Es gibt drei grundsätzliche Arten zu Würgen
- durch Druck auf den Kehlkopf (siehe Hadaka-jime Katame-no-kata)
- durch 'abdrücken' der Halsschlagader
- durch Kombination von Druck auf Kehlkopf und Halsschlagader
Und was ist mit Dô-Jime?kastow hat geschrieben:Es gibt drei grundsätzliche Arten zu Würgen
- durch Druck auf den Kehlkopf (siehe Hadaka-jime Katame-no-kata)
- durch 'abdrücken' der Halsschlagader
- durch Kombination von Druck auf Kehlkopf und Halsschlagader
Es gibt ja genug Kung-Fu-Vorführungen, wo so etwas gemacht wird...caesar hat geschrieben:Gib es zu den Würgen auf den Kehlkopf nicht die Geschichte von Koizumi, der sich einen Besenstiel auf den Hals gelegt hat und zwei Männer an den Enden sich hat draufstützen lassen? Ist das verbürgt?
Ich habe auch schon anderweitig gelesen, dass man in gewissem Maße den Druck auf Kehlkopf trainieren kann.
Wie gesagt, diese Art des Würgens kommt so in Katame-no-kata (und Kime-no-kata und Kôdôkan-goshin-jutsu) vor: https://www.youtube.com/watch?v=ZyKC04HKwyccaesar hat geschrieben:Ist dann ein Würgen über den Druck auf den Kehlkopf nicht unzweckmäßig?
Studien zur üblichen Hadaka-jime zeigen, dass als erstes die Vena jugularis abdrückt und man dadurch errötet und ein Druckgefühl am Kopf spürt. Durch die Kompression der Arteria carotis fällt der Blutfluss zum Kopf unter den kritischen Wert und man wird bewusstlos.Fritz hat geschrieben:Manchmal kommt es mir so vor, daß auch Venen abgedrückt werden können, dann regelt der Körper auf Grund des Druckanstiegs im Kopf, da nichts mehr abfließt,
einfach mal selbst den Blutdruck runter.... Vorher hat man im Gegensatz zum sonst recht angenehmen Gefühl der einsetzenden Ohnmacht, das Gefühl, daß einem der Kopf platzt
Das würde ich gerne irgendwo nachlesen. Hast Du eine Quellenangabe - online oder offline?caesar hat geschrieben:Studien zur üblichen Hadaka-jime zeigen, dass als erstes die Vena jugularis abdrückt und man dadurch errötet und ein Druckgefühl am Kopf spürt. (...)
Für eine Prüfung zum dritten Dan wird dieses Standard-Werk in deutscher Sprache als Quelle sicherlich akzeptiert werden.Kôdôkan-Jûdô von Jûdô-Gründer Jigorô Kanô, 1. Auflage 2007, S. 117 hat geschrieben:Shime-waza (Würgetechniken) sind Techniken, bei denen Hände, Arme, Beine oder das gegnerische Revers oder Ärmel benutzt werden, um an Ukes Hals oder Kehle Blut- oder Luftzufuhr abzuschneiden.
Dô-jime unterrichte ich persönlich nur wenige Male im Jahr, wenn Kinshi-waza auf dem Programm stehen. Da sie in obigem Zitat nicht erfasst sind und im normalen Randori eh nicht angewendet werden, finde ich das nicht so dramatisch.Fritz hat geschrieben:Und was ist mit Dô-Jime?kastow hat geschrieben:Es gibt drei grundsätzliche Arten zu Würgen
- durch Druck auf den Kehlkopf (siehe Hadaka-jime Katame-no-kata)
- durch 'abdrücken' der Halsschlagader
- durch Kombination von Druck auf Kehlkopf und Halsschlagader
Wenn es Juji-jme gewesen wäre, würde es zufälliger Weise 100%ig zu dem passen, wie Wolfgang Dax-Romswinkel mir vor einiger Zeit in der Katame-no-kata die Techniken Hadaka-jime und Juji-jime und ihre Unterschiede erklärt hat. Der Verschluss durch den Kehldeckel scheint etwas langsamer zu wirken als die Unterbindung des Blutkreislaufes.tutor! hat geschrieben:Unter anderem war da der Einfluss von Würgetechniken auf den Blutsauerstoff im Gehirn (aber nicht die Messmethode) an die Wand geworfen. Beim Hadaka-jime war der Abfall deutlich geringer als bei der Technik, die sie primär für die Versuche genommen hatten (ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob er Okuri-eri-jime oder Juji-jime als Vergleich hatte).
Es gibt eine andere Studie, ich konnte leider nur folgenden Abstract finden:tutor! hat geschrieben:Unter anderem war da der Einfluss von Würgetechniken auf den Blutsauerstoff im Gehirn (aber nicht die Messmethode) an die Wand geworfen. Beim Hadaka-jime war der Abfall deutlich geringer als bei der Technik, die sie primär für die Versuche genommen hatten (ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob er Okuri-eri-jime oder Juji-jime als Vergleich hatte).
By means of continuous wave doppler the effect of two choke holds (Carotid sleeper, Nami-juji-jime) on the carotid and vertebral arteries was investigated. For both choke holds, which are characterized by pressure on lateral parts of the neck, we found an obstruction up to a complete stop of flow. The degree of obstruction depended on the direction of force. The vertebral artery can be compressed between the subclavian artery and the foramina transversaria, therefore it was most effective to press on the lower neck. Tensing the neck muscles can reduce the effect of choking.
Danke für die Erklärung der Mechanik. Warum schlägt Uke dann so schnell ab? Gerade wenn er in Katame-no-kata noch ruhig sitzt, da kann er doch 30 Sekunden die Luft anhalten und dann abschlagen. Gibt es da also noch einen weiteren Punkt, außer die Panik an die man sich mit dem Training ja gewöhnen sollte?tutor! hat geschrieben:Durch den Druck am Hals verschießt der Kehldeckel die Luftröhre, was man an sich selbst ganz einfach ausprobieren kann. Du bekommst schlicht keine Luft mehr.
Ich schrieb ja, dass Panik dabei eine große Rolle spielt. Wenn jemand die Luft anhält, bewegt sich in der Lftröhre ab einem bestimmten Punkt ja auch nichts mehr, oder?tutor! hat geschrieben:Ich kenne keine Aktion beim Judo, die mich so schnell und panisch abschlagen lässt, wie der Hadaka-jime in der Katame-no-Kata...Mit Aushalten ist da gar nichts. Wenn die Luftröhre dicht ist, geht weder etwas rein noch raus.
Ich seh das ganz pragmatisch. Dreht Uke den Kopf weg, dann wird wohl auch beim Ushiro-Jime, die Blutzufuhr gequetscht. Macht er es das nicht, danncaesar hat geschrieben:Danke für die Erklärung der Mechanik. Warum schlägt Uke dann so schnell ab? Gerade wenn er in Katame-no-kata noch ruhig sitzt, da kann er doch 30 Sekunden die Luft anhalten und dann abschlagen. Gibt es da also noch einen weiteren Punkt, außer die Panik an die man sich mit dem Training ja gewöhnen sollte?