nonidit hat geschrieben: ↑28.11.2018, 15:04Ganz ehrlich... finde die Reaktion von euch hier unter aller Sau. Woher soll man das denn wissen, wenn es einem nie ordentlich beigebracht wird? Manche Vereine sind eben klein und haben nicht zig Dan-Träger, die man jederzeit konsultieren kann. Ziemlich arrogante Grundeinstellung.
Der Eindruck mag leider entstehen.
Aber diese Aussage des Faden-Erstellers:
justme hat geschrieben: ↑18.11.2018, 15:49Ich stehe kurz vor meiner Prüfung zum 1. Dan und habe soweit alles ausgearbeitet, bis auf das Fach Theorie.
ist doch eigentlich auch etwas merkwürdig:
Wie kann man denn behaupten, kurz vor der Dan-Prüfung stehen, alles ausgearbeitet zu haben und dann nach Erklärungen zu "Gleichgewicht/Kontaktpunkte/Kräftewirkung" fragen?
Was hat er denn auf welcher Grundlage ausgearbeitet? Welche Landesverbände bieten eigentlich keine Vorbereitungslehrgänge u./od. Konsultationen bei Prüfungen an?
Also irgendwo ist da was nicht stimmig ...
Ansonsten sind
nonidits Erklärungen sicherlich nicht unrichtig, aber es fehlt der Zusammenhang, den würde ich so formulieren:
Ziel eines Judowurfs ist, den Gegner so aus dem Gleichgewicht zu bringen, daß er umfällt.
Dazu muß an ihm Arbeit verrichtet werden, d.h. es müssen sinnvoll ausgerichtete Kräfte auf den Gegner wirken,
welche diesen bewegen - nämlich so, daß vereinfacht ausgedrückt das Lot des gegnerischen Körperschwerpunkt dauerhaft dessen Standfläche verläßt - und gleichzeitig muß verhindert werden,
daß der Gegner in der Lage ist, durch Schritte o.ä. sein Gleichgewicht wiederzuerlangen.
Zur Kraftübertragung muß Tori nahezu zwingend Kontakt mit Uke aufnehmen - d.h. Kontaktpunkte herstellen, in der Regel faßt Tori dafür Uke mit dafür mit den Händen irgendwo an.
Je nach Wurf kann es dann noch weitere Kontaktpunkte zwischen Tori u. Uke geben (Beine, Hüfte, Rücken usw. usf.) mittels deren entweder Kräfte übertragen werden,
die entweder zu einer Bewegung des Gegners oder Teile von ihm führen sollen und/oder ihn eben in seinen Bewegungsmöglichkeiten einschränken/behindern
und/oder halt dessen Standfläche verkleinern.
Beispiel Fußwurf
Kontaktpunkt: Fuß des Wurfbeines / Rückseite des Wurfbeines
Kraftwirkung:
a) Bewegung des gegnerischen Beines (bspw. bei Fußfeger, Sicheltechniken) auf Bahn/in Richtung
abc ...
b) Blockieren des gegnerischen Beins (bspw. Sasae-Tsuri-Komi-Ashi, O-Soto-Otoshi, Hiza-Guruma)
Kontaktpunkt: Zughand / Hubhand:
Kraftwirkung:
a) Bewegung des Rumpfes von Uke in Richtung
def / Verdrehung von Uke um Achse
xyz
b) Stoppen / Umkehren einer (Rumpf)bewegung Ukes (bspw. beim Okuri-Ashi-Barai)
abc,
def,
xyz sind natürlich durch konkrete technikspezifische Angaben zu ersetzen
Obige Erklärung ist natürlich stark vereinfacht.
Beispielsweise kann Tori natürlich auch versuchen, über die Kontaktpunkte durch entsprechend geschickt dosierten Krafteinsatz (Stärke u. Richtung) Uke dazu zu verleiten, seinerseits
Kräfte zu aktivieren, die sein Gleichgewicht und/od. Handlungsfähigkeit negativ beeinflussen - Stichworte: Stellreflex, indirekte Gleichsgewichtsstörung ...