Das Judoleben des/von Tokio Hirano

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HBt.

Das Judoleben des/von Tokio Hirano

Beitrag von HBt. »

Ein fabelhafter/großartiger japanischer Judoka erobert Europa

von Rinus Tegelaar, Mai 2012
ISBN 978-90-6931-004-6


Von Zeit zu Zeit findet man (doch) alte Bilderkartons, Filme, Aufzeichnungen... die seit Jahrzehnten irgendwo im Keller oder auf dem Dachboden verstauben; und exakt dieses
Erlebnis ist dem Autor widerfahren.

Rinus Tegelaar (Niederländer, Judolehrer, SV-Experte ... Kodansha) schwelgt kurz in Erinnerungen und veröffentlicht Bildmaterial aus seinem eigenem Archiv. Sämtliche Fotos
stammen aus dem Jahr 1976, als Tokio Hirano Rinus fragte, "ob er sein Uke sein möchte". Hirano war trotz seines großen Abschiedes von Europa (im Jahr 1966) regelmäßig als Gastdozent in den Niederlanden - internationale Sommerschule* - tätig.

Auf knapp 60 Seiten kann man Hirano's einzigartiges Judo bestaunen, die Fotostrecken behandeln die Hirano-Kata(s), leider fehlen (erwartungsgemäß) detaillierte Beschreibungen und äußerst wichtige Zwischenbilder zur Lehrmethode-Hirano, zur Kata...

Macht aber nichts, hier sieht man endlich, was z.B. ein Taiotoshi sein kann, erkennt das vollständige Tsukuri, die notwendigen Abstände, und und und - phantastisch :D .


Ein riesiger Wermutstropfen bleibt: es ist immer noch viel zu wenig Material - für einen absoluten Ausnahmejudoka, "der Judo tanzte", ballerinaartig, leichtfüßig und dabei blitzschnell, unberechenbar war...
Rinus betont mehrmals die Ausnahmestellung von Tokio Hirano innerhalb der Community; den späten 8. Dan, der sein Können/Vermögen nicht annähernd widerspiegelt.


Nach der Lektüre habe ich den Eindruck, Hirano san war oftmals schlecht beraten und wurde tatsächlich des Öfteren ausgenutzt... dieser Eindruck ist allerdings mehr ein Gefühl, als ein Faktum! Wenn ich Rinus richtig verstehe, er schreibt selbstverständlich in seiner Muttersprache, dann bedauert auch er, dass Tokio Hirano eigentlich nichts veröffentlicht hat... außer dem mittlerweile jedem Judoka bekannten Film "Judo ist Bewegung", quasi Hiranos Abschiedsgeschenk, sein Erbe für Europa...



Fazit:
EMPFEHLENSWERT



*ebenso in Nieder-Roden, Hessische Judosommerschule


@Mitesco,
ich lese mich erst noch ein ;-).

Edit:
Tippfehler bereinigt
Zuletzt geändert von HBt. am 20.07.2012, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
tutor!
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Re: Das Judoleben des/von Tokio Hirano

Beitrag von tutor! »

HBt. hat geschrieben:Ein riesiger Wermutstropfen bleibt: es ist immer noch viel zu wenig Material - für einen absoluten Ausnahmejudoka, "der Judo tanzte", ballerinaartig, leichtfüßig und dabei blitzschnell, unberechenbar war...
Rinus betont mehrmals die Außnahmestellung von Tokio Hirano innerhalb der Community; den späten 8. Dan, der sein Können/Vermögen nicht annähernd widerspiegelt.

Nach der Lektüre habe ich den Eindruck, Hirano san war oftmals schlecht beraten und wurde tatsächlich des Öfteren ausgenutzt... dieser Eindruck ist allerdings mehr ein Gefühl, als ein Faktum! Wenn ich Rinus richtig verstehe, er schreibt selbstverständlich in seiner Muttersprache, dann bedauert auch er, dass Tokio Hirano eigentlich nichts veröffentlicht hat... außer dem mittlerweile jedem Judoka bekannten Film "Judo ist Bewegung", quasi Hiranos Abschiedsgeschenk, sein Erbe für Europa...
Naja, so ganz stimmt es nicht. Hirano hat schon einiges veröffentlicht, z.B. eine Autobiographie über seine Zeit in Europa. Diese ist allerdings auf japanische und äußerst selten. Ich hab das Buch aber schon selbst in der Hand gehalten und weiß auch wem es gehört. Dieses Buch enthält auch ein Kapitel "über die Deutschen", wo er sich über einige deutsche Vertreter auslässt, von denen er überwiegend enttäuscht war. Hirano war zum Beispiel in Köln als Trainer (an der Sporthochschule?) engagiert worden, jedoch sein Gehalt deckte die Kosten für die Miete nicht (oder nur kaum). Schließlich ging der von dort nach Belgien, wo es ihm finanziell besser ging.

Hirano hat auch ein Büchlein über Tai-otoshi veröffentlicht, in dem er mehrere Varianten erläuterte.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
HBt.

Re: Das Judoleben des/von Tokio Hirano

Beitrag von HBt. »

Hirano hat auch ein Büchlein über Tai-otoshi veröffentlicht, in dem er mehrere Varianten erläuterte.
Hervorhebung von mir.
Kleines, mehrsprachiges Heftchen mit jeweils zwei Bildchen... trifft es besser - aber ich bin froh ein Exemplar zu besitzen ;-).
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Re: Das Judoleben des/von Tokio Hirano

Beitrag von Reaktivator »

tutor! hat geschrieben:Hirano hat schon einiges veröffentlicht, z.B. eine Autobiographie über seine Zeit in Europa. Diese ist allerdings auf japanische und äußerst selten. Ich hab das Buch aber schon selbst in der Hand gehalten und weiß auch wem es gehört.
Ich auch. ;-)

@HBt.: Danke für den Hinweis!
Mein Niederländisch ist zwar auch nicht das Beste, aber ich werde mir das Buch von Rinus Tegelaar direkt zulegen.
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Re: Das Judoleben des/von Tokio Hirano

Beitrag von Mitesco »

Da muss ich wohl mitmachen in diesem Faden.

Ich habe das Buch erst jetzt bestellt, und weil man in den Niederlanden eigentlich kaum etwas darüber veröffentlicht hat, muss ich zur Schande bekennen :oops:, dass ich noch nicht einmal wusste, dass es erschienen war... Erstaunlich, nicht, dass man auch im Kreise der traditionellen Judoka nicht gleich über ein solches wertvolles Buch geredet hat ?

Danke also für den Tipp, ich habe gleich auch auf meinem eigenen Weblog ein bisschen Werbung dafür gemacht.

@Helge: lies mal und hoffentlich ist unsere Sprache nicht zu schwierig! ;)

Mitesco (http://www.mitesco.nl)

"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
HBt.

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Beitrag von HBt. »

Mitesco hat geschrieben:Da muss ich wohl mitmachen in diesem Faden.

Ich habe das Buch erst jetzt bestellt, und weil man in den Niederlanden eigentlich kaum etwas darüber veröffentlicht hat, muss ich zur Schande bekennen :oops:, dass ich noch nicht einmal wusste, dass es erschienen war... Erstaunlich, nicht, dass man auch im Kreise der traditionellen Judoka nicht gleich über ein solches wertvolles Buch geredet hat ?

Danke also für den Tipp, ich habe gleich auch auf meinem eigenen Weblog ein bisschen Werbung dafür gemacht.

@Helge: lies mal und hoffentlich ist unsere Sprache nicht zu schwierig! ;)
Bezugsadresse:
http://www.tokiohirano.com/bestellen.html

Lesen und verstehen klappt (mittlerweile) erstaunlich gut :D.

Gruß,
Helge
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