Erschreckende Erkenntnis

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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judopa
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von judopa »

HBt. hat geschrieben:
judopa hat geschrieben:Wenn es jetzt noch einen engagierten Lehrer und Trainer gibt, könnten doch beide Seiten profitieren.
Voraussetzung ist allerdings, dass beide Seiten nicht ausschließlich leistungsorientiert arbeiten.
Hervorhebung von mir.

Diesen Teil verstehe ich nicht; heißt das, wir dürfen uns nicht wehtun ... müssen mit Wattebäuschen werfen? Wir unterhalten uns doch immer noch über potentielle Einsteiger, über absolute Anfänger oder so etwas Ähnliches wenigstens.

Hinter dem Adjektiv 'leistungsorientiert' kann sich viel verbergen, könntest Du bitte ein konkretes Beispiel geben?
Tut mir leid. Da habe ich mich nicht konkret ausgedrückt. Ich hätte schreiben sollen leistungssportorientiert.
wir dürfen uns nicht wehtun ... müssen mit Wattebäuschen werfen?
nein
Wir unterhalten uns doch immer noch über potentielle Einsteiger, über absolute Anfänger oder so etwas Ähnliches wenigstens.
Eben diese könnten gerade bei einer rein leistungssportlich orientierten Gruppe schnell die Lust verlieren, weil eventuell nicht alle Aspekte des Judo vermittelt werden oder zu kurz kommen..
MFG
judopa
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Shinbashi
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Shinbashi »

Bei uns ist die gleiche Situation eingetreten. Auch eine befreundeter Verein hat nach den Sommerferien urplötzlich weniger Leute im Training. Bei mir waren es direkt nach den Ferien 3 Kinder am Montag und 5 Fortgeschrittene / Jugendliche.
Letzten Montag 5 Kinder und 5 Jugendliche. Da fehlen über 50%. Anfänger haben wir überhaupt keine und bei dem anderen Verein ist es dasselbe. Ist Judo out?
Gruß
Shinbashi

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HBt.

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von HBt. »

Jou, JUDO ist total out.

Kein Rezept greift, es ist zum Verzweifeln. Nur ein Beispiel, aber einen meiner Schüler habe ich vor vier Wochen das letzte Mal gesehen, als er mir sagte: "Ich komme jetzt lieber immer mittwochs zum Training, das passt mir besser als freitags."

-1

Auch die wenigen Anfänger (Kinder) kommen und gehen wann sie (oder ihre 'Taxis') wollen.

-3
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Fritz
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Fritz »

Shinbashi hat geschrieben:Bei uns ist die gleiche Situation eingetreten. Auch eine befreundeter Verein hat nach den Sommerferien urplötzlich weniger Leute im Training. Bei mir waren es direkt nach den Ferien 3 Kinder am Montag und 5 Fortgeschrittene / Jugendliche.
Letzten Montag 5 Kinder und 5 Jugendliche. Da fehlen über 50%. Anfänger haben wir überhaupt keine und bei dem anderen Verein ist es dasselbe. Ist Judo out?
Urplötzlich? Es ist traditionell immer so, daß nach den Sommerferien welche fehlen.
Weil: In den Ferien merken sie, daß es auch ohne Judo geht (und 2 bis 6 Wochen ohne Judo
sind bei Kindern eine lange Zeit, aus den Augen aus dem Sinn), sie haben neue Eindrücke,
lernen neue Sachen kennen und schwupps: Auf einmal haben sie den Wunsch nach den
Ferien mit XYZ anzufangen und die Eltern sagen: Dann mußte was anderes sein lassen...
Oder die Schule wird gewechselt und sie haben 'ne Stunde länger und die Hausaufgaben sind mehr
usw. usf...

Deswegen starten oft neue Anfängergruppen traditionell dann auch nach den Ferien ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Brigadier
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Brigadier »

Fritz hat geschrieben:Urplötzlich? Es ist traditionell immer so, daß nach den Sommerferien welche fehlen.
Weil: In den Ferien merken sie, daß es auch ohne Judo geht (und 2 bis 6 Wochen ohne Judo
sind bei Kindern eine lange Zeit, aus den Augen aus dem Sinn), sie haben neue Eindrücke,
lernen neue Sachen kennen und schwupps: Auf einmal haben sie den Wunsch nach den
Ferien mit XYZ anzufangen und die Eltern sagen: Dann mußte was anderes sein lassen...
Oder die Schule wird gewechselt und sie haben 'ne Stunde länger und die Hausaufgaben sind mehr
usw. usf...

Deswegen starten oft neue Anfängergruppen traditionell dann auch nach den Ferien ;-)
Generell geht bei uns der Trend bei den Mitgliederzahlen eher nach oben. Aber wir sind ein kleiner Verein, da ist der Abholpunkt evtl. ein anderer. Wir haben in den Ferien eigentlich niemanden verloren. Um die 'Judofreie'-Zeit zu überbrücken haben wir in den Sommerferien ein sportlich-spielerisches Training auf dem Platz außerhalb der Halle angeboten. Wurde auch angenommen und wir haben mit den Kids und Jugendlichen das Deutsche Jugendsportabzeichen abgelegt. Hat eigentlich allen viel Spaß gemacht und die Bindung zum Verein ist geblieben. Und das ist auch in meinen Augen ein wichtiger Punkt: Wenn die Gruppe als 'Gruppe von Freunden' funktioniert ist die Fluktuation deutlich geringer - so ist es zumindest bei uns. Viele unserer Judokas kommen sogar zum Zuschauen zum Training, wenn sie krank oder verletzt sind.

Grüße

Brig
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Hofi
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Hofi »

Hi!
Auch wir haben seit mehreren Jahren steigende Mitgliederzahlen zu verzeichnen. Klar haben wir auch Baustellen und Trainings, die jetzt nach den Ferien wieder befüllt werden müssen, aber die Nachfrage ist da.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Shinbashi
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Shinbashi »

Vor den Ferien war so eine "Bewegung" festzustellen, daß mehr Kinder Mittwochs & Freitags zum Training kommen.
Montag ist eher der "harte Kern", denn da ist eben Judo im Vordergrund und nicht Spaß&Spiel.
Das aber auch dort so eine Erosion auftritt, hätte ich nie erwartet. Es ist seit langem auch das erste Mal, dass wir keinen Anfängerkurs bestücken können - trotz Ferienangebot und Präsenz beim Straßenfest inkl. Werbe-Flyer.
Das wir als Verein nicht nur die Schuld tragen, beweist der befreundete Verein, dem es genauso geht.
Gruß
Shinbashi

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Fritz
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Fritz »

Vor den Ferien war so eine "Bewegung" festzustellen, daß mehr Kinder Mittwochs & Freitags zum Training kommen.
Montag ist eher der "harte Kern", denn da ist eben Judo im Vordergrund und nicht Spaß&Spiel.
Ich lese da doch ein Problem des Vereins heraus:
Nur Tag mit halbwegs ernsthaftem Judo? Damit bremst ihr diejenigen aus, die halbwegs ernsthaft
üben wollen. Weil nur ein Tag in der Woche zu wenig ist. Die verlieren dann irgendwann die Lust...

Zwei Tage "Spaß&Spiel" ? - da versammeln sich dann die, welche durchaus empfänglich sind auch für
andere Späßchen und Spielchen und die sind halt auch schnell weg...
Ferienangebot und Präsenz beim Straßenfest inkl. Werbe-Flyer.
Kannst vergessen. Mir ist es bisher sehr selten untergekommen, daß dadurch irgendjemand
zum Judo gelockt wird. Bein 'ner Vorführung zeigt man entweder ganz tolles Zeug oder
es sieht halt unspektakulär aus. Im ersteren Fall wird gestaunt und gesagt: "naja für mich
zu kompliziert", im zweiten eben: "ist ja öde"... Und ein Ferienangebot ist ja doch eher dafür
da, die eigenen Leute zu beschäftigen, aber ob man damit Anfänger locken kann?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von HBt. »

Shinbashi hat geschrieben: Das wir als Verein nicht nur die Schuld tragen, beweist der befreundete Verein, dem es genauso geht.
Shinbashi,
ihr seid nicht alleine, auch bei uns machen alle Vereine diese Erfahrung ...

Das Argument der Normalität, mit dem AfterHolidayDropout, möchte ich so nicht akzeptieren ...

Fritz,
zu meiner Zeit hielten wir alle zusammen, wie 'Pech und Schwefel', völlig unabhängig von den Ferien. Null dropout.

Ich gebe gerne noch ein paar prototypische Beschreibungen von Nachwuchsjudoka (jetzige Anfänger, u14 & u17, beide Gelbgurt):
  • Nummer 1, quiekt selbst mit der allersanftesten Berührung schon aua au, au, au, au

    Nummer 2, muss zum Training mit dem Auto gebracht und abgeholt werden (weil die Eltern jenes so wollen, sie haben Angst um ihren Sohn)

    1 ist ein zartes kleines Mädchen und wohnt ca. 7 km vom Dojo entfernt, wird mit dem Auto gebracht und abgeholt

    2 ist ein großer Junge, sehr kräftig, ca. 83 kg Lebendgewicht ... und wohnt im Ort, keine 2 km entfernt vom Dojo
Gestern Abend fehlten bei mir im Training fünf Teilnehmer unentschuldigt, fast 50 %. Ich sagte ja schon, eine vierteljährliche Trainingsteilnahme ist (auch) regelmäßig.

Der totale Wahnsinn :BangHead .
HBt.

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von HBt. »

Nachträge:
  • Typ 1 nimmt regelmäßig am Training teil (ist als Uke allerdings total schrott).

    Typ 2 kann leider nur dann am Unterricht teilnehmen, wenn der Fahrdienst fahrbereit ist, er darf ja auf Grund der allgegenwärtigen Gefahr nicht alleine kommen, z.B. mit dem Fahrrad oder per Pedes.

    Typus 3 ist ebenfalls sehr aufschlußreich, er/sie zeichnet sich dadurch aus, das dieser Typ gar nicht weiß was er oder sie will (Judo lernen und anwenden auf gar keinen Fall), aber mindestens ein Elternteil
    sich fragt, "wann macht denn mein Kind mal wieder einen GÜRTEL, es wird Zeit ..."

So sieht es aus. Irgendetwas stimmt mit dem Material nicht, die Qualität.
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Patrick
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Patrick »

Muss ich mir jetzt Gedanken machen, dass in unserem Kindertraining nach den Ferien die alte Besatzung und einige Neulinge da sind?
Bei den Erwachsenen fehlen eigentlich auch nur die, die schon vor den Ferien nicht regelmäßig gekommen sind und die, die sich ausdrücklich entschuldigt haben.
:dontknow
Judo - just for fun!
HBt.

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von HBt. »

'Patrick', bei Dir läufts.

Bei uns im Gesamtverein (alle Sparten) halten sich die Ein- u. Austritte nicht mehr die Waage. Mindestens eine Sparte (welche ist noch offen) wird nächstes Jahr wahrscheinlich ihre Segel streichen müssen. Die Jugendarbeit (ja, wir hatten einen Streetworker und haben ihn kommissarisch immer noch), der TuJu-Treff musste schon vor 15 Jahren schließen ... eine Kooperation mit den Professionellen ist bis heute ein Traum geblieben. Der Mann ist hochdekoriert (Pädagoge), bildet sich permanent weiter ... wofür?
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Fritz
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Fritz »

HBt. hat geschrieben:Fritz,
zu meiner Zeit hielten wir alle zusammen, wie 'Pech und Schwefel', völlig unabhängig von den Ferien. Null dropout.
Und wie wieviele von Euch sind noch dabei, stehen irgendwo regelmäßig auf der Matte?
Abgesehen davon, spielt einem da sicherlich auch die Erinnerung gerne mal einen Streich.
Die "Laufkundschaft", also Leute die mal ein, zwei Jahre dabei waren, an die erinnert man sich doch eigentlich nur noch "vage"...
Bei uns war die "Stammbelegschaft" auch nach den Ferien wieder da.
Allerdings fehlten ein paar Anfänger, die knapp ein
Jahr (wenn überhaupt) dabei waren... Und die ganz Kurzen (5, 6, 7 Jahre alt) haben gerade mal wieder "Judo" entdeckt,
unsere erste Anfängergruppe ist zum Bersten voll... Na mal sehen, wie wieviele von denen nach ihrem Probetraining dabei bleiben,
sind ein paar aufgeweckte Kinder mit dabei...
Ansonsten ist mein Eindruck: Es gibt da so Wellen, generationsmäßig.
Der eine Jahrgang hält bis zum geht nicht mehr durch (sprich bis zum Studium u.ä.) und dann kommen wieder Jahrgänge, die irgendwie nur
kurz vorbeischauen... ist immer recht merkwürdig...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von HBt. »

Und wie wieviele von Euch sind noch dabei, stehen irgendwo regelmäßig auf der Matte?
Abgesehen davon, spielt einem da sicherlich auch die Erinnerung gerne mal einen Streich.
Oje, Du hast recht. Von dehnen, an die ich bei meiner Äußerung dachte, sind nur sehr wenige noch dabei
(möglicherweise bin ich sogar der Einzige?!).
piti
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von piti »

User HBt. ....
ein Judoverein oder eine Judoabteilung fällt oder steht mit dem Trainer...

Vor zwei Jahren war mein Verein fast tot (was Judomitglieder angeht). Auf der Matte standen 6 Übungsleiter und zwei oder drei Mitglieder. Der Verein hatte über xxx Judomitglieder!
Schleichend, über 3 Jahre lang, war der Mitgliederbestand gesunken.

Als ich die Verantwortung übernehmen mußte, habe ich folgendes gemacht:
1. Alle Übungsleiter, die DJB oder LV ausgebildet waren und zertifiziert wurden, sofort gefeuert.
2. Einen Judosportler der alten Schule gesucht, gefunden und als Trainer eingesetzt
3. Judo ...... und nicht Unterhaltung angeboten

Tija, heute haben wir wieder Judosportler im dreistelligem Bereich,
keine Weicheier, keine Warmduscher, keine Mamakinder

Gruß Pit
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
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Fritz
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Fritz »

Piti hat geschrieben:Als ich die Verantwortung übernehmen mußte, habe ich folgendes gemacht:
1. Alle Übungsleiter, die DJB oder LV ausgebildet waren und zertifiziert wurden, sofort gefeuert.
2. Einen Judosportler der alten Schule gesucht, gefunden und als Trainer eingesetzt
3. Judo ...... und nicht Unterhaltung angeboten
So ist recht, bloß keinen eigenen ÜL ausbilden, schulen usw.
Nein, jemand von außen muß her...
Sicherlich die Patentlösung für _alle_ Vereine, die über Mitgliederschwund klagen...

Irgendwie beschleicht mich der Eindruck, daß Du hier eigentlich nichts
Substantielles beitragen möchtest.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
piti
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von piti »

Fritz hat geschrieben: Irgendwie beschleicht mich der Eindruck, daß Du hier eigentlich nichts
Substantielles beitragen möchtest.
Ein Eindruck kann auch gewaltig täuschen ........... er ist nämlich immer subjektiv
So ist recht, bloß keinen eigenen ÜL ausbilden, schulen usw.
Nein, jemand von außen muß her...
Sicherlich die Patentlösung für _alle_ Vereine, die über Mitgliederschwund klagen...
1. habe ich geschrieben: Einen Judosportler der alten Schule ....[....]. Und das war ein Vereinsmitglied.
2. Der Verein hatte den Fehler gemacht, Übungsleiter nicht selber auszubilden, sondern hatte sie zu Lehrgänge geschickt. Die Judopässe sind vollgestempelt. Gutes Geld hat das dem Verein auch gekostet. Die Übungsleiter haben dann nichts anders gemacht als das auf Lehrgängen erlernte im Training umzusetzen. Das ging soweit, daß sie gestandenen Judosportlern erklärten, Judo wird heute ganz anders gemacht laut DJB.
3. Ich schicke keine Sportler mehr zu Übungsleiterlehrgänge. Ausbildung erfolgt wieder in unserem Verein.
4. Meine Kernaussage war: Ein Judoverein steht und fällt mit dem Trainer. Das wird in deinem erfolgreichen Verein auch nicht anders sein.
5. In unserer Stadt haben wir ca. 20 Judovereine. Viele haben Probleme. Jeder Verein muß seine eigene Lösung finden. Aber mit einem guten Trainer oder Trainerin sind 50% der Probleme gar nicht vorhanden.

Da du aber hier mitteilst, daß ich hier eigentlich nichts Substantielles beitragen möchte, klinke ich mich hiermit aus. Ich muß hier nichts schreiben und du mußt dann auch nichts Substanzloses lesen.

Schönen Abend noch
Zuletzt geändert von piti am 25.09.2011, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Jupp
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Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Jupp »

Wolfgang Biedron schreibt in Judo-Sport Journal 29, auf S. 21:
"Das Wichtigste: Die Kinder und Jugendlichen müssen Spaß (Ich würde lieber Freude sagen; Jupp) am Training haben.
Das Zweitwichtigste: Die Trainer müssen Spaß am Training haben.
Das Drittwichtigste: Die Kinder und Jugendlichen sollen das lernen, was als Ziel für die Gruppe vorgegeben ist."

Ein Kollege sagte einmal, was er glaubt, wodurch Lehren gelingt:
1. Der Lehrer muss sich mögen.
2. Der Lehrer muss mögen, was er unterrichtet (und das auch über den Unterricht hinaus!)
3. Der Lehrer muss die Kinder mögen.
Das alles ist grundsätzlich gemeint, natürlich gibt es Situationen, in denen man auch als "perfekter" Lehrender diese drei Vorgaben nicht erfüllen kann.

Wenn man allerdings auf dem Hintergrund dieser Überlegungen (bzw. Vorgaben) anfängt, sich selbst als Lehrender zu hinterfragen, dann kommt man vielleicht auch auf den einen oder anderen Aspekt, der zur Fluktuation in einem Judoverein beitragen kann.

Jupp
Kumamoto
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Registriert: 18.08.2009, 15:43

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Kumamoto »

Jupp, ich gebe Dir vollkommen recht mit Deiner Aussage. Was allerdings noch angemerkt werden muss ist, dass "Lehren", so wie Du es beschreibst, über die reine "Technikvermittlung" weit hinausgeht. Vielleicht könntest Du kurz erläutern, wie das Selbstverständnis eines Lehrers (auch im Sundsvall- Modell) aussieht - Du bist da ja Experte. Dann könnten einige hier vielleicht besser beurteilen, ob sie "lehren" oder "Judo(techniken) beibringen" wollen. Vielleicht erleichtert das, den (ganz) eigenen Weg im Vereins-/ Trainingsaufbau zu finden.
JEDER Weg kann erfolgreich sein, wenn man ihn nur konsequent geht und bereit ist, den "nötigen Preis" zu bezahlen.
Sebastian
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Registriert: 07.04.2008, 21:46

Re: Erschreckende Erkenntnis

Beitrag von Sebastian »

Jetzt mal ein ziemlich abwegiger Gedanke: Fachkompetenz wäre gar nicht mal so schlecht als Prämisse für die genannte Tätigkeit.

War natürlich nicht ernst gemeint, schließlich ist die Fachkompetenz eine Redundanz à la 'nice to have'.
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