Unklarheiten über einige jap. Begriffe die im entsprechenden Zusammenhang fallen können,
erlaube ich mir hier eine schöne Zusammenfassung, die ich "anderswo" fand, mit Genehmigung
des Verfassers hier einzustellen:
(Hervorhebungen von mir)Stephan Yamamoto, in einem anderen Forum hat geschrieben:Hier mal einige Begriffe bzw. -paarungen, die innerhalb des DKV bereits erfolgreich gemixt wurden :mrgreen:
- Omote (表), Ura (裏)
"Vorder- und Rückseite"; Bei den Kata z.B. der offensichtliche Ablauf der Choreographie, während sich Ura aus den mündlichen Anweisungen (Kuden, 口伝) ergibt. Ura wäre z.B. die Kata mit einem Partner durchzuführen bzw. die Anwendungen auf der Basis der Prinzipien zu trainieren und zu verstehen, welche mittles Konditionierung und innerer Arbeit erworben wurden. "Omote" und "Ura" sind dabei mehr zu verstehen wie die zwei Seiten der Medaille. "Ura" ist kein "Geheimnis", daß man erst spät erfährt.
- Shôden (初伝), Chûden (中伝), Okuden (奥伝), wird ggf. fortgesetzt mit Kaiden (皆伝)
"Anfangs-, mittlere, innere Überlieferung und die Initiation"; die z.T. methodisch orientierten Abschnitte der Ausbildung in den Koryû, offiziell so auch im Iaidô benannt (dort meist ohne Kaiden). Die Formen (Kata, Waza) des Shoden sind einfacher als die des Chûden oder des Okuden, wobei die Okuden-Formen oft völlig banal erscheinen. Man muss schon sehr viel Können erworben haben, um diese Formen mit Leben erfüllen zu können. Kaiden berechtigt zum Unterrichten.
"Oku" bedeutet zwar "innen", aber im Sinne einer Zugehörigkeit zu etwas, bspw. einer Familie oder einer Gruppe. Gemeint ist das Innere dieser Gruppe, das Außenstehenden nicht zugänglich ist. Aber auch das Okuden ist kein Geheimnis.
- Gokui (極意)
"höchste Idee", "Mysterium", "der Kern einer Sache"; ähnlich wie "Ura" das, was sich aus beharrlichem Training in Verbindung mit Anweisungen und Korrekturen ergibt. Manche würden sagen, es sei das, was man mit dem Körper bzw. somatomotorisch verstehen muss, und was nicht mit Worten allein intellektuell verständlich gemacht werden kann. Also auch kein Geheimnis. Man versteht es nur ohne Praxis nicht.
- Ôgi (奥義)
"höchste Idee", "Mysterium", "der Kern einer Sache" (s. Gokui)
Beim Lesen des Aussage: "Ura wäre z.B. die Kata mit einem Partner durchzuführen", beachte man bitte, dass der
Original-Beitrag in einem Karate-Kontext entstand,
wo Kata in der Regel als Tandoku-Renshu (Einzel-Übungen) gelernt werden...