Gute Ansätze im DJB?
Gute Ansätze im DJB?
Hallo Zusammen,
ich lese schon sehr lange in diesem Forum, und es sind immer wieder interessante Fäden dabei. Meist geht es aber darum, dass jemand seinem Ärger Luft machen will, wie bei den vielfältigen Regeldiskussionen zum Beispiel.
Hier sind mit Sicherheit viele hochverdiente Judoka unterwegs, und mit ein bisschen Übung findet man auch ungefähr raus, wer wer ist. Schade finde ich es deshalb umso mehr, dass selten positive Entwicklungen innerhalb des DJB besprochen werden.
Was haltet ihr denn zum Beispiel von der Verjüngung des Bundestrainerteams? Vom DJB-Juniorteam? Dem Maskottchen Yoko? Dem deutschen Jugendpokal? Von den Judo-Junior-Akademien? Den Ippon-Girls? Der Zusammenarbeit mit Sportdeutschland? Dem Tag des Judo?
Was fällt euch noch ein, was positive Ansätze birgt? Ich sehe im DJB in letzter Zeit ganz viel Potenzial, allerdings wird darüber in meinen Augen viel zu wenig gesprochen.
Sagt doch mal, was macht der DJB einfach klasse? Und welche Ideen sollten ausgebaut werden?
ich lese schon sehr lange in diesem Forum, und es sind immer wieder interessante Fäden dabei. Meist geht es aber darum, dass jemand seinem Ärger Luft machen will, wie bei den vielfältigen Regeldiskussionen zum Beispiel.
Hier sind mit Sicherheit viele hochverdiente Judoka unterwegs, und mit ein bisschen Übung findet man auch ungefähr raus, wer wer ist. Schade finde ich es deshalb umso mehr, dass selten positive Entwicklungen innerhalb des DJB besprochen werden.
Was haltet ihr denn zum Beispiel von der Verjüngung des Bundestrainerteams? Vom DJB-Juniorteam? Dem Maskottchen Yoko? Dem deutschen Jugendpokal? Von den Judo-Junior-Akademien? Den Ippon-Girls? Der Zusammenarbeit mit Sportdeutschland? Dem Tag des Judo?
Was fällt euch noch ein, was positive Ansätze birgt? Ich sehe im DJB in letzter Zeit ganz viel Potenzial, allerdings wird darüber in meinen Augen viel zu wenig gesprochen.
Sagt doch mal, was macht der DJB einfach klasse? Und welche Ideen sollten ausgebaut werden?
Re: Gute Ansätze im DJB?
Tja, Regel-Änderungen betreffen immer so ziemliche alle, die irgendwie im DJB-Umfeld was mit Wettkämpfen zu tun haben, was doch recht viele sind ...firstdan hat geschrieben:Meist geht es aber darum, dass jemand seinem Ärger Luft machen will, wie bei den vielfältigen Regeldiskussionen zum Beispiel.
Und eigentlich nie haben diese Betroffenen eine Chance, bei Regel-Änderungen mitzureden (mal von dem Versuch im DJB-Umfeld Uki/O-Goshi zu verbieten abgesehen,
wo ich mal davon ausgehe, daß hier dann doch mal auf das Meinungsbild gehört wurde - einer der guten Ansätze, nebenbei bemerkt )
Das sind alles Dinge, welche m.E. die Masse der Judoka nur am Rande interessiert.firstdan hat geschrieben:Was haltet ihr denn zum Beispiel von der Verjüngung des Bundestrainerteams? Vom DJB-Juniorteam? Dem Maskottchen Yoko? Dem deutschen Jugendpokal? Von den Judo-Junior-Akademien? Den Ippon-Girls? Der Zusammenarbeit mit Sportdeutschland? Dem Tag des Judo?
Jugend-Pokal ist m.M.n keine schlechte Sache,
"Ippon-Girls" find ich aus zwei Gründen "daneben": erstens mal wieder ein unnötiges englisches Wort verwendet, zweitens irgendwie diskriminierend - Judo-Veranstaltungen sollten prinzipiell beiden Geschlechtern offenstehen.
Maskottchen ... nunja, wers braucht ...
Der Rest sagt mir nicht viel ...
Ach was mir noch gefallen hat (in einem der letzten JMs gelesen):
Richard Trautmann möchte wohl deutschen Judo-Kadern wieder etwas mehr Judo näher bringen, also diese öfters nach Japan zum Trainieren bringen, gefällt mir sehr
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Positivismus
Ich sehe / zähle nur neun Fragen!
Als ewiger Nörgler
würde ich gerne lesen, was Du an den aufgeführten Beispielen als positiv empfindest, bzw. als "eher ungünstig" ...
Als ewiger Nörgler
würde ich gerne lesen, was Du an den aufgeführten Beispielen als positiv empfindest, bzw. als "eher ungünstig" ...
Re: Gute Ansätze im DJB?
Ich bin der Meinung, dass sich im Judo eine sehr negative Diskussionskultur entwickelt hat. Es kommt doch immer mehr zu Burgendenken, weswegen es dem DJB oder Landesverbänden schwer fällt, Aktionen mit einer breiten Reichweite aufzusetzen. Es ist ja sogar sehr gut, wenn man Probleme entdeckt und sie kommuniziert, aber genau deine Diskussionsweise ist das, was ich bemängele. "Mach du erstmal, bevor ich etwas tu".HBt. hat geschrieben:Ich sehe / zähle nur neun Fragen!
Als ewiger Nörgler
würde ich gerne lesen, was Du an den aufgeführten Beispielen als positiv empfindest, bzw. als "eher ungünstig" ...
Wenn wir uns das Konzept des Tag des Judo zum Beispiel ansehen: Vereine sind aufgerufen, mit Schulen zusammenzuarbeiten, und es wird alles mögliche getan, diesen Kooperationsprozess zu vereinfachen, dass sogar komplette Stundenentwürfe vorgelegt werden. Über die Landesverbände sind Stand 2016 2742 Vereine oder Abteilungen dem DJB angeschlossen (Quelle: DOSB Bestandserhebung 2016). Jeder Verein hat Engagierte, da wäre es doch für einen einzelnen Verein ein leichtes, einen schönen Tag des Judo in z.B. einer Grundschule in der Nähe zu organisieren. Engagierte Schüler als Trainerhelfer werden dafür sogar von der Schule freigestellt. Dennoch höre ich viel Schlechtes über die Aktion, und wenig Positives. Es liegt ganz sicher nicht daran, dass die Flyer des DJB vielleicht ein Redesign bräuchten, sondern eher daran, dass im Judo diese "Anpackmentalität", die man zum Beispiel im Schachbund oder bei den Karateka fühlt, verloren gegangen ist.
Wenn ich mir die Idee des DJB-Juniorteams angucke: hier zeigt der DJB (beziehungsweise die Jugend) doch deutlich auf, dass jederzeit Helfer willkommen sind, und es genügend Aufgaben gibt. Judo ist halt mehr als das, was auf der Matte geschieht. Die Aussage "das meiste davon tangiert den Normaljudoka nicht" halte ich für falsch. Wir haben 150.000 Judoka in Deutschland - nicht jeder davon nimmt regelmäßig an Turnieren teil. Es ist einfach so, dass es einfacher ist, sich aufzuregen, als tatsächlich etwas zum besseren zu wenden.
Ich bin davon überzeugt, dass wir uns mehr auf die positiven Aspekte der Arbeit unseres Spitzenverbands besinnen wollen und nicht nur negativ reden. Mich betrübt es, dass Judodeutschland so lethargisch sitzen bleibt und sich von den starken, weil kaum noch zerstrittenen Karateka überholen lässt.
Re: Gute Ansätze im DJB?
Es gibt in der Tat viele Aktionen - einige Bespiele hast du ja genannt. Es ist auch leider so, dass die zahlreichen Aktivitäten nicht den gewünschten Erfolg bei der Mitgliederentwicklung bringen. Das sieht Du offenbar genauso, denn Du schreibst:firstdan hat geschrieben:(...)Ich sehe im DJB in letzter Zeit ganz viel Potenzial, allerdings wird darüber in meinen Augen viel zu wenig gesprochen.
Sagt doch mal, was macht der DJB einfach klasse? Und welche Ideen sollten ausgebaut werden?
Es kommt zwischen den positiven Aktivitäten und anderen Entwicklungen zu Überlagerungseffekten, durch die die gut gemeinten und zum großen Teil auch gut gemachten Aktionen verpuffen. Genau an diesem Punkt müsste eine Ursachenanalyse ansetzen: warum verpuffen die genannten Aktionen, warum gelingt es immer schlechter, größere Reichweiten zu generieren, was könnte/müsste man anders machen?firstdan hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass sich im Judo eine sehr negative Diskussionskultur entwickelt hat. Es kommt doch immer mehr zu Burgendenken, weswegen es dem DJB oder Landesverbänden schwer fällt, Aktionen mit einer breiten Reichweite aufzusetzen.
(...)
Mich betrübt es, dass Judodeutschland so lethargisch sitzen bleibt und sich von den starken, weil kaum noch zerstrittenen Karateka überholen lässt.
Kinder und Jugendliche mit Spitzensportlern und damit potentiellen und/oder tatsächlichen Vorbildern zusammenzubringen, ist sicherlich ein wichtiger Baustein zur Schaffung einer langfristigen Motivation. Insofern sind die Ippon-Girls ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe, sind entsprechende Maßnahmen auch für Jungs schon durchgeführt worden. Letztlich ist die Frage, ob das getrenntgeschlechtlich gemacht werden muss, berechtigt. Aber man kann das eine ja auch tun, ohne das andere zu lassen.
Führungsnachwuchs in die Vereine zu bringen, ist ebenfalls unbedingt erforderlich, um eine Community aufzubauen. All diese Aktivitäten sind unbedingt erforderlich.
Du fragst aber auch, was man besser machen könnte. Nun, die Verbände haben ein Wirksamkeitsproblem. Viele Maßnahmen bringen einfach nicht die gewünschte Wirkung. Die Einführung von Selbstverteidigung in die PO oder auch die Aufnahme von Kata in die Kyu-PO haben doch nicht zu einem Anstieg der entsprechenden Übungsangebote geführt. Die grundsätzlich richtigen Gedanken der Verschränkung von Prüfung und Ausbildung haben nicht zu einer Hebung des Niveaus geführt - jedenfalls nicht nach meiner Wahrnehmung.
Ich bin zum Beispiel der Überzeugung, dass bei Großveranstaltungen - letztlich bei jedem Turnier und bei jeder kleineren Meisterschaft auch - ein attraktives Rahmenprogramm stattfinden sollte, bei dem Judo auch in den anderen Facetten als dem Wettkampf in einer zum Training animierenden Form gezeigt werden sollte. Hier liegt ein großes Potential brach. Dies habe ich z.B. auch an führende Verbandsfunktionäre kommuniziert, jedoch kamen von dort viele Gründe, warum das jeweils nicht gehen würde - aber im Positiven anfassen will es doch auch keiner.
So, für´s erste soll das reichen
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Re: Gute Ansätze im DJB?
um einmal positiv zu bleiben:
ich finde die allermeisten Aktionen des DJB, insbesondere im Bereich der Jugend - Ippon Girls (Boys vermisse ich ein wenig), Judo Safari, Juniorteam (ist wohl eine der besten Ideen überhaupt) sehr gut. Auch wenn man im Details immer Verbesserunsgmöglichkeiten finden kann(ist normal).
Auch im "Aktivenbereich" finde ich viele gute Ansätze: Ü30-Wettkämpfe, Verstärkung des Bereichs Kata durch Kataturniere (auch wenn man es grundsätzlich ablehnen kann, Kata als Turnier zu tun, ist es doch die beste Option, es in die Breite zu tragen), Ippon Ladys (wirkt leider noch halbherzg) ist aber ne super Idee, denn wir sind nicht nur ein Kinderverein.
Eigentlich alles was ich so als Breitensport definieren würde, der Spitzensport stellt für mich eigentlich kaum ein Thema dar, deswegen interessiert es mich weniger.
Die neue DJB-Homepage finde ich super und die Grundstrategie von mehr Hauptamt (=professionelleres Arbeiten) in der DJB-Zentrale halte ich für grundlegend wichtig und richtig. Schade ist, dass wir das mit den LVs nicht irgendwie kombinieren können, um Synergien zu schaffen.
Ich würde es mir auch noch viel mehr im Lehrwesen wünschen (in Kombination mit den LVs könnte man da vielleicht mehr rausholen als nur einen hauptamtlichen Bundesausbildungsleiter)
Die Grundidee, die "Stars" für die Breite Masse zugänglich zu machen, ist super, allerdings habe ich eine extreme Randlage in Deutschland, was es dann trotzdem schwierig macht, davon zu profitieren, aber der Weg ist richtig.
Besser könnte man folgendes machen:
Ich finde die Verzahnung von DJB und LVs ist grausam schlecht, ich habe immer das Gefühl, dass hier nur im Wettkampfbetrieb (hier auch nur, weil die Regeln mit der Brechstange übergestülpt werden) wirklich an einem Strang gezogen wird und stelle mir deshalb seit langem die Sinnfrage (brauchen wir hier Föderalismus in der jetzigen Form oder müsste das ganz anders organisiert werden - unklares Endergebnis).
Z.B. der Bereich SV wird von den LVs (wo ich es sehe) eher nicht so beackert (aus unterschiedlichsten Gründen). Und die Verbandsjugendleitungen der LVs scheinen die Bundesjugendleitung nicht wirklich zu unterstützen bzw. den Spirit in die LVs hereinzutragen der auf DLB-Ebene zu herrschen scheint.
Auch find ich, dass nicht jede Änderung im Spitzensport bis zur untersten Basis runtergebrochen werden muss. Das macht das "Produkt", das die Vereine an den Mann bringen sollten, immer unglaubwürdiger und löst vermutlich auch die Negativdiskussionsspirale aus. Man verprellt hier unnötigerweise Aktivposten
Erste gute Ansatzpunkte im Bereich Promotion sind getan (Flyer), aber das wirkt noch recht halbherzig, man merkt, dass sich der DJB da eher nicht zuständig fühlt (und die LVs noch weniger). Ich vermisse Promovideos, einheitliche Verbandsonlineauftritte, besser auf den Verein customizebares Werbematerial
ich finde die allermeisten Aktionen des DJB, insbesondere im Bereich der Jugend - Ippon Girls (Boys vermisse ich ein wenig), Judo Safari, Juniorteam (ist wohl eine der besten Ideen überhaupt) sehr gut. Auch wenn man im Details immer Verbesserunsgmöglichkeiten finden kann(ist normal).
Auch im "Aktivenbereich" finde ich viele gute Ansätze: Ü30-Wettkämpfe, Verstärkung des Bereichs Kata durch Kataturniere (auch wenn man es grundsätzlich ablehnen kann, Kata als Turnier zu tun, ist es doch die beste Option, es in die Breite zu tragen), Ippon Ladys (wirkt leider noch halbherzg) ist aber ne super Idee, denn wir sind nicht nur ein Kinderverein.
Eigentlich alles was ich so als Breitensport definieren würde, der Spitzensport stellt für mich eigentlich kaum ein Thema dar, deswegen interessiert es mich weniger.
Die neue DJB-Homepage finde ich super und die Grundstrategie von mehr Hauptamt (=professionelleres Arbeiten) in der DJB-Zentrale halte ich für grundlegend wichtig und richtig. Schade ist, dass wir das mit den LVs nicht irgendwie kombinieren können, um Synergien zu schaffen.
Ich würde es mir auch noch viel mehr im Lehrwesen wünschen (in Kombination mit den LVs könnte man da vielleicht mehr rausholen als nur einen hauptamtlichen Bundesausbildungsleiter)
Die Grundidee, die "Stars" für die Breite Masse zugänglich zu machen, ist super, allerdings habe ich eine extreme Randlage in Deutschland, was es dann trotzdem schwierig macht, davon zu profitieren, aber der Weg ist richtig.
Besser könnte man folgendes machen:
Ich finde die Verzahnung von DJB und LVs ist grausam schlecht, ich habe immer das Gefühl, dass hier nur im Wettkampfbetrieb (hier auch nur, weil die Regeln mit der Brechstange übergestülpt werden) wirklich an einem Strang gezogen wird und stelle mir deshalb seit langem die Sinnfrage (brauchen wir hier Föderalismus in der jetzigen Form oder müsste das ganz anders organisiert werden - unklares Endergebnis).
Z.B. der Bereich SV wird von den LVs (wo ich es sehe) eher nicht so beackert (aus unterschiedlichsten Gründen). Und die Verbandsjugendleitungen der LVs scheinen die Bundesjugendleitung nicht wirklich zu unterstützen bzw. den Spirit in die LVs hereinzutragen der auf DLB-Ebene zu herrschen scheint.
Auch find ich, dass nicht jede Änderung im Spitzensport bis zur untersten Basis runtergebrochen werden muss. Das macht das "Produkt", das die Vereine an den Mann bringen sollten, immer unglaubwürdiger und löst vermutlich auch die Negativdiskussionsspirale aus. Man verprellt hier unnötigerweise Aktivposten
Erste gute Ansatzpunkte im Bereich Promotion sind getan (Flyer), aber das wirkt noch recht halbherzig, man merkt, dass sich der DJB da eher nicht zuständig fühlt (und die LVs noch weniger). Ich vermisse Promovideos, einheitliche Verbandsonlineauftritte, besser auf den Verein customizebares Werbematerial
Entschuldigung
firstdan hat geschrieben: Es ist ja sogar sehr gut, wenn man Probleme entdeckt und sie kommuniziert, aber genau deine Diskussionsweise ist das, was ich bemängele. "Mach du erstmal, bevor ich etwas tu".
Ich bitte um Entschuldigung, aber darüber muss ich herzhaft lachen.
Du findest acht benannte Dinge positiv, also richtig gut - und ich finde es richtig klasse, wenn Du den Lesern erklären würdest, warum Du explizit diese Dinge toll findest!Was haltet ihr denn zum Beispiel von der Verjüngung des Bundestrainerteams?
Vom DJB-Juniorteam?
Dem Maskottchen Yoko?
Dem deutschen Jugendpokal?
Von den Judo-Junior-Akademien?
Den Ippon-Girls?
Der Zusammenarbeit mit Sportdeutschland?
Dem Tag des Judo?
FIRSTDAN ...
Du darfst nicht ausklammern, dass "wir" Mitarbeiter (an der Basis) benötigen, die sich kümmern können.
Sie müssen Zeit haben, Zeit, Zeit um aktiv (pro) tätig werden zu können. Ewig präsent, ein Netzwerk mitbringen oder aufbauen ... PROFIS (bezahlt) oder RENTNER ... ebenso müssen sie in der Lage sein, eine kollektive, negative Grundeinstellung (Trägheit) ins Gegenteil zu verwandeln.
Ach, ganz nebenbei ---> wann soll der Nachwuchs sich ZEIT nehmen, die notwendige ZEIT ... neben der VOLLZEITSCHULE, der permanenten medialen Ablenkung, der totalen Übersättigung.
Ich finde den DJB toll, doch er löst nicht die Probleme (Ursachen) - stell Dich der Realität. Wie kann man einen Verband, eine Organisationsstruktur toll finden ??? Auf jeden Fall kann ich nichts NEGATIVES ausmachen, im Sinne von SCHWARZ (so richtig schlecht).
Wer sitzt hier?
Warum sollte der Judosport besser sein als das Sportkarate?
Sie müssen Zeit haben, Zeit, Zeit um aktiv (pro) tätig werden zu können. Ewig präsent, ein Netzwerk mitbringen oder aufbauen ... PROFIS (bezahlt) oder RENTNER ... ebenso müssen sie in der Lage sein, eine kollektive, negative Grundeinstellung (Trägheit) ins Gegenteil zu verwandeln.
Ach, ganz nebenbei ---> wann soll der Nachwuchs sich ZEIT nehmen, die notwendige ZEIT ... neben der VOLLZEITSCHULE, der permanenten medialen Ablenkung, der totalen Übersättigung.
Ich finde den DJB toll, doch er löst nicht die Probleme (Ursachen) - stell Dich der Realität. Wie kann man einen Verband, eine Organisationsstruktur toll finden ??? Auf jeden Fall kann ich nichts NEGATIVES ausmachen, im Sinne von SCHWARZ (so richtig schlecht).
So ein Schwachsinn!Mich betrübt es, dass Judodeutschland so lethargisch sitzen bleibt und sich von den starken, weil kaum noch zerstrittenen Karateka überholen lässt.
Wer sitzt hier?
Warum sollte der Judosport besser sein als das Sportkarate?
Eine Anlaufstelle ...
benötigen wir auch noch,
ein Grundstück, ein Gebäude ----> also einen Investor, "den Mann mit dem Geld".
Eine vergammelte Sportstätte, in der "wir" ab und zu unsere Matten auf und abbauen dürfen, reicht heute nicht! Eine Stätte, die wir Dojo nennen - und dabei handelt es sich auch nur um eine kleine
Räumlichkeit, ein winziges Volumen mit Dach ... ebenso wenig.
Wenn Du es willst, dann bitte richtig, professionell ... oder privat, als kleine Schule ... GELD. Die Angestellten wollen auch bezahlt werden, Pädagogen, Psychologen, Sportler, Künstler, Therapeuten ... "die Palette ist sehr bunt".
So "firstdan": was möchtest Du?
Ich bin gespannt und schaue nach vorne.
Gruß,
HBt.
ein Grundstück, ein Gebäude ----> also einen Investor, "den Mann mit dem Geld".
Eine vergammelte Sportstätte, in der "wir" ab und zu unsere Matten auf und abbauen dürfen, reicht heute nicht! Eine Stätte, die wir Dojo nennen - und dabei handelt es sich auch nur um eine kleine
Räumlichkeit, ein winziges Volumen mit Dach ... ebenso wenig.
Wenn Du es willst, dann bitte richtig, professionell ... oder privat, als kleine Schule ... GELD. Die Angestellten wollen auch bezahlt werden, Pädagogen, Psychologen, Sportler, Künstler, Therapeuten ... "die Palette ist sehr bunt".
So "firstdan": was möchtest Du?
Ich bin gespannt und schaue nach vorne.
Gruß,
HBt.
Re: Gute Ansätze im DJB?
Siehste, das ist genau die überhebliche "Denke", die Leute vor den Kopf stößt und recht zuverlässig verhindert, daß man anfängt, nach positiven Sachen zu suchen.firstdan hat geschrieben:Über die Landesverbände sind Stand 2016 2742 Vereine oder Abteilungen dem DJB angeschlossen (Quelle: DOSB Bestandserhebung 2016). Jeder Verein hat Engagierte, da wäre es doch für einen einzelnen Verein ein Leichtes, einen schönen Tag des Judo in z.B. einer Grundschule in der Nähe zu organisieren. Engagierte Schüler als Trainerhelfer werden dafür sogar von der Schule freigestellt.
Es ist eben nicht für jeden einzelnen Verein "ein Leichtes" zur Schule zu latschen und dort Judo-Tage zu organisieren.
Es gibt Vereine, die können das locker, weil sie Leute mit vergleichsweise viel Zeit haben (Lehrer, Studenten, ältere Schüler, Arbeitslose,
langfristig Arbeitsunfähige, Rentner, Selbständige, Berufstrainer usw. usf.) und es gibt Vereine, da sind die Übungsleiter/Trainer schon froh, wenn sie den regulären Trainingsbetrieb absichern können.
Na ist doch nachvollziehbar, wenn jemanden was stört, macht er seinem Ärger Luft.firstdan hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass sich im Judo eine sehr negative Diskussionskultur entwickelt hat. Es kommt doch immer mehr zu Burgendenken, weswegen es dem DJB oder Landesverbänden schwer fällt, Aktionen mit einer breiten Reichweite aufzusetzen. Es ist ja sogar sehr gut, wenn man Probleme entdeckt und sie kommuniziert,
Und sich ständig zu bestätigen, wie toll alles ist, führt erfahrungsgemäß nicht dazu, daß sich was verbessert
Ja und? Das weiß man doch - und wenn man allen 150000 Judoka immer wieder aufs Neue zeigt:firstdan hat geschrieben: Die Aussage "das meiste davon tangiert den Normaljudoka nicht" halte ich für falsch. Wir haben 150.000 Judoka in Deutschland - nicht jeder davon nimmt regelmäßig an Turnieren teil. Es ist einfach so, dass es einfacher ist, sich aufzuregen, als tatsächlich etwas zum besseren zu wenden.
Mitsprache bei Wettkampfregeln - nix,
Mitsprache bei Aktionen wie Wettkampflizenz/ Änderung der PO / Beitrags- u. Prüfungsmarken-Preisen - nix ...
Gleichzeitig werden Vereinstrainer "beschimpft", weil sie nicht genug "Frischfleisch" für den Leistungssport liefern (oder wenn sie liefern, ist sei es nicht gut genug ausgebildet) ...
- dann bleibt nur aufregen
Und wenn Leute eine gewisse Menge an Energie haben, um irgendwas zum Besseren zu wenden, dann werden sie diese Energie sicherlich da einsetzten, wo sie auch was bewirken können.
Und das wird in der Regel in der eigenen Trainingsgruppe bzw. dem eigenen Verein sein. Lethargie muß man den Leuten an der Basis nicht verwerfen ...
tutor bestätigt das ja quasi:
Das wäre es also andersrum... Anstelle die Leute machen zu lassen, wird blockiert, wir hatten hier im Forum mal so was mit einer Turnier-Ausrichtung, wo der Verein, welcher was bewegt hat,tutor! hat geschrieben:Ich bin zum Beispiel der Überzeugung, dass bei Großveranstaltungen - letztlich bei jedem Turnier und bei jeder kleineren Meisterschaft auch - ein attraktives Rahmenprogramm stattfinden sollte, bei dem Judo auch in den anderen Facetten als dem Wettkampf in einer zum Training animierenden Form gezeigt werden sollte. Hier liegt ein großes Potential brach. Dies habe ich z.B. auch an führende Verbandsfunktionäre kommuniziert, jedoch kamen von dort viele Gründe, warum das jeweils nicht gehen würde - aber im Positiven anfassen will es doch auch keiner.
dann noch Strafe zahlen durfte - ok, es war eine LV-Sache, aber am Ende ist das eh egal ...
Jein.tutor! hat geschrieben:Nun, die Verbände haben ein Wirksamkeitsproblem. Viele Maßnahmen bringen einfach nicht die gewünschte Wirkung. Die Einführung von Selbstverteidigung in die PO oder auch die Aufnahme von Kata in die Kyu-PO haben doch nicht zu einem Anstieg der entsprechenden Übungsangebote geführt.
Die SV ist auf die eigentlich wettkampflastige PO aufgepfropft, nicht ordentlich eingebunden. Leute, die früher ordentlich Judo-SV (evt. gar verbindlich in der Prüfung) machen durften, können mit dem aktuellen SV-Zeugs nicht wirklich was anfangen, Leute, die Judo nur durch die "Wettkampfbrille" sehen, für die ist eh überflüssig ("Dafür gibts doch JJ"), bleibt noch ein Rest, nun ja ...
Die Nage-No-Kata-Gruppen in der PO dagegen führten m.E.n. schon dazu, daß sich die ÜL auch deutlich nach der Schwarzgurtprüfung immer wieder mit dieser Übungsform auseinandersetzen u. auch entsprechende Lehrgänge werden jetzt recht gut besucht, inzwischen sogar auch von Kyu-Graden ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Gute Ansätze im DJB?
Ich sehe das nicht als überheblich an zu sagen, dass es durchaus Vereine gibt, die aus Prinzip nicht an Maßnahmen, die der DJB vorschlägt, teilnehmen. In welchem Verein gibt es denn niemanden aus den von dir genannten Gruppen? Zumal Du ja auch noch Angestellte und Arbeiter in sozial engagierten Firmen vergessen hast, oder zum Beispiel Beamte. Wenn man will, kann man auch. Dass es nicht bei allen Vereinen möglich ist, kann ich verstehen. Mein Punkt ist nun mal, dass es beim Großteil möglich sein sollte. Letztendlich ist es ein Kraftakt, ja, aber ohne solche Kraftakte verlieren sich die von dir genannten prekären Vereine in einem Teufelskreis. Wehret doch den Anfängen!Siehste, das ist genau die überhebliche "Denke", die Leute vor den Kopf stößt und recht zuverlässig verhindert, daß man anfängt, nach positiven Sachen zu suchen.
Es ist eben nicht für jeden einzelnen Verein "ein Leichtes" zur Schule zu latschen und dort Judo-Tage zu organisieren.
Es gibt Vereine, die können das locker, weil sie Leute mit vergleichsweise viel Zeit haben (Lehrer, Studenten, ältere Schüler, Arbeitslose,
langfristig Arbeitsunfähige, Rentner, Selbständige, Berufstrainer usw. usf.) und es gibt Vereine, da sind die Übungsleiter/Trainer schon froh, wenn sie den regulären Trainingsbetrieb absichern können.
Ich gebe Dir Recht, durch auf die Schulter klopfen verbessert sich nix. Durch ständiges Gegenreden und kategorisches Verweigern aber auch nicht.Na ist doch nachvollziehbar, wenn jemanden was stört, macht er seinem Ärger Luft.
Und sich ständig zu bestätigen, wie toll alles ist, führt erfahrungsgemäß nicht dazu, daß sich was verbessert
Aber wo wird das denn blockiert? Davon habe ich noch nie etwas mitbekommen. Der dt. Jugendpokal baut ja gerade auf dem Konzept auf, dass das Geschehen neben der Matte genau so wichtig ist wie darauf. Ich habe schon von innovativen Veranstaltungen gehört, die auf Druck des LV abgesagt werden mussten. In NRW gab es die Idee des "Pott im Pott", einem innovativen Mannschaftsturnier, das sogar einiges an Aufmerksamkeit in Social Media bekommen hat. Leider hat der LV da aus meiner Sicht falsch reagiert und die Veranstaltung einfach geköpft - anstatt wie ich es eben vorschlagen würde etwas positives daraus zu machen. Dieses "Burgendenken" oder Misstrauen geht ja leider mittlerweile in beide Richtungen...Das wäre es also andersrum... Anstelle die Leute machen zu lassen, wird blockiert, wir hatten hier im Forum mal so was mit einer Turnier-Ausrichtung, wo der Verein, welcher was bewegt hat,
dann noch Strafe zahlen durfte - ok, es war eine LV-Sache, aber am Ende ist das eh egal ...
Ich muss tutor! hier komplett Recht geben. Der Föderalismus ist aus Sicht des DJB ein Übel, das man nicht bekämpft bekommt. Der DJB besteht nun mal aus 18 Unterstrukturen, damit müssen alle Sportverbände leben, manche sogar in noch stärkerem Ausmaß. Hier gibt es natürlich Für und Wider einen "starken" DJB. Ich denke nicht, dass man an der derzeitigen strukturellen Situation DJB<->LV etwas ändern kann oder soll, die Vernetzung dazwischen muss nur besser und vor allem auch wohlwollener sein.tutor! hat geschrieben:
Nun, die Verbände haben ein Wirksamkeitsproblem. Viele Maßnahmen bringen einfach nicht die gewünschte Wirkung. Die Einführung von Selbstverteidigung in die PO oder auch die Aufnahme von Kata in die Kyu-PO haben doch nicht zu einem Anstieg der entsprechenden Übungsangebote geführt.
Du implizierst damit, dass Du sie nicht gut findest, und machst meine Sichtweise lächerlich, ohne allerdings deine eigene Meinung dazu kundzutun? Wenn du das unbedingt möchtest, schreibe ich dir gern einen Satz für jeden Punkt auf.Ich bitte um Entschuldigung, aber darüber muss ich herzhaft lachen.
Was haltet ihr denn zum Beispiel von der Verjüngung des Bundestrainerteams?
Vom DJB-Juniorteam?
Dem Maskottchen Yoko?
Dem deutschen Jugendpokal?
Von den Judo-Junior-Akademien?
Den Ippon-Girls?
Der Zusammenarbeit mit Sportdeutschland?
Dem Tag des Judo?
Du findest acht benannte Dinge positiv, also richtig gut - und ich finde es richtig klasse, wenn Du den Lesern erklären würdest, warum Du explizit diese Dinge toll findest!
1. Die Verjüngung des Bundestrainerteams soll einen klaren Cut symbolisieren und zeigen, dass man in Zukunft auf die Jugend setzt (daher die Auswahl der U21-BT für die neuen M/F-Posten).
2. Das DJB Juniorteam zeigt explizit, dass der DJB offene Ohren für (auch, aber nicht nur) junge Menschen hat und ihnen Platz einräumt, sich in den DJB-Strukturen zu engagieren und eigene Ideen mit einzubringen.
3. Wer gesehen hat wie Yoko bei dem kleinen Publikum ankommt und versucht hat, ihn zu buchen, wird merken, dass der kleine Affe extrem beliebt ist und auch durchaus bekannt - ein Maskottchen tut dem Sport sicher gut.
4. Der deutsche Jugendpokal ist eine sehr erfrischendes Format als Teamturnier und ein weiterer positiver Ansatz, den zum Beispiel der LV NRW sehr gut für seine Region adaptieren konnte (Stichwort Jugendliga).
5. Die Judo-Junior Akademien sind eine tolle Möglichkeit des DJB, Jugendliche weiterzubilden und so die Vereine zu stärken: so kommt der Jugendliche direkt mit dem Spitzenverband in Verbindung, das ist selten und wertvoll, wie ich finde. Außerdem kostet es dank der Förderung durch die Deutsche Sportjugend die Mitgliedsvereine keinen Cent.
6. Die Ippon Girls sind meiner Meinung nach eine der gelungensten Aktionen, weil sie sich gegen den von mir angesprochenen "stillen Widerstand" durchsetzen konnte und eine riesige Reichweite und Wirkung haben. Ich freue mich darauf, wenn der DJB bald Fördergelder auch für Jungen akquirieren kann (was nicht so einfach wie für Mädchen ist...)
7. Judo live im Fernsehen sehen! Was kann man dagegen haben? Die Integration von Sportdeutschland kostet relativ wenig, internationale Turniere wie demnächst der Thüringenpokal haben da sicher wenig Probleme das zu stemmen...
8. Der Tag des Judo ist aus meiner Sicht die verpasste Chance schlechthin im DJB. Der DJB versucht mit so viel Material und Aufwand die Hürden für Vereine zu nehmen, dass man wirklich nur noch ein paar Helferlein zu stellen braucht und ein paar Mails zu schreiben braucht, um etwas zu machen, aber leider setzt nur ein winziger Prozentsatz der Vereine die Maßnahme um... Erinnert Euch an die Kim Possible Aktion, das könnte man jedes Jahr haben.
Ich freue mich, wenn du jetzt deine Sichtpunkte dazu erläutern würdest, HBt.
Zuletzt geändert von tutor! am 22.03.2017, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gute Ansätze im DJB?
(Fettdruck von mir)firstdan hat geschrieben:Ich muss tutor! hier komplett Recht geben. Der Föderalismus ist aus Sicht des DJB ein Übel, das man nicht bekämpft bekommt. Der DJB besteht nun mal aus 18 Unterstrukturen, damit müssen alle Sportverbände leben, manche sogar in noch stärkerem Ausmaß. Hier gibt es natürlich Für und Wider einen "starken" DJB. Ich denke nicht, dass man an der derzeitigen strukturellen Situation DJB<->LV etwas ändern kann oder soll, die Vernetzung dazwischen muss nur besser und vor allem auch wohlwollener sein.tutor! hat geschrieben:
Nun, die Verbände haben ein Wirksamkeitsproblem. Viele Maßnahmen bringen einfach nicht die gewünschte Wirkung. Die Einführung von Selbstverteidigung in die PO oder auch die Aufnahme von Kata in die Kyu-PO haben doch nicht zu einem Anstieg der entsprechenden Übungsangebote geführt.
Es kommt natürlich darauf an, über welche Ziele wir sprechen - aber ein vorrangiges Ziel des DJB sollte eine positive Mitgliederentwicklung sein. Es ist aber nicht die Mitglieder des DJB und auch nicht die Mitglieder der Landesverbände, sondern es sind die Mitgliederzahlen der Vereine, die sich in Summe positiv entwickeln müssen. In einer sich aus vielen Gründen verschärfenden Situation, in der kein großer Judoboom ohne unser Zutun zu erwarten ist, kann dies aber nur durch einen Wandel der Vereinsarbeit bewerkstelligt werden.
Die Vereine benötigen neben der Einsicht, dass sich etwas bei ihnen ändern muss, jedoch eine Unterstützung in ihrem Angebotswandel, denn derselbe alte Trott wird dasselbe alte Ergebnis beibehalten. Diese Unterstützung zu schaffen, wäre eine sehr lohnenswerte Aufgabe für die Verbände. Dazu bedarf es aber einer Ortsnähe der Unterstützungsstrukturen zu den Vereinen. Insofern ist die föderale Struktur kein Nachteil. Wenn sie aber als Übel angesehen wird und wenn dann den Landesverbänden die Verantwortung für das Scheitern der Konzepte des DJB angelastet wird, so trägt das nicht zu einer Besserung der Situation bei. Man muss im Gegenteil sagen, der DJB braucht vor Ort Strukturen, die die Vereinsentwicklung unterstützen.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Re: Gute Ansätze im DJB?
Aus Sicht der Vereine wird sicherlich LV und DJB eher als "Einheit" wahrgenommen, von daher bezog sich mein Spruch mit dem Blockieren nicht direkt auf den DJB, hatte ja auch LV geschrieben.firstdan hat geschrieben:Aber wo wird das denn blockiert? Davon habe ich noch nie etwas mitbekommen. Der dt. Jugendpokal baut ja gerade auf dem Konzept auf, dass das Geschehen neben der Matte genau so wichtig ist wie darauf. Ich habe schon von innovativen Veranstaltungen gehört, die auf Druck des LV abgesagt werden mussten. In NRW gab es die Idee des "Pott im Pott", einem innovativen Mannschaftsturnier, das sogar einiges an Aufmerksamkeit in Social Media bekommen hat. Leider hat der LV da aus meiner Sicht falsch reagiert und die Veranstaltung einfach geköpft - anstatt wie ich es eben vorschlagen würde, etwas Positives daraus zu machen. Dieses "Burgendenken" oder Misstrauen geht ja leider mittlerweile in beide Richtungen...Das wäre es also andersrum... Anstelle die Leute machen zu lassen, wird blockiert, wir hatten hier im Forum mal so was mit einer Turnier-Ausrichtung, wo der Verein, welcher was bewegt hat,
dann noch Strafe zahlen durfte - ok, es war eine LV-Sache, aber am Ende ist das eh egal ...
Wir hatten hier im Forum mal einen Faden über so einen Vorfall.
Interessant ist Deine Bestätigung, daß es wohl LVs gibt, die innovative Veranstaltungen "abwürgen" u. "köpfen". Und wie gesagt, Leute aus entsprechend betroffenen Vereinen, werden nun nicht gerade freudestrahlend sagen,
ach uns ist ja eh jetzt langweilig, laßt uns lieber bei 'ner DJB-Aktion mitmachen ... :-/
Mit der Formulierung habe ich ein Problem. Der DJB ist Verband der LVs. Förderalismus ist keine Übel, sondern die Existenzgrundlage des DJB.firstdan hat geschrieben: Der Föderalismus ist aus Sicht des DJB ein Übel,
Jetzt könnte man sicher einen neuen Verband gründen, sagen wir DJBdV (Deutscher Judobund der Vereine), wo Vereine direkte Mitglieder sind, aber das hätte mit dem jetzigen DJB nichts mehr zu tun ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Gute Ansätze im DJB?
Naja, so einfach kannst du das auch nicht abtun, Ich bin in meinem Fall mittlerweile Jahrzehnte lang gegen Mauern gerannt. Irgendwann wird man müde und .... "egoistisch" und geht seinen eigenen Weg. Eine gute Lösung kann ich allerdings auch nicht präsentieren, dafür ist die Sache zu komplex. Wenn jeder (Wettkämpfer, Traditionalisten, Breitensportler, ...) die Kirche im Dorf lassen würde, wäre es einfacher. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass jeder dem Judo seinen Stempel aufdrücken will und den eigenen Standpunkt als Nabel der Welt sieht.firstdan hat geschrieben:Durch ständiges Gegenreden und kategorisches Verweigern aber auch nicht.
Ich für meinen Teil habe mit dem Judo an sich mehr als genug zu tun. Das reicht bis zum Lebensende. Das ganze Drumherum brauche ich nicht. Es stört mich sogar. Leider ist es schwer heutzutage, ohne dieses Drumherum neue Mitglieder zu finden.
Eine Krux ... oder nur ein Kommunikationsproblem?
firstdan
... ich bin gleich soweit,Du implizierst damit, dass Du sie nicht gut findest, und machst meine Sichtweise lächerlich, ohne allerdings deine eigene Meinung dazu kundzutun?
bitte keine weiteren Unterstellungen mehr von Deiner Seite ---> falls Dir Dein gewähltes Auftreten allerdings Freude bereitet, es kann gleich losgehen
Re: Gute Ansätze im DJB?
Nur zur Klarstellung: ich habe nichts gegen Föderalismus. Es ist aber aus meiner Sicht so, dass dadurch Hürden in der Verbandsarbeit aufgebaut werden, die anscheinend immer schwerer zu erklimmen werden. Direkte "Vertretungen" des DJB wie tutor! sie vorschlägt, hebeln das Prinzip aber teilweise aus - im Endeffekt sind Juniorteam, Ippon Girls und co also Aktionen, die eben den Föderalismus umgehen.
Mehr direkte Interaktion mit dem DJB ist gut, weil man dann 2 Ansprechpartner als Verein hat. Vielleicht differenzieren ja wirklich einige Vereine noch. Man sollte deswegen aber nicht per se die Axt an bewährte Strukturen legen.
Ich kann nachvollziehen, dass es einen rationalen Findungsprozess im Verein gibt, welche Aktion man durchführt. Wenn man sich z.B. als Ausrichter einer DEM bewirbt, wägt man pro und contra ab. Ähnlich ist es auch bei der Ausrichtung eines Ippon-Girls-Lehrgangs. Allerdings tut doch der DJB immer mehr dafür, dass diese Abwägung recht leicht wird? Beim Ippon-Girls-Lehrgang steht auf der "Geben"-Seite der Aufwand, den man leisten muss (z.B. Athleten finden, Termin finden, Werbung). Auf der "Haben"-Seite steht dann wiederum dass man Mitgliederbindung hat, Werbung für den Verein, dass etwas vom Erlös hängen bleibt. Und ich habe mitbekommen, wie diese Lehrgänge organisiert werden - bei Athletensuche und Werbung unterstützt der DJB ja massiv!
Aus dieser rein logischen Sicht müsste es doch jedes Wochenende 10 solcher Lehrgänge geben, weil doch endlich mal eine Win-Win Situation hergestellt wird. Dass eben das nicht passiert, dafür konnte ich noch keine mir einleuchtende Erklärung finden...
Mehr direkte Interaktion mit dem DJB ist gut, weil man dann 2 Ansprechpartner als Verein hat. Vielleicht differenzieren ja wirklich einige Vereine noch. Man sollte deswegen aber nicht per se die Axt an bewährte Strukturen legen.
Ich kann nachvollziehen, dass es einen rationalen Findungsprozess im Verein gibt, welche Aktion man durchführt. Wenn man sich z.B. als Ausrichter einer DEM bewirbt, wägt man pro und contra ab. Ähnlich ist es auch bei der Ausrichtung eines Ippon-Girls-Lehrgangs. Allerdings tut doch der DJB immer mehr dafür, dass diese Abwägung recht leicht wird? Beim Ippon-Girls-Lehrgang steht auf der "Geben"-Seite der Aufwand, den man leisten muss (z.B. Athleten finden, Termin finden, Werbung). Auf der "Haben"-Seite steht dann wiederum dass man Mitgliederbindung hat, Werbung für den Verein, dass etwas vom Erlös hängen bleibt. Und ich habe mitbekommen, wie diese Lehrgänge organisiert werden - bei Athletensuche und Werbung unterstützt der DJB ja massiv!
Aus dieser rein logischen Sicht müsste es doch jedes Wochenende 10 solcher Lehrgänge geben, weil doch endlich mal eine Win-Win Situation hergestellt wird. Dass eben das nicht passiert, dafür konnte ich noch keine mir einleuchtende Erklärung finden...
Gute Ansätze im DJB?
Das ist sehr lieb von Dir.firstdan hat geschrieben: Du implizierst damit, dass Du sie nicht gut findest, und machst meine Sichtweise lächerlich, ohne allerdings deine eigene Meinung dazu kundzutun? Wenn du das unbedingt möchtest, schreibe ich dir gern einen Satz für jeden Punkt auf.
Sehr schön! Schade dass in der Vergangenheit nicht auf die JUGEND gesetzt wurde.1. Die Verjüngung des Bundestrainerteams soll einen klaren Cut symbolisieren und zeigen, dass man in Zukunft auf die Jugend setzt (daher die Auswahl der U21-BT für die neuen M/F-Posten).
Integration, eine sehr gute Idee - doch etwas stört mich an Deiner Wortwahl ...2. Das DJB Juniorteam zeigt explizit, dass der DJB offene Ohren für (auch, aber nicht nur) junge Menschen hat und ihnen Platz einräumt, sich in den DJB-Strukturen zu engagieren und eigene Ideen mit einzubringen.
Mag sein, wer will das besser beurteilen können als ein kleines Kind (?) Knuddeltierchen kommen meistens gut an. Super Sache also ...3. Wer gesehen hat wie Yoko bei dem kleinen Publikum ankommt und versucht hat, ihn zu buchen, wird merken, dass der kleine Affe extrem beliebt ist und auch durchaus bekannt - ein Maskottchen tut dem Sport sicher gut.
Prima! Ganz toll, gleich finde ich "den DJB" super4. Der deutsche Jugendpokal ist eine sehr erfrischendes Format als Teamturnier und ein weiterer positiver Ansatz, den zum Beispiel der LV NRW sehr gut für seine Region adaptieren konnte (Stichwort Jugendliga).
Klasse Sache!5. Die Judo-Junior Akademien sind eine tolle Möglichkeit des DJB, Jugendliche weiterzubilden und so die Vereine zu stärken: so kommt der Jugendliche direkt mit dem Spitzenverband in Verbindung, das ist selten und wertvoll, wie ich finde.
Außerdem kostet es dank der Förderung durch die Deutsche Sportjugend die Mitgliedsvereine keinen Cent.
riesige Reichweite, stiller Widerstand und große Wirkung bleibt bei mir in Erinnerung. Davon abgesehen finde ich diese Aktion prima, irgendetwas muss man tun ... es geht schlussendlich um die Präsentation eines Produktes6. Die Ippon Girls sind meiner Meinung nach eine der gelungensten Aktionen, weil sie sich gegen den von mir angesprochenen "stillen Widerstand" durchsetzen konnte und eine riesige Reichweite und Wirkung haben. Ich freue mich darauf, wenn der DJB bald Fördergelder auch für Jungen akquirieren kann (was nicht so einfach wie für Mädchen ist...)
Geil, ich freue mich darauf. Ich habe nichts dagegen einzuwenden.7. Judo live im Fernsehen sehen! Was kann man dagegen haben? Die Integration von Sportdeutschland kostet relativ wenig, internationale Turniere wie demnächst der Thüringenpokal haben da sicher wenig Probleme das zu stemmen...
Ich erinnere mich sehr gut an Kim Possible, diese Aktion hat dazu geführt das "meine eigenen Kinder und ich" erstmalig Kim Possible im Fernsehen verfolgt haben - dieses Aktion war der Anlass sich die Serie anzusehen.8. Der Tag des Judo ist aus meiner Sicht die verpasste Chance schlechthin im DJB. Der DJB versucht mit so viel Material und Aufwand die Hürden für Vereine zu nehmen, dass man wirklich nur noch ein paar Helferlein zu stellen braucht und ein paar Mails zu schreiben braucht, um etwas zu machen, aber leider setzt nur ein winziger Prozentsatz der Vereine die Maßnahme um... Erinnert Euch an die Kim Possible Aktion, das könnte man jedes Jahr haben.
Leider hat die Aktion keinen weiteren Nährwert für unser Judo vor Ort erzielt. Ein kleines Sommerspektakel, mehr nicht. Nett war es trotzdem.
Bei all Deinen Punkten handelt es sich um wirklich nichts Erschütterndes. Eine klasse Sache, aber auch total unbedeutend ... Du fragst, ob die Ansätze gut sind. Wer soll dieses beurteilen können ?! Ja, sie sind in Ordnung - und völlig natürlich, normal, man kann sie auch anderweitig ausmachen, überall, sie sind prinzipiell allgegenwärtig.Ich freue mich, wenn du jetzt deine Sichtpunkte dazu erläutern würdest, HBt.
Im Speziellen glaube ich nicht, dass sie der Weisheit letzter Schluss sind.
Gute Ansätze:
die Zukunft wird es zeigen. Niemand torpediert diese Ansätze.
Müssen wir uns eigentlich jetzt bei "dem DJB" bedanken???
Föderalismus ein Übel
Hervorhebung von mir.firstdan hat geschrieben: Ich muss tutor! hier komplett Recht geben. Der Föderalismus ist aus Sicht des DJB ein Übel, das man nicht bekämpft bekommt.
Sprichst Du für den DJB (seine Spitze)?
Landesverbände, ergo die gesamte Organisationsstruktur (mit seinen Mitgliedern) ... Krebsgeschwüre?!
Reiße die Hürden nieder, schaffe die gegenwärtige Struktur ab.Nur zur Klarstellung: ich habe nichts gegen Föderalismus. Es ist aber aus meiner Sicht so, dass dadurch Hürden in der Verbandsarbeit aufgebaut werden, die anscheinend immer schwerer zu erklimmen werden.
HÜRDEN sind oft personenbezogen, also abhängig von dem einzelnen Individuum --- aber auch von Regeln.
Abgrenzend JA.Direkte "Vertretungen" des DJB, wie tutor! sie vorschlägt, hebeln das Prinzip aber teilweise aus - im Endeffekt sind Juniorteam, Ippon Girls und co also Aktionen, die eben den Föderalismus umgehen.
Gleich verstehe ich Dich nicht mehr: Du möchtest doch lieber nur "halbe Sachen"?Mehr direkte Interaktion mit dem DJB ist gut, weil man dann 2 Ansprechpartner als Verein hat. Vielleicht differenzieren ja wirklich einige Vereine noch. Man sollte deswegen aber nicht per se die Axt an bewährte Strukturen legen.
Rationalität ist immer anzustreben. Ob er auch immer klug ist, bleibt dahingestellt.Ich kann nachvollziehen, dass es einen rationalen Findungsprozess im Verein gibt, welche Aktion man durchführt.
Gleich kann ich es nicht mehr hören, "der DJB".Wenn man sich z.B. als Ausrichter einer DEM bewirbt wägt man pro und contra ab. Ähnlich ist es auch bei der Ausrichtung eines Ippon-Girls-Lehrgangs. Allerdings tut doch der DJB immer mehr dafür, dass diese Abwägung recht leicht wird?
Man kann Aktionen annehmen und durchführen oder auch lassen.
Ja.Beim Ippon-Girls-Lehrgang steht auf der "Geben"-Seite der Aufwand, den man leisten muss (z.B. Athleten finden, Termin finden, Werbung). Auf der "Haben"-Seite steht dann wiederum, dass man Mitgliederbindung hat, Werbung für den Verein, dass etwas vom Erlös hängen bleibt. Und ich habe mitbekommen, wie diese Lehrgänge organisiert werden - bei Athletensuche und Werbung unterstützt der DJB ja massiv!
Danke für die ausführliche Erklärung und die Werbung - hoffen wir auf den wünschenswerten Erfolg.
Das ist ein Irrtum und nichts weiter als ein (Werbe)Wunsch. Wunschdenken / oder Rhetorik (?)Aus dieser rein logischen Sicht müsste es doch jedes Wochenende 10 solcher Lehrgänge geben, weil doch endlich mal eine Win-Win Situation hergestellt wird.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du irgendwann dahinter kommst und erkennst, warum das so ist.Dass eben das nicht passiert, dafür konnte ich noch keine mir einleuchtende Erklärung finden...
Zukünftiges
tutor! hat geschrieben: Man muss im Gegenteil sagen, der DJB braucht vor Ort Strukturen, die die Vereinsentwicklung unterstützen.
Dieses unterstreiche ich vorbehaltlos.
Re: Gute Ansätze im DJB?
Wenn ich einmal die Aussagen/Fragen von "firstdan" verdichte, kommt für mich eine Verwunderung und auch Ratlosigkeit darüber heraus, warum die große Mehrzahl der Vereine die Angebote des DJB, die er zum Teil über die Köpfe der Landesverbände hinweg direkt den Vereinen anbietet, nicht in gebührendem Umfang annehmen.
Letztlich wird man diese Frage wohl nur vor dem Hintergrund beantworten können, ob sich die Vereine von den Aktionen eine Befruchtung ihrer alltäglichen Arbeit erwarten oder nicht. Die zurückhaltende Beteiligung kann dabei mehrere Ursachen haben:
Dann gibt es die Vereine, deren Mitarbeiter jetzt schon an der Oberkante der Belastung sind, einfach weil die Personaldecke zu dünn ist. Leider sind viele Vereine zu einer "one-(wo)man-show" geworden und können selbst eine einfach erscheinende Veranstaltung nicht organisieren. In vielen Vereinen ist Judo auch nur eine Sparte, in der ein Übungsleiter für den Trainingsbetrieb engagiert ist und das als Job nebenbei macht. In solchen Konstellationen ist auch nicht viel zu erwarten.
Viel interessanter ist jedoch die Frage der Nachhaltigkeit.
Strohfeuer und Leuchttürme helfen leider in der Vereinsentwicklung relativ wenig. Für die Vereinsentwicklung ist ein kontinuierliches Change-Management erforderlich. Die wandlungs- und handlungsfähigen Vereine benötigen eine Unterstützung in ihrem Entwicklungsprozess. Dazu gehören natürlich Impulse, ohne die es nicht gehen kann, aber dazu gehört auch eine systematische Begleitung oder auf neudeutsch ein Coaching.
Beruflich bin ich unter anderem für die Lehrerfortbildung in einem Gebiet mit ca. 300 Schulen aller Schulformen zuständig. Nach dem ersten PISA-Schock 2002/03 - also vor ca. 15 Jahren - wurde das Schulsystem in Deutschland und alle Unterstützungssysteme in meinem Bundesland neu aufgestellt. Es lief (und läuft) nicht alles perfekt, aber die Erkenntnis griff, dass Lehrerfortbildung so konzipiert werden muss, dass sich der Alltag in der Schule verändert. Einzelmaßnahmen entfalten hierbei kaum Wirkung - das System verharrt viel zu sehr in den gewohnten Bahnen. Die Herausforderung des Bildungswesens gleicht trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen dem Problem der Verbände: Wie schafft man es, eine sehr große relativ autonom agierende Gruppe von Lehrenden so zu qualifizieren, dass die Ausbildungsergebnisse in der Breite besser werden?
Der DJB und die Landesverbände sollten - "firstdan" fragt ja auch nach Optimierungsmöglichkeiten - darüber nachdenken, durch welche Maßnahmen der ganz normale Trainingsalltag in den Vereinen positiv unterstützt werden kann. Nur durch besser gelingenden Alltag in den Vereinen wird sich der seit ca. 15 Jahren anhaltende Mitgliedertrend wieder umkehren lassen. Dazu müsste einmal seriös untersucht werden, welche konkreten Wirkungen die verschiedenen Änderungen der letzten Jahre in der breiten Masse der Vereine hervorgerufen haben.
Ich sehe nahezu täglich positive Entwicklungen, aber ich sehe vor allem bei typischen Breitensportvereinen auch Überforderung in fachlicher, administrativer und organisatorischer Richtung und daraus resultierend Resignation, Fatalismus und geringe Wertschätzung und Selbstwirksamkeit. Wer sich einmal diese Haltung zu eigen gemacht hat, wird sehr schnell die Aktivitäten des DJB und der Landesverbände ziemlich pauschal als "Lösung für deren Probleme auf unsere Knochen/Arbeit" interpretieren und sich dann allein gelassen fühlen. Dies ist zwar objektiv nach meiner Wahrnehmung nicht der Fall, es ist aber der psychosoziale Nährboden, auf dem sich Basis und Verbände voneinander entfernen. Leider kommt es auch immer wieder zu vorschnellen und pauschalen Schuldzuweisungen, wenn irgendwelche gut gemeinten Ideen nicht perfekt umgesetzt werden, bzw. nicht die gewünschte Wirkung erreicht wurde.
In diesen Zuge kommt es dann zu paradoxen Haltungen, die man zum Teil auch hier im Forum nachlesen kann.
Letztlich wird man diese Frage wohl nur vor dem Hintergrund beantworten können, ob sich die Vereine von den Aktionen eine Befruchtung ihrer alltäglichen Arbeit erwarten oder nicht. Die zurückhaltende Beteiligung kann dabei mehrere Ursachen haben:
- die Vereine wollen einfach nur "ihr Ding" machen und interessieren sich nicht für links, rechts oder Weiterentwicklung,
- den Vereine ist der Aufwand trotz Unterstützung zu groß,
- die Vereine sehen in der Durchführung von Maßnahmen keine nachhaltige Wirkung, sondern nur ein Strohfeuer.
Dann gibt es die Vereine, deren Mitarbeiter jetzt schon an der Oberkante der Belastung sind, einfach weil die Personaldecke zu dünn ist. Leider sind viele Vereine zu einer "one-(wo)man-show" geworden und können selbst eine einfach erscheinende Veranstaltung nicht organisieren. In vielen Vereinen ist Judo auch nur eine Sparte, in der ein Übungsleiter für den Trainingsbetrieb engagiert ist und das als Job nebenbei macht. In solchen Konstellationen ist auch nicht viel zu erwarten.
Viel interessanter ist jedoch die Frage der Nachhaltigkeit.
Strohfeuer und Leuchttürme helfen leider in der Vereinsentwicklung relativ wenig. Für die Vereinsentwicklung ist ein kontinuierliches Change-Management erforderlich. Die wandlungs- und handlungsfähigen Vereine benötigen eine Unterstützung in ihrem Entwicklungsprozess. Dazu gehören natürlich Impulse, ohne die es nicht gehen kann, aber dazu gehört auch eine systematische Begleitung oder auf neudeutsch ein Coaching.
Beruflich bin ich unter anderem für die Lehrerfortbildung in einem Gebiet mit ca. 300 Schulen aller Schulformen zuständig. Nach dem ersten PISA-Schock 2002/03 - also vor ca. 15 Jahren - wurde das Schulsystem in Deutschland und alle Unterstützungssysteme in meinem Bundesland neu aufgestellt. Es lief (und läuft) nicht alles perfekt, aber die Erkenntnis griff, dass Lehrerfortbildung so konzipiert werden muss, dass sich der Alltag in der Schule verändert. Einzelmaßnahmen entfalten hierbei kaum Wirkung - das System verharrt viel zu sehr in den gewohnten Bahnen. Die Herausforderung des Bildungswesens gleicht trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen dem Problem der Verbände: Wie schafft man es, eine sehr große relativ autonom agierende Gruppe von Lehrenden so zu qualifizieren, dass die Ausbildungsergebnisse in der Breite besser werden?
Der DJB und die Landesverbände sollten - "firstdan" fragt ja auch nach Optimierungsmöglichkeiten - darüber nachdenken, durch welche Maßnahmen der ganz normale Trainingsalltag in den Vereinen positiv unterstützt werden kann. Nur durch besser gelingenden Alltag in den Vereinen wird sich der seit ca. 15 Jahren anhaltende Mitgliedertrend wieder umkehren lassen. Dazu müsste einmal seriös untersucht werden, welche konkreten Wirkungen die verschiedenen Änderungen der letzten Jahre in der breiten Masse der Vereine hervorgerufen haben.
Ich sehe nahezu täglich positive Entwicklungen, aber ich sehe vor allem bei typischen Breitensportvereinen auch Überforderung in fachlicher, administrativer und organisatorischer Richtung und daraus resultierend Resignation, Fatalismus und geringe Wertschätzung und Selbstwirksamkeit. Wer sich einmal diese Haltung zu eigen gemacht hat, wird sehr schnell die Aktivitäten des DJB und der Landesverbände ziemlich pauschal als "Lösung für deren Probleme auf unsere Knochen/Arbeit" interpretieren und sich dann allein gelassen fühlen. Dies ist zwar objektiv nach meiner Wahrnehmung nicht der Fall, es ist aber der psychosoziale Nährboden, auf dem sich Basis und Verbände voneinander entfernen. Leider kommt es auch immer wieder zu vorschnellen und pauschalen Schuldzuweisungen, wenn irgendwelche gut gemeinten Ideen nicht perfekt umgesetzt werden, bzw. nicht die gewünschte Wirkung erreicht wurde.
In diesen Zuge kommt es dann zu paradoxen Haltungen, die man zum Teil auch hier im Forum nachlesen kann.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)