Befreiung aus Juji-jime

[Clementius]

Hallo Leute,
ich hab mir gerade in dem Buch "Meisterliches Judo" von Neil Ohlenkamp die Befreiungsmöglichkeiten aus Juji-jime angeguckt.
Eine habe ich jedoch nicht verstanden.
Und zwar heißt es dort wörtlich:
"Ein Art der Verteidigung ist es, die Ellenbogen Ihres Gegners zu ergreifen, den oberen nach oben zu schieben und den unteren nach unten zu ziehen. Das wird seine überkreuzten Arme wirkungsvoll auseinanderbringen. "
Was genau ist gemeint?
Welcher ist der obere Ellenbogen welcher der untere?
Wo wird gegriffen? Am eigentlichen Ellenbogen oder in der Armbeuge?
Danke und
lieben Gruß
Clementius

[derLichtschalter]

Ich habe das Buch von Ohlenkamp leider nicht hier, kann also nicht unbedingt erklären, was er gemeint hat, sondern nur, was sich mir aus deiner Schilderung erschließt: Nun, wenn sich zwei Arme überkreuzen, wird immer einer der beiden Arme "oben" sein. Das dürfte dann wohl auch gemeint sein, denn alles andere ergäbe aus meiner Sicht der Dinge keinen Sinn. Wenn du genau andersherum drückst als beschrieben, dann würdest du den Juji-Jime ja nicht öffnen, sondern vielmehr schließen.
Ich fasse dabei meistens von außen auf die Ellbogen drauf, mit den Daumen in der Ellbogenbeuge. Dabei liegen die Handballen ziemlich genau auf dem Ellbogengelenk, Daumen und Zeigefinger "umfassen" den Unterarm kurz unterhalb des Gelenks. An dieser Stelle ist der Arm dünner als genau auf dem Gelenk, folglich kann besser zugepackt werden.
Das ist alles natürlich nur meine eigene Angewohnheit, ob das andere anders handhaben, kann ich dir leider nicht sagen - ich habe damit jedenfalls gute Erfahrung gemacht. Wo man selbst am besten greift, kann man übrigens wunderbar an sich selbst ausprobieren

[califax]

Und zwar heißt es dort wörtlich:
"Ein Art der Verteidigung ist es, die Ellenbogen Ihres Gegners zu ergreifen, den oberen nach oben zu schieben und den unteren nach unten zu ziehen. Das wird seine überkreuzten Arme wirkungsvoll auseinanderbringen. "
Was genau ist gemeint?
Welcher ist der obere Ellenbogen welcher der untere?

Hier muß man in aller gebotenen Deutlichkeit klarmachen, daß der Autor auf geradezu sträfliche Weise unklar bleibt.
Um es bis in alle notwendigen Details aufzuklären:
Der obere Ellenbogen ist immer exakt derjenige welche, der sich im Augenblick der Betrachtung, also auch im Augenblick der potentiellen Kategorisierung in oben und unten, oben befindet.
Und der untere Ellenbogen ist dann der andere welche. Aufmerksame Beobachter ab dem 6.Dan aufwärts werden kraft ihrer Erfahrung feststellen, daß sich dieser andere Ellenbogen im fraglichen Moment stets unten befindet.

Wo wird gegriffen? Am eigentlichen Ellenbogen oder in der Armbeuge?

Dazu ist bei kurzem Einfrieren der kritischen Situation eine schriftliche Anfrage an das Kampfrichtergremium zu stellen. Auf keinen Fall darf man einfach grabschen, was man kriegt.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.

[horst]

Lieber Clementius,
wenn jemand Juji-Jime ansetzt, kreuzt er dazu die Arme übereinander, richtig?
Deshalb ja auch "Kreuzwürgen".
Nimm doch mal deine beiden Arme und kreuze sie so, als ob du Juji-Jime ansetzen willst.
Einer deiner Arme wird sich jetzt über dem anderen Arm befinden.
Dieser Arm ist also "oben".
Den Ellbogen dieses oberen Arms soll man als Uke nun weiter nach oben schieben, wenn man sich aus Juji-Jime befreien muss.
Den anderen Ellbogen (es bleibt ja dann nur noch einer übrig) soll man nach unten ziehen.
Genau das beschreibt Ohlenkamp. Ich finde, er beschreibt es sehr deutlich.
Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.

[Clementius]

Ja habe es natürlich verstanden. Nur muss man nicht so doof antworten.
Danke
Clementius

[Kumamoto]

Mag zwar jetzt blöd klingen, aber das Einfachste ist, es ganz einfach praktisch mit einem Partner auszuprobieren (nur darauf achten dass er Dich nicht immer abwürgt bevor Du die Befreiung üben kannst ).
Idealerweise liest noch ein Dritter die Anweisungen aus dem Buch vor. Das ist wohl der beste Weg: Learning by Doing.
Wie hat mein Vater immer gesagt: "Wenn Du nichtmehr weiterweisst, bilde einen Arbeitskreis"