Prompt wird typisch deutsch über die Lösung des Problems nachgedacht:
Weiter vorn am Anfang des Artikels Seite 15 steht so etwas:JM 05/15, Seite 17 hat geschrieben:Um dieser unerwünschten Entwicklung Einhalt zu gebieten, wird erwogen, künftig nur noch Würfe bewerten zu lassen, wenn beide Hände von Tori an Ukes Judogi gefasst haben
Verstehe ich es richtig? Unsere Verbandsstrategen denken ernsthaft darüber nach, im Kinder und Jugendbereich den Ippon-Seoi-Nage im Wettkampf zu verbieten / nicht zu werten? Den Wurf, den sie extra zeitig im Prüfungsprogramm haben, eben weil er zum Erlernen der Eindrehbewegung sehr nützlich ist, woEine der wesentlichen Überlegungen ist, daß der Nachwuchs künftig mit dem "Ärmel-Revers-Griff" aufwachsen soll. Würfe aus einseitiger Faßart, also die nach dem Nacken-Fassverbot in Mode gekommenen Makikomi-, Ippon-Seoi-Nage- und Eri-Seoi-Nage-Techniken hingegen sollen unattraktiver werden. Als Steuerungselement wird das Wettkampfregelwerk fungieren
sogar noch extra eine breitbeinige Variante, irrtümlich als Seoi-Otoshi benannt (wie Jupp inzwischen ja selbst zugibt), einen Kyu vorher vorgeschaltet wurde?
Also der Wurf wird dann wohl nur bewertet, wenn der zweite Arm schön ordentlich zugreift - was bei Kindern in der Regel die Hebewirkung des Armes neutralisiert und direkt
zu echten Seoi-Otoshi-Varianten führt, die ja aber auch nicht gehen, wegen Knie auf der Matte?
Und linksrum eingedreht, bei Rechtsgriff - also Eri-Seoi-Nage - dürfen sie dann auch nicht mehr?
Maki-Komi, ok hier gehe ich mit, ist nicht wirklich kindgerecht - aber wenn einer dann endlich tatsächlich mal nen Wurf eindreht, die Bewegung
weiterdreht und infolgedessen eine Hand losläßt bzw. diese sich losreißt, das soll dann am Ende nicht mehr bewertet werden...?
Na das wird dann ganz großes Kino...
Ich hätte mir von den Experten ein paar klügere Vorschläge erwartet.
Spontan fallen mir da ein:
- vernünftige Umsetzung der bewährten Wettkampfregeln:
Einseitiges Greifen wird ohne Angriff bereits nach bisherigen Regeln geahndet - na dann macht es doch...,
fehlende Griffaufnahme kann auch geahndet werden - na dann macht es doch...
- Ippon wirklich nur bei echtem Ippon geben und nicht für Rumgekuller, ein Maki-Komi, wo Uke danach Tori im Rücken hängt und fleißig würgen könnte, wenn es denn erlaubt wäre, hat dann eben nicht das Kriterium Kontrolle und damit max. Waza-Ari als Wertung und der Bodenkampf danach wird interessant...
- Kontertechniken, Abwehrverhalten für Maki-Komi-Techniken entwickeln, per Schulung und Medien verbreiten...
- Statt immer weiterer Ausdünnung der Prüfungs-Anforderungen, wieder mehr für die Gürtelstufen verlangen, so daß die Trainer beschäftigt sind,
diese Sachen beizubringen, bevor sie mit Opferwürfen anfangen... Grundform eben so definieren, daß aus Ärmel-Revers-Griff die entsprechende Technik vorbereitet/angesetzt wird...