Heute in der WAZ

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Hofi
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Naja, ob wir mit Ansichten von vor 2000 Jahren (denn der Satz klingt irgendwie ziemlich nach einem altrömischen Philosophen) wirklich weiterkommen. Damals hat man es auch als sinnvoll angesehen, Christen in der Arena von wilden Tieren auffressen zu lassen.

Ok, zugegeben ist jetzt polemisch, aber was ist so furchtbar, wenn die Haare sporttauglich mit nem Kopftuch zusammen gebunden werden?
Eins der Ziele Kanos war, so wie ich es verstanden habe, die positive Weiterentwicklung der Gesellschaft. Das schafft man nur durch gegenseitigen Austausch. Das bedeutet nicht, dass man dabei auf essentielle Dinge verzichten darf, aber man erreicht es sicher nicht, in dem man unnötige Grenzen zieht.
Aber solange es den Trainingsbetrieb nicht stört und keine Gefahr davon ausgeht, ist es mir herzlich wurscht, ob Haare mit einen Haarband, Haargummi oder einem Kopftuch zusammengebunden sind.

Religion hat auf der Matte nichts zu suchen? Dem stimme ich zu. Ich bin zwar katholisch, aber eigentlich doch eher atheistisch eingestellt. Gott sei Dank, sage ich da nur. Und genau deshalb ist es mir so egal, wie ein Mädchen seine Haare zusammen bindet. Weil das Motiv dafür für mich auf der Matte irrelevant ist. Da entscheide ich nur danach, beeinträchtigt es den Trainingsbetrieb und zwar unabhängig davon, ob die Motive religiös sind oder irgendwas anderes.

Bis dann

Hofi
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kastow
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von kastow »

Die ganze Diskussion hier erscheint mir viel zu theoretisch. Wahrscheinlich hatten die meisten Beteiligten in der Praxis bisher eher wenig damit zu tun. Ich hatte bisher weder Probleme bei gemischtgeschlechtlichem Training noch bei Korrekturen durch mich als langhaarigem, männlichem Trainer - zumindest nicht mehr als bei anderen Mädchen in dieser Alterstufe. Überlegt doch mal: in der Regel kommen doch nicht die Schulschwimmverweigerer zum Jûdô-Training. Die bleiben nämlich von vorne herein zu Hause. Es kommen Leute, die Jûdô lernen wollen und ihr Haar etwas anders zusammenbinden. Meistens sind sie sehr gut erzogen und folgsam. Und was passiert, wenn das Kopftuch im Boden-Randori verrutscht? Das gleiche, was passiert, wenn einem Mädel im Boden-Randori das T-Shirt zu hoch rutscht: es wird korrigiert und weiter geht's!

Ich formuliere es mal bewusst drastisch: Ich persönlich unterrichte nach meinen Erfahrungen lieber eine Gruppe kopftuchtragender Muslima als eine Gruppe deutscher ADHS-Leistungsverweigerer, mit deren hysterischen Eltern ich mich auch noch herumplagen muss.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Antonio
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Antonio »

Hallo, Hofi.
Hofi hat geschrieben:Naja, ob wir mit Ansichten von vor 2000 Jahren (denn der Satz klingt irgendwie ziemlich nach einem altrömischen Philosophen) wirklich weiterkommen. Damals hat man es auch als sinnvoll angesehen, Christen in der Arena von wilden Tieren auffressen zu lassen.
Dein Philosoph ist wohl Cicero. Der bezieht sich allerdings auf die Inschrift am Thermopylen-Denkmal, die von Simonides von Keos stammen soll. Die modernste "Übersetzung" lautet in etwa: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“

"Fremder, kommst du nach Rom, tue es wie die Römer" soll, so mein Vater mit entsprechender Schulausbildung an einer kat. Priesterschule, von den Jesuiten stammen und eine Veraltensempfehlung an ihre Missionare sein.
Hofi hat geschrieben:Ok, zugegeben ist jetzt polemisch, aber was ist so furchtbar, wenn die Haare sporttauglich mit nem Kopftuch zusammen gebunden werden?
Gegenfrage: Ist es so schlimm sich ANZUPASSEN? :dontknow
Wie sagt der Deutsche? Andere Länder, andere Sitten.
Gehe doch mal mit Schuhen (bist Du ja so gewohnt!!!) in Saudi Arabien, Iran, etc. in eine Moschee. :angry4 Dann wird ein Vereinskollege in Zukunft Dein Training übernehmen müssen.

Gruß
Antonio
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Hofi
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Antonio hat geschrieben: Gehe doch mal mit Schuhen (bist Du ja so gewohnt!!!) in Saudi Arabien, Iran, etc. in eine Mosche. :angry4 Dann wird ein Vereinskollege in Zukunft Dein Training übernehmen müssen.

Gruß
Antonio
Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Mit den Schuhen wird Dreck in einen sauberen Ort getragen. Das lasse ich auf der Matte nicht zu und mache es nicht in einer Moschee.

Bis dann

Hofi
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LangerHans
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von LangerHans »

kastow hat geschrieben:Die ganze Diskussion hier erscheint mir viel zu theoretisch. Wahrscheinlich hatten die meisten Beteiligten in der Praxis bisher eher wenig damit zu tun. Ich hatte bisher weder Probleme bei gemischtgeschlechtlichem Training noch bei Korrekturen durch mich als langhaarigem, männlichem Trainer - zumindest nicht mehr als bei anderen Mädchen in dieser Alterstufe. Überlegt doch mal: in der Regel kommen doch nicht die Schulschwimmverweigerer zum Jûdô-Training. Die bleiben nämlich von vorne herein zu Hause. Es kommen Leute, die Jûdô lernen wollen und ihr Haar etwas anders zusammenbinden. Meistens sind sie sehr gut erzogen und folgsam. Und was passiert, wenn das Kopftuch im Boden-Randori verrutscht? Das gleiche, was passiert, wenn einem Mädel im Boden-Randori das T-Shirt zu hoch rutscht: es wird korrigiert und weiter geht's!
Es geht doch um ein ganz klares Beispiel?´
Es geht genau darum, dass einem Sportlerin mit Kopftuch die Teilnahme an einem Turnier verweigert wurde. Wie realitätsnaher kann es denn sein?
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kastow
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von kastow »

LangerHans hat geschrieben:
kastow hat geschrieben:Die ganze Diskussion hier erscheint mir viel zu theoretisch. Wahrscheinlich hatten die meisten Beteiligten in der Praxis bisher eher wenig damit zu tun. Ich hatte bisher weder Probleme bei gemischtgeschlechtlichem Training noch bei Korrekturen durch mich als langhaarigem, männlichem Trainer - zumindest nicht mehr als bei anderen Mädchen in dieser Alterstufe. Überlegt doch mal: in der Regel kommen doch nicht die Schulschwimmverweigerer zum Jûdô-Training. Die bleiben nämlich von vorne herein zu Hause. Es kommen Leute, die Jûdô lernen wollen und ihr Haar etwas anders zusammenbinden. Meistens sind sie sehr gut erzogen und folgsam. Und was passiert, wenn das Kopftuch im Boden-Randori verrutscht? Das gleiche, was passiert, wenn einem Mädel im Boden-Randori das T-Shirt zu hoch rutscht: es wird korrigiert und weiter geht's!
Es geht doch um ein ganz klares Beispiel?´
Es geht genau darum, dass einem Sportlerin mit Kopftuch die Teilnahme an einem Turnier verweigert wurde. Wie realitätsnaher kann es denn sein?
Und anschließend wurden - auch von dir - die üblichen Vorurteile ausgepackt: kein gemischtgeschlechtliches Training möglich, Trainer darf nicht korrigieren, blablabla ...
Da frage ich mich wirklich, wer von den hier Schreibenden denn schon entsprechende Mädchen unterrichtet hat, weil mir in der Praxis diese Probleme nicht untergekommen sind. Und auch im Ausgangsfall hat das Mädchen ausreichend Kampfpraxis erlernt, um sich zur BEM im Kölner Raum zu qualifizieren. Anscheinend hat das Mädel also brav und emsig trainiert. Da können in der Praxis dann auch keine Sonderbehandlungen an der Tagesordnung gewesen sein.
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Da können in der Praxis dann auch keine Sonderbehandlungen an der Tagesordnung gewesen sein.
Und worin lag jetzt genau ihr Problem, daß Kopftuch abzusetzen, nachdem ihr als erfahrene Judokämpferin gesagt
wurde, daß ein Start mit Kopftuch nicht möglich ist?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
CasimirC
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von CasimirC »

Für mich persönlich lag ihr Problem wohl in
a) einem diesbezüglich strengen Elternhaus, welches dem Kind entweder direkt oder indirekt den Start ohne Kopfbedeckung bei dem Turnier untersagt hat
b) einer fehlenden Kompromisslösung für das Problem (etwa ein zugelassenes Sportkleidungsstück, welches sowohl Regelgeber als auch Eltern/ sie selber hätte zufrieden stellen können)
c) einer wie ich finde abstruse Begründung seitens der Verantwortlichen ("Die vorsitzende KaRi sagte, es hänge vom "Wohlwollen" der Verantwortlichen ab.")
d) einer wohl willkürlich wirkenden Regelauslegung (mal zugelassen, mal verboten).
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
caesar
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von caesar »

Die einzige Religion, die beim Judo auf der Matte erkennbar sein sollte, ist "Judo". Alles andere hat dort nichts zu suchen.
Wieviele Menschen sind auf Grund unterschiedlicher Religion getötet wurden? Das muss ich beim Sport nicht haben.
Trini
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Trini »


Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Mit den Schuhen wird Dreck in einen sauberen Ort getragen. Das lasse ich auf der Matte nicht zu und mache es nicht in einer Moschee.
@ Hofi, dann ersetze in Antonios Beispiel die Schuhe durch kurze Hosen oder (noch viel schlimmer) durch eine Frau.


Es geht einach darum, dass Toleranz nicht immer einseitig sein kann.

Trini
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Hofi
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Hi!
Kurze Hosen sollten auf der Judomatte auch nicht sein, in einer christlichen Kirche nicht und meines Wissens auch nicht in einer Synagoge. Und in Griechenland gibt es ein christliches Kloster, da müssen die Frauen zwingend einen Rock anhaben zur Besichtigung, Hose tuts nicht, damit werden sie abgewiesen. Während des Gebets gibt es meines Wissens extra Räume, also Betreten einer Moschee sollte auch Frauen möglich sein und wenn ich mich nicht irre sind oder waren zumindest in den Synagogen die Regeln mit dem gesonderten Gebetsraum ähnlich. Lasse mich da aber gerne aufklären.

Ich halte nicht viel von Religionen, für die meisten davon sind viel zu viele Menschen sinnlos krepiert. Aber solange es das Judo nicht beeinträchtigt, und das tut es in meinen Augen nicht, wenn die Haare mit einem festsitzenden Koptuch ohne harte Gegenstände zusammengebunden sind, ist es für mich nichts anderes als eine andere Form von Haargummi. Und die Gründe warum jemand diese Form des Haargummis wählt, sind mir in dem Moment egal. Kann man damit ohne Fremd- oder Eigengefährdung Judo machen, dann rauf auf die Matte, wenn nicht, dann eben nicht.

Aber schon spannend, wie man von der Frage, ob ein Funktionär, der nationale Lieder singt, tragbar ist oder es seine Privatsache ist, zu einer Diskussion kommt, dass es doch unmöglich sei, seine Haare sporttauglich mit einem Kopftuch zusammen zu binden.

Bis dann

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CasimirC
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von CasimirC »

Ich weise noch einmal daraufhin, dass eine solche gesellschaftspolitische Diskussion uns zur Thematik nicht weiterbringt, da von beiden Seiten gute Argumente genannt werden können, ohne dass es zu einer zufriedenstellenden Kompromisslösung kommen kann.

Wir sollten vielleicht eine zumindest in Teilen konsequente Religionsausübung seitens der Familie des thematisierten Mädchens zur Kenntnis nehmen und schauen, wo angesichts dieser Tatsache technische, regelkonforme Möglichkeiten des Nicht-Ausschlusses liegen können.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Fritz
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Aber schon spannend, wie man von der Frage, ob ein Funktionär, der nationale Lieder singt, tragbar ist oder es seine Privatsache ist, zu einer Diskussion kommt, dass es doch unmöglich sei, seine Haare sporttauglich mit einem Kopftuch zusammen zu binden.
Interessant dabei ist eher, daß es oft die Leute sind, die
bei einem solchen Funktionär nach Amtsenthebung schreien,
sich im Fall provokativ geforderte religiös motivierte Sonderrechte plötzlich sehr laut noch Toleranz schreien...

Ansonsten ist meiner Meinung nach gegen ein Volkslied auch nichts einzuwenden...
Auch nichts gegen sonstige Lieder, welche Heimliebe und Volksverbundenheit ausdrücken...

Ist aber bezeichnend, daß man heutzutage versucht, den Begriff "national" mit abwertender Bedeutung zu belegen
und allzugern mit nationalsozialistisch oder rechtsradikal in einen Topf zu werfen... :-/

Und wenn Du diesen einen Fußballtrainer im Kopf hast - solange er seine Lieder außerhalb des Trainings singt
und dabei nicht gegen geltende Gesetze verstößt, ist es tatsächlich u. ausschließlich seine Privatsache...
Genauso wie es Privatsache des Mädel mit dem Kopftuch ist.

Erst wenn man seine Privatsache demonstrativ ins Training trägt, kann es problematisch werden.

Wobei ich es gerade im Judo sicherlich spannend ist, wird doch gern Judo als pädagogisches Werkzeug verstanden,
d.h. vom Trainer/ÜL/Lehrer erwartet, erzieherische Werte zu transportieren... Und wie man weiß, gibt es in der heutigen
Zeit zu jeder Tugend genügend Leute, die diese verabscheuen...
Mit freundlichem Gruß

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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

Ich weise noch einmal daraufhin, dass eine solche gesellschaftspolitische Diskussion uns zur Thematik nicht weiterbringt, da von beiden Seiten gute Argumente genannt werden können, ohne dass es zu einer zufriedenstellenden Kompromisslösung kommen kann.

Wir sollten vielleicht eine zumindest in Teilen konsequente Religionsausübung seitens der Familie des thematisierten Mädchens zur Kenntnis nehmen und schauen, wo angesichts dieser Tatsache technische, regelkonforme Möglichkeiten des Nicht-Ausschlusses liegen können.
Wo würdest Du jetzt ganz konkretes Kompromiss-Potential seitens der "in Teilen konsequent" religionsausübenden
Familie sehen?
;-)
Mit freundlichem Gruß

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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Fritz hat geschrieben: Ansonsten ist meiner Meinung nach gegen ein Volkslied auch nichts einzuwenden...
Auch nichts gegen sonstige Lieder, welche Heimliebe und Volksverbundenheit ausdrücken...

Ist aber bezeichnend, daß man heutzutage versucht, den Begriff "national" mit abwertender Bedeutung zu belegen
und allzugern mit nationalsozialistisch oder rechtsradikal in einen Topf zu werfen... :-/
Hi!
Das Problem ist vielmehr, und hier halte ich Deine Aussagen für hochgradig bis gefährlich naiv, dass der Begriff national gerade eben von diesen rechtsradikalen Gruppen belegt wird und diejenigen, die sich nicht ihrer Meinung anschließen, als gegen die "Nation" im positiven Sinn eingestellt dargestellt werden sollen. Gerade von der tiefrechten Ecke will man dieses in einen Topf werfen, damit man sagen kann, wer nicht für uns ist, ist gegen Deutschland. Nicht umsonst gibt es Gruppen, die sich dem "nationalen Widerstand" und ähnlichem verschrieben haben, die extrem auf Ausgrenzung von allem, was sie als nicht deutsch, als nicht national ansehen hinarbeiten. Gruppen, die "national befreite Zonen" ausrufen. Der Zusammenhang zwischen national und rechtsradikal stammt nicht aus der linken Ecke, der wird von den Rechtsradikalen ganz gezielt gewünscht, gesucht und befördert.
Beispiel gefällig:http://www.sueddeutsche.de/bayern/initi ... -1.1836724

Und wenn jemand in diesem Sinn "nationale Lieder" singt, kann man durchaus darüber nachdenken, ob der für die Jugendarbeit geeignet ist.

Und was die Werte-Erziehung Kanos angeht: Ich glaube Ausgrenzung gehörte nicht zu den Werten, die er vermitteln wollte.

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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

Hmm, so siehtst Du das...

Mit den Kopftüchern kann man das ganz ähnlich sehen...
Islamextreme Gruppen haben es geschafft, dies als Glaubens-Symbol zu vereinnahmen...
Deshalb ist logischerweise wohl sehr angeraten, diesem Symbol keinen Raum zu geben.
Mit freundlichem Gruß

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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Das sehe ich anders.
Während man sich in einer national befreiten Zone als Ausländer oder auch deutscher Punk nicht aufhalten sollte, will man keinen Schaden nehmen, nimmt kein Mädchen, das ohne Kopftuch an einem Judokampf teilnimmt dadurch Schaden, dass ein anderes dieses für sich als notwendig ansieht, und sei es auf Wunsch der Eltern. Denn gerade diejenigen, die potentiell an einem Judo-Wettkampf teilnehmen, stehen gerade nicht für einen radikalen Islam. Es ist daher auf Grund Deiner Argumentation sogar dringend geboten, solche Mädchen mit Kopftuch teilnehmen zu lassen. Nämlich um den radikalen Islamisten dieses Symbol zu nehmen.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von CasimirC »

Fritz hat geschrieben:
Ich weise noch einmal daraufhin, dass eine solche gesellschaftspolitische Diskussion uns zur Thematik nicht weiterbringt, da von beiden Seiten gute Argumente genannt werden können, ohne dass es zu einer zufriedenstellenden Kompromisslösung kommen kann.

Wir sollten vielleicht eine zumindest in Teilen konsequente Religionsausübung seitens der Familie des thematisierten Mädchens zur Kenntnis nehmen und schauen, wo angesichts dieser Tatsache technische, regelkonforme Möglichkeiten des Nicht-Ausschlusses liegen können.
Wo würdest Du jetzt ganz konkretes Kompromiss-Potential seitens der "in Teilen konsequent" religionsausübenden
Familie sehen?
;-)
Ich finde, dass es durchaus schon eine Kompromisslösung der Familie ist, dass sie ihrer Tochter erlaubt Judo zu lernen, denn das ist in konservativ-religiösen Familien ja durchaus keine Selbstverständlichkeit.

Man sollte sich daher von Seiten der Regelmacher vielleicht überlegen, ob nicht die Möglichkeit bestünde, nach dem Vorbild von Burkinis oder Kopfbekleidungen aus anderen Kampfsportarten eben solche Kleidungsstücke für Wettkämpfe zuzulassen.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

CasimirC hat geschrieben:Man sollte sich daher von Seiten der Regelmacher vielleicht überlegen, ob nicht die Möglichkeit bestünde, nach dem Vorbild von Burkinis oder Kopfbekleidungen aus anderen Kampfsportarten eben solche Kleidungsstücke für Wettkämpfe zuzulassen.
Du hast mich überzeugt...

Da leider aber zu befürchten ist, daß es Kampfrichter gibt, die bewußt oder unbewußt, die entsprechenden
Mädels benachteiligen oder bevorzugen könnten, ist die nächste folgerichtige Forderung,
daß alle eine solche Kopfbedeckung tragen sollen.
Also laßt uns gleich Nägel mit Köpfen machen und das so in den Regeln festschreiben...

Ein weiterer Schritt, konsequent gegangen, könnten die Verwendung von so
kleinen Gesichtsschleiern sein,
schließlich müssen wir es lobend anerkennen, wenn eine Verschleierte überhaupt
zum Judotraining geht. Rein kampftechnisch ist es auch kein Problem, ins Gesicht darf
beim Judo ja eh nicht gefaßt werden...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von kastow »

EDIT... gelöscht, macht eh keinen Sinn.
Zuletzt geändert von kastow am 06.12.2013, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
Herzliche Grüße,

kastow

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