Im Editorial des aktuellen Judomagazin stellt Peter Frese zweifelnd sinngemäß die Frage,
ob sich ein National-Verband wie der DJB den internationalen Regel-Vorgaben
versperren kann?
Und weiter hin Regen die Ü50er Kämpfer an, evt. für ihre Altersklasse auf Hansoku-Make für
Beingreifer zu verzichten?
Warum denn nicht?
Bei den Kinder- und Jugendregeln funktionieren nationale Sonderwege ja auch?
Dem leistungssportlichem Athleten wird ja eh schon bei jeder "Testphase" zugemutet, sich innerhalb von
wenigen Wochen auf die neueste Änderung einzustellen und offensichtlich schaffen diese das auch,
welch Wunder bei ihrem Trainingspensum...
Meiner Meinung spricht nicht nur überhaupt nichts dagegen, im Rahmen nationaler Wettkämpfe mit einem Regelsatz
zu arbeiten, in dem alle Judotechniken (bis auf die mit _nachgewiesenem_ höchsten Verletzungspotential) erlaubt sind,
sondern im Gegenteil, es wäre vielleicht sogar für den Leistungssport gut - warum:
- die Nachwuchssichtung könnte auf Judosportler zurück greifen, die noch nicht durch Verbote eingeengt wurden - wer weiß
sonst schon, was die jeweils nächste Regeländerung bzw. "Mode" bringen würde...
- Die in nationalen Wettbewerben kämpfenden Leistungs-Kader mit höheren Ambitionen,
wären national einem größeren judotechnischem Druck ausgesetzt, wenn sie versuchen, selbst die jeweils aktuellen internationalen Wettkampfregeln zu beachten, aber ihre athletisch vielleicht nicht so austrainierten Gegner ungehemmter agieren können - tja dann gewinnt man halt nicht mehr durch Provokation zum Beingriff (wie nach aktuellen Regeln möglich)...
Unter diesem Gesichtspunkt ist die Auftrennung der DEM in eine "Profi-Veranstaltung" und eine "Pokal-Meisterschaft" gar nicht mal
so verkehrt
- Der "normale" eher breitensportlich orientierte Judoka wird nicht ständig vor den Kopf gestoßen, er muß weniger Zeit u. Energie
für eigentlich unnötige Dinge wie Diskussionen über Regeln u. Kampftaktiken aufwenden, verliert vielleicht nicht die Lust am
Sport und zahlt weiter fleißig seine Beitragsmarke....
Und es wäre ein Signal in Richtung der IJF-Judo-Verhunz... - hüstel - IJF-Regelbestimmer, daß sie nicht die Hoheit über
das Judo an sich gepachtet haben....
Auch psychologisch wäre es doch ein gutes Zeichen, daß der Verband mal etwas schützend vor seine
mittelbaren Mitglieder stellt und Unbill abwehrt...