Jupp hat geschrieben:Damit Sanktionieren verhaltensändernd wirken, müssen sie so massiv sein, dass aus Angst vor den möglichen Folgen ein nicht gewünschtes Verhalten unterlassen wird.
In diesem Fall beruht die Verhaltensänderung aber nicht auf einer geistigen Läuterung u. wird auch wohl auch nicht von
Dauer sein.
So gravierendes Fehlverhalten im Judoumfeld, welches den Einsatz von Strafen, die soviel Angst erzeugen, daß der Betreffende aus Angst sein Verhalten ändert,
wird es einfach nicht geben, da ja niemand zum Judo gezwungen ist, bzw. entsprechende Fehlverhalter würden einfach aus dem Judoumfeld entfernt werden bzw.
sich entfernen...
Jupp hat geschrieben:Ob es sich jedoch auf der Judomatte im Unterricht von Kindern als sinnvoll (man könnte auch sagen "pädagogisch", im Sinne von "erzieherisch wertvoll") erweist, mit der Angst vor Strafe statt mit Belohnung des gewünschten Verhaltens zu arbeiten, dass muss jeder Trainer mit sich selbst und den Eltern seiner ihm anvertrauten Kids ausmachen (eventuell auch mit seinem Abteilungsleiter oder 1. Vorsitzenden).
Erstmal schließt das Vorhandensein von Liegestütz-Strafen nicht automatisch aus, daß im Ausgleich gewünschtes Verhalten belohnt wird.
Zweitens sind Liegestütze keine Strafe, vor der jemand Angst haben muß. Liegestütze lassen sich einfach trainieren und dienen der Willensschulung, wenn es etwas mehr sind. Man könnte sogar heimlich trainieren, um besser gewappnet zu sein.
Es ist eher der Akt des Verliegestütztwerdens, welche die Strafe symbolisiert und dem/n Betreffenden zeigt, daß hier eine Grenze
überschritten wurde. Und das wird in der Regel dankend angenommen, die Kinder/Jugendlichen wissen direkt, woran sie sind,
es gibt kein großes nerviges Rumgelaber, danach ist von Seiten des Trainers alles gut. Mit der Anzahl kann auf die individuelle Leistungsfähigkeit
und das Fehlverhalten eingegangen werden, wird bei der Ausführung besch?ssen, lernen Sie schnell, daß Besch*ssen nichts bringt, weil sie dann die Prozedur wiederholen, sprich sie haben selbst in der Hand, wie anstrengend es wird.
Sicher gibt es einige, bei denen das nicht funktioniert, bei uns dürfen diese dann den Rest des Trainings beobachtend auf der Bank an der Seite sitzend zu bringen (die Aufsichtspflicht hat man ja trotzdem am Hals) und wenn selbst das keine Einsicht bringt - wie gesagt, es muß ja niemand bei uns trainieren.
Es ist halt eine Art Spiel. So wie es beim Wettkampf Shidos gibt. Wer sich nicht im Rahmen der Shidos bewegt, oder zuviel ansammelt, der wird disqualifiziert.
Wer auf das Spiel und seine Regeln von vornherein keine Lust hat, der geht halt nicht aufs Spielfeld ...
Und die meisten der Kinder wissen sehr genau, ob Liegestütze oder irgendeine andere Übung nun Strafe oder reguläre Übung sind, das können sie schon recht gut voneinander trennen...
