Ole Bischofs "Judo-Diät"

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Heffalump
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Heffalump »

Was ist mit dem Jo-Jo-Effekt?
柔道 Freundliche Grüße 柔道
________Manuel________
tutor!
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von tutor! »

Heffalump hat geschrieben:Was ist mit dem Jo-Jo-Effekt?
Der Jo-jo-Effekt ist zu einem gewissen Teil auch psychisch bedingt. Bei Hochleistungssportler tritt er nur sehr begrenzt, aber dennoch spürbar auf (wobei es individuelle Unterschiede gibt). Aus diesem Grund sollte es immer wieder Phasen geben, in denen kein Gewicht gemacht wird. Dies ist eine Frage der Wettkampfplanung.
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Fritz
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Fritz »

Ich frage mich nur, wir haben beim Judo doch mittlerweile diese schönen Gewichtsklassen.
Und wenn der Ole nun 86kg wiegt, warum kämpft er nicht in der GK -90kg?
Dann hätte er keinen Stress mit Abnehmen und könnte sogar noch ein bissel Muskelmasse aufbauen,
das scheint ja im Judo-Leistungssport ja recht beliebt zu sein... ;-)

Wir regen uns immer darüber auf, daß "Gewicht machen" schon bei Kindern/Jugendlichen einsetzt, kein Wunder,
wenn solche Artikel es bei potentiellen Vorbildern wie Ole als tolle Leistung hinstellen...

Achso: Hier ist Tag 2:

http://www.faz.net/-01oqs8

und Tag 3:

http://www.faz.net/-01or0w

und Tag 4:

http://www.faz.net/-01os1o

und der Kampftag:

http://www.faz.net/-01ovb1
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Makikomi Kid
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Makikomi Kid »

Was ist mit dem Jo-Jo-Effekt?
Was soll damit sein? Bei einer 5 Tage Diät, die in erster Linie KH-Speicher leert und dehydriert?

JoJo tritt auf, wenn jemand eine suboptimale Diät über längere Zeit fährt, damit seinen Energiestoffwechsel ruiniert, Fett erhält und Muskeln abbaut und dann auf eine ebenso schrottige Diät mit Kalorien über dem zum Erhalt Notwendigen wechselt.

Hat nichts mit dem üblichen Gewichtmachen von Sportlern in Gewichtsklassen-Disziplinen zu tun. Oder mit dem "Feinschliff" von Wettkampf-BBlern, die ähnliche Prinzipien benutzen.

Das als Judo-Diät zu bezeichnen ist allerdings eher reißerisch - "Die Judo Diät: 5 Kilo in 4 Tagen"
Denn direkt nach dem Wiegen dürfte das Gewicht dann wieder ein paar Kilo ansteigen, da der Körper ja wieder hydriert werden möchte und die KH-Speicher vor dem Kampf auch gut gefüllt sein sollten :)
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califax
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von califax »

Immerhin ist der Ole in fast bewundernswerter Naivität ehrlich.
Er beschreibt ganz offen, wie er eine zeitliche Lücke im Kontrollregime ausnutzt, um bei den Wettkämpfen zu bescheißen und so in der falschen Gewichtsklasse anzutreten.
Statt sich mit Leuten seiner Kragenweite zu messen, vermöbelt er eben lieber körperlich unterlegene.
Wo war nochmal der entscheidende Unterschied zum Blutdoping?
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Fritz
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Fritz »

Was mir im Zusammenhang mit dem JoJo-Effekt so in den Sinn kommt:
Habt ihr mal beobachtet, wie sich Nicht-Schwergewichts-Athleten dann so gewichtsmäßig entwickeln,
wenn sie ihre leistungssportliche Karriere beenden? ;-)
Ernsthaft gefragt: Ist z.B. Daniel Lascau (kämpfte damals bis -78kg, müßte danach eher in die "+" GK einzuordnen sein)
eine Einzelfall oder eher die Regel?
califax hat geschrieben:Immerhin ist der Ole in fast bewundernswerter Naivität ehrlich.
Er beschreibt ganz offen, wie er eine zeitliche Lücke im Kontrollregime ausnutzt, um bei den Wettkämpfen zu bescheißen und so in der falschen Gewichtsklasse anzutreten.
Statt sich mit Leuten seiner Kragenweite zu messen, vermöbelt er eben lieber körperlich unterlegene.
Wo war nochmal der entscheidende Unterschied zum Blutdoping?
Die Frage drängt sich auf, aber da der Wiege-Termin für _alle_ steht, kannst Du davon ausgehen, daß es auch _alle_ so machen.
Das ist ja das Perfide ;-) Und deshalb sind sie ja auch so hinterher, das Doping (also fremde Substanzen rein in den Körper) zu ahnden, damit
eben dort nicht der Druck für _alle_ besteht, bei solcher körperlichen Selbstzerstörung mitzumachen...

Ich überlege gerade, ob man nicht besser unmittelbar vor dem ersten Kampf, die Athleten noch mal
auf die Waage stellen sollte... So teuer sind doch vernünftige elektronische Waagen nicht mehr...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
califax
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von califax »

Ich kenne Daniel Laskau nicht und weiß deshalb nicht, wie er sich entwickelt hat.
Es ist aber normal, daß man fett wird, wenn man mit den regelmäßigen körperlichen Belastungen aufhört.
Das trifft ja nicht nur Sportler sondern auch Leute, deren berufliche Belastung durch Maschinen, Arbeitslosigkeit, Rente, etc. reduziert wird: Bergleute, früher die Bauern, die Stahlkocher, die Steinmetze, etc.
Der ganze Organismus ist auf effizientere Energieverwertung eingestellt, wozu auch eine optimierte Fetteinlagerung zählt.
Dazu kommen die Ernährungsgewohnheiten und ein gesunder Hunger, beides auf einen recht hohen Grundumsatz geeicht.
Wenn man sich nicht sehr sorgfältig runtertrainiert und anpaßt (was man auch erstmal durchhalten muß), sinkt eben nur der Energieverbrauch, die Energiebeschaffung und Einlagerung läuft aber auf hohem Niveau weiter.
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Kumamoto
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Kumamoto »

Hatte beim Lesen befürchtet, dass der Ole ein Buch mit dem Titel "Die Judo- Diät" geschrieben hätte... Puuh... Aber meinen Beitrag bitte schnell löschen, sonst kommen noch irgendwelche Leute auf komische Ideen :ironie3
Holger König
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Holger König »

Tricksen beim Gewichtmachen tut doch jeder. So auch die beliebte Variante, sich vor dem Wiegen warm zu laufen und durch mehrere Rollen bzw. Handstand das Blut in die obere Körperhälfte zu verlagern, um während des Rückfließens auf die Wage zu steigen. Da jeder solche Tricks kennt, herrscht doch "Waffengleichheit" und es begegnen sich die gleichen Leute, als wenn man das Gewichtmachen durch regelmäßiges Wiegen vor dem Training (mit vom Verband überwachter Waage) verhindern bzw. beschränken wollte.
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Jano »

Nun tut mal bitte nicht so, als würde es einen Hochleistungssportler interessieren, ob sein Gegner 81 kg oder 82,5 kg wiegt.
Hier wird sich an Sachen hochgezogen, die nun für wirklich niemanden ein Geheimnis sind.

Damit Kinder und Jugendliche auf die Idee kommen, Gewicht zu machen, brauchen sie keinen Ole Bischof-Artikel. Sie kennen ihre Gewichtsklasse und sie haben eine Waage. Sind sie zu schwer, versuchen sie abzunehmen. Es ist Aufgabe der Trainer (nicht der Presse), die Kinder und Jugendlichen über die Gefahren des Abtrainierens in ihrem Alter aufzuklären und sie ggf. davon abzuhalten.
Fritz hat geschrieben:Und wenn der Ole nun 86kg wiegt, warum kämpft er nicht in der GK -90kg?
Weil die Kaderplätze in dieser Gewichtsklasse mit anderen Sportlern belegt sind, die diese 4 kg mehr Muskelmasse schon längst haben?
Fritz hat geschrieben:Habt ihr mal beobachtet, wie sich Nicht-Schwergewichts-Athleten dann so gewichtsmäßig entwickeln,
wenn sie ihre leistungssportliche Karriere beenden? ;-)
Udo Quellmalz? Richard Trautmann? Frank Wieneke? Martin Schmidt? Florian Wanner?
Zuletzt geändert von Jano am 18.02.2011, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von tutor! »

Jano hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben:Und wenn der Ole nun 86kg wiegt, warum kämpft er nicht in der GK -90kg?
Weil die Kaderplätze in dieser Gewichtsklasse mit anderen Sportlern belegt sind, die diese 4 kg mehr Muskelmasse schon längst haben?
Nur 4 kg mehr? Die meisten kommen ja auch von deutlich weiter oben runter....
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von califax »

Jano hat geschrieben:Nun tut mal bitte nicht so, als würde es einen Hochleistungssportler interessieren, ob sein Gegner 81 kg oder 82,5 kg wiegt.
Genau! Nun tut mal bitte nicht so, als ob Leistungssportler für sowas unwichtiges gar noch aufwendige und gesundheitsgefährdende Diäten auf sich nehmen würden!
Holger König hat geschrieben:Tricksen beim Gewichtmachen tut doch jeder. [...] Da jeder solche Tricks kennt, herrscht doch "Waffengleichheit" und es begegnen sich die gleichen Leute, als wenn man das Gewichtmachen durch regelmäßiges Wiegen vor dem Training (mit vom Verband überwachter Waage) verhindern bzw. beschränken wollte.
Dann ist ja alles gut. Bißchen Doping mit Eigenblut und Testosteronreservoirs gefällig?
Weiß doch jeder, wie's geht.
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Jano »

Califax, ich denke, Du weißt ganz genau, dass mein "81 - 82,5 kg Einwand" auf den Gewichtsunterschied zwischen Wiegen und Kämpfen bezogen war, nicht auf das Abnehmen an sich.
Sicher kann man beim "Abkochen" aus Unwissenheit viel falsch machen. Auch derart, dass es tatsächlich der Gesundheit schaden kann. Aber das wird eher denen passieren, die planlos einfach "aufhören zu essen".

Ansonsten kann man sicherlich davon ausgehen, dass z.B. McDonalds die Gesundheit weit wirkungsvoller ruiniert, als das, was Ole Bischof da macht. Vollkornbrotscheiben mit Quark, Äpfel, Hühnchen mit gedämpftem Gemüse und Spiegelei, bunter Salat mit Putenbruststreifen, Schafskäse mit Sesam, viel trinken. Was bitte soll daran gesundheitsschädlich sein?

Mit Dopingvorwürfen wäre ich übrigens sehr vorsichtig. Ich weiß auch nicht, was dieses "Argument" in diesem Zusammenhang hier verloren haben soll.
Kumamoto
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Kumamoto »

Bin mal gespannt, ob ihn seine Diät nicht zusehr ausgezehrt hat, um beim Grand Prix vorne dabeizusein...
Jano
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Jano »

Das könnte man höchstens vermuten, wenn Ole deutlich konditionell einbrechen würde. Aber gerade für seine hervorragende Kondition ist er bekannt.
Kumamoto
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von Kumamoto »

http://www.bild.de/BILD/regional/ruhrge ... inale.html
Schneller als der DJB (erlaubt?)
Aber an der Kondition lag`s net.
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derLichtschalter
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Re: Ole Bischofs "Judo-Diät"

Beitrag von derLichtschalter »

Sehr schön finde ich ja folgenden Halbsatz im letzten Artikel:
... und sie werden alle genau 80,9 Kilogramm schwer sein - sofern ihre „Judo-Diäten“ in den vergangenen 96 Stunden angeschlagen haben.
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