Kumamoto hat geschrieben:Ich scheue mich immer davor, Übende vom Training auszuschließen - ich empfinde das immer als eine eigene Bankrotterklärung, schließlich hat man dadurch gezeigt, dass man der Situation nicht gewachsen war bzw. ist.
Damit haben "sie" Dich in der Hand...
Kumamoto hat geschrieben:Die Frage, die dahintersteckt, ist, ob man sich Vertrauen erst verdienen muss oder ob man von Anfang an eine Art Grundvertrauen besitzt, das man durch sein Verhalten bestätigen aber auch verlieren kann.
Nun ja, meiner Meinung nach gibt es erstmal einen Vertrauens-Vorschuß,
durch entsprechendes Verhalten wird der dann verspielt, danach
kann man die Chance eröffnen, sich das Vertrauen wieder zu verdienen...
Ich persönlich halte gar nichts davon, Kindern mit entsprechendem Verhalten, so mir nichts dir nichts Sachen zu übertragen,
wodurch sie sich aus der Gruppe herausheben können... Sicherlich mag dadurch der eine oder andere vielleicht mal sein
Verhalten überdenken, wenn er merkt, wie beschissen es ist, wenn man sich bspw. eine Erwärmung aus den Fingern saugt und es wird rumgealbert...
Aber das Signal an den Rest ist einfach nur falsch: Schlechtes Benehmen führt zur Beachtung und Hervorhebung... Und damit macht man
mehr kaputt als man gewinnt...
Kumamoto hat geschrieben:Das klingt für mich fast so, als hätten sie wenig Interesse am (eigenen) Trainingserfolg. Hier würde ich z.B. das persönliche Gespräch suchen und sie fragen, warum sie hier (im Training) sind.
Wenn sie selbst zugeben, dass sie lieber mit ihren Freunden kicken oder Basketball spielen würden, aber die Eltern wollen, dass sie ins Judo gehen, hast Du sie innerlich schon verloren und der Abschied muss nur noch äußerlich vollzogen werden. Wenn Du ihnen dann beistehst, wenn sie es ihren Eltern sagen, kannst Du Dir Vertrauen und Wertschätzung (zurück)verdienen.
Wenn sie aber sagen, dass sie selbst gerne ins Judo kommen, dann lass Dir von ihnen in ihren eigenen Worten erklären, was Judo für sie ist und ausmacht. Anhand dieser Antworten kannst Du selbst erkennen, ob das von Dir/ Euch angebotene Training das richtige für sie ist und Du kannst sie u.U. in eine andere Trainingsgruppe überführen.
Warum Kinder beim Training sind, sollte man von Anfang an fragen...
Ansonsten muß man als Trainer (also als der, der seine Freizeit "opfert" in dem er für andere was tut) nicht das Gespräch "suchen".
Man verlangt es schlichtweg. Dann kann man dem Übling vermitteln, daß die Matte nicht der richtige Ort ist, um die eigenen persönlichen Probleme
an anderen auszulassen, kann entsprechende Alternativen und Erwartungshaltungen aufzeigen und die weitere Verfahrensweise erklären und das wars...
Wers es danach nicht begreift... Hey Judo ist immer noch sowas wie eine Kampfkunst, wo ernsthaft jemand kaputt gehen kann, dumme Menschen sollten so eine
Waffe nicht "in die Hand bekommen"...
MaxRufus hat geschrieben:Einer der besagten drei "Problemkinder" (Entschuldige bitte die Ausdrucksweise) saß auf der schon fertig aufgebauten ersten Matte und schaute dem Treiben zu.
Ich und der Haupttrainer haben ihn mehrfach aufgefordert, doch bitte beim Aufbau zu helfen.
Dann folgt die Aussage, er müsse den Trainierenden helfen.
Ich habe den Trainer, der zu dieser Zeit auf der Matte war gefragt, und wie zu erwarten war, stimmte das nicht.
Dann kam wieder die Aufforderung zum helfen, gefolgt von einer Aussage des Jungen, er habe seine Schlappen vergessen und er wolle sich ja die Füße und damit später die Matte dreckig machen.
Der Haupttrainer sagte, dass es ok sei, er aber nächstes Mal seine Schlappen mitzubringen habe.
5 Minuten nachdem die komplette Matte fertig aufgebaut war, lief er durch die Halle, also musste er wohl doch nicht helfen. Und er war MIT Schlappen.
Kann ja sein, dass ich mich etwas zu viel darüber aufrege, aber sowas mehrfach pro Training wiederholt, muss sich doch niemand gefallen lassen.
Die korrekte Verfahrensweise wäre dann:
"Ok - Du hast nicht mit aufgebaut, also wirst Du nicht auf der Matte trainieren. "
"Du hast mich 2x angelogen, überleg Dir, wie Du es gerade rückst, hast bis zum nächsten Mal Zeit."
Jupp hat geschrieben:Nach nochmaligem Durchlesen Deines Eingangspost (und Berücksichtigung Deines Alters und Deiner Graduierung) beginne ich mich allerdings jedoch zu fragen, ob Du "wirklich tolerant" gegenüber den Kindern der Gruppe bist, die ja eigentlich fast Deinem Alter entsprechen (2 Jahre Unterschied!).
Toleranz wäre hier auch völlig fehl am Platz.
Wenn sich
MaxRufus durch Zuverlässigkeit und Können den Status des Bei-Trainers erarbeitet hat, dann braucht er den Kameraden,
die glauben, ihn nicht für voll nehmen zu müssen, keinerlei Rücksichtsnahme entgegen zu bringen...
Hier ist eher strikte Null-Toleranz-Politik angesagt.
Nun ja, bei uns lernen sie jedenfalls immer ganz schnell, daß es ein Fehler ist, zu denken - nur weil der oder die, welche vom Trainer beauftragt wurde, Erwärmung
o.ä. durchzuführen, nur wenig älter, gleich alt oder jünger ist - daß jetzt die Zeit für Albernheiten sei...
