker betrifft, es hat immer Juden in Palästina und Jerusalem gegeben. Es ist kein neues Volk. Was die jüdische Einwanderung betrifft, so geschah diese genauso gut durch die Araber.
Erst einmal waren mehrere Tausend Kleinbauer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Palästina gekommen, um der Wehrpflicht, Zwangsarbeit und den Steuern in Ägypten zu entkommen. Zweitens transferierten die ottomanischen Behörden Anfang des 20. Jahrhunderts sehr viele Menschen aus Marokko, Algerien und Ägypten nach Palästina, zum Teil, um die jüdische Einwanderung zu überflügeln. Drittens war das zionistische Projekt für Araber sehr attraktiv, die von den guten Löhnen, Gesundheitsvorsorge und sanitären Anlagen nach Palästina gezogen wurden, die die Juden boten. In der Tat fiel die muslimische Kindersterblichkeitsrate in Palästina von 201 pro 1.000 im Jahr 1925 auf 94 pro 1.000 im Jahr 1945. Unterdessen stieg die Lebenserwartung von 37 auf 49 Jahre.

Darüber hinaus nahm die arabische Bevölkerung Palästinas am meisten in Städten zu, in denen es große Zahlen an Juden gab, was ein starker Hinweis darauf ist, dass es Araber wegen der Zionisten nach Palästina zog. Zwischen 1922 und 1947 wuchs die arabische Bevölkerung in Haifa um 290 Prozent, in Jaffa um 158 Prozent und in Jerusalem um 131 Prozent. Bezeichnenderweise war das Wachstum in mehrheitlich arabischen Städten weit weniger dramatisch: 37 Prozent in Bethlehem, 42 Prozent in Nablus und 78 Prozent in Jenin.
https://heplev.wordpress.com/2015/07/13 ... uberblick/
Holger König hat geschrieben: 02.11.2017, 00:53 Eine Friedenslösung muß also zwingend eine teilweise Landrückgabe, sowie eine Entschädigung sowohl im öffentlichen, als auch privaten Rahmen beinhalten. Die israelische Linke (u.a. der ermordete Präsident I. Rabin) haben das erkannt. Deswegen erarbeite er den Land-für-Frieden-Plan, der den Palästinensern entgegen kommen sollte.
Nachdem Israel seinen Staat ausgerufen hatte, forderte der Mufti von Jerusalem die Araber auf, die Stadt und das Land zu verlassen. In ein paar Tagen, wenn die Iraelis ins Meer getrieben worden wären, könnten sie alle zurück kommen und sich den Besitz der Israelis aneignen. (Ich liefere Ihnen gerne Beweise zu dieser Aussage)
Nun es kam anders und dieser Araber sitzen nun als Flüchtlinge im Libanon, Jordanien, Syrien und Gaza.
Natürlich gab es auch echte, von den Israelis vertriebene Araber. Insgesamt spricht man hier von ca. 700.000 mit einem von der UNO "verliehen" vererbbaren Flüchtlingsstatus sind es heute 1,6 Mio.
In der gleichen Größenordnung wurden übrigens nach der Staatsgründung Juden aus den Magrebstaaten und Nachbarländern vertrieben. Sie haben keinen Flüchtlingsstatus, weil Israel ihnen ein Zuhause gab. Sie haben auch keine Entschädigung bekommen.

Ich bin mir sicher, dass Itzhak Rabin nach bestem Gewissen gehandelt hat und nur den Frieden für sein Volk vor Augen hatte.
Ich höre immer wieder mal von Nichtisraelis, dass sein Plan Land für Frieden ein guter Weg war. Und es wird bedauert, dass er dieses Ziel nicht weiter verfolgen konnte.
Aber die Geschichte hat gezeigt, dass sein Weg dort hin nicht der richtige war. Seit Gaza an die Araber abgegeben wurde, ist dies ein ständiger Unruheherd und es fliegen immer wieder Raketen auf israelisches Gebiet. Die daraus resultierenden Kriege haben viele Menschenleben gekostet. Mehr, als wenn Gaza bei Israel verblieben wäre. Auch würde es den Arabern in diesem Landstrich unter Garantie viel besser gehen als unter der Regierung von Fatah und Hamas.

Ebenso gibt es unglaublich viele Araber, die lieber in einem Staat mit Israel leben würden, aber das dürfen sie natürlich nicht laut sagen. Die Empfänger der Unterstützungsleistungen aus dem Westen würden sie in der Luft zerreissen.
Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Eine Einstaatenlösung kann keine Okupationslösung mit einer Apartheit-Regelung (unterschiedliche Gesetze für Menschen je nach Religions-, Nationalitäts- oder "Rassen-"Zugehörigkeit, wie z.B. Südafrika vor 1990) sein, sondern müßte unter Aufgabe des Anspruchs, jüdischer Staat zu sein, als ein Israel-Palästina auf demokratischer Grundlage gleiche Rechte sowohl für jüdische, als auch arabische Bürger sein. Dies würde auch bedeuten, Sonder-Strafgesetze abzuschaffen, Eigentums- und Bau-Recht gleich zu gestalten, aber auch (wenn man diese nicht abschaft) Anti-Terror-Gesetze in gleicher Weise auch gegen jüdische Extremisten (wie z.B. den Mörder von Itzhak Rabin und die Attentäter, die mit Maschinenpistolen in Moscheen um sich geschossen haben) anzuwenden.
Im Zivilrecht müßten (neben Rückgabe bzw. Entschädigung für widerrechtlich enteignetes oder zerstörtes privates Vermögen von Palästinensern) gleiche Regeln (u.a. auch im Arbeitsrecht und damit bei Löhnen) eingeführt werden.
Wenn die israelische Regierung die Diskriminierung von Palästinensern in allen von der israelischen Regierung kontrollierten Gebieten abschafft, Maßnahmen zum Bevölkerungsaustausch beendet bzw. rückgängig macht, wäre das der Schritt, der einer Vertragsgemeinschaft zu einem gemeinsamen Staat den Weg ebnen würde.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

Israel ist bereits ein demokratischer Staat. Übrigens der Einzige in der Region.

Warum sollten sie darauf verzichten, ein "jüdischer" Staat zu sein? Er wurde von Juden gegründet.
Wird Deutschland irgendwann aufhören ein "deutscher" Staat zu sein nur weil der Zulauf an Migranten und der demographische Wandel uns immer mehr Nichtdeutschstämmige bringt?

Ihre Anschuldigung hinsichtlich eines israelischen Apartheitsstaat mit Bezug auf Südafrika ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die in Südafrika für die Gleichberechtigung gekämpft haben, denn dieser Vergleich relativiert ihre Leiden und ihre Leistung.
In Israel gibt es keine getrennten Busse, Schulen, Krankenhäuser etc. Dort können Araber wie Juden an den gleichen Unis studieren. Jeder kann den Beruf erlernen und ausüben den er mag. Die Araber sind in Parteien und der Knesset vertreten und bekleiden höchste Richterämter. Ebenso bei der Polizei oder im Militär.

Natürlich gibt es Probleme in Israel und sie haben noch einen weiten Weg vor sich um den Frieden zu finden, aber wo ist es schon perfekt?
Und warum erwarten das alle von Israel und nicht von den Nachbarstaaten. In Saudi Arabien darf kein Israeli wohnen, wieso stört das niemanden?

Es ist diese Doppelmoral und die Doppelstandards mit denen Israel zu kämpfen hat und die sehr wohl im Antisemitismus begründet liegen.

Ich hab ganz vergessen zu fragen, was bringen denn die Araber in einen möglicherweise gemeinsamen Staat mit? Denn die Unterschiede, die Sie hier anführen gelten nicht für Araber mit Israelischem Paß sondern für Menschen aus den autonomen Gebieten der Palästinenser. Bisher kenne ich seitens der Palis nur Forderungen.
HBt.
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DER GLAUBE

Beitrag von HBt. »

Warum sollten sie darauf verzichten, ein "jüdischer" Staat zu sein? Er wurde von Juden gegründet.
Wird Deutschland irgendwann aufhören ein "deutscher" Staat zu sein nur weil der Zulauf an Migranten und der demographische Wandel uns immer mehr Nichtdeutschstämmige bringt?
Israel ist ein jüdischer Staat. Das Land Israel gehört also den Juden. Der Jude ist ein Mensch unterschiedlichster Nation (Länder == Heimat). Was unterscheidet den Juden von einem anderen Menschen? Nichts, absolut nichts.
Mensch bleibt Mensch.

Sind alle Staatsbürger Israels jüdischen Glaubens?

Andersherum,
was unterscheidet den Christen (ich wiederhole: den Christen) von andern Menschen? Nichts, absolut nichts.
Mensch bleibt Mensch.

Deutschland wurde von wem gegründet? Von den Christen? Ist Deutschland deshalb ein christlicher Staat und deshalb das Land der Christen? Nein, alles Bockmist. In meinem Heimatland waren schon immer andere GLAUBENSRICHTUNGEN vertreten.

Ich bin andersgläubig (ein Atheist), welche Konsequenzen muss ich jetzt befürchten???

ISREAL ist ein demokratischer Staat, eine Insel! Ich respektiere das. Ebenfalls den gläubigen Menschen, seine Religionsfreiheit. Punkt.

#
Wer nicht über seinen Schatten springen kann, führt Kriege ... dümmer geht es nimmer.
Und warum erwarten das alle von Israel und nicht von den Nachbarstaaten. In Saudi Arabien darf kein Israeli wohnen, wieso stört das niemanden?
Mich stört dieses, dürfen denn in Saudi Arabien keine Bürger Israels wohnen, leben und arbeiten?

Es wird selbstverständlich von den Nachbarstaaten ebenso verlangt.
Ich hab ganz vergessen zu fragen, was bringen denn die Araber in einen möglicherweise gemeinsamen Staat mit?
Hast Du etwas gegen die Anderen?

Da es hier um den Judosport geht und dieser glaubensfrei ist, bzw. keine Religion darstellt, frage ich: was soll der Hermann!?
Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Die (weitgehende) Gleichstellung der Araber in Israel betrifft im rechtlichen Sinne nur diejenigen, die im Kern-Israel (also nicht den besetzten Gebieten) leben. Selbst diese sind aber von sicherheitsrelevanten Berufen (u.a. Militär) ausgeschlossen. Der Bevölkerung der besetzten Gebiete gewährt Israel keine Bürgerrechte und mißachtet deren Eigentumsrecht (willkürliche Enteignungen zur Anlage von israelischen Siedlungen, Vorenthaltung von Wasserrechten und Baugenehmigungen). Ebenfalls gibt es zwei Formen der Justiz, Palästinänser werden härter (und heufig willkürlich) bestraft als israelische Staatsbürger. Selbst, wenn es im Kern-Israel keine getrennten Busse gibt, so gibt es in den besetzten Gebieten sogar getrennte Straßen. Ob auf diesen allerdings überhaupt Busse fahren, ist bisher kein Thema in den Medien gewesen. Vertriebenen wird entgegen der UN-Resolutionen das Rückkehrrecht verweigert. Deshalb ist der Vergleich mit dem "alten" Südafrika durchaus sachlich gerechtfertigt.

Zur Demokratie gehört, daß man allen im Einzugsgebiet ansässigen Menschen (unabhängig von Nationalität und Religion) gleiche Rechte gewährt. Wenn man also sich vom Teilungsplan verabschieden will, dann muß ein Gleichheits- und Ausgleichplan, der Diskirminierungen beendet und dafür entschädigt, geschaffen werden.
Deshalb kann ein demokratischer Staat keine Religion bevorzugen, selbst wenn er sich als zentrale Heimstatt der mehrheit der dieser Religion angehörigen fühlt.

Der Vatikan als Verwaltungssitz der katholischen Kirche kann sich als katholischer Staat nach Kirchenrecht erklären, denn er ist keine Demokratie (sondern eine klerikale Wahlmonarchie) und dort lebte vor Gründung kein anderes Volk.
tutor!
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von tutor! »

Skyskippy hat geschrieben: 27.10.2017, 10:22 Dieser Wettkampf ist vorbei.

Die erfreuliche Nachricht von gestern ist, dass der Israeli Tal Flicker die Goldmedaille in seiner Gewichtsklasse gewonnen hat!
Judo ist eine der Sportarten, in denen Israel international oft sehr erfolgreich ist.
Nun war also die Siegerehrung angesagt.
Bei einer Siegerehrung ist es üblich, die Nationalfahne des Landes, das der Sportler vertritt zu hissen und die Nationalhymne zu spielen.
Aber das ging in diesem Fall ja nicht, aus Rücksichtsnahme vor den israelfeindlichen Ländern.
So kam es also so der absurden Szene, wo der Sieger Tal Flicker auf das Podium stieg und die Goldmedaille entgegennahm.
Dann musste eine Hymne gespielt werden. Es war die Hymne der Internationelen Judo Föderation, dessen Fahne neben den Nationalfahnen der Sportler, die Silber und Bronze gewonnen hatten, wehte.
Einfach nur peinlich, diskriminierend und rassistisch.

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Bitte engagiert Euch dafür, damit so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt.
(...)
Ich habe diese Meldung herausgesucht, um auf eine sehr schöne Meldung von heute aufmerksam zu machen:

https://www.reuters.com/article/us-emir ... SKCN1N20KX
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Mattenfuchs
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Mattenfuchs »

Für alle, die hier noch mitlesen:
Ende Oktober in Abu Dhabi. Auf einem Judo-Turnier ertönte die Hatikva, die Nationalhymne des Staates Israel. Noch vor einem Jahr hatten sich die Veranstalter im arabischen Emirat geweigert, die israelische Flagge zu hissen und die Hymne zu spielen. Nun wurde der israelische Judoka Sagi Muki geehrt, weil er eine Goldmedaille gewonnen hatte.[...]
(Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/israe ... n-101.html)

So erfreulich die Nachricht auch ist, es zeigt sich mal wieder das typische Sprichwort: "Der Feind meines Feindes ist mein Freund."

Offenbar ist dies nicht der Einsicht geschuldet, sondern wohl eher ein Zweckbündnis. Wie auch immer... Wenn es im Ergebnis zu Frieden und Verständigung führt, dann gewinnen alle.

Gruß,
Mattenfuchs
Judo - the art of hitting someone with a planet.
sbeer95
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von sbeer95 »

Schönes Beispiel für das verbindende Element, das Sport (egal welcher Richtung) mit sich bringt. :)
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nur_wazaari
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The Contingent of hope - kein Platz für Rührseligkeit

Beitrag von nur_wazaari »

Will das nur mal teilen. Ein Refuggee-Team bei einer IJF-Veranstaltung. Von deren Homepage übertragen:

Teil eins: https://www.ijf.org/news/show/Refugee
They are called Sanda, Muna, Mohamad, Ziad, Hani Radwan, Oula, Odai, Zaki and Ahmad Yamen, they are young, strong, educated and all, absolutely all, are smiling. They have energy and vitality, they want to do things well, to practice judo and to lead a normal life, like everyone else. And yet, they have plenty of reasons not to laugh. All are refugees, all drag painful experiences, experiences difficult to understand in certain well-off societies. They come from Syria, Afghanistan and Iran. All fled their countries and undertook an uncertain and dangerous journey into the unknown with the hope of achieving the dream of living a peaceful life, starting a family, finding work, training and competing in judo tournaments.
Thanks to the help of the International Judo Federation, through its refugee support program, these judokas are in Hungary to participate in the Budapest Grand Prix. Their flag is that of the International Judo Federation, a flag of peace.
All are professionals and aware of the importance of participating in the event and the luck of being able to measure themselves with the elite of this sport. They have not come to spectate, they are here to compete at the highest level, with enthusiasm and seriousness and with their eyes on the World Championships next month, in Tokyo. There is talent and effort, years of work and obstacles. They are the contingent of peace and hope, the contingent of dreams that have finally been realized.
Teil zwei: https://www.ijf.org/news/show/the-conti ... e-part-two
They lived in Damascus, they lived in peace. It was a simple, familiar life. The father was a judo teacher in the Syrian capital. And the war came with its courtship of death and destruction. The father died shortly thereafter and the Dahouk family had to rethink their future. Suffer and try to survive in the middle of chaos or flee to the uncertain and the unknown. They chose the second option. First the elder brother emigrated, then the mother and, finally, seven months ago, the sisters Oula and Muna. The Budapest Grand Prix opened its doors this Friday. In the warm up area the judokas prepare physically and mentally for their matches. It is a quiet place, reserved for athletes. Here they concentrate and find support. In the center, sitting and quiet, the Dahouk sisters observe everything. They left sad in their country, knowing that they would probably never return to the land where they were born, and they met with their brother and mother in Holland. When they talk about their lives, they do it clearly. "We were happy," says Muna. "After the death of our father we decided to leave in Syria we could not live. It was too dangerous." They were lucky because they left the country and met their loved ones in Holland. However, fortune is not synonymous with ease. A different country, an unknown language, other customs. It was not a reconversion but a revolution so that nobody is prepared. Seven months have passed. Now they work as volunteers for the city council of their city and, when they can, they train. "The problem-explains Oula-is that we still have to adapt to our new life. What we want most is to train frequently. " An adaptation that works thanks to judo. "Judo is everything for me," says Muna, "because I live according to their values. They are the values ​​of life, neither more nor less. "A sincerity that disarms, an unstoppable maturity, she speaks with completeness and at no time loses her smile, both sisters exude dignity. Both have come to Budapest to learn, to absorb Knowledge, to improve. They want to have a future and maybe, one day, win a title or hang a medal. For the moment, in their first international competition, they watch, listen and prepare themselves with zeal and dedication. They are surrounded by the best and they memorise the gestures, the details that make the judoka grow. Muna is 24 years old and competes in the -63 kg category. Oula is 27 years old and is in the -57kg category. "It's never too late to practice judo-dice Oula. The age and level do not matter. It's how beautiful it is. " The sisters chat while they take care of little Jory, a five-month-old baby. The mother is called Sanda Aldass and shares the same experiences with the sisters. She is also Syrian and her analysis is identical to the Dahouk sisters. "I've been living in Holland for four years-it starts. She arrived there in a truck after three days of travel from Greece and through the Balkans. I was lucky because I had a little money and I could find someone willing to take me. "Most do not have and try to reach the same destination by walking." Her husband is a judo teacher. So that it is a philosophy, a lifestyle impregnated with the essential values ​​to get ahead. "The hardest thing was not leaving my country but leaving my family behind. My father died and I could not even return to honor his memory. I took refuge in everything that judo represents. "Some principles that have taken her to Budapest. All judokas in the world use the word family to describe the relationship that binds them to their peers. They are not words in vain and Sanda ratifies it with all the weight that grants to her to have lived experiences for other incomprehensible ones. "Yes-confirm-we are a great family. That's what judo has, nobody feels helpless. "The sisters Dahouk and Sanda embody an irresistible, calm and peaceful force. An anchor point, a model that is explained by and through judo. It's that simple, that's so clear. Maybe they get medals, maybe not, but they have already won the gold medal of respect.
Teil drei: https://www.ijf.org/news/show/the-conti ... ace-part-3
A boy whose father worked for the United States cooperation and assistance program ; living within a normal family that was united and close ; practicing the sport of Judo with passion ; and like any boy, with dreams of a bright future and glory. That is how Zaki Mohsin's life was in 2014. It could have been any other boy anywhere else, but here we are talking about Kabul, Afghanistan. In 2014, it was probably the most dangerous city in the world. By receiving a salary from the United States, to help people without bowing to religious fanaticism or simple power struggles, Zaki's father soon received threats. And, in Afghanistan, it is a mistake to take such intimidation lightly. A deadly mistake: "We had to leave, our country, our home, leave behind everything we valued. Our roots." When he speaks, Zaki does so by looking into the eyes of his interviewer, a penetrating look through dark eyes that express pain. It is a frank, direct look of a young man who has had to mature earlier than his years, forced by the circumstances of life. The journey of any refugee is always similar, the sensations are identical. A remote place, a different land, where the colours shine in another way, smells change, the language is hostile, and the customs and culture in the land to which they have been displaced is almost always, inevitably opposite to what was in their home land from where they have flown. It is impossible to put yourself in their place and experience the pain suffered by a refugee. It is a full-fledged amputation, sometimes physical, but above all, mental. The refugees are brutally stripped of their identity, the pillars of their lives, their certainties and opinions. You must be strong and rely on solid values ​​to get ahead. In 2014 the family settled in Virginia, USA. "Everything was new to me”, says Zaki, “I did not know anyone, I did not speak English and I did not know if I could do judo”. Today he perfectly speaks English and with the accent of his new country. It has been a fast learning but no less hard for it. Zaki met Maurice Allan, a former elite athlete who represented Great Britain at the Montreal Olympics. With him he took his first steps as an athlete in the United States. "It was difficult, a period of adaptation," explains Zaki. But a decisive stage because, shortly after, Craig Agena appeared in his life. Craig also does not have the typical profile of Western man. A military career, with thirty years of experience in the Armed Forces of the United States, Craig was stationed, among many other sites, in Afghanistan. In other words, he is one of the few who can understand Zaki because he saw with his own eyes the horrors of war, the intolerance of extremism, the destruction of innocence. When he speaks, as well as his pupil, he contemplates each of his words. “The first time I saw him on a tatami, he immediately caught my attention. He had a refined technique and I understood that he had a lot of potential”, Craig observed. Craig and Zaki started training. They understand each other, they speak the same language, the language of life. They don’t need words to communicate, but intuitively know what the other is thinking through a look and an expression. They are in harmony and it’s visible. When asked about judo, before talking about dreams, tournaments and goals, Zaki expresses his new-found priorities in life. "What I value most is friendship, and judo provides friendship, the truth, a faithful and extensive friendship, for life." Craig listens to Zaki and nods silently. Speaking with both conveys an appreciation of their wisdom and common understanding. In Budapest they want to learn and take the real temperature of the professional circuit. Training is one thing, competition at the highest level is something very different. Here they rub shoulders with the great, consecrated athletes and others who wish to dethrone them: all of whom are in great shape, well trained and with an eye on the Tokyo World Championship next month. "My dream is to become a world and Olympic champion, to face the best", comments Zaki. And this is easy to understand, because, in short, the desires of any human being do deviate dramatically. If we talk about judo, its values ​​and its goals, the desire of Zaki is the same as that of any other. It is what judo has: collective objectives to contribute to the maximum possible, with humility and sacrifice: to be the best inside and outside the tatami: to defeat adversity. And when you have clear ideas, refugee or not, you can think and plan for victory.

Teil Vier: https://www.ijf.org/news/show/the-conti ... -part-four
Among all the members of the refugee team, Mohammad Rashnonezhad is by far the most experienced at the highest level. This 23-year-old man born in Tehran has a continental title in the junior category, a senior silver medal, a bronze medal, and a place of honor in the world circuit. He is a young man who breathes judo through all the pores of his skin. "And I eat judo, I dream about judo, I live for judo." These are his first words, as definite as they are unequivocal. He was born to be a judoka. Mohammad arrived in the Dutch city of Arhem in early 2018. He had to leave Iran because he was not allowed to compete against Israeli athletes. It's that simple. Mohammad tells all this as an inevitable chapter of his life. He does not want to feel sorry, he does not seek consolation. The only thing he wants is to be allowed to train, to compete, in short, to complete a race, whatever it may be, in the same conditions as the others. He has no coach, no fixed dojo to train on. Hence the importance of the program of aid to refugees launched by the International Judo Federation. It is not a gesture for the gallery, it is not a joke, nor is it an unfulfilled promise. Mohammad and his companions participate in the Budapest Grand Prix thanks to this golden initiative. And Mohammad has taken the opportunity to show that his judo is first class. In his first fight he faced Daniel Monori, a Hungarian judoka, supported by the crowd and clear favorite. Mohammad responded with an exquisite uchi-mata that left staff stupefied and that became the ippon of the day in some international televisions. "I did what I had to do," he confessed later. "I've come to win, to show what I can do." Mohammad lost in the second round and returned to Holland but left with a very good feeling. "If I go to the Tokyo World Championship in August, I will do better," he says with a radiant smile, which radiates hope and a bright future.
Der Leistungsgedanke lebt auch hier, aber irgendwie anders als wir uns es hierzulande wohl vorstellen...

In meinen Augen positiv, dass die Sportler eine Möglichkeit für einen Start bekommen. Vereinzelt gab es das ja schon in jüngerer Vergangenheit. Mal sehen, wie sich die Bestrebungen in kurzfristiger Hinsicht im Hinblick auf die WM oder Olympia entwickeln. Längerfristig bleibt es ja sowieso spannend bzw. angespannt. Insgesamt bleibt aber auch verdammt viel Arbeit (auch politische), was sicherlich nicht allein Aufgabe der IJF oder des Sports überhaupt sein kann, klar.
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nur_wazaari
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Das ist eine Riesen.......!

Beitrag von nur_wazaari »

https://judoinside.com/news/3558/Sports ... mpionships
Both Iranian top athletes Saeid Mollaei and Mohammad Mohammadi withdrew under pressure of the World Championships. Both are not allowed to fight against possible Israelian fighters. A very sad moment in sports as Iran agreed with the Judo Federation to respect the Olympic Charter and its non-discrimination principle and the Iran Judo Federation shall fully comply with the charter and the IJF statutes.

The agreement was signed from the Iranian side by the Olympic Committee of Iran as well as the new elected President Arash Miresmaeili as a hard promise.

Mohammad Mohammadi didn’t even go to Japan. The Iranian bronze medallist of last year’s World Championships is in a category with one Israelian fighter. World Champion was convinced to fight but once he would met Sagi Muki in a possible final or bronze medal Mollaei would for sure be forced to withdraw. He however said exclusively to JudoInside he was ready for defending his world title.

The number one favourite for prolongation of the World Championships U81kg is ready to fight for the world title. “I am always ready to fight Israel, but my problem is that the politics will ruin me. Personally I am ready to fight.”

At the Instagram of Mohammad Mohammadi both prominent fighters now confirmed that the whole team withdraws from the World Championships.

Saeid Mollaei was extremely sad about the decision as he was well prepared and considered the favourite. However his family would be in danger if he would be opposed to Sagi Muki.

“I am ready all time to fight Israel but my political problems prevents because I will be in danger. Before the World Championships they told me that maybe you won’t fight during the final, or the bronze final, or maybe the whole competition.”
https://judoinside.com/news/3557/Irania ... for_Worlds
Mohammad Mohammadi will not be included in the draw on Saturday. The Iranian bronze medallist of last year’s World Championships is in a category with Israelian fighter Tohar Butbul. That said, also World Champion Saeid Mollaei is in doubt for prolonging his second World title in a division with Sagi Muki. Muki and Mollaei can only meet in the final or a bronze contest.

The Iranian fighters continue to be punished by the Iranian policy. The number one favourite for prolongation of the World Championships U81kg is ready to fight for the world title. “I am always ready to fight Israel, but my problem is that the politics will ruin me. Personally I am ready to fight.”

Mohammad Mohammadi is not in Japan and will not be fighting at the Worlds in Tokyo due to the system.

The IJF recently reached a historic agreement with the Iranian Sports Ministry, Olympic Committee and Judo Federation, the IJF announced a positive response and commitment from the Iranian side where the Olympic Committee of Iran as well as the new elected President Arash Miresmaeili signed a promise to respect the Olympic Charter and its non-discrimination principle and the Iran Judo Federation shall fully comply with the charter and the IJF statutes.

Still the air is not bright and frontrunner Saeid Mollaei may also be in danger to compete with Sagi Muki in his category. Muki is in a great shape and both might meet in the final stages as both are protected and separated.

It would be another painful decision for the athletes involved as they always want to fight Mollaei stated exclusively in an interview.

In the agreement neither Iran nor the IJF specifically mentioned Israel, but Iranian athletes have on several occasions forfeited matches to avoid facing Israelis, who have become increasingly relevant in the sport on the world stage.

Iran’s sports policy is an outgrowth of the country’s official refusal to recognize Israel. Its leaders routinely encourage the demise of the Jewish state and the countries are considered arch foes.

In February, Iranian judoka Saeid Mollaei threw a match at the Paris Grand Slam to avoid facing Israeli Sagi Muki in the next round by feigning an injury, ending his chance at a gold medal. He then recovered to win his bronze medal match, but feigned another injury to avoid standing on the podium with the Israelian fighter. This time it’s for sure Mohammad Mohammadi who is withdrawn deliberately from taking part in a pool with Israelians
Es ist zumindest mir kaum möglich noch irgend etwas dazu zu sagen.
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