Neuer Deutscher Judo Verband

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kastow
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von kastow »

tutor! hat geschrieben:R. Macherey: Du behauptest, er hätte nur den 1. Dan Judo gehabt, bevor er für seine Funktionen im DDK höhere Dan-Grade verliehen bekam. Das ist nicht richtig. Ich kenne ihn noch als Kämpfer (auf dem Niveau Leistungsträger) und Trainer einer Bezirksligamannschaft (so weit hatte er es tatsächlich gebracht), und habe mit eigenen Augen gesehen, dass er sich in den frühen 1980er Jahren zur Prüfung für den 4. Dan stellte. Nach meiner Erinnerung hat er diese auch bestanden. Das alles war deutlich bevor es zum Bruch zwischen DJB und DDK gekommen ist.
Das lässt mich jetzt stutzen: wenn ich das richtig sehe, ist Stephan Leifeld Jahrgang 1967. Dann wäre er Anfang der 1980er ein Teenager gewesen und hätte sich schon altersbedingt nicht der Prüfung zum vierten Dan stellen können.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von tutor! »

kastow hat geschrieben:
tutor! hat geschrieben:R. Macherey: Du behauptest, er hätte nur den 1. Dan Judo gehabt, bevor er für seine Funktionen im DDK höhere Dan-Grade verliehen bekam. Das ist nicht richtig. Ich kenne ihn noch als Kämpfer (auf dem Niveau Leistungsträger) und Trainer einer Bezirksligamannschaft (so weit hatte er es tatsächlich gebracht), und habe mit eigenen Augen gesehen, dass er sich in den frühen 1980er Jahren zur Prüfung für den 4. Dan stellte. Nach meiner Erinnerung hat er diese auch bestanden. Das alles war deutlich bevor es zum Bruch zwischen DJB und DDK gekommen ist.
Das lässt mich jetzt stutzen: wenn ich das richtig sehe, ist Stephan Leifeld Jahrgang 1967. Dann wäre er Anfang der 1980er ein Teenager gewesen und hätte sich schon altersbedingt nicht der Prüfung zum vierten Dan stellen können.
Nein, nein - Missverständnis. Ich schrieb über R. Macherey und habe lediglich St. Leifelds Behauptungen, R. Macharey hätte nur den 1. Dan gehabt und sich bis 8. Dan hoch verleihen lassen, gerade gerückt.
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kastow
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von kastow »

Ah, danke für die Richtigstellung! Ich hatte den Doppelpunkt wie ein @ interpretiert und deshalb gedacht, du schreibst an R. Macherey, nicht über ihn.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von katana »

Ich muß sagen, die Begeisterung für das vielversprechende Konzept hat nun auch bei mir deutlich nachgelassen.
Das Video mit diesem ominösen "Seoi Nage" hielt ich eigentlich für so nen "was bei den Drehs alles schiefgegangen ist"- Trailer.
.. und ein "kann ja mal passieren :oops: " .. hätte eigentlich genügt.
Daß diese Technik hier so ernsthaft und umfangreich diskutiert wird, erschüttert mich dann doch zu tiefst. :(

... und was die Kampfregeln betrifft,
... da sehe ich in dem ersten verlinkten Video nur einen glattgebügelten KaRi, (wie immer), der zweimal erfolgversprechende Bodensituationen mit Mate abbricht (wie immer).
Worin besteht also der Vorteil ?

Die Gesamt-Idee ist allerdings interessant, wenn auch verfehlt.
KK
Josef
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Josef »

katana hat geschrieben:Das Video mit diesem ominösen "Seoi Nage" hielt ich eigentlich für so nen "was bei den Drehs alles schiefgegangen ist"- Trailer.
Ich auch :D :D... dachte am Anfang, das wären so Take-outs und dann hat der voll angefangen zu erklären, dass es ernst gemeint ist, das war so -- überraschend. :D
"Kano? Kenn' ich nicht. War der mal hier im Verein?" -- 16-jahriger DJB-Blaugurt.
"es gibt nur eine Po und zwar die vom DJB" -- danieX im KKB
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von CasimirC »

Weil ja doch etwas Interesse an der DJF bestand oder besteht und immer noch recht unklar ist, welche Rolle Stephan Leifeld im Bereich Judo und Kampfkunst/ Kampfsport spielt, möchte ich hier gern aus einer Kurzvita zu ihm zitieren:
6.DAN Aikijitsu, 6. DAN Hara-Ki-Judo, 4. DAN Judo (WJF/DJF), 3. DAN Jiu-Jitsu, Tai-Chi- / Qi-Gong Master

Gründer/Founder Hara-Ki-Judo (reg. MAA International / WOMA / MAH&FA / CCDF / WJF)


... Lifetime-Member MAA International ... Honorable Member Chon-Chi-Do Federation ... Vorsitzender Fachgruppe Hara-Ki-Judo / Allstyle Judo / MAA-I ... Presidency Council Member MAA-I ... Kampfrichter A IBF International ... Award of Excellence 2006/2007 ... Mind Control Award 2006/2007/2008 ... Hall of Fame „Judo Master of the year“ 2007 MATM ... „Warrior of Peace“ Iran Karate/Kempo Federation ... Director of Judo Martial Arts Health & Fitness Association 2007 - 2009 ... Silver Lifetime Achievement / Hall of Fame 2009 ... zertifizierter Tai-Chi - / Qi-Gong-Lehrer der Krankenkassen ... erfolgreichster Vereinstrainer der IBF Judo EM 2009 und 2010 ... Mitglied im erweiterten Landesvorstand des DJJB NRW, 2008-2009 ... erfolgreichster Vereinstrainer der Deutschen Judomeisterschaft DDK 2009 ... Top Instructor Award der MAA-I 2009 ... Ressortleiter Aikijitsu / Jiu-Jitsu Budosparte ESPO 2010-2012 ... Golden Lifetime Award Hall of Fame 2010 ... Budo Spirit Award 2010 ... Great Budo Award der MAA International ... Presidents Sports Award, WOMA ... Munich Hall of Honor, 2012 / 2013 ... Präsident der Deutschen Judo Föderation
Nachzulesen unter http://www.lehrer.friedenserzieher.de/w ... /Vita.html

Das ist ja schon einiges...UUUUND er hat ein Buch namens "Do - der Weg" veröffentlicht.


Außerdem habe ich in meinem weiteren Judo-Umfeld zur Kenntnis genommen, dass es mittlerweile durchaus Kontakte zwischen DJB-Vereinen und Herrn Leifeld gibt. Eine Annäherung? Ein Austausch? Eine feindliche Übernahme?
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Ronin
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Ronin »

Die meisten dieser "Titel" kenne ich nicht, die, die ich kenne klingen gut und sagen nix aus, aber es zeigt mir etwas.
Egal, über Sachen die ich nicht verstehe will ich nicht urteilen.
CasimirC hat geschrieben:Außerdem habe ich in meinem weiteren Judo-Umfeld zur Kenntnis genommen, dass es mittlerweile durchaus Kontakte zwischen DJB-Vereinen und Herrn Leifeld gibt. Eine Annäherung? Ein Austausch? Eine feindliche Übernahme?
Ach quatsch. Wo steht denn dass er nicht endlich mal lernen soll wie es geht?
:ironie3
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Hofi »

"Munich Hal of Honor"? Ich hab mein ganzes Leben, immerhin 37 Jahre hier in München verbracht, aber das Ding kenn ich nicht. Oder gibt es irgendwo in USA mal wieder nen Namenszwilling mit 1000 Einwohnern?
Gruß
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von hattori_hanzo »

Dieser Beitrag ist zwar schon älter, aber immer noch einen Kommentar wert. Besagter Harakiri-Do-Judo-Gründer ist ein gnadenloser, profitorientierter Nichtskönner. Ein halbwegs standfester Gelbgurt würde ihn schon zur Verzweiflung bringen. Die Komplette Vita ist nur durch Lug und Trug entstanden. https://www.informer-online.de/2016/12/ ... -ersparte/
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Neu, alles neu

Beitrag von HBt. »

"hattori_hanzo",

das Herr L. ein Schaumschläger und ein Unsympath ist, war - hoffe ich, jedem gesunden Verstand vorher auch schon klar.
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von nur_wazaari »

http://www.mypott.de/video/Brandneue-Ju ... cc16ba66c5

Judo kann man in der Hauptsache nicht allein machen. Was denken seine "Uke" sich eigentlich? ...Sonst ohne weiteren Kommentar.
.
Deshi
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Deshi »

nur_wazaari hat geschrieben: 07.02.2018, 15:02 Was denken seine "Uke" sich eigentlich?
Es gibt da draußen noch viel extremere Fälle, in denen seltsame Menschen sich als Meister teilweise sogar berührungsloser(!) "Kampfkünste" aufspielen (natürlich Humbug) und
große Gruppen von Anhängern haben. Bei diesen handelt es sich um stark suggestionsempfängliche Menschen, die dann im "Training" genau das Verhalten zeigen, das von ihnen
erwartet wird. Kurz: Diese Leute denken nicht, oder zumindest nicht kritisch genug. Charismatische Manipulatoren können so oft eine große Anzahl Leichtgläubige um sich scharen. Der
oft kultische Charakter solcher Gruppen ist kein Zufall.
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nur_wazaari
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von nur_wazaari »

Alles im Rahmen meiner eigenen Meinung...

Es gibt da draußen noch viel extremere Fälle, in denen seltsame Menschen sich als Meister teilweise sogar berührungsloser(!) "Kampfkünste" aufspielen (natürlich Humbug) und
große Gruppen von Anhängern haben. Bei diesen handelt es sich um stark suggestionsempfängliche Menschen, die dann im "Training" genau das Verhalten zeigen, das von ihnen
erwartet wird. Kurz: Diese Leute denken nicht, oder zumindest nicht kritisch genug. Charismatische Manipulatoren können so oft eine große Anzahl Leichtgläubige um sich scharen. Der
oft kultische Charakter solcher Gruppen ist kein Zufall
Selbstverständlich, das stimmt. Es bringt mir auch weder Genuss noch Erhabenheit jene in diesem Thread verlinkten Techniken minutiös zu analysieren und darüber zu urteilen. Nicht zuletzt deshalb,
weil offenkundig selbst ernannte Großmeister (ein Begriff, der in meinen Augen entgegen der Graduierungsphilosophie im Judo steht) nicht selten eher wenig einsichtig bzgl. Kritik sind. Es ist nicht die Entwicklung, nach
der jene streben, sondern einzig und allein das Lob, dessen sie so sehr bedürfen oder noch minder ehrenhaft der schnöde Mammon. Dort wo das Psychologische (ich mag das Wort "Geist" nicht, da unpräzise und völlig übernutzt) nicht im Fluss arbeitet, dort ist es eben schwer etwas (auch physiologisch) zu bewegen.

Erkennbar sollen die hier diskutierten Techniken Judotechniken sein. Ich persönlich sehe insbesondere die Umrahmung (also nicht die gezeigten Techniken an sich) sogar mit etwas Humor, da sich Betreffende doch ziemlich ernst zu nehmen scheinen. :new_silly Der Habitus und das öffentliche Auftreten, sowie diverse Ungereimtheiten geschehen wie bei einigen anderen mehr oder weniger bekannten Fällen im Schleier einer mangelhaften Seriösität. Weshalb empfinden wir das so? Genannte Gründe dafür gibt es hier im Thread wohl schon reichlich.

Allerdings stellt sich die ernsthafte Frage, wie man in einer etablierten und verantwortungsbewussten Fach-Gemeinde mit solchen z.T. doch recht offensiv in die Öffentlichkeit drängenden Strömungen, insbesondere aber einzelnen Personen umgeht, welche letztlich auch auf die eigenen sportlichen Wurzeln zurückgreifen. Es bleiben ja nur einige Optionen (nicht vollständig): ignorieren, zugehen, abweisen, öffentlich kritisieren...Stellt man sich in jenem
Moment über jene, wenn man begründet kritisiert und den Anschein erweckt, dass das eigene Wissen das Besserer und Richtigere ist? Genau das wäre der ärgste Vorwurf, den man als Gegenmaßnahme der Kritisierten bekommen würde. Und es ist wohl gleichzeitig das objektiv schwächste Argument. An dieser Stelle würde klar werden, welche unüberwindbaren Resistenzen man scheinbar zu bewältigen hätte; weitere Energie kann man dann durchaus einsparen.

Mir selbst sind schon einige Leute untergekommen, die Judotechniken nach abweichenden Auffassungen trainiert haben, deren Technikverständnis bei gleichzeitiger Renitenz mangelhaft (da nicht funktions-, noch nicht einmal "show"basiert) gewesen ist. Es war nötig, eine Linie des Umgangs damit zu finden. Folgendermaßen: Den Einzelfall prüfen. Oftmals ist relativ leicht auszumachen, was und wer dahinter steckt. Dann Alternativen anbieten. Vermeiden, dass sie anderen Trainierenden falsche Dinge zeigen, soweit möglich. Bestes Argumentationsmittel, wie schon "tutor" schrieb, ist aber tatsächlich solches (muss ja nicht gleich ein BLZ sein):
Aber wenn das Bedürfnis besteht, sich doch einmal auf der Matte friedlich auszutauschen, wäre ein Besuch im BLZ Köln, vorzugsweise donnerstags um 19.00 Uhr (nicht so weit von Essen/Geldern), sicherlich sinnvoll. Da könnten auch die zahlreichen Schülerinnen und Schüler, die sich auf große Wettkämpfe vorbereiten, das ein oder ander Aha-Erlebnis bekommen.
Und zu guter Letzt bleibt folgender Trost: Der tatsächliche Einflusskreis dieser Leute ist meistens vergleichsweise klein. Oftmals bewegen sie sich in einem durchaus quantitativ- und qualitativ eingegrenzten Rahmen. Es ist, wie viele hier ja im Ergebnis schon erkannt haben, nicht nötig mit Kanonen auf flugunfähige Spatzen zu schießen. Man lasse sie hüpfen, lasse sie die Krumen picken; zudem ist deren Engagement oftmals nicht von Dauer. Im Endeffekt sind sie abgesehen von verständlichen Ärgernissen meistens harmlos. Wenn sie nicht harmlos und z.B. bloße Betrüger sein sollten, gibt es noch genügend andere Mittel und Vorgehensweisen.


...die sich natürlich prüfen lassen muss.
.
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Fritz
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Fritz »

In der Regel erledigen sich selbstdarstellerbasierte "Verbände" über kurz oder lang eher selbst, daß liegt in der Natur der Sache ...
Hin- und wieder ist es aber durchaus recht nützlich genau hinzuschauen, wo das Fünkchen Wahrheit liegt, welches sich die
Selbstdarsteller zu nutze machen ...

Der Versuch einen Judo-Verband alternativ zur IJF zu installieren, kommt ja sicherlich nicht daher, weil sich alle Judoka unter dem IJF-Umfeld
wohl behütet und gut aufgehoben fühlen und stehts mit Vorfreude u. Spannung den neuesten Regeländerungen entgegenfiebern, wohl wissend,
daß ihr Hobby damit noch toller und attraktiver wird ;-)

Ist halt nur schade, daß durch die Vereinnahmung der Idee einer Alternative zur IJF, durch Leute, die - wie sie in diesem Faden dokumentiert ist - diese
doch offensichtlich eher nicht auszufüllen vermögen,
diese pot. Chance für die deutsche Judolandschaft "verbrannt" bzw. vor die Wand gefahren wurde. Prinzipiell gilt ja "Konkurrenz belebt das Geschäft" und
Monopole bzw. Kartelle werden eigentlich gesetzlich unterbunden, komischerweise gilt das aber beim Sport in Deutschland offenbar nicht ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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nur_wazaari
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von nur_wazaari »

Der Versuch einen Judo-Verband alternativ zur IJF zu installieren, kommt ja sicherlich nicht daher, weil sich alle Judoka unter dem IJF-Umfeld
wohl behütet und gut aufgehoben fühlen und stehts mit Vorfreude u. Spannung den neuesten Regeländerungen entgegenfiebern, wohl wissend,
daß ihr Hobby damit noch toller und attraktiver wird
Es stellt sich ja auch die Frage, mit welcher Notwendigkeit eine Verbandsgründung überhaupt initiiert werden muss. Wir wollen Shiai mit Beinfasstechniken? Mit weniger restriktivem Regelwerk im Allgemeinen?
Richten wir solche Veranstaltungen aus! Es ist ja nicht so, dass der DJB diese Techniken völlig verbietet. Letztlich gibt es ja Lehrgänge (und mittlerweile auch Wettkämpfe) bzgl. vieler Formen und Strömungen des Judo, auch im DJB.
Ich denke, dass es möglich wäre, Wettkämpfe technisch so offen gestalten zu dürfen (Verletzungsungefährlichkeit vorausgesetzt), sodass jeder auf seine Kosten kommt. Auch mit dem Segen des nationalen Verbandes.
Auf Landesverbandsebene sollte das sowieso möglich sein. Würde es im Übrigen gar keine Organisation geben, käme es irgendwann zu einer Gründung. Sieht man ja z.B. beim BJJ.

Es stellt sich nur die Frage, weshalb Leute meinen, ihren eigenen Verband, ihre eigene "Schule" begründen zu müssen, obwohl das Holzrad immer wieder rund bleibt. Sie feilen aber solange daran, bis es unrund wird oder es gar nicht mehr zu gebrauchen ist. Einige ziehen es vor, ihre Expertise überhaupt nicht mehr verbandsgebunden einzubringen. Das ist vielleicht auch nicht der optimale Weg und hat meiner Erfahrung nach auch oft irgendwelche persönlichen-, nicht aber verbandsspezifischen Gründe.

Vielleicht kennt ja der/die eine oder andere z.B. aus dem Berufsleben ähnliche Fragen. Heutzutage muss man für viele Dinge Zertifizierungen vorweisen, um offiziell und seriös arbeiten zu können. Versicherungen akzeptieren z.B. nur bestimmte Träger. Elektrogeräte müssen ein bestimmtes Siegel tragen. Veranstaltungen müssen diese und jene Voraussetzungen erfüllen. Man kann die Liste so weiter führen... Die Rechte zur Vornahme solcher Zertifizierungen sind oft nur an wenige Träger vergeben, die nicht selten Kritik ihrer Kunden ausgesetzt sind, da sie sich auf ihren gesicherten Aufträgen ausruhen und ihre Arbeit qualitativ bescheiden wird. Die Gründung alternativer Träger wird gerne auch mittels der eigenen Macht und daraus resultierendem Vermögen torpediert. Zudem müssten die Auftraggeber Alternativen erst anerkennen, was einen langen und komplizierten Prozess voraussetzt. Es ist eine komplizierte Angelegenheit zwischen Deutungshoheit, Marktmacht und den Qualitätsansprüchen der Verbraucher.

Ohne das jetzt weiter auszuführen, kann man sich anhand der genannten Merkmale fragen, inwieweit Parallelen zum DJB gezogen werden können. Besser noch, zur EJU und IJF. Ich möchte das zunächst unbeantwortet lassen. Einig sein kann man sich aber darüber, dass diese Verbände die anerkannten Träger für den Judosport sind. Auch Vereine wollen gerne Förderung und Anerkennung erhalten. Dazu müssen sie sich auf unterschiedlichen Wegen zertifizieren lassen, um einen Qualitätsanspruch nachzuweisen. Größtenteils ebnen also die Zugehörigkeit zu den anerkannten Trägern der vergebenden Zertifizierungen und deren Anerkennung erst den Weg in eine geordnete, qualitativ vernünftige Arbeit. Meine persönliche Einstellung/Überzeugung ist jene, dass letztlich die Qualität immer die Quantität nach sich zieht - qualitativ hochwertige Arbeit wird im Zeitverlauf immer Aufträge bzw. Mitglieder nach sich ziehen und nicht umgekehrt.

Und hier liegt für mich das Problem. Gründet sich also ein völlig neuer Verband, ohne Grundlage der Anerkennung, ohne allgemeine sportliche Akzeptanz und darüber hinaus auch noch mit offenkundig fragwürdigen Inhalten, wird er nicht von Dauer sein und schlimmstenfalls den Sport in Misskredit bringen. Arbeitet er aber qualitativ gut und wirbt dadurch Mitglieder bzw. Aufträge ab - nun ja - dann müssen sich die etablierten Träger fragen lassen, was sie falsch machen. Bei einander ähnlichen Sportarten könnte man da auch übergreifend denken.

Für Leute, die einfach nur ihr Ding ohne irgendwelche organisatorischen Ansprüche durchziehen, gilt das so aber nicht. Es geht wie beschrieben nur um die Versuche, völlig neue Strukturen zu schaffen und ursächlichen Gründe dafür.
.
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Fritz
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Fritz »

nur_wazaari hat geschrieben: 10.02.2018, 13:01 Ich denke, dass es möglich wäre, Wettkämpfe technisch so offen gestalten zu dürfen (Verletzungsungefährlichkeit vorausgesetzt), sodass jeder auf seine Kosten kommt. Auch mit dem Segen des nationalen Verbandes.
Auf Landesverbandsebene sollte das sowieso möglich sein.
Da möchte ich Dich etwas auf den Boden der Tatsachen zurückholen:
https://www.judo-verband-berlin.eu/wp-content/uploads/Ordnungen/Richtlinien-zur-Verffentlichung-von-Turnierausschreibungen-im-JVB.pdf hat geschrieben: 2. 3. Es muss aus der Ausschreibung hervorgehen, dass nach den Regeln des DJB bzw. JVB gekämpft wird. Dies ist bei der Turnierdurchführung auch einzuhalten.
[ ... ]
4. Die Wettkampfordnung des DJB/JVB ist bei der Durchführung von Turnieren im JVB zwingend einzuhalten.
Natürlich geht es hier erstmal nur um die Veröffentlichung einer Ausschreibung über den Verband. Aber es hängt mehr dran, denn der Verband
wird keine KaRis bereitstellen, wenn aus seiner Sicht die Ausschreibung nicht vorhanden ist. (Mal abgesehen davon, daß eine veröffentlichte Ausschreibung auch
nicht garantiert, daß vom Verband KaRis gestellt werden ;-) )

Allerdings ist es von LV zu LV verschieden. Im Brandenburger Verband bspw. hat der KaRi-Referent die Vereine ausdrücklich ermuntert, auch mal Turniere nach alternativen
Regeln auszurichten. Ob es aktuell noch gilt, weiß ich nicht, er hatte es vor ein paar Jahren bei einer ÜL-Weiterbildung mündlich verkündet ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von nur_wazaari »

Da möchte ich Dich etwas auf den Boden der Tatsachen zurückholen
Nach einer sauberen Ukemi bin ich dann auch dort gelandet.

Das mit der Bereitstellung der KaRis war zu der Zeit, als ich noch KaRi gewesen bin, völlig anders. Jeder Verein bringt welche mit oder es reisen einfach Interessierte an.
Nun weiß ich ja, dass es immer schwieriger wurde und wird überhaupt welche zu finden. Es gab Turniere, die mit vier KaRis auf vier Matten auskommen mussten. Oder es waren mal gar keine da.
Jetzt gibt es dieses KRAS-System (das kann man nochmal als völlig eigenes Thema ansehen).

In Brandenburg gibt es ja auch z.B. das Bodenturnier des JSV Bernau. Fällt das streng genommen unter das Regelwerk des DJB? Ja klar, es werden die üblichen Regeln für Ne-waza angewendet.
Allerdings gibt es ja schon Unterschiede und Abweichungen. Dort sind auch DJB- bzw. LV-KaRis im Einsatz. Immerhin geht das soweit klar, ohne einen eigens dafür kreierten Verband zu gründen ;)

Trotzdem muss ich nochmal nachlegen: Zumindest finde ich, dass ein Verband durchaus auch Spielarten zulassen sollte, die dem Judo und der Technikverbreitung nützlich sind. Es würde mich interessieren, ob der DJB bzgl. dessen mit sich reden lassen würde oder ob dort solche Dinge wie Versicherungsschutz nur unter einem bestimmten Regelwerk u.a. Hindernisse darstellen würden.

Fritz schrieb:
Es wird dringend nötig, daß wir die IJF-Regeln als das ansehen, was sie sein sollten: Ein Regelsatz für international agierende
Profi-Sportler und deren Vermarkter.
Denn so entwickelt es sich wohl - es entsteht ein immer größer werdender Graben zwischen Leistungssport und Breitenspot. Ob man von Profisport sprechen kann, weiß ich nicht. Viel zu viele Judoka können nicht im mindesten ihr Auskommen über Judo verdienen (für mich ein wichtiges Merkmal der Definition von "professionell"). Beim aktuellen Grand Slam in Paris sind mir auch schon bestimmte Dinge dazu aufgefallen. Vielleicht schreibe ich in einem anderen Thread etwas dazu, bin mir noch unschlüssig.

Streng genommen ein bisschen "off-topic" meinerseits bzgl. des Threads, ich bitte um Nachsicht. Das zeigt mir, wie kompliziert und weitläufig das Thema eigentlich sein kann.
.
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von tutor! »

... ich habe jetzt aber noch nie davon gehört, dass ein anderer Verband gegründet wurde, um Wettkämpfe nach alternativen Regeln austragen zu können.

Die Verbände, die sich auf den verschiedenen Ebenen als Alternativen (ich vermeide an der Stelle mal den Begriff „Konkurrenz“), betreiben ja in der Regeln keine, oder kaum Wettkämpfe. Im Gegenteil: die Vorwürfe gehen ja gerade in die Richtung, dass die „Monopolverbände“ den Breitensport zugunsten von Wettkämpfen vernachlässigen würden (als ob das ein Widerspruch wäre, aber das ist ein anderes Thema).

Die Hauptmotivation dürfte in Graduierungen liegen - insbesonder jenseits des 5. Dan, also in Regionen, wo DJB und LVe durchaus sparsam sind. Dann gibt es die Leute, deren Graduierungen etway schwammig/fragwürdig sind und die nicht vom „Monopolverband“ anerkannt werden. Es gibt noch weitere Gründe, wie Tätigkeitsverbote aufgrund von früheren Vorkommnissen, seien sie nun erledigt oder latent schwebend.
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von Fritz »

nur_wazaari hat geschrieben: 10.02.2018, 17:39 Das mit der Bereitstellung der KaRis war zu der Zeit, als ich noch KaRi gewesen bin, völlig anders. Jeder Verein bringt welche mit oder es reisen einfach Interessierte an.
Nun weiß ich ja, dass es immer schwieriger wurde und wird überhaupt welche zu finden. Es gab Turniere, die mit vier KaRis auf vier Matten auskommen mussten. Oder es waren mal gar keine da.
Jetzt gibt es dieses KRAS-System (das kann man nochmal als völlig eigenes Thema ansehen).
Ja das gibt es auch, und in dem Zusammenhang gibt es dann noch das Wort Reuegeld usw. usf. Allerdings nützt Dir als Ausrichter das Reuegeld nichts
wenn trotzdem keine KaRis da sind. Das KRAS-System ist da prinzipiell eine sehr gute Sache, allerdings muß das Turnier dann dort gelistet sein und bzgl.
der Regularien scheint es da von LV zu LV unterschiedlich zu laufen. Und selbst dann, wenn dann plötzlich eine wichtige höhere Meisterschaft auf
den Termin gelegt wird, kann es trotz KRAS schon knapp werden ;-)
nur_wazaari hat geschrieben: 10.02.2018, 17:39In Brandenburg gibt es ja auch z.B. das Bodenturnier des JSV Bernau. Fällt das streng genommen unter das Regelwerk des DJB? Ja klar, es werden die üblichen Regeln für Ne-waza angewendet.
Allerdings gibt es ja schon Unterschiede und Abweichungen. Dort sind auch DJB- bzw. LV-KaRis im Einsatz. Immerhin geht das soweit klar, ohne einen eigens dafür kreierten Verband zu gründen ;)
Wie gesagt, im Brandenburger LV sieht man es wohl nicht ganz so verbissen. Außerdem ist das Bernauer Bodenkampfturnier nur ein Teil des "Skoda-Cups", wo Kinder/Jugendliche ganz normal kämpfen. D.h. da sind sowieso KaRis anwesend ...

Andererseits, wenn man ein Turnier komplett mit deutlich vom IJF/DJB-Regelsatz abweichenden Regeln durchführen möchte, dann kann man natürlich auch gleich
eigene Leute bzw. "Arbeitswillige" aus den teilnehmenden Vereinen zum Schiedsen nehmen, KaRi-Lizenz hin oder her ...

Wäre spannend, ob dann dem jeweiligen LV das egal ist oder diesem Schikanen einfallen, es wurde mal im Forum von einem Beispiel berichtet,
wo ein Turnier eigenverantwortlich organisiert wurde und der betreffende Verein dann am Ende noch eine Strafzahlung leisten sollte ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neuer Deutscher Judo Verband

Beitrag von nur_wazaari »

Wäre spannend, ob dann dem jeweiligen LV das egal ist oder diesem Schikanen einfallen, es wurde mal im Forum von einem Beispiel berichtet,
wo ein Turnier eigenverantwortlich organisiert wurde und der betreffende Verein dann am Ende noch eine Strafzahlung leisten sollte
Interessant. Natürlich möchte kein Verein oder Ausrichter einen Rechtsstreit riskieren oder für den Ausfall etwaiger Versicherungsleistungen in Kauf nehmen. Ebenso kann ich den jeweiligen Verband verstehen, der, wenn ihm ein Wissen um eine solche "nicht genehmigte" Veranstaltung nachgewiesen werden kann, im möglichen Schadensfall mit in Regress gezogen wird.

Noch ein persönlicher Schwank zum KRAS- bzw. Kampfrichtersystem:

Das mit dem KRAS-System kann ich bestätigen. Ich habe nun schon in mehreren Bundesländern mitbekommen, wie das jeweils (eben unterschiedlich) gehandhabt wird. In meinem aktuellen Bundesland (nur bzgl. meines Wohnortes) werden die KaRis
in meinen Augen regelrecht genötigt, sich dort einzutragen und zwar dann, wenn sie Zeit haben. Sie wissen aber nicht, welches Turnier das z.B. ist. Darauf natürlich einsetzende Kritik bzgl. Fahrzeit, Wegstrecke
usw. wurde damit abgetan, dass man ja sowieso Fahrgemeinschaften bilden würde. Ich war froh, nicht selbst von dieser Rekrutierungspolitik betroffen zu sein, empfand das als unangenehm. Zur Abschwächung möchte ich aber hinzufügen,
dass natürlich niemandem mit Konsequenzen gedroht wurde o.ä.. Trotzdem, mir scheinen die Kampfrichter doch arg hierarchisch strukturiert zu sein, was aber schon zu meiner aktiven Zeit so gewesen ist. Aufgrund der dadurch entstandenen Verpflichtungen für Turniereinsätze bzw. kritischer Nachfragen bzgl. des eben nicht besonders prall gefüllten persönlichen Einsatzkalenders sah ich mich damals gezwungen, einen Schlussstrich darunter zu ziehen. Professionalität hin oder her, man muss das Schiedsen nach aktueller Situation als das sehen was es ist: ein Hobby. Womit der Bogen zu allgemeinen Verbandsfragen geschlagen wird, denn allzu oft scheinen besonders Engagierte von anderen das zu fordern, was sie selbst bereit sind zu investieren. Nur eben lebt jeder sein eigenes Leben und es wird nichts gewonnen, wenn man Leute zum Einsatz nötigt (das gegebene Wort sollte unberührt davon natürlich gelten!).
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